Platzhalter für Profilbild

Owlmuffin

Lesejury Profi
offline

Owlmuffin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Owlmuffin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2022

Herzensbuch!

Die Rabenprinzessin – das wilde Kind des Waldes
0

„Die Rabenprinzessin“

☆ Schaut euch zuerst dieses fantastische, detaillierte Cover an! Die hochwertige äußerliche Aufmachung steht der inhaltlichen Gestaltung übrigens in nichts nach. Am Ende wartet noch ...

„Die Rabenprinzessin“

☆ Schaut euch zuerst dieses fantastische, detaillierte Cover an! Die hochwertige äußerliche Aufmachung steht der inhaltlichen Gestaltung übrigens in nichts nach. Am Ende wartet noch ein tolles Quiz! ☆

Cordelia, Rosalind und Gideon leben mit ihrer Mutter, einer erhabenen und mächtigen Zauberin, ihrem älteren Bruder und einer Freundin tief verborgen im Wald. In all den Jahren drang kein Wort über Kathryns Lippen, welches die Gründe des einsamen Daseins offenbarten. Als bewaffnete Menschen die Burg stürmen, um den rechtmäßigen Thronerben von Corvenne zu holen, gelingt es diesen, alle, außer die Drillinge, zu verschleppen. Doch können unwissende Kinder gegen Intrigen, Magier und Schwerter bestehen? Gegen ein ganzes Land, das von Krieg geführt wird?

„Die Rabenprinzessin“ war für mich ein wunderschönes, ereignisreiches und aufregendes Märchen, dessen Geheimnisse erst im Verlauf vollkommen entblößt werden. Das intensive Abenteuer aus der Feder von Stephanie Burgis ist durchzogen von Gefahren und endloser Gier, steinigen Wegen und Ängsten, Misstrauen und mysteriöser Zauberei. Denn obwohl bereits zu Beginn deutlich ist, dass Cordelia und ihre Familie Magie wirken, stecken in jedem Kind individuelle Fähigkeiten. Und Cordi, die tapfere und selbstlose Protagonistin, war schon immer anders, wild und ungestüm, mit Wald und Tier verbunden – ihre Gedanken und Gefühle fand ich herzzerreißend, ihr beständiger Freiheitsdrang ist allgegenwärtig und kostete sie letztendlich so vieles. Doch brachte auch Gewissheit, Frieden und Vertrauen.

Zwischen der unerwarteten Melancholie und spürbaren Erschöpfung, der nagenden Ungewissheit und den mystischen Wundern brodeln Kampfgeist und Wille, entfacht durch Bande, die stärker sind, als es Scharen von Soldaten je sein könnten, befeuert durch kindlichen Charme. Gideon und Rosalie lockern die verbissene, geheimnisvolle Suche nach dem Rabennest mit ihrer ganz eigenen Art auf. Immer an der Seite ihrer Schwester, die so vieles zu verbergen scheint.

Das Setting, in dem die Geschichte spielt, wurde liebevoll und malerisch gezeichnet, die tieferen Botschaften, die der außergewöhnlichen Rettungsmission eines ganzen Landes zugrunde liegen, kam fließend und verständlich zur Geltung:
♡Jeder Mensch, sei er noch so mächtig und weise, ist fehlbar.
♡Familie beginnt im Herzen, nicht im Blut.
♡Selbst das größte Opfer ist erträglich, wenn jemand deine Hand hält.

Für mich, als Erwachsene, ein spannendes, magisches Buch, dessen Idee besonders ist. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine Erzählung für Kinder ab 10 Jahren handelt, empfand ich den Schreibstil teilweise als zu verworren. Manche Zusammenhänge gehen möglicherweise in den emotionalen Beschreibungen sowie bildlichen Erkundungen verloren, doch aufmerksame LeserInnen jeder Altersklasse werden hier Spaß haben.

Große Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2022

Bedeutsames Kinderbuch.

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
0

„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist ein fantastisches Kinderbuch, welches mit seiner hochwertigen, detaillierten Aufmachung zum Staunen bringt und durch den altersgerechten Stil, die authentischen ...

„Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ ist ein fantastisches Kinderbuch, welches mit seiner hochwertigen, detaillierten Aufmachung zum Staunen bringt und durch den altersgerechten Stil, die authentischen Figuren und die Kreativität, die der Geschichte zugrunde liegt, groß und klein fesselt.

Ben Miller verpackt hier etwas, das selbst Erwachsene oft vergessen:
Jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung.
Es ist ok, wenn Du traurig, wütend, ängstlich (…) bist.
Richtig und falsch gibt es nicht bei Emotionen.

Wir begleiten Harrison hautnah, der Junge samt seinen Bemühungen und Gedanken wurde realistisch dargestellt und gibt Kindern die Möglichkeit, sich wiederzufinden. Die Reaktionen waren nachvollziehbar, das Geschehen bildlich, stimmungsvoll und spannend. Zu keiner Zeit wurde „Der Junge, der die Welt verschwinden ließ“ langweilig oder eintönig, die Handlung ist magisch, überrascht stetig und konnte mich mitreißen. Der Autor verlor sich nicht in einem aufdringlichen oder belehrendem Ton und schafft es doch, seine Botschaften zu transportiert, zum Nachdenken anzuregen und bietet mit Harrison und seinem „verwünschten Abenteuer“ ausreichend Gesprächsstoff.

Absolute Empfehlung, für diesen schönen, wichtigen Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2022

Guter Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Time Travel Academy 1. Auftrag jenseits der Zeit
0

„Time Travel Academy: 1. Auftrag jenseits der Zeit“

Zeitreisen und eine Academy — manchmal braucht es nicht mehr, um mein Interesse zu wecken.

Hinter dem tollen Cover von Melanie Korte verbirgt sich ...

„Time Travel Academy: 1. Auftrag jenseits der Zeit“

Zeitreisen und eine Academy — manchmal braucht es nicht mehr, um mein Interesse zu wecken.

Hinter dem tollen Cover von Melanie Korte verbirgt sich die Geschichte von Max. Nach einem starken Prolog lernen wir den Jungen kennen und versuchen herauszufinden, was es mit der „goldenen Einladung“, die seine Eltern vehement verstecken, auf sich hat. Als er hinter das Geheimnis kommt, eröffnet sich eine Welt, die puren Unglauben weckt — das Abenteuer beginnt. Und zwar auf der »Time Travel Academy« .

Typisch für einen Reihenauftakt liegt das Hauptaugenmerk auf der Einführung in die herrschenden Gegebenheiten, dem Handlungsort und den Charakteren, die ich wirklich interessant finde. Der Aufbau gelang Julia K. Stein und Stefanie Hasse gut, war ausreichend in Anbetracht der Zielgruppe — Kinder ab 10 Jahren —, wenn mir selbst an der einen oder anderen Stelle die Tiefe fehlte. Auch hatte ich ab und zu das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Die Autorinnen sprechen den Leser direkt an, nehmen ihn mit und binden ihn ein, was dazu führt, dass man sich mit dem Protagonisten identifizieren, sich hineinversetzen kann. Max Selbstzweifel, seine Unsicherheiten sind jedoch durchweg präsent, wiederholen sich. Hier fehlte es mir an einer Entwicklung.

Die verschiedenen Figuren, samt der zauberhaften Pickles, bringen Abwechslung ins Geschehen, lernen sich kennen und halten, trotz ihrer individuellen Charakterzüge sowie Interessen, wunderbar zusammen. Der stellenweise trockene, sarkastische Ausdruck, mit dem Max erzählt, sorgt für lockere, humorvolle Lesestunden. Störend, wenn nicht gar nervig, fand ich jedoch die in Klammern gesetzten Anmerkungen.

Ein schöner Auftakt, der neugierig macht, wie es weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2022

Facettenreich und unterhaltsam.

Spring Storm 1: Blühender Verrat
0

Mit „Blühender Verrat“ gelang Marie Graßhoff ein interessanter Auftakt ihrer dystopisch-fantastischen Dilogie »Spring Storm«. Wir befinden uns in einer Welt, die ein Meteoriteneinschlag vor 32 Jahren weitreichend ...

Mit „Blühender Verrat“ gelang Marie Graßhoff ein interessanter Auftakt ihrer dystopisch-fantastischen Dilogie »Spring Storm«. Wir befinden uns in einer Welt, die ein Meteoriteneinschlag vor 32 Jahren weitreichend und nachhaltig zerstörte. Daraufhin dezimierten Kriege, entstanden aus Neid und Angst, die Menschheit, denn unerklärlicherweise brachte die Quellstrahlung „Cosmics“ hervor: Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Die Academy of Cosmic Power bildet jene „besonderen Individuen“ aus, doch mit Cora wird nun der erste „Normalo“ angenommen. Denn an ihr war schon immer etwas eigenartig und anders.
Im Verlauf bekommen wir, neben Einblicken in die politische Situation der Erde, Gänsehaut verursachende Hintergründe über die 17-Jährige, vom Glück verfolgte Protagonistin, die ihrer Kindheit, Familie und ihrem Vertrauen beraubt wurde. Marie greift wichtige Momente aus Coras Vergangenheit auf, die den distanzierten, sarkastischen Ton, die Akzeptanz der Einsamkeit nachvollziehbar machen. Die Aufnahme an der Akademie soll ihr Gewissheit über sich selbst und einen Arbeitsplatz bringen, an dem sie Ruhe in den Quellbereichen finden kann.

„Dieser Ort wollte, dass man ihm Respekt zollte. Verlor man sich in seiner Schönheit, konnte sie sich gegen einen richten.“

Auch jene Kommilitonen, die zu Freunden und Verbündeten werden, erhalten eine greifbare, tragische Geschichte, geprägt von Verlusten, den düsteren Zeiten und Schuldgefühlen. Grade King bekam schnell meine Sympathie, konnte ich ihr Verhalten verstehen, hingegen betrachtete ich die vertrauensvollen Charaktere mit Vorsicht.
Seltsame Vorkommnisse und Angriffe, temporeiche, gefährliche Kämpfe geben der detailreichen Handlung immer wieder Antrieb, doch Ereignisse, die diese Signifikant von der Stelle bringen, finden wir erst in den letzten Kapiteln. Dennoch entweicht unterschwellig stetig Misstrauen, sei es bei Reden über Frieden, vagen Gleichheitsbekundungen oder argwöhnischen Verhaltenszügen, sodass ich von der einen oder anderen Enthüllung schier überrascht wurde. Die Stimmung war ebenso unberechenbar wie die gesamte Entwicklung der Geschichte, eingeschlossen den Reaktionen, Kräften und Intentionen der Figuren, denn Vorurteile und Hass wabern nicht nur unter den Menschen, sondern auch unter den Cosmics.

Eigentlich ist es unmöglich, die Gegebenheiten und Umstände zusammenzufassen, vieles wird freigelassen oder nur oberflächlich gestreift. Marie erschuf fantastische, kreative Orte, mit Bob einen leisen, wundersamen Helden und bildliche Szenarien – egal ob chaotisch, ruhig oder actionreich. Der Ausdruck war dem Alter der Charaktere passend, doch etwas mehr Abwechslung in den Formulierungen hätte dem Geschehen meiner Meinung nach gutgetan. So war es für mich ein leichter Jugendroman, dessen Erzählstil nicht dem komplexen, facettenreichen Setting entspricht, dem man aber unproblematisch folgen kann. Leider kamen die fantastischen Elemente, die Vielfalt und der Einsatz der Cosmic-Power zu kurz. Hervorzuheben ist die wunderschöne Innengestaltung samt liebevoll platzierter Illustrationen.

Trotz einiger Kritikpunkte hat Marie Graßhof einen Roman geschrieben, der mich faszinierte, ins aktuelle Zeitgeschehen passt und durch die verschiedenen Themen bewegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2022

Kati — wieder mehr Glück als Verstand.

No Risk, No Fun
0

Kati Blum ermittelt wieder — und das zum sechsten Mal.

Wer mit der sympathischen Hobby-Detektivin noch keine Bekanntschaft gemacht hat, findet zu Beginn eine kurze Vorstellung, bekommt einen Überblick ...

Kati Blum ermittelt wieder — und das zum sechsten Mal.

Wer mit der sympathischen Hobby-Detektivin noch keine Bekanntschaft gemacht hat, findet zu Beginn eine kurze Vorstellung, bekommt einen Überblick der Lebenssituation und selbst die Nebencharaktere bleiben keine Fremden, sind im Verlauf doch alle relevanten Informationen verstreut.

Wie bereits in den vorigen Bänden ist es ein Spaß, das Geschehen zu verfolgen. Trocken, ironisch, voller Humor werden Ereignisse und Figuren geschildert. So ist dieses Mal zum Beispiel auch Anke, hochnäsige Schwiegermutter und selbst ernannte Queen von Bayreuth, mit von der Partie in Sachen „rumschnüffeln“. Immerhin ist es ihre Freundin, die verloren ging. Gemeinsam mit Nina und irgendwie auch mit Lars geht’s auf skurrile, waghalsige und manchmal ganz schön forsche Spurensuche — und wie es Fräulein Blums Gott „Dummglück“ so will, stolpert sie über Geheimnisse, Verdächtige und mitten hinein in die Gefahr.

Der Schauplatz Bayreuth wurde interessant ausgeschmückt, die Handlung geht rasch vonstatten und für einen gemütlichen Nachmittag kann ich auch diesen flotten Cosy-Crime von Birgit Gruber empfehlen. Aber nicht vergessen: No risk, no fun.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere