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Veröffentlicht am 23.11.2024

Komplexer Fantasyroman, der mir sehr gut gefallen hat

Wächter des Wyrdwood
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Die Göttersprecherin Saradis erkennt besondere Fähigkeiten in dem aus einer clanlosen Familie stammenden Jungen Cahan und nimmt ihn mit. Jahre später treffen wir Cahan wieder, er lebt nun auf dem Land ...

Die Göttersprecherin Saradis erkennt besondere Fähigkeiten in dem aus einer clanlosen Familie stammenden Jungen Cahan und nimmt ihn mit. Jahre später treffen wir Cahan wieder, er lebt nun auf dem Land seiner Familie. Nachdem ihm, dem immer noch Clanlosen, übel mitgespielt wurde, benötigt er dringend Geld, weswegen er einige Aufträge übernimmt. Auf seinen Reisen muss er sich nicht nur seiner Vergangenheit stellen, sondern auch dem, was in ihm steckt.

Der Roman stellt eine gewisse Herausforderung dar, der ich mich aber gerne gestellt habe, denn ich mag es, wenn Fantasy-Welten erst nach und nach greifbar werden. RJ Baker hat eine komplexe Welt erschaffen, mit ihren eigenen Gesetzen, Hierarchien, Religionen und Begriffen. Für letztere gibt es kein Glossar, aber im Laufe der Handlung kann man das meiste entschlüsseln. Natürlich verlangt das eine gewisse Aufmerksamkeit, die sollte man dem Roman aber sowieso schenken.

Cahan ist ein gelungener und interessanter Charakter, mit dem man gut mitfühlen kann, seine Perspektive ist aber nicht die einzige. Eine weitere nimmt eine Frau ein, die in der gesellschaftlichen Hierarchie eine sehr gehobene Rolle spielt. Auch sie ist ein interessanter Charakter, Sympathie entwickelt man für sie, zumindest bisher, aber weniger. Neben diesen beiden gibt es weitere Charaktere, die den Roman bereichern. Ein wesentlicher Bestandteil des Romans ist außerdem die Welt, die mit einzigartigen Kreaturen bevölkert ist, und vor allem der Wald, der noch einmal ein Stück mehr besonders ist.

Im Original besteht die Reihe aus drei Bänden, die im Deutschen aber jeweils aufgeteilt werden, so dass dieser Band der erste Teil des ersten Bandes der Trilogie ist. Ich kann aber sagen, dass er passend geteilt wurde und dadurch auch kein schlimmer Cliffhanger entstanden ist. Hätte ich nicht gewusst, dass eine Teilung gemacht wurde, hätte ich das Ende des Bandes für ein normales Ende eines ersten Bandes gehalten.

Ich fand den Roman von Anfang an interessant zu lesen, Spannung kam zunächst durch all die Fragen auf, die in meinem Kopf entstanden. Später steigt der Spannungsbogen der Geschichte immer mehr an.

„Wächter des Wyrdwood“ ist ein komplexer erster Band, der aufmerksames Lesen verlangt, sich dafür aber mit einer interessanten Geschichte bedankt. Besonders der Protagonist hat es mir angetan, und ich freue mich darauf, ihn im nächsten Band wiederzutreffen. Wer komplexe epische Fantasy mag, die erst nach und nach ihre Welt offenbart, sollte zugreifen.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Ein rundes Ende

City in Ruins
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Wir treffen Danny Ryan 1997 in Las Vegas wieder, er ist Mitglied der Tara Group, die mehrere Hotels besitzt, die zum Teil auf seinen Visionen basieren, lebt mit seinem Sohn im Haus seiner Mutter, hat eine ...

Wir treffen Danny Ryan 1997 in Las Vegas wieder, er ist Mitglied der Tara Group, die mehrere Hotels besitzt, die zum Teil auf seinen Visionen basieren, lebt mit seinem Sohn im Haus seiner Mutter, hat eine neue Freundin, die aber unter dem Radar fliegen möchte, und ist mit seinem Leben zufrieden. Doch dann, wie könnte es anders sein, nähern sich wieder dunkle Wolken.

Der dritte und letzte Band schließt die Trilogie ordentlich ab, was mich erleichtert, aber auch traurig gemacht hat. Danny, obwohl aus einer Mafiafamilie stammend und selbst einiges auf dem Kerbholz habend, ist mir im Laufe der drei Bände sehr ans Herz gewachsen. Von Anfang an fühlt man mit, drückt ihm die Daumen, hofft mit ihm, seine Schicksalsschläge lassen einen nicht kalt. In diesem Band bemüht er sich sehr, sauber zu bleiben, seiner Firma ein gutes Image zu verpassen, aber, wie das Sprichwort sagt, man kann nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt, und so muss auch hier Danny, wieder einmal, Dinge tun, die er eigentlich nicht tun möchte.

Don Winslow schafft es auch hier wieder, seine Charaktere mit Grautönen zu zeichnen, abgesehen von ein paar wenigen, die einfach nur böse sind. Nicht nur Danny steht dabei im Mittelpunkt, es werden auch andere Storylines abgeschlossen, so dass man viele bereits bekannte Charaktere wiedertrifft. Am Ende sind alle Fäden verwoben. Erzählt wird dabei nicht nur aus Dannys Perspektive, in mancher Storyline spielt er gar keine Rolle, wie der um einen Mordprozess, tangiert hatten die Hintergründe sein Leben aber natürlich schon.

Der Autor erzählt wieder sehr süffig, man wird schnell gepackt und hat das Gefühl mit dabei zu sein. Auch gefühlsmäßig, am liebsten hätte ich mich hin und wieder eingemischt.

Der Abschlussband der Trilogie rundet diese gelungen ab, und hat mich erneut von Anfang an gepackt. Sehr gerne empfehle ich auch diesen Band, man sollte aber unbedingt die Vorgängerbände vorher gelesen haben.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Sehr sachlicher und distanzierter Erzählstil, der mir Friedrich II nicht wirklich nahe brachte

Die steinerne Krone
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1943 werden bei Ausgrabungen am Castel del Monte Aufzeichnungen gefunden, die, wie sich herausstellt das Leben des Staufers Friedrich II, der von 1194 bis 1250 lebte, nachzeichnen..

Ich gestehe, dass ...

1943 werden bei Ausgrabungen am Castel del Monte Aufzeichnungen gefunden, die, wie sich herausstellt das Leben des Staufers Friedrich II, der von 1194 bis 1250 lebte, nachzeichnen..

Ich gestehe, dass ich wenig über diesen doch sehr interessanten Herrscher wusste, bevor ich den Roman las. Sein Großvater Friedrich Barbarossa war mir schon eher ein Begriff. Der Roman besteht aus den fiktiven Aufzeichnungen, nur selten unterbrochen durch die Rahmenhandlung der Ausgrabung.

Ja, jetzt weiß ich deutlich mehr über Friedrich II, der ein spannendes Leben hatte, sich für vieles interessierte, weniger auf Kampf als auf Worte und Gesetze setzte, was er auch während des Kreuzzuges, an dem er teilnahm, zeigte, der trotz seines Kreuzzuges von zwei Päpsten gebannt wurde, der viele Frauen liebte und vier davon heiratete, einige Kinder bekam, die ihm nicht alle Freude bereiteten, sich auch mit Menschen umgab, die andere als Feinde ansahen und sich für Minderheiten einsetzte, der aber auch grausam sein konnte.

Leider ist mir Friedrich nicht wirklich nahe gekommen. Ich hatte auch zunächst Probleme, in den Roman einzutauchen. Der Erzählstil ist dafür zu sachlich, zu distanziert, nur hin und wieder konnte ich Friedrich besser fassen. Wenig hat man auch über seine Frauen und Kinder erfahren, was ich schade finde. Für mich hätte ein Erzählstil, der näher an Friedrichs Gedanken und Emotionen ist, besser gepasst.

Dennoch habe ich viel erfahren über seine Herrschaft, seine Zeit, seine Weggefährten und Zeitgenossen. Das war interessant zu lesen und hat mein Wissen über jene Zeit bereichert, dem eine andere Perspektive hinzugefügt.

Leider ist mir der Protagonist nicht so nahe gekommen, wie ich es mir gewünscht hätte, jedoch habe ich viel über ihn und seine Zeit erfahren, so dass ich doch noch knappe 4 Sterne vergeben möchte. Wer gut recherchierte historische Romane mag, sollte einen Blick riskieren.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Doktor Siri löst wieder Rätsel

Briefe an einen Blinden
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Im Laos der 1970er Jahren ist, nach der kommunistischen Machtergreifung, Doktor Siri Paiboun der einzige Leichenbeschauer des Landes. Sein neuester Fall ist eigentlich ganz simpel, ein Blinder wurde überfahren, ...

Im Laos der 1970er Jahren ist, nach der kommunistischen Machtergreifung, Doktor Siri Paiboun der einzige Leichenbeschauer des Landes. Sein neuester Fall ist eigentlich ganz simpel, ein Blinder wurde überfahren, als er die Straße überquerte. Doch dann findet Siri chiffrierte Briefe bei dem Toten, und wird neugierig, denn der Blinde konnte sie wohl kaum lesen, geschweige denn dechiffrieren. Könnte es sich hier um eine politische Verschwörung handeln?

Als Siri zu einem weiteren Todesfall in den Süden des Landes geschickt wird, verknüpft er beide Ermittlungen miteinander, während seine Assistentin Dtui und der Polizist Phosy in den Norden fahren, um dort zu ermitteln. Am Ende hat Siri nicht nur mehrere Mordfälle, sondern auch das Rätsel um den Blinden gelöst, während Dtui mit einer ganz anderen Überraschung aufwartet, die im nächsten Band noch eine Rolle spielen könnte.

Der vierte Band um Doktor Siri hat mich genauso gut unterhalten wie die vorherigen, er ist ein Protagonist, den man mögen muss, bereits im Rentenalter tut er immer noch, wenn auch manchmal widerwillig seine Pflicht. Als ehemaliger Rebell muss er nun erkennen, dass die Machtergreifung seiner Partei nicht alles zum besseren gewandt hat, im Gegenteil. Dabei hat Siri auch eine gewisse Affinität zur Geisterwelt beziehungsweise zum Mystischen. Ganz so ausgeprägt wie bisher ist es hier nicht, aber ganz ohne kommt der Band auch nicht aus.

Begleitet wird Siri auf seiner Reise in den Süden von seinem alten Genossen Civilai. Sowohl diese beiden als auch Dtui und Phosy erleben allerhand, teilweise wird es richtig gefährlich. Siri trifft aber auch seine alte Kampfgenossin Daeng, sodass er zwischendurch in Erinnerungen schwelgt. Daeng ist übrigens ein interessanter Charakter, genauso wie der Transvestit Bpoo, der unter anderem Siris Zukunft weissagt. Mal sehen, ob beide den Sprung in den nächsten Band schaffen, ich würde mich freuen.

Die Romane um Dr. Siri sind nicht nur spannend und laden zum Mitraten ein, sie sind auch immer humorvoll, so dass man sehr gut unterhalten wird. Zum Glück gibt es schon eine ganze Reihe weiterer Bände, ich freue mich darauf, auch diese zu lesen.

Doktor Siri muss in seinem vierten Band nicht nur ein interessantes Rätsel sondern auch mehrere Mordfälle lösen, während seine Assistentin Dtui ein Abenteuer ganz anderer Art erlebt. Wie immer wurde ich gut unterhalten und kann die Reihe auf jeden Fall weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Gelungener Doktor-Who-Roman

Die Doctor Who Monster-Edition 8: Die weinenden Engel
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2003 verunglückt Mark Whitakers Ehefrau Rebecca tödlich. Auch 2011 trauert Mark noch sehr um sie, als er einen Brief erhält, in dem ihm die Möglichkeit, Rebecca zu retten, eröffnet wird. Obwohl dieser ...

2003 verunglückt Mark Whitakers Ehefrau Rebecca tödlich. Auch 2011 trauert Mark noch sehr um sie, als er einen Brief erhält, in dem ihm die Möglichkeit, Rebecca zu retten, eröffnet wird. Obwohl dieser Brief in seiner Handschrift geschrieben wurde, kann er sich nicht daran erinnern, ihn selbst verfasst zu haben. Und dann trifft Mark auf ein paar Engelsstatuen und wird in seine eigene Vergangenheit versetzt.

Störungen des Raum-Zeit-Kontinuums bringen den elften Doktor und Amy und Rory auf den Plan. Sie müssen Mark im Auge behalten, damit er seine Vergangenheit nicht verändert, denn das würde ein schweres Zeitparadoxon entstehen lassen. Außerdem sollten sie hinter den Plan der Enge kommen, da diese sehr zielgerichtet agiert hatten.

Die weinenden Engel sind für mich die gruseligsten Gegner des Doktor, ich war also sehr gespannt darauf, ihnen in Romanform zu begegnen, zumal der Elfte, Amy und Rory in meinen Augen am besten von allen Doktoren und Begleiter:innen zur Geschichte passen. Die Geschichte hat alles, was ich am Doktor mag, Humor, Tragik, Spannung, Nachdenklichmachendes. Besonders der Doktor ist Jonathan Morris gut gelungen, genau so habe ich ihn in Erinnerung.

Der Doktor trifft einige schlimme Monster, einige der bekanntesten sind in der Monster-Edition vereinigt, der achte Band der Edition ist meinen Lieblingsmonstern gewidmet, den weinenden Engeln. Die Geschichte ist unterhaltsam, humorvoll, hat aber, dem Thema angemessen, auch traurige Passagen. Mir hat sie gut gefallen.

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