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Veröffentlicht am 14.03.2021

Zweiter Band einer zauberhaften Kinderbuchreihe

Petronella Apfelmus - Zauberschlaf und Knallfroschchaos
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Im Ort hat ein Zirkus seine Zelte aufgeschlagen. Als die Zirkuskinder in der Schule auftauchen, gibt es schnell Gerüchte, sie sind sehr blass und tragen alle Schwarz – das werden doch keine Vampire sein? ...

Im Ort hat ein Zirkus seine Zelte aufgeschlagen. Als die Zirkuskinder in der Schule auftauchen, gibt es schnell Gerüchte, sie sind sehr blass und tragen alle Schwarz – das werden doch keine Vampire sein? Auch auf dem Zirkusgelände werden sonderbare Wesen gesehen, dazu noch der Name „Mondscheinzirkus“ – die Zwillinge Lea und Luis Kuchenbrand überlegen, wie sie das Geheimnis lüften könnten.

Derweil hat es die Apfelhexe Petronella Apfelmus mit einem Fischräuber zu tun. Ihm auf die Schliche zu kommen, stellt sie und ihre Freunde vor eine große Herausforderung.

Der zweite Band der Reihe um die Apfelhexe klingt sehr geheimnisvoll und ein bisschen gruselig. Und das ist er auch, aber nicht so, wie gedacht. Vorurteile und Akzeptanz stehen im Vordergrund, aber es gibt auch jemanden, der nichts Gutes im Sinn hat, und der aufgehalten werden muss.

Die Autorin nimmt die Leser nicht nur mit in den Zirkus, sondern auch in Petronellas Welt, in den Mikrokosmos des Apfelgartens und des Teiches darin. Erzählt wird humorvoll und spannend, die wunderschönen Zeichnungen von SaBine Büchner machen die Geschichte rund und passen wieder hervorragend.

Der zweite Band der Petronella-Apfelmus-Reihe ist humorvoll und spannend erzählt, hat eine nachvollziehbare Message und ist wieder sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Brisantes Thema

Lucky Luke 99
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Lucky Luke hat von einer Verehrerin eine Baumwollplantage in den Südstaaten geerbt – bewirtschaften will er sie nicht selbst, nein, er will sie lieber an die dort Arbeitenden abtreten. Doch das ist in ...

Lucky Luke hat von einer Verehrerin eine Baumwollplantage in den Südstaaten geerbt – bewirtschaften will er sie nicht selbst, nein, er will sie lieber an die dort Arbeitenden abtreten. Doch das ist in den Südstaaten keine gute Idee und so gibt es bald Ärger.

Ein brisantes Thema für einen Lucky-Luke-Comic, das dann auch in meinen Augen etwas zu brav gelöst wird. Natürlich ist Sklaverei, Rassismus und auch Gewalt Thema, noch dazu immer noch aktuell, das Ende gerät meiner Meinung nach aber zu happy, und ist damit alles andere als realistisch und wird der Problematik inmeinen Augen daher nicht ganz gerecht.

Dennoch kann man historisch gesehen wieder etwas lernen, so tritt Bass Reeves auf, der erste farbige Marshal, der zudem mindestens so gut schießen kann wie Lucky Luke. So ist es dieses Mal auch er, der hinter den Daltons her ist, die zudem in der Geschichte um die Baumwollplantage eine besondere Rolle spielen.

Diesen Lucky-Luke-Band habe ich mit ein bisschen Bauchgrimmen gelesen, es wird ein wichtiges Thema aufgegriffen, das aber am Ende etwas zu „gut“ endet und in meinen Augen daher nicht ganz passt. Dennoch gehen Achdé und Jul sensibel damit um, auch in Bezug auf den Humor. Lucky-Luke-Fans sollten den Band nicht auslassen.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Eher für jene, die an Basiswissen interessiert sind

Gendermedizin: Warum Frauen eine andere Medizin brauchen
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Geschlechter sind zwar gleichwertig, aber dennoch nicht gleich, so gibt es z. B. biologisch offensichtliche Unterschiede. Im Bereich der Krankheiten und ihrer Behandlung werden Unterschiede erst seit relativ ...

Geschlechter sind zwar gleichwertig, aber dennoch nicht gleich, so gibt es z. B. biologisch offensichtliche Unterschiede. Im Bereich der Krankheiten und ihrer Behandlung werden Unterschiede erst seit relativ kurzer Zeit erforscht, und auch hier gilt es Unterschiede zu beachten.

Die Autorinnen legen zunächst durchaus nachvollziehbar dar, warum diese Unterschiede lange nicht berücksichtigt oder überhaupt wahrgenommen wurden, Unterschiede, die zum Teil eigentlich logisch sind, bedenkt man z. B. die sich, gerade bei Frauen, immer wieder ändernde hormonelle Situation, die sogar bei Forschungen explizit unberücksichtigt blieb, weil sie das Ganze komplexer und damit komplizierter gemacht hätte. Vieles ist in den letzten Jahren schon bekannt geworden, z. B., dass sich ein Herzinfarkt bei Frauen anders äußert als bei Männern, doch wirklich berücksichtigt scheint es von vielen Ärzten noch nicht zu werden. Hier muss Frau selbst für sich sorgen, worauf die Autorinnen mit ihrem Buch hinweisen und einwirken wollen.

Wer allerdings schon medizinische Kenntnisse hat, sich bereits informiert, oder einfach nur seinen Körper gut kennt, dürfte vieles vorfinden, was bereits bekannt ist, und ebenso viele Allgemeinplätze – das macht für mich diesen Ratgeber nicht sehr nützlich. Viele Seiten sind vor allem für jüngere Frauen interessant, da sie sich mit Menstruation und Schwangerschaft beschäftigen. Ich hätte mir das Ganze wissenschaftlicher präsentiert gewünscht. Erst gegen Ende wird es konkreter und man erhält Brauchbares an die Hand: Hier gehen die Autorinnen die einzelnen Organe/Krankheiten durch und die jeweiligen Differenzen, das ist interessant und hier bekommt man eine gute Basis für z. B. ein Arztgespräch. Am Ende findet sich ein Glossar und ein umfangreiches Literaturverzeichnis zum Weiterlesen.

Für mich ist dieser Ratgeber nur begrenzt nützlich, wer sich schon informiert hat, ein paar medizinische Kenntnisse hat, oder seinen Körper gut kennt, wird viele Seiten überspringen. Auch ältere Frauen wird einiges weniger interessieren. Leider finden sich hier auch viele Allgemeinplätze, wissenschaftlich bleibt vieles an der Oberfläche. Wer sich mit der Materie noch gar nicht beschäftigt hat, für den könnte der Ratgeber als Einstieg nützlich sein.

Veröffentlicht am 06.03.2021

Gelungener Start in eine neue Reihe

Tinte & Siegel
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Aloysius MacBharrais ist Siegelmagier und schafft es einfach nicht, einen Schüler bis zur Prüfung zu bringen. Jetzt ist bereits Gordie, sein siebter Lehrling, gestorben, an einem Rosinenbrötchen erstickt. ...

Aloysius MacBharrais ist Siegelmagier und schafft es einfach nicht, einen Schüler bis zur Prüfung zu bringen. Jetzt ist bereits Gordie, sein siebter Lehrling, gestorben, an einem Rosinenbrötchen erstickt. Im Nachhinein ist das schon fast ein Glücksfall, denn Gordie hatte ein Geheimnis und Aloysius, auch Al genannt, kommt dadurch einer Verschwörung auf die Spur, die es in sich hat.

Der Protagonist ist ein älterer Herr mit einem gepflegten Schnauzbart und einem Stock – doch man sollte sich nicht täuschen lassen, der ältere Herr ist auch einer von nur fünf Siegelagenten weltweit, die dafür sorgen, dass die Menschen- und die Feenwelt Frieden miteinander halten, er arbeitet Verträge aus, die Feen und Götter im Zaum halten, und er kann mit seiner Siegelmagie allerhand „Magisches“ anstellen. Kevin Hearne lässt seinen Protagonisten selbst in Ich-Form erzählen, das gibt der Geschichte einen besonderen Reiz.

Al zur Seite stehen zwei interessante Charaktere, Buck Foi ist ein Hobgoblin, den Al aus einer unguten Situation rettet, und der ihm Begleiter und Kampfgefährte wird, zunächst vor allem aus eigenem Interesse. Nadia führt die Geschäfte von Als Druckerei, die seine Tarnung ist. Auch Nadia ist kein „normaler Mensch“, Al gegenüber aber absolut loyal. Diese Drei sind gelungen gezeichnet und ich hoffe sie in Folgebänden wiederzutreffen (falls sie alle überleben, was man erst knapp vor Ende des Romans erfährt). Der Roman ist in sich abgeschlossen, es bleiben aber Fragen offen, die in weiteren Bänden behandelt werden können, z. B. auch die, warum alle Schüler Als sterben.

Feenwesen tauchen so einige auf, von manchen hatte ich noch gar nichts gehört, andere schon in anderen Kontexten getroffen. Erzählt wird mit viel, oft schwarzem Humor und spannungsreich. Die Welt, die Kevin Hearne erschaffen hat, ist schlüssig, die Geschichte spielt in unserer heutigen Welt, es gibt aber eben auch die Feenwelt und ihre Wesen. Schauplatz ist hauptsächlich Schottland, auch wenn die Feenwesen der irischen Mythologie entsprungen sind.

Die letzte Reihe des Autors spielte bereits im selben Universum, Protagonist dort ist der Druide Atticus, der auch hier nicht nur erwähnt wird, sondern sogar einen kleinen Auftritt hat. Eine schöne Idee, die mir gut gefällt.

Band 1 der neuen Reihe des Autoren hat mir gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Die Protagonisten sind besonders und sympathisch und man darf gespannt sein, was sie noch alles erleben werden. Ich vergebe gerne volle Punktzahl und natürlich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Interessant und spannend zu lesen

Homo Lupus
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Verhaltensbiologin Lena Bondroit wird vom Verfassungsschutz angesprochen, ein syrischer Clan scheint kurz vor den Neuwahlen ein Attentat zu planen, und Lena, die gerade an Wölfen forscht, wird um eine ...

Verhaltensbiologin Lena Bondroit wird vom Verfassungsschutz angesprochen, ein syrischer Clan scheint kurz vor den Neuwahlen ein Attentat zu planen, und Lena, die gerade an Wölfen forscht, wird um eine Expertise zum Thema Familie/Wolfsrudel gebeten.

Jan Berger ist Chef der Partei „Neue bürgerliche Mitte“ und kann, nur wenige Jahre nach der Coronakrise, auf eine Stimmenmehrheit und die Kanzlerschaft hoffen. Ein Attentat könnte ihn Stimmen kosten und passt daher so gar nicht in seine Planung. Doch wozu hat man Freunde.

Der Roman spielt wenige Jahre in der Zukunft, die Coronakrise ist zwar vorbei, hat aber einige Schäden hinterlassen, so dass neue Parteien Auftrieb erhalten, auch, oder gerade weil sie nicht unbedingt demokratische Werte vertreten. Thomas Kiehl spinnt weiter, was sich derzeit tut, und macht daraus eine eher negative Zukunftsprognose.

Interessant sind Lenas Forschung und ihre Überlegungen dazu, die auf neuen tatsächlichen Ergebnissen beruhen. Dies auf Familien zu übertragen ist gar nicht einmal so unmöglich. Dennoch sieht Lena ihre Rolle beim Verfassungsschutz kritisch, da dort manches vorausgesetzt wird, das sie so nicht unterschreiben kann.

Stephan Ewald, der sie rekrutiert, ist kein einfacher Mensch, seine frauenfeindlichen Sprüche gehen gar nicht, er zeigt aber auch eine sensible Seite. Im Gegenteil zu ihm ist die Clique rund um Berger komplett verachtenswert – gute Antagonisten eben. Ambivalent muss man das Mitglied des syrischen Clans sehen, das Lena und mit ihr der Leser näher kennenlernt. Und Lena selbst? Auch sie hat Schwachstellen, ist mir unterm Strich aber sympathisch. Insgesamt sind die Charaktere durchaus gelungen.

Erzählt wird in Countdownform, beginnend zwei Wochen vor der Wahl, das passt hier gut und steigert auch die Spannung, wenn man sieht, wie die Zeit vergeht und endlich Ergebnisse gefordert sind. Auch die Wechsel der Perspektiven fügen sich gut ein, so erfährt man nicht nur, wie versucht wird, das Attentat zu verhindern, sondern auch, wie Berger um seinen erhofften Wahlerfolg bangt und versucht einer Niederlage gegenzusteuern. Schließlich gibt es einige Wendungen, manche recht unerwartet. Ich fand das Ganze sehr spannend und interessant. Das Nachwort ist ebenfalls sehr lesenswert.

„Homo Lupus“ ist bereits der zweite Band um die Verhaltensbiologin Lena Bondroit und spielt wenige Jahre nach der Coronakrise, also ein paar Jahre in der Zukunft. Der Roman ist interessant und spannend zu lesen und bietet einige überraschende Wendungen. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe 4,5 Sterne, die ich, wo nötig, aufrunde, und natürlich eine Leseempfehlung.

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