Profilbild von PMelittaM

PMelittaM

Lesejury Star
offline

PMelittaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PMelittaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2020

Hat mich enttäuscht

Roman Quest – Gefahr in der Arena (Roman Quest 3)
0

Britannien, 96 n. Chr.: Die Geschwister Juba, Ursula und Fronto erhalten einen neuen Auftrag Ihrer Patronin Flavia Gemina, sie sollen den Arzt Jonathan ben Mordecai finden und sich dafür einer Schaustellertruppe ...

Britannien, 96 n. Chr.: Die Geschwister Juba, Ursula und Fronto erhalten einen neuen Auftrag Ihrer Patronin Flavia Gemina, sie sollen den Arzt Jonathan ben Mordecai finden und sich dafür einer Schaustellertruppe anschließen.

Der dritte Band der Reihe spielt somit zum größten Teil im Rahmen von Vorführungen in Arenen. Mit allzu viel Blut muss man allerdings nicht rechnen, sicher, es werden Opferungen erwähnt und es gibt auch eine Hinrichtung, aber die Kämpfe, die hier beschrieben werden, sind gestellt, und das trifft sogar für die Tierkämpfe zu. Hier wurde wohl eindeutig für die Zielgruppe entschärft, aber wozu dann überhaupt dieses Thema wählen?

Der Start in den Roman hat mir ganz gut gefallen, vor allem die Einblicke in das Denken von Maus und Katze. Leider wird die Geschichte danach immer weniger nachvollziehbar erzählt, am Ende war ich froh, dort angekommen zu sein und werde wohl keinen weiteren Roman der Reihe lesen. Für mich ist schon der Auftrag sehr fraglich, denn die Kinder schließen sich jemandem an, der die selbe Person sucht, wozu also noch die Kinder dafür einsetzen?

Der erste Band hatte mir gut gefallen, vor allem, weil ich den Eindruck hatte, dass Kindern die römische Geschichte gut nahegebracht wird. Beim dritten Band (den zweiten habe ich nicht gelesen) fehlt mir dieser Eindruck größtenteils. Man erfährt relativ wenig Neues über das Leben im römischen Britannien, das Thema Arena erscheint mir zu entschärft, und ein weiteres Thema zu pathetisch und schon fast indoktrinierend. Dieses Thema ist das Christentum. Es hätte interessant sein können, etwas über diese Religion zur damaligen Zeit zu erfahren, aber die Autorin scheint sich eher als Missionarin zu fühlen – für mich sind ihre Ausführungen unpassend.

Die Geschichte hat eine gewisse Spannung, die allerdings zum großen Teil aus teils unbedachten Handlungen vor allem Ursulas besteht. Ursula erscheint hier weniger mutig und klug als in Band 1, was ich sehr bedauere. Positiv entwickelt hat sich Fronto, ich war sehr überrascht ihn in der Stellung zu sehen, in der er sich jetzt befindet. Juba geht hier ziemlich unter, der Fokus liegt klar auf Ursula.

Positiv sind in diesem Band wieder die Kapitelüberschriften zu sehen, die lateinische Begriffe sind, die gut zum jeweiligen Kapitel passen und im Anhang erklärt werden. Sie haben den größten Anteil daran, dass man doch etwas über den historischen Hintergrund erfährt.

Nachdem mir der erste Band der Reihe gut gefallen hat, hatte ich mich auf einen weiteren Band gefreut, wurde aber enttäuscht. Hier gibt es deutlich weniger römische Geschichte, dafür mehr wenig nachvollziehbare Handlung. Von mir gibt es gerade noch 2,5 Sterne (aufgerundet wo nötig).

Veröffentlicht am 25.03.2020

Kinderbuchklassiker als Comic

Das doppelte Lottchen
0

Die Geschichte der Zwillinge, die als Kleinkinder getrennt wurden, bei jeweils einem Elternteil aufwuchsen und nichts voneinander wussten, sich dann aber im Ferienheim zufällig getroffen haben und schließlich ...

Die Geschichte der Zwillinge, die als Kleinkinder getrennt wurden, bei jeweils einem Elternteil aufwuchsen und nichts voneinander wussten, sich dann aber im Ferienheim zufällig getroffen haben und schließlich ihre Rollen tauschten, kennt wahrscheinlich jeder, sei es den Roman von Erich Kästner selbst oder eine der Verfilmungen. Der Dressler Verlag hat 2016 ein Comicalbum herausgebracht, gezeichnet von Isabel Kreitz.

Im Wesentlichen hält sich der Comic an den Roman, leider ist aber ausgerechnet die wunderbare Traumszene (Oper Hänsel und Gretel) nicht enthalten, was ich sehr schade finde.

Die Zeichnungen lehnen sich an die Walter Triers an, die den Originalroman illustriert haben, diese finde ich allerdings ansprechender. Schön hier im Comic sind die kräftigen Farben, die zur Geschichte passen, und der „altmodische“ Charme.

„Das doppelte Lottchen“ ist eines meiner Lieblingskinderbücher. Schön, dass es eine Comicfassung gibt, die die Geschichte gut wiedergibt, Erwachsene in Erinnerungen schwelgen lässt und auch eher lesefaulen Kindern diesen lesenswerten Klassiker zugänglich macht. Auch wenn mich die Zeichnungen nur bedingt angesprochen haben, fühlte ich mich mit dem Comicband wohl.

Veröffentlicht am 23.03.2020

Spannende Fortsetzung der Merle-Trilogie, die auch unabhängig davon gelesen werden kann

Serafin. Das Kalte Feuer
0

Bei jedem Neumond zieht sich das Wasser aus Venedigs Kanälen zurück, und sogenannte Schlammsammler suchen in den Kanälen nach Wertgegenständen. Einer davon ist Serafin, der bei einem seiner Streifzüge ...

Bei jedem Neumond zieht sich das Wasser aus Venedigs Kanälen zurück, und sogenannte Schlammsammler suchen in den Kanälen nach Wertgegenständen. Einer davon ist Serafin, der bei einem seiner Streifzüge zwei besinnungslose Mädchen findet: Merle und Junipar, an deren Seite er ein spannendes Abenteuer erleben wird.

Wer die Merle-Trilogie des Autors kennt, wird die Namen kennen. „Serafin“ ist eine Fortsetzung der Geschichte, allerdings in einem anderen Venedig, in das die beiden Mädchen durch die Spiegelwelt geraten. Man muss die Trilogie nicht unbedingt kennen, um die Geschichte genießen zu können. Manches wird hier noch einmal kurz angerissen, aber tatsächlich ist dieser Roman vollkommen unabhängig zu lesen. Bei mir ist es schon lange her, dass ich die Trilogie las, viel hatte ich nicht mehr in Erinnerung, manche Erinnerung kam aber beim Lesen wieder.

Merle und Junipar sind auf der Suche nach Merles Vater, den sie im Herzen der Stadt wähnen. Leider haben sich in der Spiegelwelt die sogenannten Kartographen auf ihre Fährte gesetzt, und auch in Serafins Venedig sind sie nicht sicher, sondern wecken Begehrlichkeiten.

Der Roman ist spannend, man kommt stellenweise kaum zum Luftholen, und auch Erwachsene, die gerne Jugendromane lesen oder Fans des Autors sind, werden ihre Freude daran haben. Die beiden Mädchen sind bereits aus der Merle-Trilogie bekannt, weitere Charaktere allerdings nicht, denn man befindet sich hier in einem alternativen Venedig. Auch hier gibt es neben den Menschen andere Wesen, wie etwa Meerjungfrauen oder Serafins fliegende Katze Cagliostra. Auf der Antagonistenseite gibt es eine – böse – Überraschung, mehr will ich darüber nicht verraten. Mir gefallen die Charaktere gut, man kann gut mit den drei Jugendlichen mitfühlen.

Sehr gut gefällt mir auch das Konzept der manifestierten Städte, dass es also bekannte Städte in verschiedenen Ausführungen gibt, weil Menschen unterschiedlich an sie denken, manche waren z. B. selbst einmal da, oder haben nur über sie gelesen. Genaueres erfährt man in diesem Roman. Insgesamt bin ich wieder einmal begeistert von Kai Meyers Phantasie.

Am Ende ist die Geschichte abgeschlossen, es gäbe aber durchaus Stoff für eine weitere Fortsetzung (über die ich mich freuen würde).

Fast 20 Jahre nach der Merle-Trilogie hat Kai Meyer eine Fortsetzung geschrieben, die man auch unabhängig von der Trilogie lesen kann und die mir sehr gut gefallen hat. Ich bin begeistert von der Phantasie des Autors, konnte mit den Charakteren mitfühlen und hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden. So erhält der Roman von mir volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für jugendliche und erwachsene Fantasyfans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2020

Der etwas andere Fuchs und die Menschen

Fuchs 8
0

Fuchs 8 lernt die Menschensprache, indem er zuhört, wie Menschen sich Gute-Nacht-Geschichten erzählen, sogar lesen und schreiben lernt er sie. Als die Menschen den Wald roden, in dem sein Rudel lebt, um ...

Fuchs 8 lernt die Menschensprache, indem er zuhört, wie Menschen sich Gute-Nacht-Geschichten erzählen, sogar lesen und schreiben lernt er sie. Als die Menschen den Wald roden, in dem sein Rudel lebt, um dort ein Einkaufszentrum zu bauen, ist dies ein starker Einschnitt, die Füchse haben kaum noch zu essen. Als Fuchs 8 mitbekommt, dass es dort auch etwas zu essen gibt, macht er sich auf, seinem Rudel dort Nahrung zu besorgen. Doch sein Interesse an Menschen wird auf eine sehr harte Probe gestellt. Am Ende schreibt er einen Brief an die Menschen, weil er verstehen möchte, warum jemand, der fähig ist, gute Dinge zu tun, trotzdem so grausam sein kann.

Fuchs 8 schloss ich schnell ins Herz, er ist ein bisschen anders als die anderen, aber sehr sympathisch. Das ganze Buch ist in seinem eigenen Schreibstil geschrieben, er schreibt wie man spricht, für den erfahrenen Leser sollte das aber keine große Herausforderung sein, ich empfand es als genialen Kunstgriff des Autors, auch, weil man so immer vor Augen hat, wer hier erzählt.

Gibt es zunächst noch einiges zu schmunzeln, übernimmt später Ernst, Trauer und Unverständnis, manches geht einem sehr nahe, vieles ist entlarvend.

Gelungen sind in meinen Augen auch die Illustrationen von Chelsea Cardinal, schwarzweiß, die Füchse aber in rot.

Das kleine Büchlein erzählt eine Geschichte, die einen schmunzeln lassen, aber auch Tränen in die Augen treiben kann. Ich finde die Idee und die Ausführung genial, vergebe gerne volle Punktzahl und wünsche dem Büchlein viele Leser!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2020

Spannend, mit gelungenen Charakteren

Blutlohn
0

Nach dem Aufstand der Stämme müssen die Thebaner Stärke zeigen. Derik, Neffe des thebanischen Kaisers, erhält den Auftrag, die Jukaner erneut zu unterwerfen, doch so richtig steht er nicht hinter seiner ...

Nach dem Aufstand der Stämme müssen die Thebaner Stärke zeigen. Derik, Neffe des thebanischen Kaisers, erhält den Auftrag, die Jukaner erneut zu unterwerfen, doch so richtig steht er nicht hinter seiner Aufgabe. Seran dagegen gilt nun als Verräter, sein Ziehbruder Baleos ist schockiert über sein Verhalten und hat gleichzeitig damit zu kämpfen, dass die Familie an Ansehen verloren hat – doch es wird noch schlimmer für ihn kommen.

David Falk setzt direkt an den Geschehnissen des ersten Bandes an, eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse gibt es nicht, was es mir, nach der langen Zeit, seit ich Band 1 gelesen habe, den Einstieg etwas schwer machte – aber nicht lange. Schnell fühlte ich mich wieder in der Geschichte zu Hause, auch, weil die Erzählweise des Autors bildhaft, einnehmend und packend ist, man fühlt sich schnell mitten drin. Das liegt auch daran, dass die Charaktere wie echte Menschen wirken, man lernt sie sehr gut kennen, die Charakterisierung ist tiefgehend, man entwickelt Gefühle für sie.

Die Welt, die hier entworfen wurde, ähnelt dem römischen Reich unserer Welt, in diesem Band fast noch mehr als im letzten, es gibt aber gravierende Unterschiede, so gibt es hier Magie und die Götterwelt ist, wie sich nun herausstellt, doch sehr speziell. Dies ist ganz klar kein historischer sondern ein phantastischer Roman.

Der Roman ist wieder sehr spannend, gerade, weil einem die Protagonisten so nahe kommen und man mit ihnen mitfühlt. Wie sich hier wieder zeigt, kann man dabei nie sicher sein, ob jeder überlebt. Mir gefallen die Perspektivewechsel, die so viele verschiedene Einblicke in das Geschehen geben, sowohl aus thebanischer Sicht als auch aus der Angehöriger der Stämme. Das macht die Geschichte komplex, überfordert aber nicht, wobei ein bisschen aufmerksames Lesen nicht schadet, alleine wegen der Vielfalt der Charaktere. Am Ende des Romans findet sich übrigens ein Namensverzeichnis, zu Beginn Karten der Welt, die der geniale Timo Kümmel gefertigt hat.

David Falk ist seit seinem ersten Roman einer meiner Lieblingsautoren, und das bestätigt sich mit jedem weiteren Band. Auch hier konnte er mich umfassend überzeugen, und ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird. Von mir gibt es wieder volle Punktzahl und selbstverständlich eine Leseempfehlung, man sollte aber vor diesem den Vorgängerband gelesen haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere