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Veröffentlicht am 28.05.2024

Tief feministischer Roman

Mein Name ist Lilith
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Lilith ist die erste Frau Adams, die beiden wurden zunächst als ebenbürtig erschaffen. Lilith verehrt Asherah, Göttin und Gefährtin Gottes. Dieser Gott, der später der jüdisch/christliche sein wird, ist ...

Lilith ist die erste Frau Adams, die beiden wurden zunächst als ebenbürtig erschaffen. Lilith verehrt Asherah, Göttin und Gefährtin Gottes. Dieser Gott, der später der jüdisch/christliche sein wird, ist sehr herrisch, und da er gerne der einzige wäre, wird Asherah Edens verwiesen. Adam entwickelt sich zu einem sehr überheblichen Mann, und nachdem Lilith sich ihm nicht unterordnen möchte, wird auch sie verbannt und Eva geschaffen.

Lilith muss in den darauffolgenden Jahrhunderten mit ansehen, wie die Frauen unterworfen werden, keinen eigenen Willen mehr haben dürfen, nahezu als Sache behandelt werden. So macht sie sich auf die Suche nach Asherah, um dem Weiblichen wieder eine Stimme zu geben.

Lilith wandert durch die Jahrtausende, trifft auf viele Frauen, die eine Chance zu sein scheinen, Frauen wieder zu Ebenbürtigen zu machen, wie Noahs Frau Norea, Jezebel und Maria Magdalena, hier Maryam genannt. Wie wir heute wissen, sind Frau und Mann immer noch nicht gleichberechtigt, doch es hat sich schon einiges getan.

Lilith wird oft diffamiert, unter anderem als Dämonin verunglimpft. Nikki Marmery ist tief in viele Schriften eingetaucht, hat sich mit zahlreichen Mythologien beschäftigt und sehr viel recherchiert, wie man auch im Nachwort lesen kann. Sie hat eine Lilith erschaffen, die vielleicht nicht immer perfekt ist, aber für ihre Sache so gut einsteht, wie sie kann. Sie lässt Lilith selbst erzählen, beginnend im Garten Eden, endend in der heutigen Zeit. Der Erzählstil ist dabei den Zeiten und dem Sujet angepasst.

Ich hatte zunächst Probleme mit der Geschichte, kam recht lange nicht hinein, konnte keine Beziehung zu Lilith aufbauen. Das änderte sich bei etwa einem Drittel, mit dem Teil der Geschichte, der sich mit der Sintflut und dem Danach beschäftigt, ab da konnte ich den Roman kaum noch aus der Hand legen. Erst mit dem letzten Abschnitt, der heutigen Zeit, hat sich das wieder verschlechtert.

Über die Jahrtausende erlebt die Protagonistin nicht nur die „Weltgeschichte“, sondern auch eine sehr persönliche, sie liebt, wird Mutter, findet und verliert Menschen, die ihr etwas bedeuten. Sie selbst ist unsterblich.

Ich kenne die biblischen Geschichten und auch manche Mythologien jener Zeit relativ gut. Auch der historische Hintergrund interessiert mich, und auch er spielt seine Rolle im Roman. Nicht alles ist also fiktiv oder fantastisch. Im Anhang gibt es drei Karten, auf denen man Liliths Wege nachverfolgen kann.

„Mein Name ist Lilith“ hat mich nicht durchgehend gepackt, aber überwiegend. Lilith wird hier als eine Frau dargestellt, die für Frauen kämpft, aber nicht generell gegen Männer ist. Der Roman ist tief feministisch, seine Botschaft auch heute leider noch notwendig.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Nette Zusatzgeschichte zu "Wolfszone"

Maschinenwolf
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Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Das löst Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die ...

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Das löst Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die Armee rückt an, aber auch Journalisten und Naturschutzgruppen. Lisa und Helge sind nicht nur ein Liebespaar, sondern auch Aktivisten von ProW@lf. Lisa möchte unbedingt einen der Cyberwölfe selbst sehen und geht deshalb in die gesperrte Zone.

Die Kurzgeschichte ist ein Zusatz zum Roman „Wolfszone“. Dort spielen auch Helge und vor allem Lisa eine gewisse Rolle. Man muss sie nicht kennen, bevor man den Roman gelesen hat, man kann sie sich auch zwischendurch oder hinterher zu Gemüte führen.

Ich habe die Kurzgeschichte vor dem Roman gelesen, dieser lag aber schon bei mir bereit. Das war auch gut, denn bei mir löste sie keine größere Lust auf mehr aus, sie zu lesen ergab für mich persönlich erst richtig Sinn, nachdem ich den Roman gelesen hatte.

„Maschinenwolf“ ist ein netter Zusatz zu „Wolfszone“, die man lesen kann, aber nicht muss. Da sie kostenlos angeboten wird, kann man nichts falsch machen.

Veröffentlicht am 27.05.2024

Atmosphärischer Cyberthriller

Wolfszone
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Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Diese Cyberwölfe lösen Ängste aus, der Wald wird ...

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch illegal entsorgten Technikmüll und Nanobots sind die Wölfe in einem Wald in Brandenburg mutiert. Diese Cyberwölfe lösen Ängste aus, der Wald wird abgesperrt, die Armee rückt an, aber auch Journalisten und Naturschutzgruppen wie die Aktivistengruppe ProW@lf.

Privatdetektiv Joe Denzinger erhält von der Chefin eines Rüstungskonzerns einen brisanten Auftrag. Ihre Tochter Lisa ist verschwunden, zuletzt war sie undercover im Camp der ProW@lf-Aktivisten, er soll sie nun finden. Heikel, da ihre Mutter verschiedene Drohnen liefert, um die Wölfe nicht nur zu beobachten, sondern gegebenenfalls auch zu bekämpfen.

Christian Endres erzählt seinen Cyberthriller aus fünf verschiedenen Perspektiven. Joe Denzingers ist eine davon. Tariq ist ein syrischstämmiger Bundeswehrsoldat, der unter Rassismus zu leiden hat. Kira, Evolutionsbiologin, forscht an Wölfen, Winslow, ein junger, nicht mutierter Wolf begleitet sie. Marija ist Fahrradkurierin, schmuggelt aber auch Drogen durch die abgesperrte Wolfszone. Ihre Tochter lebt in der Nähe beim Vater. Die für mich spannendste Perspektive ist die von DW-7X, einem der mutierten Wölfe.

Ich gestehe, dass mir nicht alle Protagonist:innen gleich gut nahe gekommen sind. Neben DW-7X, der nicht nur am interessantesten ist, sondern auch Informationen über die Veränderungen bei den Wölfen liefert, mag ich Tariq am liebsten, seine Gedanken und Gefühle kann ich gut nachvollziehen. Mit den anderen habe ich meine Probleme, kann nicht alle Handlungen und Gedanken nachvollziehen. Joe stehen meiner Meinung nach seine Hormone zu sehr im Weg. Bei Kira sind es private Probleme, die mir zu vage blieben als dass ich sie verstehen kann, und ihre Handlungen nach einem gewissen Ereignis, die in meinen Augen sehr überzogen sind. Marija kommt mir gar nicht nahe und ist mir bis zum Schluss nicht sympathisch. Bei ihr stört mich vor allem, dass sie sich durch ihr kriminelles Handeln bewusst in Gefahr begibt, was meiner Meinung nach nicht zu ihren Gedanken bezüglich ihrer Tochter passt. Am Ende hatte jeder der Fünf eine wichtige Rolle in der Geschichte.

Es gibt auch interessante Nebencharaktere, wie z. B. den Schrottplatzbesitzer Oskar, dem ich im wahren Leben eher aus dem Weg ginge, schon wegen seiner sehr speziellen Ansichten, der aber dem Roman von Anfang an gewisse Impulse gibt.

Interessant ist natürlich auch der Hintergrund der Geschichte, der Klimawandel ist fortgeschritten, die Hitze, die während der im Mai spielenden Handlung herrscht, kann man regelrecht fühlen, und auch die Probleme der Bevölkerung werden deutlich. Hier hat Christian Endres eine durchaus vorstellbare Zukunft entwickelt.

Ich mag Wölfe, und heute schon gibt es Menschen, die Probleme damit haben, dass der Wolf in Deutschland wieder heimisch wird. Dass das noch schlimmer werden würde, wenn diese, wie hier beschrieben mutieren würden, kann man sich denken. Und so ist es hier auch, viele wollen die Tiere einfach nur vernichtet sehen, eine Abstimmung im Bundestag darüber, wie mit ihnen zu verfahren sei, steht kurz bevor. Fakenews und gefälschte Videos kursieren und heizen die Ängste und den Hass auf die Tiere an. Beim Lesen hat man leider immer das Gefühl, so könnte es wirklich sein. Das Ganze schürt dann auch die Spannung, und Joes Auftrag, Lisa zu finden, tritt fast in den Hintergrund. Natürlich wird Lisas Schicksal am Ende dennoch nachvollziehbar aufgeklärt.

„Wolfszone“ hat mich gut unterhalten, mich hat zwar nicht jeder Charakter angesprochen, doch ist zumindest die Perspektive des mutierten Wolfes genial, trägt viel zur Spannung und zur Atmosphäre bei, und hat mich auch berührt. Atmosphäre entsteht auch durch das Gefühl einer möglichen Zukunft, einer Zukunft, die wir vielleicht noch verhindern können. So hat der Roman auch einen gesellschaftskritischen Aspekt. Am Ende habe ich den Roman zufrieden zugeklappt.

Veröffentlicht am 22.05.2024

Hat mich gefesselt und berührt

Sparks
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Während des ersten Weltkrieges erhält eine Reihe Menschen einen magischen Funken, einen Spark, weswegen sie Sparks genannt werden. Die Fähigkeiten, die die Sparks erhalten, sind sehr unterschiedlich. Eine ...

Während des ersten Weltkrieges erhält eine Reihe Menschen einen magischen Funken, einen Spark, weswegen sie Sparks genannt werden. Die Fähigkeiten, die die Sparks erhalten, sind sehr unterschiedlich. Eine von ihnen ist Rin, die mit zwei Freundinnen, Mauve und Odette, einen Zirkus gründet, in dem vorwiegend Sparks aufgenommen werden, auch zu deren Schutz. Wie sich herausstellt, sind allerdings die größten Gefahren, die auf sie warten, der Circus King und der nächste große Krieg, den Mauve in der Zukunft sehen kann.

Edward trifft 1916 in den Schützengräben in Frankreich auf eine junge Frau, die die Fähigkeit bekommen hat, sich an andere Orte zu versetzen. Sie nimmt ihn mit in die USA. Erst später erkennt er, dass auch er einen Spark hat, einen sehr gefährlichen sogar.

Ich muss sagen, ich bin ohne große Erwartungen an den Roman gegangen, der Klappentext machte mich neugierig, aber sonst ließ ich mich überraschen. Die Geschichte zog mich sehr schnell in ihren Bann, der Erzählstil nahm mich gefangen, die Charaktere taten ein übriges. Ich mag auch das historische Setting, es gibt einige Zeitsprünge, aber der Hauptteil spielt im Jahr 1926. Über die Vergangenheit der einzelnen Sparks in Rins Zirkus erfährt man wenig, eine ganze Reihe werden aber in der aktuellen Situation vorgestellt. Im Laufe der Zeit kommt ein Geschwisterpaar dazu, das wichtig werden wird. Inwiefern Edwards Geschichte dazupasst, kann man nach und nach erahnen, J. R. Dawson streut immer einmal wieder Anhaltspunkte ein. Erst gegen Ende treffen die beiden Erzählstränge aufeinander. Gut gefallen hat mir, dass Rins Zirkus auf mehrfache Weise divers ist, immerhin gibt es Diversität schon immer.

Neben vielen schönen Momenten gibt es leider auch viele schlimme in diesem Roman, und eine Zeit lang ist nicht klar, wie es ausgehen wird. Mich hat das alles sehr berührt, ich habe mitgelitten, mich gefreut, geärgert und gehofft, und mir immer wieder gewünscht, diesen Zirkus besuchen zu können. Gut gefallen hat mir auch, dass man einiges an Zirkus-Background erfährt, spezielle Worte zum Beispiel. Auch die Idee rund um die Sparks finde ich gelungen, es gibt so viele verschiedene Ausprägungen. Eine Storyline allerdings hat mich an eine Comicreihe bzw. deren Verfilmung erinnert, die ich hier aus Spoilergründen nicht nennen möchte. Schlimm finde ich das aber tatsächlich nicht, vielleicht ist es nur Zufall, und der Rest der Geschichte hat genug eigenes zu bieten.

Mir hat der Debütroman J. R. Dawsons sehr gut gefallen, die Verknüpfung zwischen Historie und Fantasy ist gelungen, die Charaktere haben mich berührt, und ich wurde von Anfang bis Ende gefesselt. Ich bin gespannt auf J. R. Dawsons nächsten Roman.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Drei phantasievolle Geschichten

Doctor Who - Der zehnte Doctor
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Der Band enthält drei sehr unterschiedliche Geschichten. Zunächst sind der zehnte Doctor und Gabby auf einem Planeten, auf dem Musik eine große Rolle spielt, aber auch zu einer großen Gefahr wird. Danach ...

Der Band enthält drei sehr unterschiedliche Geschichten. Zunächst sind der zehnte Doctor und Gabby auf einem Planeten, auf dem Musik eine große Rolle spielt, aber auch zu einer großen Gefahr wird. Danach hat Gabbys Freundin Cindy eine unheimliche Begegnung, die in engem Zusammenhang mit dem vorherigen Band steht, und trifft auf einen alten Bekannten aus dem Doctor-Who-Universum, und in der letzte Geschichte lernt man einen besonderen Urzeitmenschen kennen.

Die Geschichten haben interessante Themen und vor allem die erste ist sehr phantasievoll, konnten mich aber, bis auf die dritte, nicht ganz so fesseln wie viele andere. Die dritte Geschichte bringt einen liebenswerten Co-Charakter mit, der sie besonders macht.

Dieser Band ist nicht mein Lieblingsband, jedoch punktet auch er mit viel Phantasie und interessanten Charakteren.