Profilbild von PMelittaM

PMelittaM

Lesejury Star
offline

PMelittaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PMelittaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2019

Für Kenner der Vorgängerbände

10 Stunden tot
0

Nach den Vorfällen im Vorgängerband ist Fabian Risk noch freigestellt, aber nicht nur seine Familienprobleme beschäftigen ihn, sondern auch die Verdächtigungen gegen einen Kollegen.

Seine Kollegen sind ...

Nach den Vorfällen im Vorgängerband ist Fabian Risk noch freigestellt, aber nicht nur seine Familienprobleme beschäftigen ihn, sondern auch die Verdächtigungen gegen einen Kollegen.

Seine Kollegen sind derweil mit mehreren Todesfällen beschäftigt, u. a. wurde ein syrischer Junge bestialisch getötet. In Dänemark ist Dunja Hougaard untergetaucht, und dann ist da noch der Mörder, der Opfer, Ort und Todesart auswürfelt.

Ich habe es schon in meiner Rezension zu Band 3 vorhergesehen, die Romane der Reihe verquicken sich immer mehr, und man sollte, um den Überblick zu behalten, die Vorgängerbände kennen. Stefan Ahnhems Romane sind komplex, mit mehreren Handlungssträngen, und wer die bisherigen Geschehnisse nicht kennt, dürfte Probleme haben, alles zu verstehen. Mit diesem Band setzt er dem Ganzen im übrigen noch die Krone auf, denn am Ende bleibt einiges offen und wird sicher im nächsten Band fortgesetzt. Mir gefällt das übrigens gut, warum sollten Thriller-Reihen nicht auch als Mehrteiler funktionieren können. Manch einem, der am Ende eines solchen Romans Auflösungen erwartet, könnte sich davon aber vor den Kopf gestoßen fühlen.

Ich mochte die Reihe von Anfang an, und so war ich schnell wieder im Geschehen, auch wenn einige Zeit seit dem letzten Band vergangen ist. Wer den aber gerne gelesen hat, erhält hier ausreichend Andeutungen, um sich wieder zu erinnern.

Ich bin nur so durch den Roman geflogen, er ist spannend, gesellschaftskritisch (u. a. bzgl. Rechtsextremismus und dem Umgang mit Psychiatriepatienten) und nimmt den Leser emotional mit. Das liegt u. a. an den verschiedenen Perspektiven, man begleitet nicht nur die Ermittler, inkl. Privatleben, sondern auch Täter und mögliche Opfer. Mir scheint es fast, als hätte der Autor, ähnlich wie Stieg Larsson in seiner Millenium-Reihe, bereits einen großen Handlungsbogen konzipiert, und ich bin gespannt, ob die Reihe dann irgendwann ihr natürliches Ende erreicht.

Ich bin wieder begeistert, so langsam wird das eine Lieblingsreihe von mir. Gerade, dass nicht alles in einem Band aufgelöst wird, gefällt mir gut, ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergehen wird. Von mir gibt es daher volle Punktzahl. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte sie lieber von Anfang an lesen, dieser Roman würde ihn sonst nur frustrieren. Wer die Reihe bis hierher gelesen hat, wird eine interessante Fortsetzung finden, noch mehr Komplexität und ein offenes Ende, das man natürlich mögen muss.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Hat mir leider keine Lust auf weitere Bände gemacht

Tod in Emden. Ostfrieslandkrimi
0

Hedda und Enno sind nun Mitglied einer Geheimeinheit, Ennos neuer Deckberuf ist Streetworker, und in diesem Zusammenhang wird er in den Mord an einem Jugendlichen hineingezogen.

Für mich ist es der erste ...

Hedda und Enno sind nun Mitglied einer Geheimeinheit, Ennos neuer Deckberuf ist Streetworker, und in diesem Zusammenhang wird er in den Mord an einem Jugendlichen hineingezogen.

Für mich ist es der erste Band um die beiden jungen Ermittler. Leider hatte ich große Schwierigkeiten, mich mit dem Roman wohlzufühlen, vieles erschien mir sehr unglaubwürdig, z. B. die Sache mit der Geheimeinheit, die zudem für diesen Fall noch am Rande relevant Ist, aber dennoch oft thematisiert wird. Vielleicht kommt einem das weniger an den Haaren herbeigezogen vor, wenn man die Reihe von Anfang an gelesen hat. Sehr gestört hat mich auch das oft zu ausführliche Privatleben der beiden, das sich im wesentlichen auf Alltägliches und ihr Liebesleben bezieht, und den sowieso schon recht kurzen Krimi nur in die Länge zieht, den Fall manchmal zu sehr an den Rand drängt, und wenig zur Auflösung beigeträgt.

Der Fall selbst entwickelt sich recht unerwartet, was mir gut gefallen hat. Dass Rechtsextremismus derzeit auch ein Thema vieler Romane ist, finde ich okay, immerhin spiegelt sich hier die Realität wieder, und so lange es kritisch beleuchtet wird, ist nichts dagegen zu sagen. Die Auflösung ist gut nachvollziehbar und deutet sich erst relativ spät an.

Gut gefallen haben mir die vielen Informationen (nicht nur) über Emden, wodurch der Roman einiges an Lokalkolorit erhält, und vielleicht mancher Leser Lust bekommt, sich das einmal vor Ort anzuschauen.

Leider hat mir der Roman nicht so gut gefallen wie erhofft. Wer die Reihe mag, wird ihn wahrscheinlich gern lesen, mir hat er leider keine Lust auf weitere Bände gemacht.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine Anthologie zum Thema Tee, auch für Nicht-Teeliebhaber lesenswert

Teegestöber
0

Dreizehn Geschichten zum Thema Tee vereint diese Anthologie in sich, jede Geschichte sollte zu einer Teesorte passen, diese Vorgabe ist gut gelungen, und so sind die einzelnen Erzählungen so vielfältig ...

Dreizehn Geschichten zum Thema Tee vereint diese Anthologie in sich, jede Geschichte sollte zu einer Teesorte passen, diese Vorgabe ist gut gelungen, und so sind die einzelnen Erzählungen so vielfältig wie Teesorten und sollten für jeden Geschmack etwas bieten.

Mir haben die Geschichten alle gefallen, manche mehr und manche weniger. Viele Genre sind vertreten, Kriminalgeschichte, Mystery, Historie, Dystopie, Märchenadaption … Einige sind wunderschön und stimmungsvoll, andere bitterböse, manche laden zum Mitraten ein und andere wecken Emotionen. Mir gefiel besonders die Geschichte, die die Entstehung des Knusperhäuschens erzählt, und die, die einen Südstaatenoffizier nach Japan führt.

Auch wer keinen Tee, dafür aber Kurzgeschichten mag, wird hier fündig werden, Teeliebhaber umso mehr. Ich kann diese Anthologie empfehlen und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein wunderbarer Roman

Der Wal und das Ende der Welt
0

Joe Haak ist Analyst bei einer Investmentbank in der City of London. Doch nun findet er sich nackt und halb ertrunken wieder am Strand von St. Piran, wird von skurrilen, aber größtenteils netten Dorfbewohnern ...

Joe Haak ist Analyst bei einer Investmentbank in der City of London. Doch nun findet er sich nackt und halb ertrunken wieder am Strand von St. Piran, wird von skurrilen, aber größtenteils netten Dorfbewohnern gerettet, trifft mehrfach auf einen Wal, und eines seiner Szenarien, der Kollaps der Weltwirtschaft, das Ende der Welt scheint einzutreten.

Ich liebe Wale, und einem Roman, der nicht nur einen im Titel, sondern auch auf dem Cover hat, konnte ich nicht widerstehen. Und tatsächlich habe ich ihn geliebt von der ersten Seite an …

John Ironmonger ist ein großartiger Erzähler, er erzählt mit viel Herz und einer schönen Sprache, und auch wenn das Thema einmal etwas trockener wird, etwa wenn es um Joes Szenarien geht, mit denen er vorherzusagen versucht, wie sich die Wirtschaft entwickeln könnte, langweilt man sich keine Sekunde lang. Im Gegenteil, mir ging mehrfach das Herz auf, weil es dem Autor gelungen ist, sein eigenes Szenario mit viel Hoffnung anzureichern und weil er zeigt, dass man nicht immer nur das Schlechteste erwarten sollte, dass man auch ein bisschen Vertrauen in die Menschen setzen sollte und auf ihren Zusammenhalt untereinander.

Überhaupt Ironmongers Charaktere – sie sind skurril, nicht nur die Dorfbewohner, auch z. B. Joes Kollegen in London, aber die meisten sind sehr liebenswert, und die, die es nicht sind, könnten es sein, es müssen nur bestimmte Voraussetzungen eintreten. Auch Joe selbst, und sogar der Wal passen wunderbar in dieses Ensemble. Ironmonger gelingen schöne Charakterbeschreibungen, Menschen mit Fehlern, aber auch viel Herzlichkeit, Menschen, die auf sich schauen, die sich aber auch öffnen können, Menschen, die man gerne kennen lernen möchte, auch wenn man dem einen oder anderen eher aus dem Weg ginge.

Vor allem den Protagonisten lernen wir sehr gut kennen, begleiten ihn auch in seine Vergangenheit, lernen Familie, ehemalige Liebschaften, Kollegen und Vorgesetzte kennen. Auch er ist ein Mensch mit vielen Seiten, der sich in der Krise bewähren will.

Wie bereits angedeutet, dies ist ein wunderbarer Roman, von vorne bis hinten gut zu lesen, voller Emotionen, die auch den Leser treffen, er regt zum Nachdenken an und wirkt noch lange nach – einer meiner Lieblingsromane (nicht nur in diesem Jahr), der selbstverständlich volle Punktzahl verdient und den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Etwas verwirrend und nicht sehr spannend

Doctor Who - Zeitreisen 5: Eine Handvoll Sternenstaub
0

Der sechste Doktor und Peri landen zunächst bei Doktor Dee im Jahr 1572 und dann im Sternbild Kassiopeia, wo auch ein alter Feind des Doktors sein Unwesen treibt.

Den fünften Band der Zeitreisen-Reihe ...

Der sechste Doktor und Peri landen zunächst bei Doktor Dee im Jahr 1572 und dann im Sternbild Kassiopeia, wo auch ein alter Feind des Doktors sein Unwesen treibt.

Den fünften Band der Zeitreisen-Reihe fand ich leider etwas verwirrend und eher langweilig. Einziger Pluspunkt für mich ist die Begegnung mit John Dee und seinem Schüler und die Bedeutung des Titels der Geschichte.

Dieses Mal gibt es leider nur 3 Sterne.