Cover-Bild Der Wal und das Ende der Welt
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.03.2019
  • ISBN: 9783104910307
John Ironmonger

Der Wal und das Ende der Welt

Roman
Tobias Schnettler (Übersetzer), Maria Poets (Übersetzer)

Der #1 SPIEGEL-Bestseller. Das Buch der Stunde, das uns Hoffnung macht.
Ein kleines Dorf. Eine Epidemie und eine globale Krise. Und eine große Geschichte über die Menschlichkeit.
»Abenteuerlich und ergreifend.« Stern
»Dieser Roman gibt einem den Glauben an die Menschheit zurück.« Elle
Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.
John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Zusammenhänge unserer globalisierten Welt? Und wie können wir gut handeln, wenn alles auf dem Spiel steht?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2020

Trotz schwierigem Thema einfühlsam und intensiv - einfach wunderschön

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Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen gelesen. Die Gruppe der sogenannten „Querbeeteulen“ wählen gegen Ende eines Jahres zusammen die Bücher aus, die im Folgejahr zusammen ...

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen gelesen. Die Gruppe der sogenannten „Querbeeteulen“ wählen gegen Ende eines Jahres zusammen die Bücher aus, die im Folgejahr zusammen gelesen werden – ein Buch pro Monat. Und ein Riesenzufall – wenn es denn wirklich ein Zufall war – wollte es, dass wir dieses Buch im April 2020 zusammen lesen. Für mich war dieser Zeitpunkt einerseits schwierig, aber schlussendlich ein richtiges Geschenk.

John Ironmonger hatte mich als Leserin schon nach wenigen Zeilen am Haken, um nicht zu sagen am Enterhaken. Seine sehr schöne Erzählweise hat mich sofort auf angenehme Weise eingehüllt. Ich habe das Rauschen der Wellen, das Klatschen der Gischt und der Schrei der Möwen gehört und all die Meeres-Gerüche wahrgenommen. Ich war förmlich selber dort in St. Piran und habe mitgeholfen, den Wal zu retten.

Als das Thema „Pandemie“ in der Geschichte immer mehr Formen annahm, haben mich die Beschreibungen, die teilweise so nah an unserer aktuellen Realität waren, ein wenig überfordert. Das Gefühl für Ironmongers schöne und einfühlsame Sprache geriet für mich dadurch zu Unrecht in den Hintergrund und ich musste das Buch erstmal in kleinen Häppchen weiterlesen. Wie gut, dass ich das Buch in einer Leserunde las, in der mich Mitleser ermutigten, das Buch nicht abzubrechen. Wie gut, dass ich durchgehalten hatte!

John Ironmongers Ziel ist es keineswegs mit seinem Buch Schreckensszenarien einer globalen Krise aufzuzeigen. Die Geschichte kommt natürlich nicht komplett ohne sachbezogene Erklärungen der globalen Zusammenhänge aus. Der Autor verliert jedoch in keinem Moment die Menschlichkeit aus den Augen und stupst seine Figuren immer wieder dahingehend in die richtige Richtung.

So wurde „Der Wal und das Ende der Welt“, das mir situationsbedingt der eine und andere schwierige Lesemoment bescherte, insgesamt zu einem Hoffnungsschimmer und trotz dem belastenden Thema, konnte ich das Buch mit einem angenehmen Gefühl zuklappen.

Ich bin überzeugt, dass ich das Buch zu einem anderen Zeitpunkt unterschiedlich empfunden hätte. Aber die Sprache wäre auch dann genauso einfühlsam, intensiv und einfach wunderschön gewesen. Danke, John Ironmonger, für dieses ganz besondere Buch!

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Veröffentlicht am 19.06.2019

Ein bisschen von allem ist hier die perfekte Mischung!

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Ein bisschen Fischerdorf-Idylle im englischen Cornwall; ein bisschen Tierliebe für den Wal; ein bisschen Stochastik; ein bisschen Vergangenheitsbewältigung des Protagonisten; ein bisschen Welt- und Finanzpolitik; ...

Ein bisschen Fischerdorf-Idylle im englischen Cornwall; ein bisschen Tierliebe für den Wal; ein bisschen Stochastik; ein bisschen Vergangenheitsbewältigung des Protagonisten; ein bisschen Welt- und Finanzpolitik; ein bisschen Herzschmerz - all das macht hier eine perfekte Mischung aus!

Ohne die Handlung vorwegzunehmen: ich finde es im Nachhinein sehr gut, dass der Klappentext kaum etwas über den Inhalt des Buches verrät und man eigentlich gar nicht so genau weiß, worauf man sich einlässt... um so besser waren die drei (langen) Leseabende, an denen ich dieses Buch verschlungen habe! Es ist toll geschrieben und der Verlauf der Geschichte, die man über längere Passagen auf andere, „echte“ Ereignisse übertragen kann, regt zum Nachdenken an. Was würde ich machen; wie würde mein Nachbar reagieren; könnte nicht dies oder jenes vielleicht sogar tatsächlich eintreten?!

Ein schön anzusehendes und noch viel besser zu lesendes Buch, das ich vielen -jungen und auch älteren LeserInnen- nur empfehlen kann und spätestens zur (im Buch über die christlichen Werte enthaltenen) Weihnachtszeit bestimmt verschenken werde

Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein wunderbarer Roman

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Joe Haak ist Analyst bei einer Investmentbank in der City of London. Doch nun findet er sich nackt und halb ertrunken wieder am Strand von St. Piran, wird von skurrilen, aber größtenteils netten Dorfbewohnern ...

Joe Haak ist Analyst bei einer Investmentbank in der City of London. Doch nun findet er sich nackt und halb ertrunken wieder am Strand von St. Piran, wird von skurrilen, aber größtenteils netten Dorfbewohnern gerettet, trifft mehrfach auf einen Wal, und eines seiner Szenarien, der Kollaps der Weltwirtschaft, das Ende der Welt scheint einzutreten.

Ich liebe Wale, und einem Roman, der nicht nur einen im Titel, sondern auch auf dem Cover hat, konnte ich nicht widerstehen. Und tatsächlich habe ich ihn geliebt von der ersten Seite an …

John Ironmonger ist ein großartiger Erzähler, er erzählt mit viel Herz und einer schönen Sprache, und auch wenn das Thema einmal etwas trockener wird, etwa wenn es um Joes Szenarien geht, mit denen er vorherzusagen versucht, wie sich die Wirtschaft entwickeln könnte, langweilt man sich keine Sekunde lang. Im Gegenteil, mir ging mehrfach das Herz auf, weil es dem Autor gelungen ist, sein eigenes Szenario mit viel Hoffnung anzureichern und weil er zeigt, dass man nicht immer nur das Schlechteste erwarten sollte, dass man auch ein bisschen Vertrauen in die Menschen setzen sollte und auf ihren Zusammenhalt untereinander.

Überhaupt Ironmongers Charaktere – sie sind skurril, nicht nur die Dorfbewohner, auch z. B. Joes Kollegen in London, aber die meisten sind sehr liebenswert, und die, die es nicht sind, könnten es sein, es müssen nur bestimmte Voraussetzungen eintreten. Auch Joe selbst, und sogar der Wal passen wunderbar in dieses Ensemble. Ironmonger gelingen schöne Charakterbeschreibungen, Menschen mit Fehlern, aber auch viel Herzlichkeit, Menschen, die auf sich schauen, die sich aber auch öffnen können, Menschen, die man gerne kennen lernen möchte, auch wenn man dem einen oder anderen eher aus dem Weg ginge.

Vor allem den Protagonisten lernen wir sehr gut kennen, begleiten ihn auch in seine Vergangenheit, lernen Familie, ehemalige Liebschaften, Kollegen und Vorgesetzte kennen. Auch er ist ein Mensch mit vielen Seiten, der sich in der Krise bewähren will.

Wie bereits angedeutet, dies ist ein wunderbarer Roman, von vorne bis hinten gut zu lesen, voller Emotionen, die auch den Leser treffen, er regt zum Nachdenken an und wirkt noch lange nach – einer meiner Lieblingsromane (nicht nur in diesem Jahr), der selbstverständlich volle Punktzahl verdient und den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.05.2019

„…manchmal ist die Übertreibung näher an der Wirklichkeit als die Wahrheit.“

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„…manchmal ist die Übertreibung näher an der Wirklichkeit als die Wahrheit.“ S. 10

St. Piran an der Küste Cornwall ist mehr Dörfchen als Dorf, kaum jemand verirrt sich hierher. Doch an einem Tag wurden ...

„…manchmal ist die Übertreibung näher an der Wirklichkeit als die Wahrheit.“ S. 10

St. Piran an der Küste Cornwall ist mehr Dörfchen als Dorf, kaum jemand verirrt sich hierher. Doch an einem Tag wurden aus den 307 Einwohnern 308 Einwohner, es war im Oktober oder September, an einem Mittwoch oder Donnerstag, als einige der Einwohner am Strand einen Wal sichteten und den nackten Mann fanden. Der Teenager Charity Cloke war dabei mit ihrem Hund und der Strandgutsammler Kenny Kennet, und der am Strand gefundene Mann namens Joe änderte schon vom ersten Moment an etwas im Ort.

Doch Joe ist derjenige, dessen Namen sie aus einem Hut gezogen haben bei der Investmentbank, für die er arbeitete. Und jetzt ist er da und wird ein Versprechen erfüllen, das er gegeben hat.

Okay, das hier ist so einiges: Gesellschaftskritik (Leerverkäufe, sinnentleerte Jobs, Just-in-time-Produktion), Dystopie für diejenigen, die sonst nie Dystopien lesen, Märchen, philosophische Diskussion, Liebesgeschichte. Das ist leicht zu lesen, der Ton ist ähnlich wie bei Lekys „Was man von hier aus sehen kann“ oder der Film „Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam“ (bei der Frage nach Cappuccino dachte ich noch an „Und täglich grüßt das Murmeltier“). Alles ist etwas skurill, mit vielen kauzigen Charakteren. Die Zeitebenen wechseln, da ist das „Jetzt“, dann kurze Rückblicke in Joes hektisches Leben als Analytiker einer Investmentbank, gut durch den Stil verdeutlicht, weitere Rückblenden zu Joes Jugend, kurze Sprünge in die Zukunft, zu dem Fest, in dem man sich ans Jetzt erinnert. Das alles sehr geschickt, man bekommt das gut mit, die Ebenen entwickeln sich aufeinander zu; auch die riesige Personenzahl bekommt man überraschend gut hin.

Was so ein bisschen, hm, zweischneidig ist: das gleitet ganz schon ins Gefühlvolle auf den letzten Seiten, mit Weihnachtsliedern, großem Dorffest, Überraschungsbesuchern und sehr viel Zucker, äh, Tran. Das ging gerade noch so, weil der Rest so schön ist und weil ich genau der „Nicht-Dystopie-Leser“ bin, zu düster. Tut mir leid, düster im Hier und Jetzt vertrage ich, eine düstere Zukunft nicht. Das ist sicher auch ein perfektes Buch zum Verschenken, passend vor allem für Weihnachten, auch hören würde ich das gerne. Leicht, ohne belanglos zu sein.

5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Ein absolutes Highlight

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Jedes Jahr am 1. Weihnachtstag wird in dem kleinen Dorf St. Piran in Cornwall das Fest des Wales gefeiert und man erinnert sich gerne an Joe Haak, den Fremden, der den Dorfbewohnern nackt an den Strand ...

Jedes Jahr am 1. Weihnachtstag wird in dem kleinen Dorf St. Piran in Cornwall das Fest des Wales gefeiert und man erinnert sich gerne an Joe Haak, den Fremden, der den Dorfbewohnern nackt an den Strand gespült wurde. Zunächst dachte man er sei tot, doch dank dem beherzten Eingreifen der Dorfgemeinde wird der junge Mann gerettet. Als kurze Zeit später ein Wal strandet und zu verenden droht, mobilisiert Joe in kürzester Zeit das gesamte Dorf, um diesen in einer beispiellosen gemeinsamen Kraftanstrengung wieder ins Meer zu schieben, was tatsächlich gelingt. Doch was verschlug Joe in dieses kleine Nest am Ende der Welt? Und wollte er sich umbringen? Vielleicht!? Er kommt aus der City von London. Er ist Analyst und Mathematiker und hat ein Talent Verbindungen zu erkennen. Deshalb arbeitet er als Shorttrader und so zynisch das klingt gehört er zu denen, die die Sektkorken knallen lassen, wenn Aktien den Bach runtergehen, denn dann macht er in seiner Bank die dicksten Gewinne. Ein Programm, dass er entwickelt hat, prognostiziert eines Tages den wirtschaftlichen Kollaps. Was passiert mit komplexen Systemen, wenn es zu Störungen kommt,wenn eine oder mehrere Verbindungen wegbrechen? Um diese Frage geht es plötzlich ganz unerwartet in dem Buch. Ist die Menschheit wirklich nur 3 volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt?

Bei dem Autor John Ironmonger darf man typisch britischen Humor erwarten, der in seinen Zeilen mitschwingt und besonders bei der Beschreibung seiner teils skurrilen Dorfbewohner bereitet das beim Lesen großes Vergnügen. Auch sein Hauptcharakter Joe ist ein absolut sympathischer Protagonist und steht im krassen Gegensatz zu dem Aasgeier-Image seines Berufes.

Ich bin absolut begeistert von dem Buch, das nicht nur sehr unterhaltsam war sondern Tiefgang besitzt und zum Nachdenken anregt.