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Veröffentlicht am 29.11.2022

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Goldenes Gift
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Luxemburgs Stadtimker Pol Schneider wird getötet, und Koch Xavier Kieffer stellt fest, dass die Bienenstöcke, die Schneider für ihn betreut hatte, verschwunden sind.

Gleichzeitig stößt Foodbloggerin ...

Luxemburgs Stadtimker Pol Schneider wird getötet, und Koch Xavier Kieffer stellt fest, dass die Bienenstöcke, die Schneider für ihn betreut hatte, verschwunden sind.

Gleichzeitig stößt Foodbloggerin Valérie Gabin, Kieffers Freundin, in Kalifornien auf gestohlene Bienenstöcke. Gibt es einen Zusammenhang? Zunächst unabhängig voneinander forschen beide nach.

In Band 7 der Reihe geht es um Bienen und Honig, und man erfährt einiges darüber, z. B. auch über Forschungen an Bienen (wie kann man sie z. B. resistent(er) gegen Pestizide machen?) und Honigverschnitt und -fälschungen. Auch das Stadtimkern ist interessant, denn in einer Stadt können Bienen tatsächlich eine Menge Honig sammeln.

Luxemburg, vor allem Luxemburg Stadt spielt ebenfalls eine Rolle, Sprache, Topographie, Essen und Trinken (immerhin ist Kieffer Koch), Sehenswürdigkeiten – es gibt viel Lokalkolorit. Valérie kommt ein bisschen mehr herum, über sie erfahren wir z. B. manches über Paris, wie den Großmarkt Rungis, der selbst eine kleine Stadt in der Stadt ist.

Das Thema ist interessant und originell, der Roman lässt sich locker lesen, trotz (oder gerade wegen) hin und wieder wissenschaftlichem Input, aber dennoch konnte er mich nicht ganz abholen. Ich hatte leider so meine Probleme mit Valérie, die innovative Journalistin sein will, sich jedoch öfter als einmal etwas zu unbedacht in Gefahr bringt, außerdem ist sie mir nicht wirklich sympathisch. Kieffer dagegen mag ich, seine Szenen habe ich deutlich lieber gelesen.

Der Showdown erschien mir etwas zu aufgesetzt, und konnte mich nicht recht packen, ich kann mit diesem „unbedingt Ingefahrkommenmüssen“ einfach immer weniger anfangen, es sei denn es wirkt originell oder passend, was für mich hier nicht der Fall ist. Die Auflösung ist keine Überraschung und wird ein bisschen arg zerredet.

Nachdem ich Band 5 der Reihe sehr gemocht habe, konnte mich Band 7 leider nicht ebenso überzeugen. Xavier Kieffers Szenen haben mir deutlich besser gefallen als die seiner Freundin Valérie Gabin, und manches erscheint mir etwas aufgesetzt. Schön ist wieder das Lokalkolorit. Insgesamt kann ich dieses Mal nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Okay

Lustiges Taschenbuch Halloween - eComic Sonderausgabe
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Drei Halloween-Geschichten sind in diesem eComic enthalten. In „Die Maulwurfsfalle“ übertreibt es Goofy damit, sich die Maulwürfe vom Leib zu halten, in „Das Monster vom Parksee“ fallen Mack und Muck, ...

Drei Halloween-Geschichten sind in diesem eComic enthalten. In „Die Maulwurfsfalle“ übertreibt es Goofy damit, sich die Maulwürfe vom Leib zu halten, in „Das Monster vom Parksee“ fallen Mack und Muck, Mickys Neffen, auf eine Urbane Legende herein – oder gibt es das Monster etwa doch? und in „Das Fest im Finstern“ versuchen die Ducks ohne Strom auszukommen.

Die Geschichten sind okay und passen mehr oder weniger gut zu Halloween, wirklich gruselig ist aber keine, am ehesten noch die mittlere.

Am Kindle war das Ebook für mich unlesbar, verschwommen, vergrößern oder Panelansicht nicht möglich, am Handy konnte ich es gut lesen, und hier kamen auch die Farben zum Tragen.

Für zwischendurch und passend zur Jahreszeit gelesen, sind die drei Geschichten ganz nett, mehr aber auch nicht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Wichtiges Thema, langatmig umgesetzt

Unsre verschwundenen Herzen
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Nach einer schweren Krise wird in den USA PACT erlassen, ein Gesetz, das dem Land Sicherheit geben und vor „unamerikanischen“ Umtrieben schützen soll. Da China als Verursacher der Krise gilt, werden besonders ...

Nach einer schweren Krise wird in den USA PACT erlassen, ein Gesetz, das dem Land Sicherheit geben und vor „unamerikanischen“ Umtrieben schützen soll. Da China als Verursacher der Krise gilt, werden besonders asiatische Einwohner beobachtet. Um Kinder vor unamerikanischem Denken und Werten zu bewahren, können sie ihren Eltern entzogen werden.

Birds Mutter, Margaret Miu, ist vor drei Jahren, als er neun Jahre alt war, gegangen, warum und wohin weiß Bird nicht, er weiß nur, dass sie damals auch umgezogen sind und sein Vater nun nicht mehr als Professor arbeitet. Eines Tages nimmt Margaret Kontakt zu Bird auf, der alles daran setzt, sie wiederzusehen.

Mich hat die Prämisse dieses Romans sehr betroffen gemacht, auch, weil sie durchaus aktuell anmutet. Dass Kinder ihren Eltern entzogen werden, ist allerdings ein lange Praxis nicht nur diktatorischer Regime, überall, wo man bestimmte Werte und Gedanken unterdrücken möchte, überall da, wo manche Gruppen als nicht „vertrauenswürdig“ (im Sinne des Regimes) gelten, wurde das bereits öfter angewandt (Indigene in USA und Australien, um nur ein Beispiel zu nennen). Für Eltern dürfte es das schlimmste sein, die Kinder zu verlieren, damit kann man sie wunderbar erpressen. In diesem Roman steht dieser Teil von PACT klar im Mittelpunkt, das Gesetz hat aber auch noch andere Auswirkungen, wie z. B. die Entfernung vieler Bücher.

Wie gesagt, die Prämisse ist berührend, aktuell und wichtig, aber der Roman wird ihr nicht so ganz gerecht. Der Beginn ist gelungen, man erlebt die Erzählung aus Birds eigener Perspektive, und dies berührt durchaus. Später gibt es einen Perspektivewechsel auf Margaret Miu, der dem Roman nicht wirklich gut tut. Er wird dadurch langatmiger, die Spannung lässt nach, es gibt zwar eine Reihe neuer Informationen, über die Krise, und die Zeit danach sowie über Margarets Gründe zu gehen, aber diese werden mit zu vielen Worten erzählt, das Interesse am Roman lies bei mir immer mehr nach.

Leider hat es Celeste Ng nicht geschafft, mich durchgehend zu fesseln. Die Thematik ist wichtig, interessant und auch aktuell (es geht ja nicht nur um die verschwundenen Kinder), zu Beginn hat sich der Roman zügig lesen lassen, wurde aber später deutlich langatmiger, und damit auch uninteressanter. Schade für die Thematik.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Die Auflösung konnte mich nicht überzeugen

Janusopfer
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Glückstadt, 1896: Hauke Sötje erhält einen anonymen Brief, darin wird behauptet, dass auf einer Versammlung der sozialdemokratischen Partei ein Mordanschlag stattfinden soll. Soll er sich damit beschäftigen ...

Glückstadt, 1896: Hauke Sötje erhält einen anonymen Brief, darin wird behauptet, dass auf einer Versammlung der sozialdemokratischen Partei ein Mordanschlag stattfinden soll. Soll er sich damit beschäftigen oder ist der Brief gar nicht ernst zu nehmen? Als er erfährt, dass Sophie Struwe der er endlich einen Antrag machen möchte, ebenfalls an der Versammlung teilhaben wird, bleibt ihm nichts anderes übrig, als dem wahrscheinlichen Mordopfer, dem brillanten Redner Karl Treibel Schutz zu bieten.

Leider kein Roman, sondern „nur“ eine Kurzgeschichte um Hauke Sötje, die nach „Fortunas Schatten“ spielt. Ich mag die Reihe sehr, und habe nun endlich auch diese bereits 2012 erschienene Geschichte entdeckt.

Leider muss ich sagen, dass sie mich nur anfangs packen konnte, immerhin ist es schön, Hauke und Sophie wiederzutreffen. Die Geschehnisse rund um die Auflösung halte ich aber für sehr an den Haaren herbeigezogen, so dass ich am Ende enttäuscht wurde.

Die Kurzgeschichte um Hauke Sötje kann leider nicht mit den Romanen der Reihe mithalten. Besonders die Auflösung konnte mich nicht überzeugen, dafür war es schön, Hauke Sötje und Sophie Struwe wiederzutreffen.

Veröffentlicht am 20.08.2022

Hat mir die Person Anne Boleyn nur bedingt nahe gebracht

Anne Boleyn (Die Tudor-Königinnen 2)
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Anne Boleyn, zweite Ehefrau König Heinrich VIII und Mutter Königin Elisabeths I, kennen viele bestimmt zumindest vom Namen nach, vor allem auch, weil sie die erste der Ehefrauen Heinrichs VIII war, die ...

Anne Boleyn, zweite Ehefrau König Heinrich VIII und Mutter Königin Elisabeths I, kennen viele bestimmt zumindest vom Namen nach, vor allem auch, weil sie die erste der Ehefrauen Heinrichs VIII war, die geköpft wurde. Die Autorin Alison Weir, die bereits einige historische Sachbücher und Romane geschrieben hat, geht in diesem Roman Annes Leben nach.

Die Erzählung setzt 1512 ein, Anne ist elf Jahre alt und wird als Ehrenjungfer zu Margarete von Österreich nach Mechelen geschickt. Hier erfährt sie erstmals fortschrittliche und „feministische“ Gedanken, was sich später am Hof von Marguerite de Valois fortsetzt. An beiden Höfen wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt, ihr Denken vielfältig angeregt.

Mit Heinrich kommt sie bereits 1520 erstmals in Kontakt, sie mag ihn nicht, zumal er – offenbar – ihre Schwester vergewaltigt, woraus ein Kind entsteht. Anne fühlt keine Liebe zu Heinrich, als er jedoch um sie wirbt, und ihr sogar einen Heiratsantrag macht – obwohl er noch mit Katharina von Aragon verheiratet ist – nimmt sie diesen an, denn sie glaubt, als Königin Macht zu erhalten, und vieles in ihrem Sinne ändern zu können (schon hier denkt sie an die Religion), zudem scheint Heinrich ihr hörig, und dadurch sehr beeinflussbar.

Beim Lesen sollte man immer im Hinterkopf haben, dass es sich um einen Roman, nicht um eine Biografie handelt. Auch in ihrem Nachwort weist die Autorin darauf hin, dass es zu Anne wenige neutrale Zeugnisse und sehr gegensätzliche Ansichten gibt, sie versucht habe, das in Einklang zu bringen und ihre eigenen Theorien aufzustellen. Nun, mir hat sich das aus ihrem Roman nicht in dem Maße erschlossen, manches kann ich nicht so ganz nachvollziehen, z. B. Annes Verhaltensänderung Katharinas gegenüber, deren Hofdame sie zunächst ist, und die sie mag.

Für mich hat die Autorin Anne zunächst positiv und ihre Entwicklung nachvollziehbar dargestellt, später immer mehr als machthungrig, rachsüchtig, verbissen und unsympathisch. Erzählt wird komplett aus Annes Perspektive, jedoch in der dritten Person, Anne könnte einem also sehr nahekommen, mich hat sie aber immer mehr genervt, dauernd ist sie wütend, zornig und sehr von sich eingenommen, auch Heinrich gegenüber tritt sie nicht immer angemessen auf, im späteren Verlauf hatte ich auch nicht mehr das Gefühl einer klugen Frau, wie zu Anfang noch.

Ich hatte oft nicht das Gefühl, die echte Anne kennenzulernen, leider. Sicher, sie hatte es nicht immer einfach, zumal als Königin, ungeliebt vom Volk, angefeindet von vielen am Hof, wo Katharina noch viele Anhänger hatte, und dann bleibt auch noch der ersehnte Thronerbe aus – und dennoch kann ich nicht immer alles nachvollziehen. Hier ist es der Autorin nicht gelungen, mir Anne durchgehend ans Herz zu legen.

Nun, wir alle kennen ihr Schicksal, und das wünscht man ihr, trotz allem, nicht. Heinrich hat sie, die ihm, wie Katharina, „nur“ eine Tochter geboren hat, und ansonsten mehrere Fehlgeburten hatte, wohl ebenfalls loswerden wollen, doch sie hatte keine starken Unterstützer wie Katharina hinter sich (bei der war es u. a. Kaiser Karl).

Der Roman ist knapp 800 Seiten lang, und damit in meinen Augen viel zu lang, er hat, vor allem im Mittelteil, viele Längen, oft hätte man das Ganze kompakter darstellen können. Im Grunde erzählt die Autorin sehr kleinteilig, manches wiederholt sich dadurch, die Geschehnisse ähneln einander oft sehr. Okay ist die Einordnung Annes in den historischen Background, auch hier wird vieles vor allem aus ihrer Perspektive betrachtet.

Die Tudor-Zeit ist mir bereits recht bekannt, ich habe schon einiges darüber gelesen, und mich auf diesen Roman sehr gefreut. Leider konnte er meine Erwartungen nicht erfüllen, vor allem die Person Anne Boleyn hat die Autorin mir nur bedingt nahe bringen können. Ich hatte über weite Strecken nicht das Gefühl, die echte Anne Boleyn kennenzulernen.

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