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Veröffentlicht am 25.02.2017

Zu wenig Humor und eine zunehmend nervende Protagonistin

Wer ICH sagt, muss auch LIEBE DICH sagen
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Kurz vor ihrem 30. Geburtstag stürzt Mia in eine Krise: Ihr Freund, von dem sie eigentlich einen Heiratsantrag erhoffte, trennt sich von ihr und bittet sie, aus seiner Wohnung auszuziehen, fast zeitgleich ...

Kurz vor ihrem 30. Geburtstag stürzt Mia in eine Krise: Ihr Freund, von dem sie eigentlich einen Heiratsantrag erhoffte, trennt sich von ihr und bittet sie, aus seiner Wohnung auszuziehen, fast zeitgleich verliert sie auch noch ihren zwar ungeliebten, aber dennoch notwendigen Job, freund-, job- und obdachlos versinkt sie in Selbstmitleid. Nicht nur Mias Mutter, sondern auch ihr bester Freund Gunnar, mit dem sie einst wettete, dass, wäre sie an ihrem 30. Geburtstag noch nicht verheiratet, er ihr einen Mann aussuchen dürfe, wollen das Ganze nun in die Hand nehmen, und machen Mias Leben damit kein bisschen einfacher.

Liebesromane sind nicht unbedingt mein Genre, Chick-lit schon eher, denn wenn, dann bitte mit Humor. Humorvoll soll er wohl sein, Anica Schrievers Roman, doch kam das bei mir nicht so ganz an, auch wenn das Grundmotiv recht witzig klingt. Aus der Masse sticht der Roman leider nicht hervor, dafür ist das Geschehen zu klischeehaft und zu vorhersehbar. Sicher gibt es einige Szenen, die den Leser zum Schmunzeln bringen könnten, meiner Meinung nach sind die aber eher rar gesät und wirklich zum Kichern oder gar laut Lachen haben sie mich nicht gebracht, eher zu der Frage, warum Mia sich auf etwas einlässt, obwohl sie gar nicht will. Wahre Situationskomik konnte ich keine finden.

Auch die Charaktere wirken auf mich wie Klischees – und nicht mehr, tiefgründig wird keiner dargestellt, wirklich sympathisch sind nur wenige, eigentlich nur Jana und Tom. Mia nervt im Verlauf des Romans immer mehr, selbstmitleidig, antriebslos, ichbezogen und voller Vorurteile, dazu kaum über den Tellerrand blickend und nicht bereit, auch einmal über etwas nachzudenken oder gar anzusprechen. 100 Seiten vor Ende hätte ich den Roman am liebsten in die Ecke geworfen, da hätte nur ein klärendes Gespräch gefehlt, aber nein, Mia steigert sich einmal mehr in etwas hinein, lässt niemanden aussprechen und geht mit Scheuklappen durchs Leben – und das zieht sich dann bis zum Ende des Romans hin. Ich finde es einfach schrecklich, wenn Menschen allzu dumm handeln und wenn sie einfach nicht miteinander reden, obwohl das in der Situation am angebrachtesten wäre, gut in der akuten Situation geht es einem oft so, aber eben nicht über Tage. Das ist nicht das, was ich lesen will, zumal einem doch schon lange klar ist, wie die Geschichte enden wird.

Sicher gibt es ausreichend Leserinnen, die solche Romane mögen, ich gehöre nicht dazu und hatte am Ende den Roman nur bis zum Schluss gelesen, weil ich ihn für eine Challenge eingeplant hatte. Von mir gibt es deshalb nur 2 Sterne und keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Interessantes Setting, das leider nicht ganz hält, was es verspricht

Wir zwei in fremden Galaxien
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Der letzte Mensch, der noch auf der Erde gelebt hat, ist gestorben. Vor 84 Jahren sind 888 Menschen aufgebrochen, einem Signal nachzugehen, das von Epsilon Eridani kommt, 350 Jahre dauert der Hinflug, ...

Der letzte Mensch, der noch auf der Erde gelebt hat, ist gestorben. Vor 84 Jahren sind 888 Menschen aufgebrochen, einem Signal nachzugehen, das von Epsilon Eridani kommt, 350 Jahre dauert der Hinflug, mehr als eine Generation wird das Raumschiff nie verlassen.

Seren, Urenkelin der gerade Verstorbenen, steht kurz vor ihrem Abschluss, danach wird für sie bestimmt, welche Arbeit sie zu verrichten hat und wer ihr Lebenspartner sein wird, mit dem sie in vitro erzeugte Nachkommen bekommen wird, die Wissenschaft sorgt dafür, dass jeweils die Hälfte der gezeugten Kinder männlich und weiblich ist.

Seren tut sich schwer damit, die Regeln an Bord zu verstehen und zu akzeptieren, warum kann sie ihr Leben nicht selbst bestimmen? Warum soll sie mit jemandem ihr Leben verbringen, den sie nicht mag?

Als ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, war ich vom Setting des Romans fasziniert, war gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde und was man über die Hintergründe der Mission und vielleicht auch über andere Planeten erfahren würde bzw. welche Ideen die Autorin dazu hatte.

Der Roman lässt sich auch zunächst gut an, man erfährt Einiges über das Leben an Bord des Raumschiffes Ventura und über die Regeln, die das Leben der Besatzung bestimmen. Allerdings ist alles gefärbt durch Serens Meinungen und Emotionen, denn sie erzählt in Ich-Form, so dass man manche Dinge schnell hinterfragt. Ich mag die Ich-Form, man ist dadurch nahe am Geschehen, was hier noch durch den Präsens unterstützt wird, leider bleibt dadurch aber asuch Manches, was man über die Hintergründe wissen möchte, auf der Strecke. Was z. B. verspricht man sich von dem Signal, glaubt man wirklich, dass die Antwort in 700 Jahren noch jemanden auf der Erde interessiert. Ist wirklich alles so harmonisch auf der Ventura und Seren die Einzige, die rebelliert?

Natürlich kann der Leser verstehen, dass Seren lieber ein weniger fremd bestimmtes Leben hätte, obwohl man auch nachvollziehen kann, dass es bei einem Leben über so lange Zeit auf so beschränktem Raum, Regeln geben muss. Leider ist Seren nicht sehr sympathisch und im Laufe des Romans nervt sie immer mehr. Sie scheint nur ihre Sicht zu akzeptieren, handelt oft unüberlegt und ohne Rücksicht auf andere. Oft wirkt sie wie ein trotziges Kleinkind. Wirkliches Mitgefühl für sie konnte ich daher nicht entwickeln.

Die anderen Charaktere bleiben eher blass, was aber teilweise auch daran liegt, dass wir sie nur aus Serens Blickwinkel sehen und sie über die meisten wenig weiß oder gar nur Vorurteile hat. Über manche Menschen hätte man gerne mehr erfahren, vor allem über ihre Motive.

Leider liegt der Fokus des Romans sehr auf der Lovestory zwischen Seren und einem jungen Mann, der nicht für sie bestimmt ist. Ich hätte mir die Handlung des Romans, auch wegen des Klappentextes, etwas anders gewünscht, und als es endlich in die von mir gewünschte Richtung ging, mussten erst einmal Gefahren überwunden werden. Diese wirkten mir aber zu aufgesetzt, so dass die Spannung, die dadurch wohl erzeugt werden sollte, bei mit nicht ankam, so dass ausgerechnet das letzte Drittel für mich der uninteressanteste Teil des Romans ist – was aber sicher nicht jeder so sieht.

Gut, dass die Geschichte weiter gehen wird. Ich bin sehr gespannt darauf, was sich die Autorin einfallen lässt, und hoffe, dass der zweite Band meine Erwartungen mehr erfüllen wird und vielleicht endlich auch eine weitere Perspektive ins Spiel kommt. Außerdem wünsche ich mir weniger Liebesgeplänkel und mehr Tiefgang.

Ich habe lange überlegt, wie ich den Roman bewerten soll, immerhin hat er mich einigermaßen gut unterhalten und mein Interesse geweckt. Ich vergebe daher hoffnungsvolle 3 Sterne, aber noch keine Leseempfehlung (erst mal sehen, was Band 2 bringt).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Originalität
Veröffentlicht am 18.02.2017

Herrlicher Roman für phantasiebegabte Leser jeglichen Alters

Saint Lupin´s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!
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Mit 13 Jahren haben die Waisenkinder endlich die Chance, dem St. Lupins Institut zu entkommen. Annes Geburtstag ist am nächsten Tag und kurz nach Mitternacht legt das Schiff ab, mit dem sie St. Lupins ...

Mit 13 Jahren haben die Waisenkinder endlich die Chance, dem St. Lupins Institut zu entkommen. Annes Geburtstag ist am nächsten Tag und kurz nach Mitternacht legt das Schiff ab, mit dem sie St. Lupins verlassen kann – doch dann geht einiges schief und ein Plan B muss her. Ganz überraschend ergibt sich eine andere Möglichkeit, doch die ist alles andere als ungefährlich, aber Anne bleibt kaum eine andere Wahl …

Ein richtig gutes Kinderbuch weiß auch Erwachsenen zu gefallen, weshalb ich gerne ab und zu ein solches lese. Und dieser Roman hat tatsächlich alles, was, zumindest phantasiebegabten, Erwachsenen gefällt. Er ist schwarzhumorig wie die Lemony-Snicket-Bücher, phantasievoll wie die Romane von Michael Ende, dazu noch sehr spannend. In meinen Augen gibt es eine ganze Reihe neuer Ideen, natürlich auch ein paar Klischées, wie etwa die Antagonistin, aber das gehört einfach dazu. Dass es sich um einen Debütroman handelt, merkt man dem Roman auf keiner Seite an, chapeau, Mr White!

Der Roman ist vor allem von Humor geprägt, der mich mehr als einmal laut lachen ließ. Das fängt schon mit dem ersten Satz an, den ich hier nicht zitieren möchte, lest ihn selbst, geht über die eingeschobenen „Zitate“, die auf graugetöntem Papier nach jedem Kapitel erscheinen und endet mit dem, auf dem Kopf stehenden, „geheimen Epilog“.

Die Protagonisten sind drei Dreizehnjährige, die aber auch Erwachsenen Identifizierungsmöglichkeiten bieten, zumindest jenen, die sich noch erinnern können, jung gewesen zu sein, und für die anderen ist der Roman sowieso nichts. Die Drei sind alles andere als perfekt, was sehr erfrischend ist, alles mögliche geht schief, doch aufgeben kommt fast nie in Frage. Es gibt auch ein paar Erwachsene, die wichtige Rollen spielen, u. a. die Antagonistin, und mehrere nicht menschliche Wesen. Sie alle sind dem Autor gut gelungen, zum Teil sehr phantasievoll oder auch einfach nur sehr skurril, und dabei so erstklassig beschrieben, dass man sie bildlich vor Augen hat.

Um was für eine Welt es sich handelt, erschließt sich erst nach und nach, eine Überraschung wird auch geboten, die vielleicht nicht ganz neu ist, aber, zumindest von mir, immer wieder gern gelesen. Überraschungen hat es übrigens einige, und manche stellen den Roman auch ein bisschen auf den Kopf bzw. nötigen den Leser dazu, seine Vorstellung dieser Welt noch einmal zu überdenken.

Das Ganze erinnert immer mal wieder an ein Fantasyrollenspiel, was mir persönlich große Freude bereitete. Aber auch hier findet der Autor seinen ganz eigenen Weg, die Geschichte ist, zumindest größtenteils, nicht vorhersehbar.

Das Beste zum Schluss: Am Ende stehen alle Zeichen auf Fortsetzung, zumal nicht alle Fragen geklärt sind. Der Roman ist aber trotzdem in sich geschlossen und es gibt keinen Cliffhanger am Ende.

Der Roman ist ein wunderbares Buch für phantasiebegabte Menschen jeden Alters. Ich hoffe auf viele Fortsetzungen und vergebe volle Punktzahl sowie eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Ein unterhaltsamer Ausflug ins Berlin der 1920er Jahre

Noble Gesellschaft
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Berlin 1925: Gerade hatte Carl von Bäumer den Kriegshelden Max von Volkmann noch auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung getroffen, jetzt soll der sich selbst umgebracht haben? Daran glaubt Carl keine Sekunde, ...

Berlin 1925: Gerade hatte Carl von Bäumer den Kriegshelden Max von Volkmann noch auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung getroffen, jetzt soll der sich selbst umgebracht haben? Daran glaubt Carl keine Sekunde, von Volkmann ist ganz sicher ermordet worden. Carl lässt sich auf eine Wette mit Kommissar Paul Genzer ein und macht sich an die Ermittlungen. Gut, dass er die noble Gesellschaft gut kennt, schließlich ist er einer von ihnen, und außerdem noch ein gefeierter Filmstar, alle Türen stehen ihm also offen.

Nachdem ich den Vorgängerband gelesen hatte, habe ich mich schon sehr darauf gefreut, endlich wieder Carl und Paul zu treffen, nun endlich war es soweit, Band 2 ist erschienen und hat mich nicht enttäuscht.

Joan Wengs Roman hat mich sofort wieder gepackt und mich in das Berlin der 20er Jahre entführt, in dem ich nicht nur auf die titelgebende noble Gesellschaft, sondern auch auf die weniger oder gar nicht noble traf. Bunt gemischt und mannigfaltig ist das Personenensemble, manchmal auch verwirrend, bis man die einzelnen Namen zuordnen kann, dabei hilft aber das sehr nützliche Personenregister. Wer aufmerksam liest, kommt sowieso gut klar. Einige Charaktere kennt man sowieso bereits aus dem Vorgängerband, wer diesen gelesen hat, trifft eine Reihe alter Bekannter wieder.

Aufmerksam lesen, ist, wie schon beim Vorgänger, sowieso angesagt, will man nicht versteckte Hinweise oder Anspielungen übersehen. Besonders gelungen sind die vielen Perspektiven, durch die die Handlung und die Auflösung vorangetrieben werden, dem Leser wird so nach und nach das Puzzle enthüllt und man erhält verschiedene Blickwinkel auf die Personen und den Fall.

Mir gefällt Joan Wengs Erzählweise sehr gut, mit viel feinem Humor bringt sie ihre Charaktere, nicht nur die Protagonisten, immer wieder in schwierige, gar peinliche Situationen, die den Leser zum Schmunzeln bringen. Bevorzugtes „Opfer „ist Carl von Bäumer, der schönste Mann der UFA, der sich in seinem Eifer auch oft selbst in unmögliche Situationen bringt. Auch manche Meinung nimmt sie auf die Schippe, sei es, wenn Urte, Carls Schwester diesem Vorhaltungen macht, sei es, wenn Pauls Kollege oder gar sein Tippfräulein über diesen nachdenkt. Manche Szenen sind fast slapstickhaft angelegt – herrlich!

Dass der Kriminalfall hinter den persönlichen Beziehungen und der Atmosphäre des 20er Jahre Berlins etwas zurücktritt, macht gar nichts, aufgelöst wird er dennoch nachvollziehbar und zufriedenstellend.

Was soll ich sagen, ich liebe den zweiten Band fast noch mehr als den ersten, er hat mich wieder glänzend unterhalten und ich habe ihn nur ungern aus der Hand gelegt. Ich hoffe sehr, dass ich noch viele weitere Bände mit Carl und Paul, Urte, Willi, Kapp und dem Berlin der 1920er Jahre lesen kann. Volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Leseempfehlung – man kann diesen Band übrigens auch gut lesen, ohne Band 1 zu kennen.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Sehr empfehlenswerter Roman mit einer interessanten Erzählstruktur

Sein blutiges Projekt
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1869: In dem schottischen Bauerndorf Culduie geschieht ein Dreifachmord, der Täter wird schnell gefunden, es ist der 17jährige Roderick Macrae, der die Tat zugibt. Der Roman stellt die Frage, wie es dazu ...

1869: In dem schottischen Bauerndorf Culduie geschieht ein Dreifachmord, der Täter wird schnell gefunden, es ist der 17jährige Roderick Macrae, der die Tat zugibt. Der Roman stellt die Frage, wie es dazu kommen konnte und hat eine ganz eigene Herangehensweise, wie er dem Leser das Geschehen vermittelt.

So erfährt man nicht nur von Roderick selbst, wie es zu den Morden kam, sondern kann – ganz unterschiedliche und widersprüchliche – Aussagen von Nachbarn und Bekannten über Roderick lesen, ebenso medizinischen Gutachten über die Opfer, den Bericht eines Psychologen, der Roderick begutachtet hat, und ist hautnah beim Prozess dabei. Hat man sich als Leser durch den Bericht des Täters, den ersten größeren Abschnitt des Romans, schon eine gewisse Meinung gebildet, und womöglich sogar etwas Sympathie, zumindest aber Verständnis entwickelt, wird dies schon an dessen Ende erschüttert – und durch die darauffolgenden Abschnitte noch ein bisschen mehr, da man noch einen anderen Blick auf die Geschehnisse erhält und sich die Frage stellen muss, was wirklich dahinter steckte, welches Motiv tatsächlich zur Tat führte.

Mir hat diese Herangehensweise sehr gut gefallen, zumal der Autor sehr eingängig erzählt. Auch wenn man nicht wirklich von Spannung sprechen kann, so will man doch wissen, wie es zu der Tat kam und welche Konsequenzen sie haben wird. Nebenbei erfährt man noch Einiges über das Leben der vom Gutsherrn abhängigen Bauern,das kein leichtes war. Interessant ist auch der Blick auf die sich entwickelnde Kriminalanthropologie, die aus heutiger Sicht eher Kopfschütteln auslöst, der aber durch den Psychologen James Bruce Thomson, der tatsächlich existiert hat, authentische (und sehr herablassende) Züge verliehen werden.

Nicht nur die Geschichte ist interessant und komplex, auch die Charaktere sind es, sie sind Wesen aus Fleisch und Blut, und in vielerlei Ausprägung vorhanden. Jeder ist ein Typ für sich, nicht alle sind sympathisch, manch einer löst Unverständnis aus und hin und wieder ist man als Leser einfach nur entsetzt, wie Menschen handeln und reagieren können.

Der Roman wird als Thriller verkauft, in meinen Augen ist er aber alles andere als das. Eher kann man von einer psychologischen, vielleicht auch einer sozialen Studie sprechen, der Biographie einer Bluttat oder auch der Geschichte eines jungen Mannes, der sich womöglich nicht mehr anders zu helfen wusste. Es ist ein ungewöhnlicher, aber sehr interessanter historischer Roman, der uns die Lebensverhältnisse der abhängigen Bauern im schottischen Hochland ebenso nahe bringt wie die Entstehung einer schrecklichen Bluttat. Ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt, ob tatsächlich ein echter Fall dahinter steckt, denn der Roman ist wie ein Tatsachenbericht aufgebaut und die Namensgleichheit mit dem Autor scheint darauf hinzuweisen.

Mich hat der Roman begeistert und gefesselt, ich mochte ihn kaum aus der Hand legen und wurde regelrecht entführt an die Schauplätze der Handlung. Gerne vergebe ich volle Punktzahl und spreche eine Leseempfehlung aus.