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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wieder Spitze

Seelenweh
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In einem Abrisshaus wird die vergewaltigte und zu Tode geprügelte 17jährige Isabell gefunden. Auf der Suche nach dem Täter muss Kommissarin Jennifer Leitner in menschliche Abgründe blicken. Staatsanwalt ...

In einem Abrisshaus wird die vergewaltigte und zu Tode geprügelte 17jährige Isabell gefunden. Auf der Suche nach dem Täter muss Kommissarin Jennifer Leitner in menschliche Abgründe blicken. Staatsanwalt Oliver Grohmann hat sich derweil mit ganz anderen Problemen herumzuschlagen: Er hat eine neue Vorgesetzte …

Saskia Berwein hat einen überaus packenden Erzählstil, vom ersten Satz an taucht der Leser tief in das Geschehen ein. Die Autorin hat ein ganz besonderes Erzähltalent, das mich beim Lesen genauso begeistert wie die Handlung; sehr gut gefallen mir z. B. die Dialoge, die einfach authentisch wirken. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was Cliffhanger ermöglicht, zur Spannung beiträgt und tiefere Einblicke in die Charaktere bietet.

Die Milieuschilderungen der Autorin sind teilweise überspitzt, dadurch aber nicht weniger treffend und gehen mitunter sehr ans Herz. Der Fall ist interessant, bietet einige überraschende Wendungen und ein zufriedenstellendes Ende.

Ich mag an Bücherreihen, dass sich die Protagonisten (und ihre Beziehungen) weiterentwickeln können – und auch hier stellt mich Saskia Berwein zufrieden ohne zu übertreiben. Sehr gut gefallen hat mir übrigens auch, dass ein noch loser Faden aus dem vorherigen Band verknüpft wird.

Bei ihrem mittlerweile dritten Kriminalroman zieht Saskia Berwein wieder alle Register, sie bietet dem Leser einen spannenden Fall, gute Milieuschilderungen, interessante Charaktere, liebevolle Weiterentwicklungen bereits bekannter Personen, insgesamt einen Roman mit Pageturner-Qualitäten, den man kaum aus der Hand legen mag und den man am Ende zufrieden zuklappen kann. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman, an dem die Autorin bereits schreibt und auf den einige Andeutungen in diesem Band schon neugierig machen.

Wer gerne gute Kriminalromane liest, kommt an Saskia Berwein nicht vorbei, vom ersten Band an kann sie durch Qualität überzeugen. Die Romane lassen sich zwar auch einzeln lesen, für den perfekten Lesespaß empfiehlt es sich aber, dies in der richtigen Reihenfolge zu tun. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und volle Punktzahl!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auch der zweite Roman der Reihe überzeugt

Herzenskälte
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Im Schaufenster einer Hochzeitsplanerin wird eine Tote gefunden, zurechtgemacht wie eine glückliche Braut, das Herz fehlt. Schnell kann die Tote identifiziert werden, sie hatte selbst erst kürzlich geheiratet. ...

Im Schaufenster einer Hochzeitsplanerin wird eine Tote gefunden, zurechtgemacht wie eine glückliche Braut, das Herz fehlt. Schnell kann die Tote identifiziert werden, sie hatte selbst erst kürzlich geheiratet. Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann vermuten zunächst eine Beziehungstat, doch dann scheinen die Ermittlungen in eine ganz andere Richtung zu gehen.

In Saskia Berweins zweitem Roman nach „Todeszeichen“ trifft man die beiden aus dem Debüt bekannten Ermittler wieder, dieses Mal rückt allerdings Oliver Grohmann in den Fokus und wir erfahren einiges mehr über sein Privatleben. Dieses wird schon zu Beginn der Erzählung kräftig erschüttert: Seine 16jährige Tochter Hannah zieht überraschend bei ihm ein und wird im Laufe der Geschichte so einiges erleben. Aber auch Jennifer kommt nicht zu kurz, auch über sie gibt es neue Background-Informationen.

Der Fall ist sehr interessant und zeigt einmal mehr menschliche Abgründe auf. Da ist der Autorin ein interessanter Plot gelungen, der zudem ein paar wirkliche Überraschungen bietet.

Es ist vor allem der Erzählstil, der mir bei Saskia Berwein so gut gefällt. Er ist locker und lebendig und mit ausgesprochen gut gelungenen Dialogen. So hat sie es geschafft, schon mit ihrem zweiten Roman (sieht man von ihrem Kurzkrimi „Hoher Einsatz“ ab) auf die Liste meiner Lieblingsautorinnen zu kommen.

Ein weiterer Band „Seelenweh“ ist bereits für dieses Jahr angekündigt, ich freue mich darauf.

Saskia Berweins Krimiserie um Jennifer Leitner und Oliver Grohmann kann ich uneingeschränkt empfehlen. Wer gerne gute Krimis, bei denen die Ermittler auch ein Privatleben haben dürfen, liest, sollte dieser Autorin auf jeden Fall eine Chance geben. Für mich eines der Highlights in diesem Jahr.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugendes Debüt

Todeszeichen
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Im Spessartstädtchen Lemanshain geht ein Serienkiller um, er hält seine Opfer, alles Frauen, tagelang gefangen, missbraucht sie und bevor er sie tötet, schneidet er ihnen ein Bild in den Rücken, jeder ...

Im Spessartstädtchen Lemanshain geht ein Serienkiller um, er hält seine Opfer, alles Frauen, tagelang gefangen, missbraucht sie und bevor er sie tötet, schneidet er ihnen ein Bild in den Rücken, jeder ein anderes, weswegen er „Künstler“ genannt wird. Bisher hat der Täter immer darauf geachtet, dass die Toten frühzeitig gefunden werden, wohl damit sein „Kunstwerk“ bewundert werden kann. Doch dann wird eines seiner Opfer nur zufällig gefunden. Warum hat der Täter hier sein Muster unterbrochen? Kommissarin Jennifer Leitner und der neue Staatsanwalt, Oliver Grohmann, machen die Tochter der Toten ausfindig, doch kann sie ihnen weiterhelfen. Und wann wird der „Künstler“ wieder zuschlagen?

Saskia Beerweins Debütroman hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat interessante Charaktere entwickelt, die auch Schwächen haben, aber gerade deshalb authentisch wirken. Besonders gefallen hat mir Charlotte, die als Tochter eines der Opfer, die selbst ein paar Ermittlungen anstellt. Sie hat starke psychische Probleme und ein großes Misstrauen gegenüber der Polizei und ist auf jeden Fall der interessanteste Charakter des Romans, zumal sie auch eine gewisse Entwicklung durchmacht. Ich hoffe sehr, dass ich sie in einem späteren Roman der Autorin noch einmal wiedertreffen kann. Ein weiterer interessanter Charakter ist die Kommissarin, die ebenfalls das eine oder andere Problem mit sich herumträgt. So hat sie z. B. Beziehungsprobleme und trägt eine große Wut mit sich herum, die sie auch schon einmal im Berufsleben beeinträchtigt. Der zweite Ermittler, Staatsanwalt Grohmann, kommt in diesem Roman noch etwas zu kurz, da aber eine Serie geplant ist, werden wir sicher über ihn in späteren Romanen noch mehr erfahren. Eine Leseprobe aus dem zweiten Band lässt da schon hoffen.

Der Täter könnte einem Klischee entsprungen sein, doch Saskia Beerwein gelingt es, seine Geschichte so gut zu verpacken, dass mir die Auflösung trotzdem sehr gut gefällt, sie ist rund, logisch und lässt keine Erklärung offen. Das ist leider nicht bei jedem Kriminalroman so, weswegen ich hier besonders zufrieden mit dem Ende war.

Der Roman ist zudem spannend vom Anfang bis zum Ende. Saskia Beerwein arbeitet mit Perspektivewechseln, mehrere Personen kommen hier zum Zuge. Dass Charlotte dabei viel Raum eingeräumt wird, fand ich überraschend und erhöhte bei mir die Spannung noch zusätzlich, da ich mich dauernd fragte, warum das wohl so ist. Auch hier findet die Autorin eine für mich zufriedenstellende Erklärung. Im Verlauf der Geschichte erscheint allerdings nicht alles realistisch, vor allem in Zusammenhang mit der Polizeiarbeit, dass z. B. Kommunalpolitiker einen solchen Einfluss auf die Polizei, immerhin eine Landesbehörde, haben sollen, kommt mir doch recht zweifelhaft vor. Ich rechne das der dichterischen Freiheit zu, Einfluss auf meine Meinung zum Roman hat es hier nur unwesentlich.

Ein toller Kriminalroman, der viele Leser verdient und den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich freue mich auf weitere Fälle

Ausgeplappert
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Lissie Sommer wohnt eigentlich in der Stadt, doch hin und wieder zieht es sie in die hessische Provinz, um ihre Eltern und ihren Heimatort zu besuchen. Eines Tages wird die ländliche Idylle gestört: Carla, ...

Lissie Sommer wohnt eigentlich in der Stadt, doch hin und wieder zieht es sie in die hessische Provinz, um ihre Eltern und ihren Heimatort zu besuchen. Eines Tages wird die ländliche Idylle gestört: Carla, Boutiquebesitzerin und größte Klatschtante des Ortes wird ermordet. Lissie, die sie gut kannte, ist neugierig, stellt eigene Untersuchungen an und nervt bald den ermittelnden Kommissar mit ihren Vermutungen und Verdächtigungen. Doch so ganz unrecht hat sie wohl nicht …

Die Autorin scheint eine gute Beobachterin zu sein, öfter habe ich gedacht, dass ich solche Situationen auch kenne und habe mich gerade deswegen oft köstlich amüsiert. Auch die Figuren sind gut getroffen, sehr liebevoll mit all ihren Schrullen gezeichnet, teils zwar überspitzt dargestellt, aber auch hier hat man das Gefühl, dem einen oder anderen schon über den Weg gelaufen zu sein. Besonders gut haben mir Lissies Eltern gefallen.

Die Geschichte wird mit viel trockenem Humor aus Lissies Perspektive erzählt. Man muss sie einfach mögen und ich hoffe, Lissies „erste Leiche“ war noch nicht ihre letze und wir kommen noch recht oft in den Genuss ihrer Fälle. Das Setting liefert zudem viel Lokalkolorit. Der Kriminalfall ist gut aufgebaut und die Lösung logisch. Am Ende mag man das Buch gar nicht aus der Hand legen. Insgesamt ist Katrin Schöns Debüt sehr gelungen, wie gut, dass der Roman tatsächlich den Auftakt einer Reihe darstellt, ich freue mich auf ein Wiedersehen und kann den Roman jedem empfehlen, der gerne humorvolle Kriminalromane liest.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam

Unguad
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Karin Schneiders Vater feiert seinen 90. Geburtstag im Altenheim Sonnenhügel. Auf der Suche nach einer Blumenvase stolpert Karin über eine Leiche. Dabei handelt es sich um die Altenpflegerin Elvira. Ist ...

Karin Schneiders Vater feiert seinen 90. Geburtstag im Altenheim Sonnenhügel. Auf der Suche nach einer Blumenvase stolpert Karin über eine Leiche. Dabei handelt es sich um die Altenpflegerin Elvira. Ist sie eines natürlichen Todes gestorben oder wurde sie etwa ermordet. Karin Schneider deckt in diesem Roman so einige Geheimnisse auf.

Nach „Niederbayerische Affären“ ist dies schon der zweite Fall für Karin Schneider. Ich habe den ersten Band (noch) nicht gelesen, dennoch kam ich gleich gut in das Geschehen hinein. Karin hat mir gut gefallen, ich finde ihre Bemühungen, den Fall zu klären, durchaus nachvollziehbar, immerhin hat sie die Leiche gefunden und ihre Eltern leben beide in dem Altersheim. Schon fand ich auch, dass Karins Privatleben großen Raum einnahm, so muss sie sich z. B. große Sorgen bzgl. der Treue ihres Mannes machen. Eine recht große Rolle spielt auch Karins Sohn Linus, der mir auch sehr gut gefallen hat, er erfährt im Buch seine erste Liebe und trägt nebenbei tatkräftig zur Lösung des Falles bei, ebenso wie Karins Vater. Gerade aus der Konstellation Linus und sein Großvater ergeben sich einige sehr humorvolle Momente.

Die anderen Charaktere sind zum Teil etwas überzogen dargestellt, vor allem einer der Pfleger war einfach nur unsympathisch. Das Ende des Buches wartet mit einer für dieses Genre typischen Gefahrensituation für einen der Hauptcharaktere auf, hier fand ich das nicht wirklich nötig und auch etwas unglaubwürdig. Schade, aber nicht wirklich schlimm. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, es hat mich richtig gut unterhalten und ich würde gern noch mehr über Karin Schneider lesen.