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Veröffentlicht am 13.08.2021

Eine wahnsinnig atmosphärische Geschichte, die mit vielschichtigen Charakteren, einer undurchsichtigen Handlung und unterschwelligem Horror punkten kann

Violet
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Das wunderschöne und zugleich verstörende Cover ist für mich ein kleines Highlight, da es wirklich perfekt zur Geschichte passt und nicht einfach nur hübsch aussieht. Darüber, ob auf dem Cover nun die ...

Das wunderschöne und zugleich verstörende Cover ist für mich ein kleines Highlight, da es wirklich perfekt zur Geschichte passt und nicht einfach nur hübsch aussieht. Darüber, ob auf dem Cover nun die kleine Sadie (bei dem Namen musste ich übrigens immer an den Begriff "sad" (traurig) denken, was in Zusammenhang mit dem Inhalt sehr passend war) oder doch eine jüngere Version von Kris zu sehen ist, bin ich mir noch unschlüssig. Da meiner Meinung nach beide Versionen passen würden, überlasse ich den Rest gerne meiner Fantasie.
Scott Thomas hat einen flüssigen, leicht verständlichen und ausgesprochen bildhaften und detailverliebten Schreibstil, der mich mitten nach Pacington - einen vermeintlich idyllischen und, im wahrsten Sinne des Wortes, vom Aussterben bedrohten Ort - verschlagen hat.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir ehrlich gesagt ein wenig schwer gefallen, da ich mich erst an den sehr detaillierten Schreibstil gewöhnen musste, da der Autor eine Vorliebe dafür hat, alles in seiner Umgebung bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Nach nur wenigen Seiten habe ich mich allerdings an seinen Stil gewöhnt und lernte diesen schnell zu schätzen, da ich so das Gefühl hatte, das Buch nicht einfach "nur" zu lesen. Stattdessen hat sich vor meinen Augen ein kleiner Film abgespielt, der so realistisch war, dass ich "Violet" innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe.
Die Handlung selbst schreitet nur sehr, sehr langsam voran - an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas zu langsam -, jedoch habe ich mich keine Sekunde lang gelangweilt, was mich doch ein wenig verwundert hat. Der Autor hat ein großes Talent dafür, ein atmosphärisches und sehr beklemmendes Setting zu schaffen, bei dem es mir das ein oder andere Mal eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Diese unterschwellige Angst, dass jeden Moment etwas Schreckliches passieren könnte, hat mich das ganze Buch über begleitet und die Spannung ins Unermessliche getrieben. Denn der große "Knall" lässt lange auf sich warten, doch das eigentlich spannende Element ist nicht einmal der Horror selbst, sondern das undurchschaubare Psychospiel, in das uns der Autor geschickt verwickelt. Und so verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, sodass man als Leser lange Zeit im Unklaren darüber bleibt, was nun der Wahrheit entspricht und was nicht.
Sowohl Kris als auch Sadie waren zwei sehr interessante und vielschichtige Charaktere, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Vor allem Kris' Fassade, die sie vor ihrer kleinen Tochter um jeden Preis aufrechtzuerhalten versucht, die mit der Zeit aber immer mehr zu bröckeln scheint und psychotische Ausmaße annimmt, fand ich wirklich spannend und irgendwie auch beängstigend. Auch Sadie habe ich schnell ins Herz geschlossen, wenngleich mir ihre unterschwellig eintretenden Verhaltensveränderungen die ein oder andere Gänsehaut verpasst hat, da sie immer unberechenbarer wurde.
Auch die innige Mutter-Tochter-Beziehung hat mir gut gefallen, da man ihre bedingungslose Liebe und sogleich ihre Abhängigkeit voneinander regelrecht spüren konnte.
Was mir außerdem richtig gut gefallen hat, war, dass die Geschichte so undurchsichtig war. Ich wusste bis zum Ende nicht, was Wahrheit und was Fiktion ist, da es der Autor geschafft hat, sowohl die Realität als auch die übernatürlichen Elemente geschickt miteinander zu verbinden.

Fazit:
"Violet" ist eine wahnsinnig atmosphärische Geschichte, die mit vielschichtigen Charakteren, einer undurchsichtigen Handlung und unterschwelligem Horror punkten kann. Einen Stern Abzug gibt es, weil mir die Handlung gerade am Anfang etwas zu sehr in die Länge gezogen wurde und da ich aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Schreibstils einen etwas schwierigen Einstieg hatte.
Ich freue mich schon sehr auf weitere Werke von Scott Thomas!
4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein unterhaltsamer Krimi mit Luft nach oben, bei dem der Titel leider nicht Programm ist

Eskalation
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Das Buchcover ist sehr düster und wirkt unheilvoll - es passt perfekt zu der Szene, die am Anfang der Geschichte beschrieben wird.
Nora Benrath hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Autorin ...

Das Buchcover ist sehr düster und wirkt unheilvoll - es passt perfekt zu der Szene, die am Anfang der Geschichte beschrieben wird.
Nora Benrath hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Autorin weiß, wie sie eine bedrückende Atmosphäre schaffen und vor allem halten kann. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, ist die Länge der einzelnen Kapitel, da diese nicht zu lang sind.

Gerade der Klappentext und die Leseprobe haben bei mir Erwartungen geweckt, die leider nicht erfüllt wurden. Ich ging von einer rasanten und beklemmenden Erzählung aus, die größtenteils im Auto stattfinden würde, doch die Fahrt war zu meinem Bedauern recht schnell vorbei. Somit punktet die Story mit einem spannenden und nervenaufreibenden Einstieg, der meinen Puls immer mal wieder in die Höhe schnellen ließ, und flachte anschließend leider immer weiter ab. Der vielversprechende Anfang hatte meiner Meinung nach großes Potenzial, das im Laufe des Buches nicht ausgeschöpft wurde. Zudem würde ich das Buch nicht als Thriller, sondern eher als Krimi bezeichnen, da mir für einen Thriller einfach zu viele wichtige Aspekte gefehlt haben - allen voran die Spannung und der Nervenkitzel.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Da wäre zum einen Dina, die von einem Unbekannten verfolgt und bedroht wird und diesem hilflos ausgeliefert ist. Dann wären da noch die zuständigen Ermittler, Polizisten, Familienangehörigen und Freunde von Dina und der Täter selbst. Diesen Wechsel fand ich sehr gelungen, da so etwas Schwung in die Handlung kam, wobei einige Kapitel leider nur mäßig spannend waren, da diese für einen Thriller einfach nicht interessant und packend genug waren.
Auch die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere war mir persönlich zu oberflächlich, sodass ich zu keinem von ihnen eine richtige Bindung aufbauen konnte - nicht einmal zu Dina selbst, wenngleich ich einige ihrer Entscheidungen durchaus nachvollziehen konnte. Jedoch ist sie mir an manchen Stellen einfach zu schnell eingeknickt und war regelrecht hörig und naiv. Ich hätte mir an dieser Stelle etwas mehr Kampfgeist und Biss von ihr gewünscht, auch wenn sie sich in einer beängstigenden Lage befindet. In Büchern bevorzuge ich starke Frauen, die auch mal über sich selbst hinauswachsen. :)
Darüber hinaus sind mir noch ein paar Dinge aufgefallen, die ich nicht so recht nachvollziehen konnte.
Wieso handelt Dinas Ehemann so fahrlässig und lässt die Haustür einen Spalt weit offen, obwohl seine kleine Tochter mit im Haus ist? Weil er nicht länger auf Dina warten möchte? Ernsthaft? Dass der Täter diese leichtsinnige Handlung sofort zu seinem Vorteil ausnutzen würde, war ja wohl keine große Überraschung, oder?
Zum anderen fand ich die Polizeiarbeit wirklich dilettantisch und alles andere als zielführend. Die meiste Zeit tappten die Ermittler im Dunkeln, was sehr frustrierend war.
Und dann war da auch noch der Kommissar, der sich bei einer Pressekonferenz verplappert und mal eben geheime Informationen preisgibt. Professionalität sieht in meinen Augen definitiv anders aus.
Über weite Strecken konnte mich das Buch ganz gut unterhalten, allerdings habe ich hier einfach den Thrill und die nötige Spannung vermisst.
Das Ende empfand ich als sehr unbefriedigend und unschlüssig, da einem als Leser die Hintergründe der einzelnen Charaktere und wichtige Informationen fehlten, um den Täter zu überführen und den Fall letztendlich zu lösen.

Fazit:
"Eskalation" ist eine Geschichte, die sehr gute Ansätze aufweist, die Spannung aber leider nicht halten kann. Vor allem der vielversprechende und rasante Einstieg hatte meiner Meinung nach großes Potenzial, das im Laufe des Buches nicht ausgeschöpft wurde.
Ein unterhaltsamer Krimi (für einen Thriller hat mir einfach zu viel gefehlt) mit Luft nach oben, bei dem der Titel leider nicht Programm ist.
3/5 Sterne

Vielen Dank an die Verlagsgruppe HarperCollins, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine atmosphärische Geschichte, die leider nur mäßig spannend ist

Unbarmherziges Land
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Das Cover spricht mich leider nicht besonders an, doch es passt auf jeden Fall gut zum ländlichen Setting und auch die Farben gefallen mir. Den Barcode auch auf der Vorderseite zu platzieren, empfinde ...

Das Cover spricht mich leider nicht besonders an, doch es passt auf jeden Fall gut zum ländlichen Setting und auch die Farben gefallen mir. Den Barcode auch auf der Vorderseite zu platzieren, empfinde ich allerdings eher als störend und unansehnlich.
Der Autor hat einen flüssigen und bildhaften Schreibstil. Die düstere Erzählweise und die eindrucksvollen Naturbeschreibungen schaffen eine beklemmende Atmosphäre, die ich mir bildlich vorstellen konnte. Die derbe Wortwahl harmoniert perfekt mit den Charakteren, die alle etwas schroffer sind und ihre Eigenheiten haben. An manchen Stellen waren mir die Sätze etwas zu verschachtelt, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich etwas ganz anderes erwartet hatte, als ich den Klappentext gelesen hatte. Die Krimihandlung gerät leider sehr schnell in den Hintergrund und wird zur Nebensache, was mir weniger gut gefallen hat. Hier geht es eher um die Einwohner von Kentucky und um ihre familiären Verhältnisse und Probleme, die mich manchmal ein wenig verwirrt zurückgelassen haben, da ich bei den ganzen Namen recht schnell den Überblick verloren habe.
Vor allem Mick lernt man im Laufe der Geschichte wirklich gut kennen. Er ist Soldat, verheiratet und eigentlich in Deutschland stationiert. Als er erfährt, dass seine Frau Peggy schwanger ist, nimmt er Sonderurlaub und reist sofort nach Eldridge County. Dort angekommen, stößt er allerdings auf einige unvorhergesehene Hürden, die er bewältigen muss.
Mick war mir mit seiner etwas schrofferen und wortkargen Art auf Anhieb sympathisch. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und seine Gedanken und Gefühle größtenteils nachvollziehen. Besonders seinen analytischen Blick auf die Menschen und seine zahlreichen Kenntnisse haben mich beeindruckt.
Was ich etwas schade fand, war, dass Linda - seine Schwester und erster weibliche Sheriff im County - in der Geschichte sehr in den Hintergrund geraten ist. Dabei war ich fest davon ausgegangen, dass sie eine größere Rolle spielen würde, da der Klappentext diesen Eindruck erweckt hatte. Nichtsdestotrotz gefiel mir das Zusammenspiel des Geschwisterduos sehr gut und auch Lindas Charakter, die ein starkes Frauenbild vermittelt, Ecken und Kanten hat und ein kleines Problem hat, mit ihrer Wut umzugehen, war mir sympathisch.
Spannungstechnisch hielt sich die Handlung leider sehr in Grenzen, da der Fokus eher auf den wortkargen und sehr eigensinnigen Bewohnern Kentuckys lag, die irgendwie alle in den Mordfall involviert zu sein schienen. Für meinen Geschmack war alles etwas zu verworren und vor allem das Ende hat mich absolut unbefriedigt zurückgelassen und auch die Auflösung des Ehekonflikts schien mir einfach nur seltsam.

Fazit:
"Unbarmherziges Land" ist eine atmosphärische Geschichte, die mit zahlreichen eigensinnigen Charakteren und einem unkonventionellen Ermittler punkten kann. Leider ist der Inhalt nur mäßig spannend und die eigentliche Mordermittlung gerät sehr schnell in den Hintergrund. Vielmehr beschäftigt sich das Buch mit den Bewohnern Kentuckys und deren - zum Teil - düsteren Geheimnissen und Problemen.
3/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Tropen Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine spannende, actionreiche und gut durchdachte Story mit kleineren Schwächen

Bloom
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Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, war ich kein großer Fan davon. Jetzt, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich es allerdings wirklich passend.
Kenneth Oppel hat einen sehr flüssigen, ...

Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, war ich kein großer Fan davon. Jetzt, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich es allerdings wirklich passend.
Kenneth Oppel hat einen sehr flüssigen, leicht verständlichen und bildhaften Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat, das Buch innerhalb kürzester Zeit zu lesen.

Da ich den ersten Band nicht kenne, war ich etwas verunsichert, ob ich gut in die Story hineinfinden würde, doch nach nur kurzer Zeit stellte sich heraus, dass meine Sorge unbegründet war.
Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt (Petra, Seth und Anaya), was mir gut gefallen hat, da man sich so besser in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen konnte. Was mir weniger gut gefallen hat, war, dass die Kapitel für meinen Geschmack zu lang waren. Ich mag kurze, knackige Kapitel, da ich ungern mittendrin pausieren möchte und auch mal gern ein Kapitel lese, wenn ich kurz Zeit habe.
Auf den Inhalt möchte ich nur grob eingehen, da ich ungern spoilern und zu viel verraten möchte.
Endlich konnte gegen diese zerstörerischen Alienpflanzen ein Herbizid hergestellt werden, doch noch bevor alle aufatmen können, klopft auch schon die nächste Bedrohung an ihre Tür. Fürchterliche Kreaturen schlüpfen aus merkwürdigen Eiern und zerstören alles, was ihnen in die Quere kommt. An dieser Stelle muss ich dem Autor ein großes Kompliment für seinen Einfallsreichtum und seine Kreativität aussprechen. Die Vielfalt der ausgefallenen Insekten/Tiere hat definitiv mein Kopfkino angeregt und mir den ein oder anderen Schauer über den Rücken gejagt.
Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass die Geschichte - bis auf ein paar Ausnahmen - durchweg spannend, actionreich und interessant war. Besonders der Anfang und das letzte Drittel haben mir gefallen. Der Mittelteil hat sich leider etwas in die Länge gezogen, da einige Szenen zu ausführlich beschrieben wurden.
Was mich zudem sehr überrascht hat, war, dass mir die meisten Charaktere eher unsympathisch waren (die Hauptprotagonisten mit eingeschlossen). Anfang konnte ich mich noch gut in die drei Teenager hineinversetzen, die gerade eine wirklich schwierige Zeit durchmachen müssen, um die ich sie nicht beneide. Doch umso weiter die Geschichte voranschritt, desto weniger Verständnis konnte ich für einige Entscheidungen und Gedanken aufbringen.
Achtung, der folgende Abschnitt könnte Spoiler enthalten!
Vor allem Seth ist mir mit der Zeit richtig unsympathisch geworden. Kaum trifft er auf Esta (die ich übrigens auch unsympathisch fand), kapselt er sich von seinen ehemals besten Freundinnen ab und lässt diese links liegen. Er ist so auf dieses Mädchen fixiert, die er lediglich flüchtig kennt, dass mir diese Passagen irgendwann nur noch auf die Nerven gegangen sind. Esta hat sehr engstirnige und radikale Ansichten, die ich für sehr bedenklich halte. Außerdem scheint sie sich und ihre Wut auf diejenigen, die nicht ihre Ansichten teilen, nicht unter Kontrolle zu haben.
Petra fand ich eigentlich ganz sympathisch, allerdings ist mir ihre wehleidige Art manchmal etwas auf die Nerven gegangen. Und auch ihr "Gepetze" war nicht gerade toll, auch wenn ich ihre Absichten zum Teil verstehen kann.
Anaya war mir von den dreien noch am sympathischsten, da sie bei mir einen sehr authentischen Eindruck hinterlassen hat und stets versucht hat, einen Kompromiss zu finden. Was mir bei ihrem Charakter weniger gut gefallen hat, war ihr blindes Vertrauen in diese außerirdische Präsenz, die mit ihr kommuniziert. Mir ist klar, dass es sich hier um Teenager handelt, aber auch mit 15/16 sollte man in der Lage sein, sich nicht blind auf sein Bauchgefühl zu verlassen, sondern Dinge zu hinterfragen.
Spoiler Ende!
Das "Ende" hat mir wirklich sehr gut gefallen, da es spannend war und meine Neugier ins Unermessliche getrieben hat. Ich habe der Aufklärung regelrecht entgegengefiebert und war etwas enttäuscht, dass das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet, der in dieser Art und Weise nicht nötig gewesen wäre. Leider ziemlich unbefriedigend!

Fazit:
"Bloom - Sie schlüpfen auch in deiner Stadt" ist eine spannende, actionreiche und gut durchdachte Geschichte, die mit einigen Wendungen und sehr interessanten Ideen punkten kann. Die Charakterentwicklung, der etwas zähe Mittelteil und das unbefriedigende Ende haben mir leider weniger gut gefallen. Dennoch bin ich schon sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird und empfehle das Buch jedem, der auf abgedrehte, stellenweise brutale und unvorhergesehene Storys steht!
4/5 Sterne

Vielen Dank an Vorablesen und den Beltz Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Ein eher ruhiger, atmosphärischer und sehr beklemmender Thriller, der mit einigen unvorhergesehenen Wendungen punkten kann

Schneewittchen schläft
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»Sie schläft. Ein blasses Mädchen in einem weißen Zimmer. Sie ist umstellt von Maschinen. Mechanische Wächter, die das schlafende Mädchen am Ufer der Lebenden halten und verhindern, dass es ins offene ...

»Sie schläft. Ein blasses Mädchen in einem weißen Zimmer. Sie ist umstellt von Maschinen. Mechanische Wächter, die das schlafende Mädchen am Ufer der Lebenden halten und verhindern, dass es ins offene Meer gezogen wird, den dunklen Ozean.«

Das Cover gefällt mir. Es ist schlicht, passt gut zur Geschichte und die Schrift erinnert mich an eine krakelige Kinderhandschrift.
C.J. Tudor hat einen wundervoll flüssigen und einnehmenden Schreibstil, der dafür gesorgt hat, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe.

Die Handlung der Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Zum einen ist da Gabe, der auf der Suche nach seiner Tochter ist, Fran, die gemeinsam mit ihrer Tochter Alice auf der Flucht ist und Katie, die an einer Autobahnraststätte arbeitet. Und dann gibt es da noch einen letzten Handlungsstrang, der einige Fragen aufwirft.
Die verschiedenen Charakterperspektiven haben mir wirklich gut gefallen, da durch die abwechselnden und sehr knackigen Kapitel jede Menge Spannung erzeugt wurde. Langeweile kam bei mir zu keinem Zeitpunkt auf.
Gabe war ein toller Protagonist. Ich konnte seinen Schmerz, die Verzweiflung und die Wut regelrecht durch die Seiten hindurch spüren. Für mich war es absolut nachvollziehbar, wieso er seit Jahren wie ein Besessener die Autobahn abfährt, in der Hoffnung, sein kleines Mädchen doch noch lebend zu finden. Ich hatte wirklich Mitleid mit ihm und hoffte, dass er bei seiner Suche fündig werden würde.
Mit Fran bin ich leider nicht so recht warm geworden. Irgendwas an ihr hat mein Misstrauen geweckt und ihr Verhalten war mir mehr als nur suspekt. Ich hatte von Anfang an eine Vermutung, die sich am Ende auch in gewisser Weise bewahrheitet hat. Alice hingegen tat mir mehr als nur leid. Sie ist ein sehr verschlossenes, misstrauisches und verängstigtes kleines Mädchen, das nie richtig zur Ruhe kommt und eine große Bürde trägt. Sie war für ihr Alter bereits viel zu erwachsen und musste sich mit Dingen herumschlagen, die ein kleines Kind niemals durchmachen sollte, was mir in der Seele wehtat.
Auch die liebenswürdige Katie war mir auf Anhieb sympathisch. Sie machte auf mich aufgrund ihrer Lebensumstände einen sehr gestressten und manchmal auch bedrückten Eindruck. Doch trotz widriger Umstände war sie mit Hingabe für ihre Kinder da und tat alles in ihrer Macht Stehende, um diese zu beschützen.
Das Buch würde ich mit einem Puzzle vergleichen, da man als Leser auf immer mehr Teile stößt, die sich im Laufe der Zeit an die vorgesehenen Stellen fügen, um an Ende ein sinnvolles Ganzes zu ergeben. Besonders die beklemmende Atmosphäre möchte ich positiv hervorheben, da diese eine erhebliche Rolle gespielt hat, die es mir unmöglich gemacht hat, das Buch zur Seite zu legen. Zudem gab es einige unvorhergesehene Wendungen, die für ein durchweg spannendes Leseerlebnis gesorgt haben. Beinahe jedes Mal, wenn ich geglaubt habe, der Wahrheit auf der Spur zu sein, wurde ich eines Besseren belehrt. Einfach genial!
Auch der mystische Teil hat mir gut gefallen, allerdings hätte ich mir am Ende eine Aufklärung gewünscht, da mir so leider ein paar Antworten fehlen. Dennoch fand ich den Abschluss der Geschichte wirklich grandios, packend und schockierend. Und genau so sollte ein guter Thriller sein!

Fazit:
"Schneewittchen schläft" ist ein eher ruhiger, atmosphärischer und sehr beklemmender Thriller, der mit einigen unvorhergesehenen Wendungen punkten kann. Die Autorin schafft es, die Spannung konstant aufrechtzuerhalten und fügt alle losen Fäden zu einem sinnvollen Geflecht zusammen.
Einen halben Stern Abzug gibt es, da man als Leser über die mystische Komponente, die in dieser Geschichte eine gewisse Rolle spielt, im Dunkeln gelassen wird, was ich sehr schade fand. So bleiben ein paar Fragen leider unbeantwortet.
4,5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.

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