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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ein solider und abwechslungsreicher Thriller mit kleinen Schwächen

Ausweglos
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»Eine Leiche ohne Ringfinger. Ein Tatort ohne Spuren. Und ein Zeuge, der mehr zu wissen scheint, als er vorgibt.«

Hach, da haben wir es wieder: ein Cover zum Anfassen - und ich liebe es! Die Idee mit ...

»Eine Leiche ohne Ringfinger. Ein Tatort ohne Spuren. Und ein Zeuge, der mehr zu wissen scheint, als er vorgibt.«

Hach, da haben wir es wieder: ein Cover zum Anfassen - und ich liebe es! Die Idee mit dem Fingerabdruck, der sich deutlich abhebt, finde ich richtig gelungen und das Motiv passt natürlich auch perfekt zum Ringfinger-Mörder. Farblich wurde das Cover zwar sehr minimalistisch gehalten, doch ich bin sowieso ein Fan von weißen Covern mit wenigen Farbakzenten. Außerdem ist es - im Gegensatz zu vielen anderen Thrillern - erfrischend anders.
Auch der Schreibstil des Autors hat mir wirklich gut gefallen. Er ist flüssig, an den richtigen Stellen rasant und macht es einem leicht, die knapp 500 Seiten lange Geschichte innerhalb weniger Stunden zu lesen.

Nach meinem letzten "Thriller", der sich leider als bisheriger Jahresflop herausgestellt hat, war ich ehrlich gesagt etwas skeptisch. Denn wo Thriller draufsteht, ist nicht automatisch auch immer Thriller drin. Das musste ich bereits sehr viele Male feststellen. Mit seinem Debüt "Atemlos" hat mich Henri Faber allerdings positiv überrascht und meine Bedenken schnell über Bord werfen lassen.
Die Story wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Noahs Sicht, der von einem Unbekannten überwältigt und bedroht wird, lernen wir dessen Frau Lisa kennen, die von Selbstzweifeln und Selbsthass geplagt wird und regelrecht an ihrem Kinderwunsch zugrunde geht. Außerdem ist da auch noch Elias Blom - ehemaliger Ermittler bei der Mordkommission -, der bereits vor ein paar Jahren den Ringfinger-Mörder gejagt hat und schließlich gibt es noch den Täter selbst.
Gerade dieser rasante Wechsel hat mir gut gefallen, da dieser oft für ausreichend Spannung gesorgt hat. Dabei haben mir manche Sichten mehr und andere weniger gut gefallen.
Gut gefallen haben mir die Kapitel aus der Sicht von Elias Blom, da ich die Einblicke in seine Vergangenheit sehr mochte und er mir zudem als Charakter sehr sympathisch war. Auch die Tätersicht fand ich interessant und irgendwie verstörend, aber auf eine gute Art. Noah allerdings ist ein Charakter, bei dem ich etwas zwiegespalten bin. Er war mir oft zu naiv und nicht greifbar. Gegen Ende der Geschichte hat mich die Entwicklung, die er durchgemacht hat, jedoch positiv überrascht. Mit Linda hingegen konnte ich leider so gar nichts anfangen. Ihre Kapitel waren mir schlichtweg zu eintönig, langweilig und übertrieben. Bei ihr drehte sich alles nur um das Thema Kinderwunsch und ihren "vertrockneten Unterleib", was mich irgendwann nur noch mit den Augen rollen ließ. Sie war mir weder sympathisch, noch hat es mich sonderlich interessiert, was mit ihr geschehen würde, was ich wirklich schade fand. Erst viel später haben mir ihre Kapitel besser gefallen, aber da war der Zug für mich leider schon abgefahren.
Ebenso wenig gefallen hat mir das Rumgezicke der männlichen Hauptermittler untereinander. So ein pubertäres Verhalten ist gerade bei einer Mordermittlung unprofessionell und hat am Arbeitsplatz absolut nichts verloren. Anstatt zusammenzuarbeiten und so den Fall voranzubringen, haben sie ihre Zeit und Energie lieber dafür aufgewendet, sich das Leben gegenseitig unnötig schwer zu machen.
Was ich positiv hervorheben möchte, sind die kurzen und knackigen Kapitel, die größtenteils für ein rasantes Erzähltempo gesorgt haben. Recht gut gefallen hat mir die Auflösung des Falls und wie sich die einzelnen Teile ineinander gefügt haben, auch wenn mir das Ganze eine Spur zur viel war. Und ebenfalls, wie undurchsichtig sich der Fall gestaltet, da die Spannung somit lange aufrechtgehalten werden konnte.

Fazit:
Ausweglos" ist ein solider und abwechslungsreicher Thriller, der mit einigen überraschenden Wendungen punkten kann.
Einen Stern Abzug gibt es, da die Geschichte an ein paar Stellen etwas langatmig war und mir einige Charakter weniger gut gefallen haben, da sie zu überzeichnet dargestellt wurden. Auch das Ende war mit ein wenig zu verworren und überladen.
Trotz meiner kleinen Kritikpunkte spreche ich sehr gerne eine klare Leseempfehlung aus.
4/5 Sterne

Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt!

Krähenmädchen
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Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat!

Das Cover & der Erzählstil:

Das Cover des Autorenduos gefällt mir ausgesprochen gut. Es passt zum Genre und wirkt ...

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat!

Das Cover & der Erzählstil:

Das Cover des Autorenduos gefällt mir ausgesprochen gut. Es passt zum Genre und wirkt sehr düster, geheimnisvoll und vor allem bedrückend – passt demnach auch perfekt zum Inhalt des Buches!
Thomas M. Meinhardt hat mir auf Anhieb als Sprecher gefallen. Ich empfand es als sehr angenehm, ihm zuzuhören und konnte mir das Geschehen bildlich vorstellen. Jedoch wirkte er auf mich leider etwas zu distanziert und konnte mich deshalb nicht mitreißen.

Meine Meinung:
Der Einstieg war sehr vielversprechend, so begann dieser direkt mit dem Fund einer Jungenleiche, doch irgendwie kam der Stein einfach nicht ins Rollen. Kommissarin Jeannette Kihlberg tappte ununterbrochen im Dunkeln und schien in diesem Fall keinen einzigen Schritt voranzukommen, was auf Dauer wirklich sehr deprimierend für mich war. Stattdessen wurden irgendwelche Mutmaßungen angestellt, die oftmals einfach nur an den Haaren herbeigezogen waren. Wenn Jeannette nicht gerade mit ihrem Fall beschäftigt gewesen war, ging es um ihren Mann und ihren Sohn – jedoch hauptsächlich um ihren Ehemann. Mit diesem ist sie zwar bereits seit vielen Jahren verheiratet, doch der Grund hierfür war mir gänzlich unbekannt. So sitzt ihr toller Partner den lieben langen Tag zu Hause vor dem Fernseher (kümmert sich dazwischen eventuell etwas um den Haushalt), geht mit seinen Freunden etwas trinken oder lässt seiner „kreativen“ Ader ihren freien Lauf (die anscheinend nicht sehr kreativ ist, denn Geld macht er damit leider nicht). Arbeiten steht für ihn nicht auf dem Plan, wofür auch? Schließlich hat er ja jemanden, der sich um ihn kümmert und der ihn mit Geld versorgt. Man könnte meinen, dass Jeannette diesem Nichtsnutz irgendwann den Marsch bläst, aber nichts da! Stattdessen ärgert sie sich lieber im Stillen über ihn, anstatt auf Konfrontationskurs zu gehen und ihm gehörig die Meinung zu sagen. Für mich war dieses Verhalten völlig unlogisch, denn keiner (mit gesundem Menschenverstand) macht so etwas dauerhaft mit. Dementsprechend „sympathisch“ war sie mir dann auch.
Ein anderer Teil der Geschichte befasste sich mit Sofia Zetterlund, die mir ebenfalls nicht sonderlich sympathisch war. Diese Frau war einfach merkwürdig und … na ja, etwas unzurechnungsfähig und das ist für ihren Job wahrlich nicht die beste Voraussetzung. Ihr ganzes Sein dreht sich eigentlich nur um ihre Patientin Victoria Bergmann, mit der sie sich auf sonderliche Art und Weise verbunden fühlt.
Und dann war da natürlich noch das Krähenmädchen, das uns von seiner Kindheit berichtete. Diesen Teil fand ich jedes Mal sehr spannend (auch wenn ich bereits sehr früh wusste, wer dieses Krähenmädchen war). Hauptsächlich drehte es sich bei ihren Erzählungen um irgendwelche Misshandlungen, die sie ertragen musste und die sie äußerst emotionslos hingenommen hatte. Auf Dauer stumpft ein Mensch aber wohl einfach ab. Bei ihren Erzählungen ging hervor, dass Victoria eine sehr gestörte Persönlichkeit besitzt, die ziemlich impulsiv umschlägt und handelt – bei dem, was dieses Mädchen ertragen musste, war das allerdings auch keine Überraschung für mich.
Zwischendurch erhält man als Leser bzw. Zuhörer einen Einblick in den Alltag des Täters. Diese Ausschnitte waren aber leider nur sehr kurz und zudem etwas verwirrend und nicht sonderlich spannend. Irgendwann hat das Buch dann eine Wende genommen, die mich einerseits wirklich überrascht hat, aber andererseits den Kopf schütteln ließ. Sorry, aber das war mir dann doch zu abstrus!
Leider hatte ich das Gefühl, dass in diesen Roman alles reingepackt worden ist, was gefunden wurde, in der Hoffnung, dass dabei eine gelungene Geschichte entsteht. Mir persönlich war das etwas zu viel des Guten. Größtenteils habe ich mich beim Zuhören gelangweilt und mir gewünscht, dass diese Geschichte endlich ein Ende nehmen möchte. Dass das mit Sicherheit nicht der Sinn eines Buches ist, muss ich hier wohl nicht erklären.
Das Ende war leider auch kein richtiges Ende, denn dort erwartet den Leser ein Cliffhanger, was mir in keinem Buch gefällt, da man so gezwungen wird, den nächsten Teil auch noch zu lesen (vorausgesetzt man möchte die Auflösung wissen).

Fazit:
Nachdem ich so viel Gutes über diese Reihe gehört und gelesen habe, waren meine Erwartungen natürlich dementsprechend hoch. Erfüllt wurden sie leider nicht einmal ansatzweise, was ich sehr schade finde. Zwar möchte ich gerne wissen, wie es mit Victoria weitergeht, allerdings weiß ich nicht, ob und wann ich mich dazu durchringen kann, den nächsten Teil zu lesen bzw. zu hören.
Da dies lediglich meine persönliche Meinung ist, empfehle ich euch das Buch natürlich dennoch gerne weiter.

Ich vergebe 2 Pandapfoten.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Alles in allem eine recht gelungene und interessante Geschichte

Eisrose
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Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!

Der erste Satz:

Sie war da! In ihrem Zimmer brannte Licht.

Das Cover & der Schreibstil:
Das Cover ist sexy und geheimnisvoll ...

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!

Der erste Satz:

Sie war da! In ihrem Zimmer brannte Licht.

Das Cover & der Schreibstil:
Das Cover ist sexy und geheimnisvoll und trifft dabei voll meinen Geschmack. Meiner Meinung nach perfekt gewählt für einen erotischen Roman.
Das Buch ging mir leicht und vor allem schnell von der Hand. Der Schreibstil der Autorin ist einfach zu lesen und leicht zu verstehen. Die erotischen Szenen wurden mir allerdings etwas zu lieblos und kalt beschrieben. Das mag womöglich an den Charaktereigenschaften der Protagonisten liegen – ich fand es dennoch schade.

Zum Inhalt:
Leah ist Domina und Mitbegründerin eines SM-Clubs, der ihr sehr am Herzen liegt. Doch seit ihr Vater diesen mit Fehlspekulationen beinahe in den finanziellen Ruin getrieben hat, herrscht eine angespannte Stimmung. Ihr Vater sieht nur noch einen einzigen Weg und dieser heißt Dominik Winter – Starfotograf und Inhaber von mehreren gut etablierten Clubs. Leah soll Dominik um den Finger wickeln und den Club somit retten. Leider stellt sich dieses Vorhaben als nicht ganz einfach heraus, denn Leah und Dominik kennen sich bereits von früher. Damals hatte Leah schon einmal versucht, Dominik für sich zu gewinnen und wurde eiskalt abserviert. Dementsprechend kühl fällt das Wiedersehen auch aus, denn keiner der beiden ist bereit, nachzugeben und dem anderen damit einen Vorteil zu gewähren.
Mit Hilfe einer List gelingt es Dominik allerdings, Leah in seinen Club zu locken. Dort möchte er sie zur Sklavin umerziehen, da er der Überzeugung ist, dass das ihre wahre Natur darstellt. Zudem möchte er sich an ihrem Vater rächen, der ihn um sein Geld betrogen hat. Dass Leah davon ganz und gar nicht begeistert ist, steht außer Frage. Sie macht es sich zum Ziel, Dominik um jeden Preis zu widerstehen, denn niemand soll je wieder die Chance bekommen, sie zu brechen.
Nebenbei wird der mysteriöse Tod von Chatérine – Dominiks damaliger Geliebten – aufgeklärt.

Meine Meinung:
Von Leah war ich etwas enttäuscht. Zu Beginn der Geschichte wurde sie als selbstbewusste Frau beschrieben, die weiß, was sie will und stets die Kontrolle behält. Nach anfänglichen Machtspielchen der beiden war Leah Dominik allerdings völlig verfallen. Sie schmachtete nach seiner Zuneigung und lechzte regelrecht nach seiner Anerkennung. Ihren Stolz und ihre Selbstachtung hatte sie sehr schnell heruntergeschluckt.
Auch Dominik entwickelte insgeheim Gefühle für Leah, verbarg diese jedoch besser vor ihr und spielte nach außen hin den arroganten und sehr kühlen Dom. Seit der damaligen Tragödie mit Chatérine hielt er sein Herz vor jeglichen Gefühlen verschlossen. Niemals wieder sollte eine Frau eine solche Macht über ihn haben.
Dominiks herzlose und sehr arrogante Art war mir persönlich etwas zu viel des Guten. Auch die erotischen Szenen waren mir teilweise etwas zu „hart“ und unüberlegt. Unüberlegt deshalb, weil Leah beispielsweise stundenlang ohne Nahrung und Trinken (und gewissen anderen Dringlichkeiten) von der Decke hing. Von prickelnder Leidenschaft war von meiner Seite aus nicht viel zu spüren.
Ja und Valérie, Dominiks Schwester, war während der gesamten Story eher etwas unscheinbar. Sie tauchte zwar hier und da mal auf, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihr nicht. Ihre scheinheilige Art und die angebliche Hilfe, die sie Leah so selbstlos angeboten hatte, habe ich ihr auch nicht abgenommen. Alles in allem ein sehr blasser und unsympathischer Charakter.
Dennoch gab es zwischen Dominik und Leah durchaus ein paar interessante und erotische Momente, die neuen Schwung in die Geschichte gebracht haben. Besonders unterhaltsam fand ich Dominiks brodelnde Eifersucht, nachdem er Leah an einen anderen Dom verliehen hatte.
Ich muss allerdings gestehen, dass mich der tragische Tod von Chatérine und die damit verbundenen Umstände mehr interessiert haben, als die langatmige und vor sich hin plätschernde Dom-Sub Beziehung zwischen Leah und Dominik.
Das Ende hat es für mich noch einmal herausgerissen, auch wenn alles etwas viel auf einmal war.

Fazit:
Alles in allem eine recht gelungene und interessante Geschichte, die mich zwar nicht vom Hocker hauen konnte, aber zumindest einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat

Ich vergebe 3 Pandapfoten.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Eine Geschichte mit sehr viel Potenzial, in der Umsetzung leider nur mangelhaft!

Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
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Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat!

Die ersten Sätze:

Montag, 9. Mai 2011

Ich habe drei Autos. Sie flitzen über den Boden. So schnell. Eins ist rot. ...

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat!

Die ersten Sätze:

Montag, 9. Mai 2011

Ich habe drei Autos. Sie flitzen über den Boden. So schnell. Eins ist rot. Eins ist grün. Eins ist gelb. Ich mag das Grüne. Das ist das Beste. Mami mag die Autos auch. Ich hab’s gern, wenn Mami mit ihnen und mir spielt. Das rote ist ihr Lieblingsauto. Heute sitzt sie auf dem Sofa und starrt die Wand an.

Das Cover & der Erzählstil:
Die Gestaltung des Covers passt meiner Meinung nach perfekt zum Inhalt. Blümchen oder dergleichen hätten hier einfach nicht gepasst. Der Erzählstil von Martin Kautz war mir leider oftmals zu emotionslos, zu langweilig, einfach nicht authentisch genug. Aber vielleicht war das ja auch beabsichtigt. Von seiner Stimme war ich allerdings mehr als begeistert! In der Verfilmung hatte ich mit Christians Synchronstimme sehr zu kämpfen, weil mir diese einfach nicht männlich genug war und keinesfalls zu dem Bild eines Doms gepasst hatte. Ich muss an dieser Stelle auch anmerken, dass sich der Schreibstil von E L James in »Grey« enorm verbessert hat.

Meine Meinung:
Auch ich habe die Reihe um Ana und Christian verschlungen, so war mir schnell klar, dass ich die Geschichte aus seiner Sicht einfach lesen bzw. hören musste. Dass die Autorin hierbei keine neue Geschichte erzählen würde war mir zwar durchaus klar, aber viele Stellen aus »Grey« schienen einfach 1:1 kopiert worden zu sein. Das sorgte leider stellenweise für Langeweile und weckte in mir den Drang, einfach weiterzublättern bzw. vorzuspulen.
Ich hatte erwartet, in diesem Band mehr über seine Kindheit und die Umstände und Hintergründe seiner Person zu erfahren, doch leider wurde damit sehr gespart. Die wenigen Stellen, in denen etwas über seine Vergangenheit berichtet wurde, empfand ich als durchaus interessant und spannend. Womit ich jedoch gar nicht klargekommen bin, waren seine viel zu vulgären Gedanken und dieser unbändige Selbsthass. Sobald er an Ana gedacht hatte, ging es dabei entweder um Sex, um ihre Bestrafung oder die übertriebene Sorge um sie. Natürlich schadet etwas Fürsorge nicht, aber diese wirkte bei ihm etwas unglaubwürdig, wenn man bedenkt, dass er sie am liebsten ständig bestrafen und unterwerfen möchte. Auch seine Gedankengänge entsprachen eher dem eines unreifen Kindes, welches mit einem »Nein« einfach nicht klarkommt.
Wo war nur der gebildete, charismatische und durchaus liebevolle Mann hin? Stattdessen schien er in »Grey« einfach nur gefühlskalt und sehr ordinär zu sein. Schade!
Ehrlich gesagt hat mich seine Sicht der Dinge ein wenig abgeschreckt und angeekelt, statt Mitgefühl und Verständnis zu wecken.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass manche Passagen anders dargestellt wurden, als ich sie in Erinnerung hatte. Im Grunde erzählt E L hier ja ein und dieselbe Geschichte, weshalb markante Szenen nicht verändert werden sollten.
Der Schluss hat es für mich noch einmal herausgerissen, denn hier zeigte unser Mr. Grey endlich einmal glaubhafte Gefühle!

Fazit:
Eine Geschichte mit sehr viel Potenzial. In der Umsetzung aber leider nur mangelhaft. Seine Sicht der Dinge hat mein bisheriges Bild von Christian leider zerstört und stattdessen einem wenig sympathischen Mr. Grey Platz gemacht. Der verbesserte Schreibstil, die vereinzelten interessanten Informationen und der Schluss trösten zumindest ein wenig darüber hinweg.

Ich vergebe 2,5 Pandapfoten.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Hassliebe

After Truth
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Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat!

Die ersten Sätze:

Hardin

Ich kann den eisigen Asphalt unter meinen Knien nicht spüren. Und auch nicht den Schnee, ...

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat!

Die ersten Sätze:

Hardin

Ich kann den eisigen Asphalt unter meinen Knien nicht spüren. Und auch nicht den Schnee, der mich bedeckt. Ich spüre nur das Loch in meiner Brust. Hilflos knie ich auf dem Parkplatz und sehe zu, wie Zed mit Tessa davonfährt. Nie hätte ich das gedacht. Nicht einmal in meinen absurdesten Träumen hätte ich mir vorstellen können, dass ich mal so einen Schmerz empfinden würde. Diesen brennenden Schmerz.

Das Cover & der Erzählstil:
Das Cover ist sehr schlicht und passt zu den anderen aus dieser Reihe. Schade finde ich, dass sie sich lediglich in ihrer Farbe unterscheiden. Ich hätte mir an dieser Stelle ein wenig mehr Kreativität gewünscht. Der Stil von Anna Todd ist flüssig, einfach und stellenweise sehr vulgär. Die Stimme von Nicole Engeln kenne ich bereits aus dem ersten Hörbuch. In diesem Teil war sie an manchen Stellen leider etwas nervtötend und auch mit der Stimme von Hardin (Martin Bross) hatte ich so meine Schwierigkeiten. Genau wie bei Nicole Engeln ist mir die Stimme für einen Jugendlichen einfach zu alt und somit ein wenig unpassend.

Meine Meinung:
Der erste Teil endet mit einem fiesen Cliffhanger, weshalb meine Neugierde auf den Folgeband sehr groß war.
Tessa hat sich von Hardin distanziert und kämpft mit den Folgen ihrer Trennung. Leider nicht allzu lange, denn schon bald verzeiht sie ihm und das Spiel geht von neuem los. Ich sage bewusst »leider«, weil ihre Beziehung in eine kranke Richtung ausartet, die keinesfalls gesund sein kann.
In meiner Rezension zu Band 1 habe ich mir gewünscht, dass es im zweiten Band weniger Drama und Streitereien geben wird. Unglücklicherweise streiten sich Tessa und Hardin in »After truth« fast permanent.
Hardin flippt ständig aus, zertrümmert die halbe Einrichtung, prügelt Leute krankenhausreif und verhält sich Tessa gegenüber meist sehr unfair. Und zum Schluss tut ihm alles schrecklich leid. Wie immer.
Tessa hat mir im ersten Teil noch richtig gut gefallen. So hat sie sich von der schüchternen, prüden Studentin zu einer selbstbewussteren, jungen Frau entwickelt, die auch mal »Nein« sagt und Hardin die Stirn bietet. In »After truth« war von diesem Fortschritt leider nichts mehr zu sehen. Stattdessen verzeiht sie Hardin jeden seiner Fehltritte, rechtfertigt sein Verhalten und fügt sich seiner krankhaften Eifersucht. Wenn dann auch noch Alkohol ins Spiel kommt, mutiert die sonst so vernünftige Tessa regelrecht zur S****** und wirft sich jedem Typen an den Hals, um Hardin eins auszuwischen.
Dieses Schema erstreckt sich fast über die komplette Geschichte.
Sie streiten sich wegen jeder noch so winzigen Kleinigkeit, beschimpfen sich, versöhnen sich und haben letztendlich Sex miteinander und das immer und immer wieder.
Interessant fand ich allerdings Hardins Sichtweise. Zwar erfährt man auch hier nicht viel über seine Beweggründe, aber wenigstens konnte ich ein wenig hinter seine Fassade blicken.
Natürlich hatte Hardin keine leichte Kindheit, das rechtfertigt allerdings nicht, dass er sich stets wie ein A
*** aufführt und die Menschen in seinem Umfeld ständig vor den Kopf stößt - vor allem Tessa. Sein Verhalten und seine Denkweise waren für mich einfach nur unlogisch.
Im Grunde passiert sonst nichts Nennenswertes in diesem Band. Alles dreht sich um die On/-Off Beziehung zwischen Tessa und Hardin.
Der einzige Lichtblick war für mich Landon, der Tessa immer wieder ins Gewissen geredet hat und ihr geraten hat, sich von Hardin fernzuhalten. Das wäre meiner Meinung nach auch die sinnvollste Lösung gewesen.
Diese hat zwar immer wieder Rat bei Landon gesucht, jedoch frage ich mich ernsthaft, wieso sie das überhaupt getan hat, denn im Endeffekt schafft es Hardin jedes Mal, Tessa wieder einzulullen.
Am Ende erwartet den Leser dann wieder ein Cliffhanger, der mich dieses Mal aber nicht wirklich überraschen konnte.

Fazit:
Leider ist genau das eingetreten, was ich nach dem ersten Band befürchtet hatte. Tessa und Hardin drehen sich im Kreis und ihre Beziehung kann ich nur als ungesund bezeichnen. Von Tiefgang und Handlung ärgerlicherweise keine Spur. Dieser Band hat mich viele Nerven gekostet und mich oftmals an den Rand des Wahnsinns getrieben. Entweder man liebt die Geschichte um Tessa und Hardin oder man hasst sie. Bei mir ist es wohl einfach eine Mischung aus beidem.

Ich vergebe 2 Pandapfoten.

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