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Veröffentlicht am 19.02.2023

Ein wichtiges Thema für diese Altersstufe

George
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Es könnte alles so einfach sein, wenn George nicht in die Rolle gepresst werden würde, welche die Natur für ihn vorgesehen hat. Sie ist nämlich im falschen Körper geboren. Sie? Ja, genau, sie. George ist ...

Es könnte alles so einfach sein, wenn George nicht in die Rolle gepresst werden würde, welche die Natur für ihn vorgesehen hat. Sie ist nämlich im falschen Körper geboren. Sie? Ja, genau, sie. George ist nämlich ungeachtet des Namens ein Mädchen. Wem das jetzt merkwürdig vorkam, dass ich George mit einem weiblichen Pronomen beschrieben habe, der ist damit bereits bestens aufs Buch vorbereitet, denn dort hat die Kombination ihren Ursprung.

George weiß für sich ziemlich genau, dass sie ein Mädchen ist. Sie besitzt Zeitschriften, die sie sich heimlich zu Hause anschaut, in denen Mädchen abgebildet sind und Mode- und Make-up-Tipps stehen. So wie die Mädchen in den Zeitschriften wäre sie gerne.

Als in der Schulklasse eine Aufführung geplant ist, träumt George davon die kluge Spinne Charlotte zu spielen, ihre Lehrerin verweigert ihr trotz dessen, dass ihres das beste Vorsprechen war, die Rolle, da Jungs eben „Jungsrollen“ spielen müssten und die „Mädchenrollen“ den Mädchen vorbehalten wären. Stattdessen soll er das Schwein Wilbur spielen.
Georges Mutter, der das Verhalten ihres Kindes nicht entgangen ist, hält ihren Sohn für schwul und befürchtet, aus ihm würde sich ein frauenklamottentragender Transvestit entwickeln.

Enttäuscht über ihre Lage kann George sich einzig ihrer besten Freundin Kelly anvertrauen, die mehr als Verständnis für George zeigt und ideenreich Georges wahre Natur ergründet...

Ich habe das Gefühl, dieses Buch ist bisher das einzige seiner Art Transgender/Transidentität/Transsexualität in dieser Altersstufe zu thematisieren. Ich halte dies für ein wertvolles Werk, das unbedingt in Schulen behandelt werden sollte, um mehr Verständnis und Toleranz zu schaffen.
Mich hat die Geschichte um George und vor allem Kelly Kreativität und Mut unheimlich begeistert!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Bienenkönigin

Bienenkönigin
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Nach dem Studienabschluss weiß Mel nicht so richtig, was sie beruflich machen soll. Erstmal zieht sie in eine Villa, in der sich eine alternative WG bildet, deren Bewohner sich allesamt irgendwie ökologisch ...

Nach dem Studienabschluss weiß Mel nicht so richtig, was sie beruflich machen soll. Erstmal zieht sie in eine Villa, in der sich eine alternative WG bildet, deren Bewohner sich allesamt irgendwie ökologisch engagieren. Im Garten der Villa hat sich in einem Baum ein Bienenvolk niedergelassen, von dem Mel sich magisch angezogen fühlt und das sie täglich besucht, denn Mel hat ein ungewöhnliches Talent: Sie singt mit den Bienen.

Als sie eines Tages durch Zufall beobachtet wie das Bienenvolk einen Eindringling unschädlich macht und feststellt, dass dieser Eindringling eine mechanische schwarze Biene, eine Drohne, ist, ist sie zutiefst entsetzt.

Sie findet heraus, dass in der Umgebung ein zunehmendes Bienensterben zu vermerken ist. Erneut trifft sie auf die schwarzen Drohnen, die offenbar mit Gas gezielt Bienenvölker vernichten, und findet sich in einer ökologischen und ökonomischen Verschwörung wieder.

Das Thema dieses Jugend-Thrillers ist ein wichtiges, mit dem Bienensterben müssten wir uns eher gestern als morgen beschäftigen, jedoch hat mich das Buch trotz der eigentlich spannenden Thematik eher gelangweilt.

Mir war die Protagonistin zu weinerlich, zu zerbrechlich, zu esoterisch. Das Buch hätte mir sicher besser gefallen, wenn man sich beim Erzählen der eigentlichen Geschichte auf die Bienen beschränkt hätte, aber ständig, wenn Mel ihre Gefühle und Stimmungen schilderte, kamen Metaphern mit Bienenbezug, bspw. dass ihr Denken langsam war wie zäher Honig oder ihr Hirn summte wie ein Bienenstock. Man kann sowas auch übertreiben.

Auch habe ich die Beziehung zwischen ihr und dem Mann, mit dem sie eine romantische Beziehung beginnt, nicht wirklich verstanden. Die beiden harmonierten meiner Meinung nach gar nicht miteinander.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Gestalterisch ganz wundervoll!

Die Schneiderin des Nebels
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Rosa näht begehrte Stoffe aus Nebel, welche die Leute tragen, um sich zu verbergen. Sie hängen Rosas Stoffe über Spiegel, um sich selbst nicht mehr betrachten zu müssen, sie verschleiern sich, weil sie ...

Rosa näht begehrte Stoffe aus Nebel, welche die Leute tragen, um sich zu verbergen. Sie hängen Rosas Stoffe über Spiegel, um sich selbst nicht mehr betrachten zu müssen, sie verschleiern sich, weil sie nicht gesehen werden wollen oder die Welt um sich herum nicht wahrnehmen wollen. Auch Rosa hat etwas, das sie im Nebel verbergen will, doch als der Postbote eines Tages etwas für Rosa bringt, kann sie sich nicht mehr verstecken.

Dieses Bilderbuch ist wirklich großartig aufgemacht. Auf nebeliges Transparentpapier sind Teile der Geschichte oder auch Zeichnungen gedruckt, die den Leser selbst fast schon in den Nebel ziehen, den Rosa und ihre Welt umgibt. Wer auf behutsame Weise das Thema Scheidung seinen Kindern und Schützlingen nahebringen will, dem würde ich dieses Buch empfehlen. Gestalterisch wirklich wundervoll gemacht! Wer die Zeichnungen von Valeria Docampo mag, der sollte sich auch dieses Buch ins Regal stellen!

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Die andere Seite der Tür...

Meine Zeit mit Anne Frank
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Gut beschrieben erzählt Miep Gies das "Davor" und "Danach" von Anne Franks Tagebuch. Sie gibt dem Leser einen Einblick in ihr eigenes Leben, bevor sie die Franks kennenlernte, und wie sie sie wie eine ...

Gut beschrieben erzählt Miep Gies das "Davor" und "Danach" von Anne Franks Tagebuch. Sie gibt dem Leser einen Einblick in ihr eigenes Leben, bevor sie die Franks kennenlernte, und wie sie sie wie eine eigene Familie lieben gelernt hat.

Was dem Leser von Anne Franks Tagebuch verständlicherweise an Wissen von der anderen Seite der Tür, außerhalb des Verstecks im Hinterhaus, fehlt, wird von diesem Buch aufgefüllt. Miep Gies' Geschichte erzählt vom Zusammenhalt der Niederländer als Widerstandskämpfer gegen die Nazis, die ihr Land besetzen, und beschreibt die Schwierigkeiten, ihre Untergetauchten zu versorgen nebst der eigenen Versorgung mit Nahrungsmitteln, und ebenso welche Vorsicht sie stets walten lassen muss.

Ich kann dieses Buch all jenen empfehlen, die das Tagebuch der Anne Frank gelesen haben und mehr über das Drumherum erfahren möchten. Es ist ungebrochen interessant, auch, wenn man das Ende schon kennt...

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Von der Wichtigkeit falsche Tugenden abzulegen und mitfühlend zu sein

Parzival
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Parzival ist der Sohn eines berühmten und kühnen Ritters, Gahmuret. Die Geschichte beginnt mit Gahmuret und wie dieser Herzeloide begegnet, die einmal die Mutter von Parzival werden soll.
Gahmuret ist ...

Parzival ist der Sohn eines berühmten und kühnen Ritters, Gahmuret. Die Geschichte beginnt mit Gahmuret und wie dieser Herzeloide begegnet, die einmal die Mutter von Parzival werden soll.
Gahmuret ist ein unsteter Ritter, der ständig das Abenteuer sucht und braucht, ganz gleich, wie sehr er bei seiner Gemahlin bleiben möchte, weil sie ihn bittet. Letztlich kehrt er von seinen Abenteuern nicht zurück. So kommt es, dass Herzeloide ihren Sohn Parzival fernab des höfischen Lebens und der Ritterschaften in einem Wald aufzieht. Doch wie es der Zufall will, kommt Parzival doch in Kontakt mit dieser Welt, in der es so viel Ruhm und Bewunderung zu ernten gibt, und verfällt ihr. Er verlässt seine Mutter, die ihm zum Abschied ein Narrenkleid gibt, in der Hoffnung, er hätte bald genug von der Welt, wenn ihn die Leute nur auslachten.
Es gelingt Parzival, ruhmreich zu werden, und darauf ist er sehr stolz.
Parzival ist dazu erkoren, Gralskönig zu werden, und erreicht auf seinen Reisen die Gralsburg. Er besteht jedoch nicht die Prüfung und zieht nunmehr rastlos durch die Landen, ohne je richtig Frieden zu finden. Es dauert eine lange Zeit, bis er erkennt, dass eine glänzende Rüstung keinen edlen Ritter ausmachen, sondern dazu die Tugenden fehlen.

Es kommt wohl darauf an, wie alt man ist oder wie anspruchsvoll, wenn man dieses Buch liest. Stellenweise ist es sehr einfach geschrieben und wenig beschreibend, so dass man seine Fantasie ohne viel Anleitung spielen lassen muss.
Mir fiel es nicht leicht, mich nach den Abenteuern von Gahmuret auf den neuen Charakter Parzival einzulassen, aber genau dort fängt die eigentliche Geschichte an. Letztlich ist es eine schöne Geschichte, ohne zu viel Schnörkel geschrieben. Sie zeigt oder lehrt, wie wichtig es ist, falsche Tugenden abzulegen und mitfühlend zu sein.

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