Kein gutes Blitzgewitter
Döblins „Berlin Alexanderplatz“ gehört zu einer der wenigen Lektüren, die ich vorzeitig beendet habe. Ich weiß, das Werk wird als wichtig angesehen und zeichnet eine Großstadt- und damit Gesellschaftskritik ...
Döblins „Berlin Alexanderplatz“ gehört zu einer der wenigen Lektüren, die ich vorzeitig beendet habe. Ich weiß, das Werk wird als wichtig angesehen und zeichnet eine Großstadt- und damit Gesellschaftskritik der Weimarer Jahre, aber mich hat der ganze Stil und die Montagetechnik sehr unruhig gemacht und einen wirklichen Lesefluss nicht ermöglicht. Die Gedanken des Franz Biberkopf, aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist, springen innerhalb von Sekunden hierhin und dorthin und sorgen für eine literarische Reizüberflutung, die wohl zwar den reellen Reizüberfluss nachstellen soll, mich jedoch ständig verwirrt hat.
Auf das Buch muss man sich einlassen können und längere Leseepisoden ermöglichen können. Ich habe etwa auf der Hälfte bei Seite 200 aufgegeben. Vielleicht probiere ich es irgendwann nochmal mit diesem Buch. Für Pendler-Leser, die sich 20 Minuten in Bus oder Bahn setzen, ist es absolut nichts.