Profilbild von PapierundTintenwelten

PapierundTintenwelten

Lesejury Profi
offline

PapierundTintenwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PapierundTintenwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2018

Doaa Meine Hoffnung trug mich über das Meer

Doaa - Meine Hoffnung trug mich über das Meer
0

"Doaa - Meine Hoffnung trug mich über das Meer" ist ein Buch der Autorin Melissa Fleming. Die Sprecherin des Flüchtlingswerkes der vereinten Nationen und eine der weltweit größten Expertinnen in Flüchtlingsfragen ...

"Doaa - Meine Hoffnung trug mich über das Meer" ist ein Buch der Autorin Melissa Fleming. Die Sprecherin des Flüchtlingswerkes der vereinten Nationen und eine der weltweit größten Expertinnen in Flüchtlingsfragen erzählt in diesem Buch von dem Schicksal der jungen Doaa.

Doaa war noch ein Teenager als sie aufgrund von Krieg und Terror, ihre Heimat Syrien verlässt. Gemeinsam mit ihrem Freund Bassem möchte sie nach Europa, doch das Flüchtlingsboot geht unter und Doaa muss zusehen, wie Bassem ertrinkt. Die junge Frau kämpft verzweifelt um ihr Überleben, aber von den insgesamt über fünfhundert Flüchtlingen überlebt letztlich gerade mal eine handvoll ...

Der Einstieg in dieses Buch ist mir recht gut gelungen. Leider hat mich der Schreibstil von Melissa Fleming nicht komplett überzeugt. Die Autorin schreibt zwar flüssig, aber auch sehr nüchtern. Gerade bei dieser Thematik hätte ich mir viel mehr Einfühlungsvermögen erhofft. Zwar ist Doaa's Schicksal ansich schon bewegend, aber die Art, wie die Autorin davon erzählt, war mir persönlich doch zu kühl.

Die Handlung ist, besonders mit dem Hintergrund, dass es eine reale Geschichte ist, bewegend und regt auch stark zum nachdenken an. Doaa's Schicksal steht für eine Vielzahl schlimmer Schicksale, von unzähligen Menschen, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten, um Zuflucht in einem fremden Land zu suchen.

"Doaa - Meine Hoffnung trug mich über das Meer" ist eine bewegende und tragische Geschichte, bei der mich die Umsetzung der Autorin, besonders aufgrund der fehlenden Empathie, nicht richtig überzeugen konnte. Dennoch gebe ich diesem Buch 3,5 Rosen, aufgerundet auf 4, da die Thematik wichtig ist.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Alles über Heather

Alles über Heather
0

"Alles über Heather" ist ein Roman des Autors Matthew Weiner. Auf dieses recht kurze Buch war ich aufgrund seines vielversprechenden Klappentextes direkt neugierig und habe mich auf eine spannende Geschichte ...

"Alles über Heather" ist ein Roman des Autors Matthew Weiner. Auf dieses recht kurze Buch war ich aufgrund seines vielversprechenden Klappentextes direkt neugierig und habe mich auf eine spannende Geschichte gefreut!

In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Heather und Bobby. Heather war das absolute Wunschkind von Mark und Karen Breakstone und die Familie lebt ein ruhiges Leben, mit materiellen Wohlstand. Doch die kleine Familie ist nicht so intakt, wie man auf den ersten Blick denken würde und das zeigt sich besonders, als Heather in die Pubertät kommt und sich von ihrer Mutter abwendet.

Eines Tages kommt es dann zu Bauarbeiten an dem Gebäude neben dem, in dem die Breakstone's wohnen. Einer der Arbeiter ist Bobby Klasky. Bobby ist das Kind einer Prostituierten und nach einer versuchten Vergewaltigung kommt er aufgrund der angewandten Gewalt, ins Gefängnis. Als er nun seiner Arbeit nachgeht weckt Heather sein Interesse und es kündigt sich eine Katastrophe an ...
Der Einstieg in diesen Roman ist mir gut gelungen. Der Schreibstil von Matthew Weiner hat mir ein bisschen mehr Konzentration abverlangt, aber nach einer Weile liess sich die Geschichte immer flüssiger für mich lesen. Die anfänglichen Holperer hatte ich, da der Autor oftmals sehr lange Sätze benutzt und diese verschachtelt sind. Später hatte ich mich aber gut daran gewöhnt.

Die Ausarbeitung der Charaktere habe ich als gelungen empfunden. Es gab für mich zwar keine Sympathieträger, aber jede/r der Charaktere hatte wirklich gute Facetten. Die Figuren sind tiefgründig und auch die Themen haben mich ein ums andere Mal zum nachdenken gebracht. Die familiäre Konstellation in der Familie Breakstone ist interessant und abwechslungsreich geschildert, weil die Charaktere jede/r seine/ihre eigenen Probleme und Sorgen haben.

Den Spannungsbogen hat Matthew Weiner gut gehalten, auch wenn mir der einleitende Teil, um die Breakstone's ein bisschen zu lange ging. Nach und nach stieg die Spannung in der Handlung immer mehr an, was ich super fand. Ich habe das Buch nach dem ersten Drittel nicht mehr aus der Hand gelegt. Der Handlungsstrang um Bobby hatte eine echte Gänsehautgarantie und ein super Spannungspotenzial. Das Finale war, mir persönlich, ein bisschen zu knapp abgehandelt und war teilweise offen. Dennoch blieben zur Handlung keine Fragen offen, was mir wichtig war.
Positiv:
interessante Buchidee
spannende Handlung
schöne Ausarbeitung der facettenreichen Charaktere

Negativ:
der Anfang war mir etwas zu ausschweifend und das Ende etwas zu knapp, was
aber erträglich war

"Alles über Heather" ist eine spannende Geschichte, die mir mehr als einen Schauer über den Rücken gejagt hat. Ich würde gerne mehr von Matthew Weiner lesen.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Grandhotel Angst

Grandhotel Angst
0

Lesegrund:
Das Buch klang für mich, von der Beschreibung auf dem Klappentext her, nach einer spannenden Geschichte, in einem tollen Grusel - Setting und darauf hatte ich derzeit große Lust.

Handlung: ...

Lesegrund:
Das Buch klang für mich, von der Beschreibung auf dem Klappentext her, nach einer spannenden Geschichte, in einem tollen Grusel - Setting und darauf hatte ich derzeit große Lust.

Handlung:
Die Geschichte spielt in Italien, genauergesagt in Bordighera, im Jahr 1899. Die junge Nell und ihr frisch Angetrauter Oliver verbringen ihre Flitterwochen im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist direkt von dem faszinierenden Gebäude, dem Hotelpark und dem so naheliegenden Meer begeistert. Allerdings wird ihr schnell klar, dass sie ihren Mann nicht so gut kennt, wie sie dachte, denn Oliver scheint im Hotel nicht nur einige Gäste und Personal zu kennen, sondern auch das ein oder andere Geheimnis mit ihnen zu teilen. Als ein anderer Gast des Hotels überraschend stirbt, beginnt Nell eigene Nachforschungen anzustellen, bei denen sie auf eine unheimliche Legende stößt, die sie schnell in ihren Bann zieht ...

Schreibstil:
Der Schreibstil von Emma Garnier ist durchweg flüssig und leicht zu lesen. Manchmal hätte ich es schön gefunden, wenn mehr von der beschriebenen Atmosphäre auch bei mir als Leserin angekommen wäre. Erzählt wird die Geschichte in Ich - Form aus der Sicht der Protagonistin Nell.

Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir weitestgehend ganz gut gefallen, aber leider war es so, dass ich ein paar Probleme mit den Eigenarten der Protagonistin hatte. Dass sie die Ich - Erzählerin war, war, für mich, leider manchmal ein bisschen zu anstrengend, da sie oft nicht verängstigt, sondern eher extrem naiv und oftmals auch nur verwirrt auf mich wirkte. Das trübte meinen Lesegenuss leider spürbar.

Spannung:
Den Spannungsbogen hat Emma Garnier im unteren Mittelfeld angesetzt und ich finde, dass man merkt, dass die Autorin sich bemüht hat überraschende Wendungen und Spannungsmomente einzubauen. Leider wirkte es auf mich aber zu deutlich gewollt und der erhoffte Spannungsanstieg blieb, in meinen Augen, aus. Das Ende war leider schon eine Weile vorher sehr leicht abzusehen, da es eigentlich nur zwei mögliche Varianten gegeben hat. Somit konnte mich die Autorin in Sachen Spannung leider zu selten erreichen, was ich schon schade fand.

Emotionen:
Die Ausarbeitung der Emotionen fand ich, wie auch im Punkt der Charaktere, nur bedingt gelungen, da ich mit Nell als Protagonistin nicht zusammengefunden habe. Ich fand viele ihrer Emotionen zu überzogen und klischeehaft dargestellt, was auf mich eher anstrengend wirkte, anstatt mein Mitgefühl zu wecken.

Von "Grandhotel Angst" hatte ich mir etwas mehr versprochen, als ich bekommen habe. Besonders die Protagonistin war mir zu unglaubwürdig dargestellt, was sich leider durch's Buch zog. Es gab ein paar gute Momente und die Idee finde ich immer noch toll, aber auch diese positiven Dinge konnten für mich die fehlende Grusel - Spannung nicht aufwiegen.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Frankenstein

Frankenstein
0

"Frankenstein" ist ein Roman der Autorin Mary Shelley und wurde von mir in einer neuen Übersetzung der Urfassung von 1818 gelesen. Auf diesen Klassiker war ich schon sehr gespannt, da ich die Geschichte ...

"Frankenstein" ist ein Roman der Autorin Mary Shelley und wurde von mir in einer neuen Übersetzung der Urfassung von 1818 gelesen. Auf diesen Klassiker war ich schon sehr gespannt, da ich die Geschichte um Frankenstein nur in groben Zügen kenne und auch auf die Feinheiten gespannt war.

In dieser Geschichte geht es um den Protagonisten Victor Frankenstein. Frankenstein ist ein ehrgeiziger Forscher und nach vielen Jahren der Experimente ist es ihm letztlich gelungen aus toter Materie einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Doch das Ergebnis erschüttert selbst ihn zutiefst und daher überlässt er das Wesen seinem Schicksal. Keiner ahnt, dass das Wesen nur Nähe sucht und akzeptiert werden möchte, denn was es zeigt endet in Verwüstung und riesigen Chaos. Nach und nach nimmt das Wesen Rache an Frankensteins Familie und dieser selbst sieht sich nun gezwungen das Wesen zu töten ... Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen. Mary Shelley's Schreibstil ist anschaulich und bildhaft und er lässt sich problemlos lesen. Ich habe viele Beschreibungen als detailliert empfunden und manchmal leider auch als ein bisschen zu ausufernd. Ich fand es allerdings schön, dass ich mir die Dinge gut vorstellen konnte. Die Buchidee ansich ist, ganz außer Frage, grandios und auch die Themeninhalte sind wirklich klasse.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir in dieser neuen Form leider nicht so gut. Ich finde das Pink als Hintergrund nicht passend, aber das ist ja auch reine Geschmackssache. Das Format und die Qualität des Buches, inklusive des praktischen Lesebändchens fand ich hingegen sehr gut.

Die Ausarbeitung der Charaktere habe ich als gelungen empfunden und besonders Frankensteins Monster fand ich wunderbar tiefgründig gezeichnet. Die Entwicklungen bieten eine bunte Mischung an Emotionen und Themen, über die man automatisch nachdenken muss. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch die Spannung blieb nicht aus, obwohl ich mir in diesem Punkt etwas mehr erhofft hatte.

"Frankenstein" ist ein Klassiker, der mich mit seiner interessanten und weitreichenden Thematik nicht nur unterhalten, sondern auch bewegen konnte.

Veröffentlicht am 11.04.2018

American War

American War
0

Lesegrund:
Die Thematik des Buches klang, für mich, richtig interessant und auch sehr aktuell. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt, wie der Inhalt aussehen würde.

Handlung:
In diesem Buch geht ...

Lesegrund:
Die Thematik des Buches klang, für mich, richtig interessant und auch sehr aktuell. Aus diesem Grund war ich sehr gespannt, wie der Inhalt aussehen würde.

Handlung:
In diesem Buch geht es um die Protagonistin Sarat Chestnut. Sarat lebt in den USA. Die Geschichte beginnt im Jahr 2074 und spielt unter anderem während der Zeit des zweiten amerikanischen Bürgerkriegs. Ab dem Jahr 2050 wandte sich die Natur nicht nur einmal gegen Amerika und als Leser/Leserin erfährt man einige der schrecklichen Geschehnisse aus der Sicht von Sarat. Durch ihre Augen erlebt man eine schlimme Seuche und erschreckende Kriegsszenarien, aber Sarat ist entschlossen zu überleben ...

Schreibstil:
Der Schreibstil von Omar El Akkad ist eher einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Die Beschreibungen, auch grausamer Szenarien, sind detailliert und beschönigen nichts.

Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mich leider nicht komplett überzeugen können. Ich hätte mir bei manchen von ihnen mehr Tiefgang gewünscht, zum Beispiel bei der Protagonistin. Sarat wirkt auf den ersten Blick stark, aber im Verlauf kam mir nicht jede ihrer Reaktionen glaubwürdig vor. Das fand ich etwas schade.

Spannung:
Den Spannungsbogen hat Omar El Akkad gut gehalten. Allerdings überwiegen in der Geschichte die actionreichen und gewaltgefüllten Momente, deutlich über den reinen Spannungsmomenten. Dennoch war die Handlung schockierend, aber auch interessant gestaltet, sodass ich mit Eifer weitergelesen habe.

Emotionen:
Allein schon die Buchidee und das Setting in einem Amerika der Zukunft fand ich grandios und sie vermittelten mir ein Dystopie - Gefühl. Die Emotionen in der Geschichte sind vielfältig und oftmals wirkten sie auch authentisch auf mich. Aber auch das Lesen des Buches brachte eine bunte Mischung an Gefühlen hervor. Der Autor arbeitet viel mit harten und gewaltbeladenen Szenarien, aber mit dem Wissen, dass es sowas durchaus auf der Welt gibt, hat es mir mehr als einmal eine Gänsehaut beschert.

"American War" hat mich durch die tolle Idee neugierig gemacht und mit dem Setting gut unterhalten. Leider waren mir manche Charaktere etwas zu blass, was auch die interessante und teilweise realitätsnahe Handlung nicht ganz aufwiegen konnte.