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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2019

Gutes Grundkonzept, leider etwas langsam erzählt

Alles, was du fürchtest
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MEINE MEINUNG:
Endlich mal wieder ein Thriller! Das war mein erster Gedanke, als ich dieses Buch begonnen habe. Es ist definitiv einige Zeit her, seitdem ich einen richtigen Thriller für Erwachsene gelesen ...

MEINE MEINUNG:
Endlich mal wieder ein Thriller! Das war mein erster Gedanke, als ich dieses Buch begonnen habe. Es ist definitiv einige Zeit her, seitdem ich einen richtigen Thriller für Erwachsene gelesen habe und umso größer war die Vorfreude und umso gespannter war ich auf die Geschichte rund um Kate und ihren Cousin. Außerdem habe ich bereits viel Gutes über Peter Swanson gehört, insbesondere von Padi von Padilovesbooks; und auch wenns jetzt nicht ihr Lieblingsbuch „Die Gerechte“ von dem Autor wurde, war ich enorm neugierig und wollte mir einfach ein eigenes Bild vom Stil und der Geschichte machen. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal beim blanvalet-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken – die Freude war riesig, als es ganz unerwartet ankam. Nun aber zu meiner entgültigen Meinung. Viel Spaß ♥

In erster Linie dreht sich alles um Kate Priddy, einer jungen Frau, die in der Vergangenheit bereits einiges schlimmes erleben musste und deshalb durchaus so ihre Probleme mit sich herum trägt. Als sie die Chance bekommt, für ein halbes Jahr in die Wohnung ihres Cousins Corbin in Boston zu ziehen, nimmt sie all ihren Mut zusammen und bricht ihre Zelte vorrübergehend in London ab und lässt sich auf das Angebot ein.
Kate glänzte in erster Linie durch ihre enorme Unsicherheit, die greifbar und sehr glaubwürdig rüber kam, die aber gleichzeitig auch für eine gewisse Distanz zwischen mir und ihr sorgte. Bei Kate wusste ich nie so recht, ob sie gerade träumte, ob sie wach war, ob sie halluzinierte oder ob sie schlicht und ergreifend verrückt wurde aber trotz all ihren Schwächen, ihren Fehlern und ihren Problemen beneidete ich sie zutiefst. Ihr Mut und ihr starker Wille waren beeindruckend und ich verwette alles darauf, dass es nicht viele Menschen gibt, die in so einer Situation so handeln würden bzw. so gehandelt hätten, wie Kate es tat. Peter Swanson hat mit dieser Frau eine unglaublich interessante Persönlichkeit geschaffen, und gerade gen Ende war die Entwicklung von Kate unglaublich realistisch und echt und mehr als gelungen. Zahlreiche Details über und aus ihrem Leben rundeten sie dann gänzlich ab. Mich störte auch dieses Distanz nicht; im Gegenteil; dadurch dass ich sie einfach nicht so recht einschätzen konnte, fieberte ich umso mehr mit und war dementsprechend neugierig, was denn nun Wahn, Traum und was Realität war.
Corbin, den man durchaus auch als Protagonist bezeichnen kann, gefiel mir ebenfalls sehr gut. Auch er war sehr undurchsichtig und nicht großartig sympathischer als Kate; aber mindestens genau so interessant. Er hatte einige Facetten, viele, fast unzählige Probleme und Macken, aber auch einiges, was man durchaus mögen konnte an ihm. Besonders der Teil über seine Vergangenheit hat mich maßlos entsetzt, schockiert, sprachlos gemacht – aber auch genau so sehr gefesselt.
Für mich waren die Charaktere in der Geschichte wirklich gut ausgearbeitet und dargestellt. Peter Swanson legt nicht viel wert darauf, seine Figuren liebenswert und überaus sympathisch zu gestalten, dafür sind sie interessant und vielschichtig, mit jeder Menge Details und Informationen ausgestattet, was mich viel mehr überzeugen konnte als jede Form von Sympathie. Genau so erging es mir mit den Interaktionen untereinander. Die Gespräche waren weder besonders eingehend noch besonders ausschweifend – kein Dialog dauert länger als gefühlte 2 Minuten und trotzdem nahm ich dem Autor jede Silbe, die er seine Charaktere sagen ließ, komplett ab.
Nebenfiguren gab es tatsächlich auch, die trugen jetzt aber keinen wesentlichen Teil zur Geschichte bei. Die wichtigen Randcharaktere bekamen genug Aufmerksamkeit, um sie nicht zu vergessen und um sie nicht gleich zu durchschauen. Für mich waren die Figuren alles in allem zwar kein absolutes Highlight, aber ich fand sie wirklich gelungen und hab im Groben und Ganzen nichts zu bemängeln.

Auf den Schreibstil war ich dabei besonders gespannt. Gerade Padi hat immer wieder davon geschwärmt und natürlich wuchs meine Neugier dadurch ins Unermessliche. Leider aber wurde ich doch ein kleines bisschen enttäuscht. Peter Swanson schreibt keineswegs schlecht, das will ich damit gar nicht sagen; viel mehr störte mich die fehlende Atmosphäre. Natürlich war es spannend und mitreißend, aber war das eher der Handlung zu verdanken, als dem Stil. Ich vermisste dieses Gefühl von Atemlosigkeit beim Lesen; von sprachlichem Tempo. Viel eher kam es mir so vor, als würde alles so vor sich hindümpeln und gar nicht richtig voran kommen, weil sich der Autor mit sehr viel Nebensächlichkeiten beschäftigt, die letztlich nichts für die Geschichte tun. Dennoch muss ich aber auch betonen, dass ich zügig voran kam und es keinerlei Verständnis-Probleme gab. Das Buch hat sich flüssig und leicht lesen lassen und war detailliert – beinah zu detailliert – dargestellt und ausgearbeitet. Desweiteren muss ich positiv anmerken, wie das Buch gegliedert war. Wir lesen sehr viel aus Kate’s Sicht, aber nicht nur! Auch andere Figuren wie zum Beispiel Corbin oder Alan bekommen ihre Passagen. Das gefiel mir sehr gut, besonders weil sich der Autor für die dritte Person entschieden hat. Gleichzeitig liegt hier aber auch noch ein kleiner Kritikpunkt begraben: dadurch, dass wir eben aus Kate’s Sicht bereits viel erfahren, gibt es immer wieder Dopplungen, die der Geschichte das Tempo rauben. Das heißt: wir lesen etwas aus Kate’s Sicht, springen dann zu Corbin, dessen Sicht aber von früher stammt und wir uns erst wieder dem Punkt, an dem Kate’s Sicht endet, annähern müssen. Das hat sich stellenweise doch etwas gezogen, wenngleich es natürlich auch Tiefe in das Geschehen brachte.

Bevor ich irgendwas zur Handlung sage, möchte ich eins vorweg erwähnen: wer einen temporeichen, atemlosen Thriller erwartet mit schockierenden Wendungen und Twists, die einen regelrecht umhauen; der ist hier falsch. Wer sich aber einen Thriller wünscht, der fesselt und psychologisch gut recherchiert und ausgearbeitet ist; der mitfühlen möchte; der Angst haben will, der sollte sich „Alles was du fürchtest“ doch mal genauer anschauen. Peter Swanson erzählt die Geschichte sehr ruhig, setzt eher auf Details als auf Action und haucht der Handlung eher durch interessante Aspekte als durch Tempo Spannung ein. Mir persönlich war schon relativ früh klar, wer wo seine Finger im Spiel hatte und gen Mitte des Buches wusste ich dann auch schon, wer letzten Endes der Täter war. Grundsätzlich beinah ein No-Go in einem Thriller; doch wenn dabei etwas so interessant und spannend erzählt wird, dann ist für mich die Aufklärung der Geschichte mitunter der unwichtigste Punkt. Viel mehr Wert lege ich dann auf den Weg dorthin. Ist der gut ausgearbeitet, spannend und eventuell sogar noch gruselig, dann ist das um so vieles mehr wert als jede schockierende Auflösung. Hier gilt also ganz klar, dass Weg ist das Ziel und diesen Weg hat Peter Swanson sehr spannend und mitreißend gestaltet, hat sowohl den psychologischen Aspekt als auch die Polizei-Arbeit nicht außer acht gelassen und so alles bedient, was ich erwartet und mir gewünscht hatte. Das Finale konnte tempomäßig aber einiges wieder wett machen. Die fulminante Schlüssel-Szene, in der sich endlich alles auflöste, war enorm gut dargestellt und ließ mich stellenweise sogar den Atem anhalten. Da kam dann das, was ich zuvor vermisst hatte und stimmte mich doch noch versöhnlicher und ließ meine Enttäuschung über die fehlende Geschwindigkeit doch etwas abflachen.

FAZIT:
„Alles was du fürchtest“ von Peter Swanson ist ein sehr interessanter Thriller mit einer gut durchdachten Thematik und sauber recherchierten Elementen. Der Schreibstil liest sich dabei flüssig und leicht, schafft aber nur wenig Atmosphäre. Die Charaktere dagegen sind sehr fein ausgearbeitet, besitzen eine Vielzahl an Details und vielfältige Vergangenheiten, wodurch sie als Personen alle an Tiefgang gewinnen und dementsprechend greifbar und authentisch wirken. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist sie ruhige Erzählweise des Autors, was mich zwar nie wirklich langweilte, aber doch stellenweise für eine gewisse Trockenheit sorgte. Ansonsten absolut lesenswert! Ich werde mir definitiv noch mehr von Herrn Swanson anschauen. Von mir gibts letzten Endes 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.07.2019

heimelige Atmosphäre - ganz große Gefühle! Das ist Redwood Love

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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MEINE MEINUNG:
Der erste Band dieser Serie hat mir schon unglaublich gut gefallen. Ich konnte zwar diesen enormen Hype nicht gänzlich nachvollziehen, aber begeistert hat mich die Geschichte rund um Avery ...

MEINE MEINUNG:
Der erste Band dieser Serie hat mir schon unglaublich gut gefallen. Ich konnte zwar diesen enormen Hype nicht gänzlich nachvollziehen, aber begeistert hat mich die Geschichte rund um Avery und Cade trotzdem. (» hier « gelangt ihr zur Rezension zu Band 1). Da wir unseren jetzigen Protagonisten schon im Vorgänger kennenlernen durften und ich ihn dort schon sehr sympathisch und interessant fand, war ich umso neugieriger auf Flynn’s eigene Geschichte. Also ließ ich gar nicht viel Zeit vergehen und schnappte mir dieses Buch hier. Die Meinungen darüber sagen entweder, es ist noch besser als Teil 1, oder aber sie sagen, es wäre eine Nuance schwächer – kurz um: alle finden es toll und deshalb waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Heute kann ich euch meine endgültige Meinung liefern und wünsche euch dabei viel Spaß ♥

Kelly Moran hat schon mit dem ersten Band eine völlig neue Welt erschaffen: ein kleines Fleckchen Idylle in Oregon, an dem man sich wohlfühlen und zu Hause fühlen kann. Schon in Redwood Band 1 verliebte ich mich Hals über Kopf in dieses Örtchen und wollte partout nicht in die Realität zurückkehren. Für mich ist es auch genau das, was diese Bücher ausmacht: die Naturverbundenheit, die Idylle und der enorme Wohlfühlfaktor Alles an Redwood strahlt Ruhe aus, Friedlichkeit und Zusammengehörigkeit und das nahm mich von der ersten Sekunde an vollkommen mit. So war es auch im zweiten Band der Redwood Reihe: schon beim Einstieg fühlte ich mich, als würde ich nach langer Abwesenheit endlich wieder nach Hause kommen. Man kann sich, auch dank des angenehmen Schreibstils der Autorin, so herrlich leicht fallen und treiben lassen, muss weder miträtseln noch großartig nachdenken sondern nur mitfühlen und genießen; und fühlt sich rund herum geborgen. Kelly Moran schreibt dabei sehr flüssig, eher einfach aber trotzdem emotional und gefühlvoll und keineswegs platt. Um eine solch heimelige Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen, braucht man das nötige Feingefühl und das war hier deutlich erkennbar. Die einzelnen Szenen waren mitreißend und detailliert dargestellt, schön ausgearbeitet und die Beschreibungen weder zu weitläufig noch zu knapp. Alles in allem hat Kelly Moran hier einfach ein unsagbares Talent bewiesen und die Geschichte rund um Flynn und Gabby total schön verpackt und zu Papier gebracht.

Gabby und Flynn harmonieren absolut perfekt zusammen und agieren auf einer Ebene miteinander, die dermaßen schön und einnehmend ist, dass es kaum vorstellbar ist, dass es so etwas wirklich geben kann. Die Chemie zwischen den beiden ist greifbar und so herzerwärmend – einfach wunderschön ausgearbeitet und dargestellt. Allgemein gefielen mir die Dialoge, sowohl zwischen Gabby und Flynn auch als in Kombination mit anderen Charaktern unsagbar gut und waren einerseits sehr humorvoll, gleichzeitig aber auch emotional und authentisch. Besonders angetan hat es mir, wie schon in Band 1, die kleine Hailey, also Avery’s 8-jährige Tochter. Kelly Moran hat das Mädchen, das an Autismus leidet, sehr echt und glaubhaft dargestellt und ihre Behinderung gut ausgearbeitet. Natürlich gefielen wir auch Avery und Cade wieder total, ebenso wie Drake – ich glaube, mein Herz schlägt nach wie vor für ihn mit seiner schweigsamen aber so liebenswert grummeligen Art.
Nun aber zu den zwei Hauptakteuren hier: Gabby ist eine absolut bemerkenswerte Persönlichkeit. Ich war immer wieder erstaunt, wie aufopferungsvoll und selbstlos sie handelt, und das alles mit einer Selbstverständlichkeit, die einen sprachlos macht. Gabby hat ein Herz aus Gold, ist mitunter eine der liebenswertesten Charakteren, die ich jemals kennenlernen durfte und überzeugte mich auf ganzer Linie. Ihr Auftreten ist selbstsicher, offen und stets positiv und sie trägt ihr Herz definitiv auf der Zunge. Ehrlichkeit, Tierliebe und Glaubwürdigkeit rundeten sie für mich dann gänzlich ab. Außerdem gefiel es mir sehr gut, dass hinter der stets offen zur Schau getragenen gute Laune doch auch noch etwas steckt, das tiefer geht. Denn so perfekt, wie sich Gabby’s Leben hier jetzt anhört, ist es nicht. Sie hat genau so ihr Päckchen zu tragen, wie alle anderen und hat damit manchmal ganz schön zu kämpfen. Aber ebenfalls ausgewogen und auf glaubhafter Ebene.
Dann kam mein Sorgenkind, Flynn O’Grady. Er war, genau wie seine Brüder, überaus sympathisch und attraktiv. Seine Behinderung in Form der Gehörlosigkeit, an der er seit der Geburt leidet, war genau so wie der Autismus von Hailey sehr gut eingefangen und absolut realistisch dargestellt. Mir gefielen auch die Aspekte, in denen erklärt wurde, was ihm in bestimmten Momenten wirklich fehlte, wie beispielsweise bei der Musik, bei der er nur leichte Vibrationen wahrnahm. Es wurde also gut thematisiert und in Worte gefasst. Ich mochte Flynn auch, keine Frage. Ich gönnte ihm sein Glück von ganzem Herzen und hatte keinerlei Probleme, mitzufühlen und mitzufiebern, aber – und jetzt kommt das große Aber: Flynn ging mir stellenweise auch gehörig auf die Nerven. Ich verstehe, dass er von gewissen Selbstzweifeln geplagt wird; das ist nur verständlich. Aber dieses immerwährende „sich selbst schlecht machen“ war irgendwann to much. Er war eine Seele von Mensch; eine Persönlichkeit, der ich im wahren Leben auf freundschaftlicher Basis meine Welt zu Füßen legen würde – aber dass er sich und Gabby mehrfach ziemlich vor den Kopf stößt, ging mir auf den Keks. Das war unnötig. Oder zumindest hätte ich mir gewünscht, dass das nicht so oft passiert. Die ersten 2-3x warr es noch völlig legitim, aber dann wurde es doch zu viel. Ansonsten aber kann ich sagen, dass er wirklich eine Seele von Mann war, der so fernab von Bad Boy war, dass es mir fast Angst machte – aber ich mochte ihn; ich mochte ihn so unglaublich gerne.

Zur Idee an sich brauche ich wohl nichts mehr sagen; denn wer die Rezension zu Band 1 gelesen hat, der weiß bereits, dass ich es toll finde, diese drei Brüder, die allesamt Tierärzte sind, auf ihrem Weg zur großen Liebe begleiten zu können. Das war in Band 2 und somit bei Flynn nicht anders. Seine Geschichte schaffte es auch prompt, mich in ihren Bann zu ziehen und Gabby tut ihr übriges, um mich an die Seiten zu fesseln. Die beiden sind zu Beginn noch „nur“ Arbeitskollegen und beste Freunde und so langsam muss sich Flynn eingestehen, dass er vielleicht doch zu seinen tiefer gehenden Gefühle zu ihr stehen sollte – tut er aber nicht. Während der ersten Hälfte ist es quasi ein stetiges Hin und Her ala „ja ich will sie“ .. „nein ich bin nicht gut genug, nein ich will unsere Freundschaft nicht gefähren“ .. „ja aber ich habe Gefühle für sie“ usw. Das war, wie oben bereits erwähnt, echt anstrengend und hielt mich auch ein wenig auf. Ein Glück, dass eben auch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielten, wie beispielsweise das große Stadtfest und die Vorbereitungen für ein gewisses anderes Event; die lockerten den Lesefluss oftmals auf und stimmten mich wieder milder. Obwohl ich damit nicht sagen möchte, dass ich tierisch genervt war vom Geschehen oder gar wütend – es war nur einfach manchmal to much, was die Flatterhaftigkeit der Protagonisten betrifft. Desweiteren fehlte mir der Schlüssel-Moment, der in jeder Geschichte die große Wende bringt. Da war hier eher ein fließender Übergang und ich war zugebenermaßen echt überrascht, als es dann plötzlich ganz anders war, ohne dass jemand darüber gesprochen hätte oder dergleichen. Dafür stellte sich dann nach der erste Hälfte absolute Besserung ein und ich konnte endlich wieder komplett und ohne Vorbehalte mitfiebern, mitfühlen und mich wohlfühlen. Natürlich war der Ablauf der zweiten Hälfte wieder ähnlich wie bei anderen New Adult Geschichten, aber das störte mich keineswegs. Besonders gen Ende wurde es ungemein ergreifend und berührend und der Schluss trieb mir tatsächlich mal wieder die Tränen in die Augen. Das kann Kelly Moran einfach: die Abschlussszene war großartig und wirklich nicht zu toppen.

FAZIT:
„Redwood Love 2 – Es beginnt mit einem Kuss“ von Kelly Moran konnte mich, alles in allem, leider nicht so überzeugen, wie der erste Band es tat; und trotzdem kann ich nicht behaupten, dass es mir nicht gefallen hätte. Es gab die ein oder andere Szene, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte; und Flynn als Protagonist hätte gut und gern ein wenig weniger flatterhaft sein; aber alles in allem war es wieder eine schöne Liebesgeschichte, deren Ende mich absolut überzeugte und zu Tränen rührte. Vn mir gibts deshalb trotzdem eine Leseempfehlung und lieb gemeinte 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Endlich kam die heiß ersehnte Action!

Royal 6: Eine Liebe aus Samt
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MEINE MEINUNG:
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich den 5. Band dieser Reihe gehört und hatte es dann zugegebenermaßen satt, dass ich ständig das selbe zu kritisieren hatte und es sich einfach keine ...

MEINE MEINUNG:
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich den 5. Band dieser Reihe gehört und hatte es dann zugegebenermaßen satt, dass ich ständig das selbe zu kritisieren hatte und es sich einfach keine Besserung einstellte. Trotzdem ließ mich die Geschichte rund um Tatjana einfach nicht los und so entschied ich mich jetzt, 11 Monate später dazu, das Finale doch auch noch zu hören, um die Reihe dann auch gänzlich beenden und bewerten zu können. Meine Hoffnungen waren aber ehrlich gesagt recht gering; denn es war gerade die Sprecherin, die mich in den vorherigen Bänden wenigstens etwas bei Laune halten konnte und hier im sechsten Band treffen wir neben Yara Blümel auch noch auf vier weitere Sprecher – das gab mir doch zu denken. Wie es mir letztlich gefallen hat; was ich weiterhin bemängele, was mir sonst noch negativ auffiel und alles weitere erzähle ich euch jetzt. Viel Spaß ♥

5 Bände lang gab es quasi nur ein Kritikpunkt, der sich aber kontinuierlich durch alle Bände zieht und mir den Lesespaß ganz schön vermasselte. Immer wieder bemängelte ich das fehlende Vorranschreiten der Story. In jedem einzelnen Band gab es diesen Moment, der in der Lage gewesen wäre, alles zu verändern, doch kaum dass die Hoffnung dann aufkeimte, wurde sie auch schon wieder zunichte gemacht, indem besagter Plot in den Hintergrund rückte und wieder das seichte Geplätscher einsetzte. Hier endlich kam dann der große Knall, auf den ich so lange warten musste und auch wenn ich jetzt sagen muss, dass es die Wartezeit nicht wert war, hat mir das Tempo und die Abhandlung der Plots enorm gut gefallen. Es war spannend, mitreißend, rasant und rund herum einfach abwechslungsreich und vielfältig. Natürlich waren die Plots dem Alter entsprechend ein bisschen weniger dramatisch, wie in anderen Büchern, aber es reichte vollkommen, um mich an die Seiten zu fesseln und mich sehr gut zu unterhalten. Ich bin so glücklich, dass Valentina Fast sich hier von der ersten Seite an mit den Elementen beschäftigte, die in den Vorgänger-Bänden immer wieder angerissen wurden und von dem schlimmen Beziehungs,- und Liebesdrama kaum noch erzählte. Natürlich wurde es nicht komplett unter den Tisch fallen gelassen, aber es war eher eine Thematik am Rande, die genug Platz für das Essentielle bot. Von Anfang an gab es die nötige Spannung, es gab schon früh mehrere Plots die enorm vielversprechend waren und die sich gut ins Geschehen einfügten und mich persönlich total neugierig machten. Schon nach wenigen Seiten kam die erste Szene, die mich mal kurzzeitig den Atem anhalten ließ, die mich überraschte; und auch wenn es nicht lange dauerte, ehe ich wieder durchatmen konnte, so war das doch ein netter Punkt der Geschichte und stimmte mich total positiv für die weitere Handlung. Kurz um: ich habe nicht großartig viel erwartet von diesem Finale, immerhin bekamen die letzten Bände im Schnitt nicht mal 3 Sterne von mir; aber hier hat die Autorin endlich gezeigt, dass sie nicht nur Schmalz, Drama und Eifersüchteleien kann, sondern auch Action. Das große Finale wurde dann ebenfalls nochmal sehr überraschend und es gab einige Auflösungen, mit denen ich so niemals gerechnet hätte. Für mich eine rund herum gelungene, tolle Storyline, die durch Spannung und Action punkten kann und die mich nicht nur unterhalten, sondern auch regelrecht mitreißen konnte.

Ein weiterer Faktor für die lange Zeit zwischen Band 5 + 6 war wohl die Tatsache, dass Yara Blümel nicht mehr allein die Sprecherin ist. Sie gehört hier zu einem fünf-köpfigen Team, bestehend aus zwei Frauen und drei Männern und ich mag sowas eigentlich überhaupt gar nicht. Zumindest war das mein erster Gedanke, als mir auffiel, dass Yara Blümel nicht mehr alleine am Werk ist. Zugegeben, ich hatte Angst, dass es wie ein Hörspiel aufgenommen wurde – denn wenn das so gewesen wäre, hätte ich es wohl nicht bis zum Ende geschafft. Jedenfalls ist es hier bei Royal 6 so, dass jeder der 5 Sprecher eine eigene Perspektive einnimmt. So liest Yara Blümel zum Beispiel die Kapitel, die aus Tatjana’s Sicht erzählt werden, Christiane Marx ist die Stimme von Katja, Tatjana’s Schwester usw. Und das wiederum gefiel mir überraschend gut. Alle fünf Stimmen waren sehr sympathisch und angenehm; ich konnte allen problemlos folgen und mir gefielen vor allen Dingen die Betonungen und Tempi, die hier sehr unterschiedlich ausfielen, aber allesamt glaubhaft und passend zur Thematik umgesetzt wurden. Der Schreibstil sagte mir in dem Buch auch total zu, aber da hatte ich ja, zumindest soweit ich mich erinnere, noch nie Probleme bei Valentina Fast.

Die Charaktere in der Geschichte gefielen mir ja schon immer, auch wenn ich stets irgendwas auszusetzen hatte. Besonders in Bezug auf Tatjana’s Naivität und Leichtgläubigkeit gab es immer wieder Kritik von meiner Seite. Auch hier glänzt sie damit immer noch, wenn auch deutlich weniger und deutlich seltener. Ihre Kindlichkeit, die mich im letzten Band noch genervt hat, nahm spürbar ab und war schon bald gar nicht mehr zu spüren.Sie wirkte reifer und ihre Handlungen und Gedankengänge waren viel nachvollziehbarer als noch in den Vorgänger-Bänden. Außerdem gewann sie von Seite zu Seite an Mut dazu, ihre Entwicklung war allgemein deutlich spürbar und obwohl sie manchmal noch immer recht naive Züge hat, fand ich das hier wesentlich glaubwürdiger und passender für die Storyline. So stimmte auch die Sympathie viel besser zwischen uns, sodass ich intensiver mitfiebern und mitfühlen konnte.
Henry spielt hier den männlichen Haupt-Part. Auch ihn mochte ich wieder sehr gern; obwohl er mir an der ein oder anderen Stelle doch ein bisschen zu treudoof rüber kam. Doch in Anbetracht dessen, dass er wirklich ein toller bester Freund für Tatjana war, kam ich gut damit klar und übersah diesen kleinen Makel einfach. Auch er überzeugte mich durch Mut, Loyalität und vor allem durch sein großes Herz. Er war hilfsbereit, bodenständig und überlegte, bevor er handelte – sodass wirklich gute, ausgereifte Pläne und Handlungen entstanden.
Alle weiteren Figuren, wie beispielsweise Tatjana’s Schwester oder Philipp waren ebenfalls wieder sehr gut ausgearbeitet und jeder machte eine deutliche Entwicklung durch. Dadurch, dass wir den Großteil bereits seit Band 1 kennen, wachsen sie einem natürlich ans Herz und das verstärkte sich hier nochmal. Die Neuankömmlinge, denen wir hier zum ersten Mal begegnen, waren teils sehr undurchsichtig und interessant, sodass man als Leser quasi durchgängig damit beschäftigt ist zu überlegen, wer nun auf der Seite der Guten und wer auf der Seite der Bösen steht. Kurz um: sehr angenehme, vielschichtige Charaktere, die mir alle zusagten.

FAZIT:
„Royal 6 – Eine Liebe aus Samt“ von Valentina Fast ist ein würdiger Abschluss der Reihe. Die Autorin hat sich hier nochmal deutlich gesteigert, sowohl in Bezug auf den Stil als auch auf die Abhandlung. Endlich gab es die lang ersehnte Action und Rasanz, die mir zurvor immer so schmerzlich gefehlt hatte. Doch trotzdem fehlte mir für den Wow-Effekt doch noch ein wenig was; wahrscheinlich weil ich doch eine Nuance zu alt für die Geschichte bin. Aber es war mitreißend und spannend genug, um mich zu fesseln und sehr gut zu unterhalten. Ein besonderes Highlight an diesem Hörbuch waren auch die Sprecher, die mich alle fünf restlos von sich überzeugten und sich hiermit einen Platz auf meiner Top-Hörbuchsprecher-Liste ergatterten. Von mir gibt es lieb gemeinte 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Ein fast perfekter Abschluss der Trilogie

Zeitenzauber - Das verborgene Tor
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MEINE MEINUNG:
Ganz ehrlich? Ich bin gerade zu Tode erschrocken, dass es bereits knapp anderthalb Jahre her ist, dass ich den zweiten Teil der Reihe gehört habe. Nun endlich weiß ich auch, wie die Geschichte ...

MEINE MEINUNG:
Ganz ehrlich? Ich bin gerade zu Tode erschrocken, dass es bereits knapp anderthalb Jahre her ist, dass ich den zweiten Teil der Reihe gehört habe. Nun endlich weiß ich auch, wie die Geschichte rund um Sebastiano und Anna zu Ende geht und möchte euch heute meine Meinung zum großen Finale liefern. Viel Spaß ♥

London im Jahre 1813. Wir treffen unsere beiden Protagonisten inmitten einer ihrer Aufträge. Schon in den Vorgängern hat sich das Konzept, wie die Geschichten aufgebaut sind, meiner Meinung nach bewährt. Denn bevor wir überhaupt erfahren, was genau das Ziel des Auftrags ist, stecken wir schon mitten drin. Im Normalfall werden wir nach und nach mit Infos versorgt. Doch hier lief es etwas anders; denn selbst Anna und Sebastiano wissen nicht so recht, was es mit ihrer jetzigen Aufgabe auf sich hat. Für mich sorgte dieser Aspekt für zusätzliche Spannung, denn in welcher Gefahr die beiden wirklich schweben, erfahren wir erst recht spät und der Überraschungseffekt ist definitiv größer. Ich fand die gesamte Handlung gut insziniert; die einzelnen Plots sehr vielseitig und interessant und die gesamte Storyline einfach kreativ. Was mir wieder besonders gefallen hat, waren die Fakten über das Jahr 1813, die Eva Völler hier nach und nach unterschwellig hat einfließen lassen, sodass wir nebenbei unbemerkt auch noch etwas lernen können. Spannungtechnisch gibt’s bei dem dritten Band der Zeitenzauber-Trilogie auch absolut nichts zu bemängeln. Es war durchweg spannend, stets interessant und selbst in den kurzen Atempausen, die eindeutig nötig waren, wurde es nicht langweilig, sondern vielmehr humorvoll durch witzige Dialoge und kleine Missgeschicke der Protagonisten. Besonders gut gefiel mir auch hier wie verworren die Story eigentlich ist bzw. wie gut es die Autorin schaffte, mich auf falsche Fährten zu locken. Wieder einmal hat mich jemand mit dn liebenswerten Eigenschaften der Charaktere total aufs Glatteis geführt; denn die, die ich für die Guten hielt, sorgten am Ende für den meisten Ärger. Wo wir auch beim letzten Stichpunkt wären: das Ende. Gut insziniert, äußerst überraschend und sehr rasant und trotzdem nicht zu schnell abgehandelt. Es war kein richtiges Feuerwerk, wie ich es mir für das große Finale der Reihe gewünscht hatte; aber es stellte mich doch zufrieden.

Wie schon in den vorherigen Bänden gefielen mir Anna und Sebastiano wieder extrem gut. Mein einziges Problem war allerdings, dass ich sie mir stets jünger vorstellte, als sie tatsächlich waren. Ich weiß nicht, ob ich da eine gewisse Naivität wahrgenommen habe; oder eher kindliches Verhalten? Oder lag es daran, dass ich die beiden schon vor Jahren kennengelernt habe und sie deshalb immer noch als die Teenager vor Augen hatte? Ich kanns einfach nicht benennen; aber es sorgte doch immer mal wieder für ein wenig Verwirrung, wenn Anna dann im Gespräch fallen ließ, sie seie doch schon 20.. oder 21? Ansonsten aber mochte ich die beiden sehr gerne. Jeder war auf seine eigene Art und Weise sehr liebenswert und glaubhaft. Zudem handelten die beiden auch sehr glaubhaft und realistisch und auch ihre Gedanken überzeugten auf dieser Ebene komplett. Anna hatte ohnehin einen Stein im Brett, weil sie mit ihrer offenen, redseligen Art einfach unterhält und nie auch nur den Funken Langeweile aufkommen lässt. Sie bringt sich immer wieder in die blödesten Situationen und neigt stellenweise zur Eifersucht; die aber wiederum so herzensgut dargestellt wurde, dass ich diese Eigenschaft einfach gern haben musste. Sebastiano ist natürlich wieder der Hottie der Geschichte und wird nicht nur von Anna angehimmelt. Die Art und Weise, wie er das aber total kühn abblockt, fand ich klasse! Er liebt seine Anna so bedingungslos und kommt nicht mal auf die Idee, sich auf einen Flirt einzulassen.
Besonders gut gefielen mir die Interaktionen untereinander – Anna und Sebastiano sind so ein tolles Team und ein noch viel schöneres Paar und harmonieren unheimlich gut miteinander. Die Liebesbekundungen, manchmal versteckt in Neckereien, manchmal so offenherzig und emotional vorgetragen ließen mir einfach das Herz aufgehen und machten deutlich, dass die beiden zusammengehören.
Selbst die Randfiguren stießen bei mir auf Wohlgefallen. Vielseitig, unterhaltsam, amüsant, undurchsichtig – das sind nur ein paar Adjektive, die mir spontan einfallen wenn ich an die Nebencharaktere denke. So gab es viele, die mein Herz im Sturm eroberten, die mich super unterhielten und es gab welche, wie oben schon erwähnt, die mich richtig getäuscht haben. Kurz nochmal zusammen gefasst: tolle Figuren!

Die Sprecherin, Annina Braunmiller-Jest steht schon immer ganz weit oben auf meiner Top-Hörbuchsprecher-Liste. Ich finde ihre Stimmfarbe einfach perfekt für Jugendbücher und auch im dritten Band von „Zeitenzauber“ hat sie wieder einen wahnsinnig guten Job gemacht. Ihre Betonungen und Tempi-Wechsel passen stets zur Geschichte und verleihen dem Geschehen nicht nur zusätzliches Leben, sondern auch nochmal eine gehörige Portion Authensität. Auch Eva Völler’s toller Stil trägt dazu bei, dass man so wunderbar locker und trotzdem gefesselt durch das Buch kommt. Sie beschreibt viel und gern, doch passiert das alles ganz nebenbei und hält den Lesefluss in keinster Weise auf. Genau wie ich mir das Wünsche! Sowohl Eva Völler als auch Annina Braunmiller-Jest haben einen festen Platz auf meinen Favoritenlisten!

FAZIT:
„Zeitenzauber – das verborgene Tor“ von Eva Völler ist für mich der beste Teil der Reihe und ein toller Abschluss für die Trilogie. Die Handlung ist toll insziniert, die Plots gut aufeinander abgestimmt und die Überraschungen reihen sich regelrecht aneinander. Mir gefielen die Wendungen und die letztliche Auflösung der Geschichte und fand sowohl Stil wie auch Sprecher wieder großartig. Einziger Kritikpunkt wäre für mich das Finale, das zwar überraschend und sehr gut in Szene gesetzt wurde, alles in allem aber noch eine Spur mehr Tempo vertragen hätte. Dafür war der Epilog wieder große Klasse und ich freue mich auf das Spin-Off, wo ich Sebastiano und Anna wieder treffen darf.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Der bisher schwächste Band der Reihe

Magisterium - Die silberne Maske
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MEINE MEINUNG:
Bei den Vorgängern war es ein stetiges Auf und Ab auf sehr hohem Niveau – der eine Band besser, der andere minimal schwächer. Band 2 hätte es sogar beinahe zu 5 Sterne geschafft; aber eben ...

MEINE MEINUNG:
Bei den Vorgängern war es ein stetiges Auf und Ab auf sehr hohem Niveau – der eine Band besser, der andere minimal schwächer. Band 2 hätte es sogar beinahe zu 5 Sterne geschafft; aber eben nur beinahe. Band 3 war wieder eine Spur weniger mitreißend, aber immer noch enorm spannend. Nun waren meine Hoffnung in Bezug auf Band 4 natürlich dementsprechend groß; doch hat mir der vierte Teil wirklich wieder besser gefallen? Ich verrate es euch jetzt. Viel Spaß ♥

In diesem Buch wurde ein ganz entscheidender Fehler begangen: der Wechsel der Kulisse. Schon nach den ersten Minuten ist mir klar geworden, dass sich dieser vierte Band erheblich von den anderen unterscheidet, denn die von mir so geliebte Atmosphäre, die im Magisterium stets herrschte, blieb hier komplett aus. Ebenfalls auffällig fand ich den fehlenden roten Faden. Die ganze Handlung wirkte chaotisch, ein regelrechtes Hin und Her und immer wieder gab es skurile Geschehnisse, die sich aneinander reihten und der Geschichte sehr viel Glaubwürdigkeit raubten. Meines Erachtens verlor dieser vierte Band den typischen Magisterium-Charakter komplett und auch wenn natürlich auch wieder bekannte Elemente und Charaktere auftauchten, riss mich die Geschichte längst nicht mehr so mit, wie ich es die Vorgängern taten. Atemloses Hören ohne auf die Außenwelt zu achten, gab es hier nicht mehr; ebenso wenig wie dieser innere Drang, in jeder freien Minute das Hörbuch anzuschalten. Was aber auch nicht heißen soll, dass es mir überhaupt nicht gefiel – es war anders und weniger gut, keine Frage, doch meine Neugier, was mit Call geschieht und wie dieser Band endet, lässt sich nicht leugnen. Das Ende entsprach dann auch schon wieder mehr meinem Geschmack: diese finale Szene war beeindruckend und originell und riss mich auf den letzten Metern doch nochmal mit und konnte mich in ihren Bann ziehen. Hätte dieser Entspurt früher begonnen, hätte das sicher noch einiges retten können; doch wie nicht anders zu erwarten, spielte sich der Schluss in wenigen Seiten ab und ließ mich als Leserin irgendwie ratlos zurück. Die einzige Frage, die sich mir jetzt noch stellt: weiterlesen oder nicht? Denn egal wie gut mir Magisterium bisher gefallen hat – Band 4 ist nicht mehr das, was ich mir erhofft hatte.

Dafür waren die Charaktere wieder ein Aspekt, der mich mich heimisch fühlen ließ. Callum und Co. sind mir einfach im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen und die Entwicklung, die ein jeder an den Tag legt, ist nach wie vor beeindruckend und interessant zu verfolgen. Die Guten wechseln zu den Bösen, die Bösen werden Helden – es wird jedenfalls nie langweilig mit ihnen. Undurchsichtigkeit und Misstrauen gehören ebenfalls in die Tagesordnung, genau so aber Sympathie, Liebenswürdigkeit und echte Emotionen. Das Autorenduo hat hier einige sehr spannende Figuren geschaffen, die der Geschichte leben einhauchen und mich als Leser mitfiebern lassen. Gleichzeitig gibt es aber auch die weniger sympathischen, die natürlich genau diese Gefühle beim Leser aufrufen sollen – und es auch gut beherrschen. Ich war stellenweise echt wütend über die Ignoranz und das falsche Weltbild, das sie vertraten – aber ganz typisch für Jugendbücher, gab es auch hier ein „gutes“ Ende für diejenigen.
Callum hat mir schon von Band 1 an immer wieder etwas sauer aufgestoßen durch sein loses Mundwerk und seine unüberlegten Aussagen – die gabs hier immer noch, allerdings in deutlich weniger großen Vielzahl, die noch zuvor. Auch er entwickelt sich also und ich konnte mich hier schon sehr gut mit ihm identifizieren und seine Gedankengänge, Handlungen und vor allem Aussagen viel besser nachvollziehen. Das wäre für mich also nun kein Grund mehr, einen Stern abzuziehen; was ich in den vorherigen Bänden noch tun musste.

Schreibstil-technisch kann ich mich nur wiederholen. Wie auch schon die anderen Bände der Reihe war auch dieser vierte Band sehr stimmungsvoll geschrieben und wurde atmosphärisch rüber gebracht. Beide Autorinnen verzichen auf unnötige Beschreibungen, die das Buch in die Länge gezogen hätten; dafür sind die wichtigsten Details angenehm in den Lesefluss eingebunden. Oliver Rohrbeck mausert sich dabei immer mehr zu meinem Liebling-Sprecher. Seine Stimmfarbe ist unheimlich passend für die Geschichte und holte mich persönlich einfach komplett ab. Seine Betonungen und verschiedenen Lautstärken in Kombination mit dem Verstellen seiner Stimme erzeugt eine Atmosphäre, die mich restlos überzeugt. Ich bin mir nach wie vor sicher, dass es keinen anderen Sprecher gibt, der so perfekt zu dieser Reihe passt wie Oliver Rohrbeck.

FAZIT:
„Magisterium – Die silberne Maske“ von Cassandra Clare und Holly Black ist leider nicht mehr so überzeugend, wie seine Vorgänger. Die fehlende Atmosphäre im Magisterium in Kombination mit der sehr wirren Handlung und den skurilen Plots ruinierten mir einfach mein perfektes Bild der Reihe. Dennoch muss ich nochmal betonen, dass es weder langweilig noch uninteressant war – es war einfach anders. Callum und seine Freunde (und Feinde) begeisterten mich dafür dieses Mal auf ganzer Linie; ebenso wie es der Stil und vor allem der Sprecher tat. Von mir gibt’s daher lieb gemeinte 3.5 von 5 Sternen.