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Veröffentlicht am 09.06.2022

Ehemann gesucht

Wie man sich einen Lord angelt
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"Wie man sich einen Lord angelt" (2022) ist ein historischer Roman und das Debüt von Sophie Irwin. In der Geschichte sucht die zielstrebige Kitty Talbot auf dem gefährlichen Pflaster der vornehmen Londoner ...

"Wie man sich einen Lord angelt" (2022) ist ein historischer Roman und das Debüt von Sophie Irwin. In der Geschichte sucht die zielstrebige Kitty Talbot auf dem gefährlichen Pflaster der vornehmen Londoner Ballsaison 1818 nach einem gutsituierten Ehemann.

Zum Inhalt:
1818: Nach dem Tod ihrer Eltern liegt die Verantwortung für sich und ihre 4 Schwestern bei Kitty Talbot. Da ihr Vater ihnen nur Schulden hinterlassen hat, muss Kitty einen reichen Ehemann finden, um sie vor dem Armenhaus zu bewahren. Diesen hofft sie auf den Bällen der vornehmen Londoner Gesellschaft zu finden, wo sie sich zielstrebig und gewitzt trotz Standesdünkel und Intrigen behauptet.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist ausgefeilt, etwas altmodisch und somit passend zur Regency-Zeit 1818, in der die Geschichte spielt und ist dabei auch noch flüssig und angenehm lesbar.
Durch die Erzähler-Perspektive bekommt man eine guten Einblick in die Gedanken und Gefühlen der Charaktere und kann der Handlung gut folgen. Die Ansichten der Charaktere sind typisch für den Anfang des 19. Jahrhunderts und der Blick auf die damaligen Gepflogenheiten liest sich sehr amüsant. Die Figuren sind etwas überspitzt dargestellt, wodurch die gesellschaftlichen Kontraste noch deutlicher werden.

Die in der Regency-Zeit angesiedelte Liebesgeschichte hat mir wirklich gut gefallen und kann mit ihren großen Vorbildern durchaus mithalten. Der Schreibstil, die Figuren und die Geschichte passen sehr gut zusammen. Die sympathische Protagonistin Kitty und die amüsanten Beschreibungen geben der Geschichte noch das gewisse Etwas. Die Autorin hat mich mit ihrem Debüt absolut überzeugt!

Fazit: Eine amüsante und lebendige Geschichte in der vornehmen Londoner Gesellschaft zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Wer Jane Austen mag, sollte diesen Roman lesen!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Zwei Seiten einer Stadt

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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"Das Leben, ein ewiger Traum" (2021) ist ein historischer Roman von Helene Sommerfeld und der erste Teil der Trilogie um die Polizeiärztin Magda Fuchs. Gerade erst in Berlin angekommen, wird die neue Polizeiärztin ...

"Das Leben, ein ewiger Traum" (2021) ist ein historischer Roman von Helene Sommerfeld und der erste Teil der Trilogie um die Polizeiärztin Magda Fuchs. Gerade erst in Berlin angekommen, wird die neue Polizeiärztin gleich mit der Armut und dem Elend der sonst so glanzvollen Stadt konfrontiert.

Zum Inhalt:
Magda Fuchs wagt 1920 nach dem Tod ihres Mannes als Polizeiärztin in Berlin einen Neuanfang. Schon bei Antritt ihrer neuen Stelle wird sie mit den Schicksalen der vielen verarmten und verwahrlosten Kinder konfrontiert. Zusammen mit der anfangs ruppigen Fürsorgerin Ina und Kommissar Kuno Mehring deckt sie einen Fall von Kinderhandel auf. Neben Magda nimmt auch Celia, die Tochter von Magdas Vermieterin, ihr Leben endlich selbst in die Hand.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm zu lesen und mit teils etwas altmodischen Begriffen passend zur Zeit der 1920er Jahre. In der wörtlichen Rede wird auch der Berliner Dialekt der Sprecher wiedergegeben. Die Geschichte wird in Erzähler-Perspektive aus Sicht der jeweiligen Protagonistin erzählt.
Die Persönlichkeit der Protagonisten und die Vorgeschichte werden sehr gut aufgebaut, was den Einstieg in die Geschichte leicht macht. Alles wird sehr eindrücklich und lebendig beschrieben. Die Geschichte springt mitten in den Kapiteln ohne eindeutige Kennzeichnung zwischen den beiden Handlungssträngen um Magda und Celia hin und her, wobei die Geschichte um Magda der Hauptteil der Handlung ist. Da die jeweilige Protagonistin immer mit Namen benannt wird, kann man nach kurzer Orientierung der Geschichte trotzdem gut folgen.

Die Zustände in Berlin und die Nachwirkungen des Krieges werden authentisch und lebendig beschrieben und der Fall der Kinderhändler ist sehr spannend. Die Protagonistin Magda Fuchs ist sympathisch und ihre Arbeit sehr interessant. Der Auftakt zu dieser Trilogie hat mir richtig gut gefallen und ich werde auf jeden Fall auch die anderen beiden Bände lesen.

Fazit: Ein authentischer historischer Roman über das Berlin der 1920er Jahre, emanzipierte Frauen und die Arbeit einer Polizeiärztin. Gut geschrieben, lebendig erzählt und sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Sommer des Erwachsenwerdens

Schallplattensommer
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"Schallplattensommer" (2022) ist ein Jugendroman ab 14 Jahren von Alina Bronsky, der aus dem Leben der jungen Maserati erzählt, die in einem schwierigen Umfeld mit den Problemen des Erwachsenwerdens und ...

"Schallplattensommer" (2022) ist ein Jugendroman ab 14 Jahren von Alina Bronsky, der aus dem Leben der jungen Maserati erzählt, die in einem schwierigen Umfeld mit den Problemen des Erwachsenwerdens und jugendlichem Gefühlschaos zurechtkommen muss.

Zum Inhalt:
Die 17-jährige Maserati arbeitet Tag für Tag bei ihrer Großmutter im Bistro. Als einziges Mädchen im Umkreis ist sie zwar Aufmerksamkeit gewohnt, versucht aber den Annäherungsversuchen der Nachbarjungs dennoch aus dem Weg zu gehen. Doch die lassen sich nicht so leicht abschütteln und Maserati steckt schon bald mitten in Familiengeheimnissen und Gefühlschaos.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, etwas modern und umgangssprachlich und liest sich wie niedergeschriebene Gedanken. Das vermittelt den Eindruck durch die Augen der Protagonistin Maserati auf die Geschehnisse zu blicken. Maseratis abgeklärte Art, mit der sie die Dinge betrachtet, und die eher lebensferne Art der Nachbarjungs, die aus einer reichen Familien stammen, bilden einen guten Kontrast.
Unterhaltsam und kurzweilig wird eine Geschichte von Freundschaft, erster Liebe und Erwachsenwerden erzählt, in die ernste Themen wie Demenz, Selbstmord, Alkoholmissbrauch und Kindesvernachlässigung eingewebt sind. Auch die Rolle der Medien wird kritisch hinterfragt.

Wie geschickt hier schwierige, ernste Themen in die Geschichte eingearbeitet sind, ohne sie demonstrativ in den Vordergrund zu stellen, beeindruckt mich. Die im Vordergrund stehende Handlung gefällt mir ebenfalls gut und die Protagonisten sind mir sympathisch. Insgesamt ein toller Roman, der auch für Erwachsene interessant ist.

Fazit: Ein gefühlvoller Roman über das Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe, bei dem so viel mehr zwischen den Zeilen steht. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Die Magie der Worte

Tinte & Siegel
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"Tinte & Siegel" (2020) ist ein Urban-Fantasy-Roman von Kevin Hearne und der erste Band der Reihe "Die Chronik des Siegelmagiers". Erzählt wird vom schottischen Siegelmagier Al MacBharrais und seiner Auseinandersetzung ...

"Tinte & Siegel" (2020) ist ein Urban-Fantasy-Roman von Kevin Hearne und der erste Band der Reihe "Die Chronik des Siegelmagiers". Erzählt wird vom schottischen Siegelmagier Al MacBharrais und seiner Auseinandersetzung mit einem geheimen Netzwerk, das magische Wesen ausbeuten will.

Zum Inhalt:
Im heutigen Schottland lebt der Siegelmagier Al MacBharrais, der mithilfe von Geheimtinte Zaubersprüche nutzen kann. Als Siegelmagier ist er dafür zuständig die Welt der magischen Wesen geheimzuhalten und die Menschen vor ihnen zu schützen. Als einer seiner Schüler stirbt, entdeckt er Hinweise auf eine Verschwörung.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Es werden auch typisch schottische Ausdrücke eingebaut, was die Charaktere und den Handlungsort authentisch macht. Der magische Teil der Menschenwelt, die magischen Wesen sowie die Siegelmagie werden ausführlich und eindrücklich beschrieben, wodurch man sich gut zurechtfindet und der Einstieg in die Geschichte leichtfällt. Die Geschichte ist aus Sicht des Protagonisten Al MacBharrais in der Ich-Perspektive geschrieben, so dass man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Auch die anderen Charaktere sind gut aufgebaut.
Es wird eine klassische Urban-Fantasy-Welt entworfen, in der eine magische Welt parallel zur Welt der Menschen existiert. Über diese Parallelwelt erfährt man recht wenig, da die Geschichte in der Welt der Menschen spielt.

Ein Highlight war für mich der Siegelmagier Al MacBharrais, der mal nicht dem klassischen jung-dynamischen Helden entspricht, sondern eher ein älterer schottischer Gentleman ist. Seine Sicht auf die Dinge brachte mich öfter mal zum Lachen.
Wie das ernste Thema Menschenhandel in die Geschichte eingebaut und kritisiert wird, hat mich ebenfalls überzeugt.

Fazit: Ein toller, interessanter und spannender Urban-Fantasy-Reihenauftakt mit einem sympathischen Protagonisten und dem gewissen Etwas. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Besser holperdiplatsch als langweilig

Die vier verborgenen Reiche 1: Caspar und die Träne des Phönix
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"Caspar und die Träne des Phönix" (2019) ist ein fantastische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren von Abi Elphinstone und der erste Band der Reihe "Die vier verborgenen Reiche". Erzählt wird die Geschichte ...

"Caspar und die Träne des Phönix" (2019) ist ein fantastische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren von Abi Elphinstone und der erste Band der Reihe "Die vier verborgenen Reiche". Erzählt wird die Geschichte von Caspar und seinen Erlebnissen im verborgenen Reich Wolkenstern, die ihn aus seinem durchorganisierten und langweiligen Alltag mitten hinein ins Abenteuer katapultieren.

Zum Inhalt:
Caspar mag seine To-Do-Listen und seinen strukturierten Alltag und versucht Überraschungen und Abenteuern aus dem Weg zu gehen. Auch für Freundschaften ist da kein Platz. Als er sich mal wieder vor den Übergriffen seiner fiesen Mitschüler in einer alten Standuhr versteckt, findet er sich plötzlich im verborgenen Reich Wolkenstern wieder. In diesem magischen Reich voller Zauberer, Drachen und Wetterwunder trifft er das Mädchen Wilda und ihren Drachen, mit denen er nicht nur Wolkenstern sondern auch seine Welt vor bösen Mächten retten muss.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist schön flüssig, angenehm zu lesen und altersgerecht. Alles wird sehr eindrücklich beschrieben, so dass man sich sofort in die Geschichte und vor allem das magische verborgene Reich hineinversetzt fühlt. Durch einen Prolog, der die Entstehung und den Aufbau der Welten und ihre aktuelle Situation beschreibt, kann man leicht in die Geschichte einsteigen. Zur besseren Orientierung in Wolkenstern findet man vorne im Buch auch noch eine Karte dieser Welt.
Eingebettet in eine schöne und altersgerechte Geschichte voller Magie und Abenteuer, lernt man zusammen mit dem Protagonisten Caspar wie wichtig Freundschaften sind und wie man selbst durch sie wachsen kann. Und dass sich das wahre Leben abseits von To-Do-Listen abspielt.

Caspars Abenteuer in Wolkenstern hat mir sehr gut gefallen. Caspar, Wilda, der Drache Arlo und auch einige der fantastischen Wesen, die sie auf ihrem Weg treffen, sind mir ans Herz gewachsen. Die fantasievolle, magische Welt von Wolkenstern war ebenfalls eine Reise wert! Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer in den verborgenen Reichen. Und vielleicht werde ich es auch mal mit ein bisschen mehr holperdiplatsch
statt Planung versuchen...

Fazit: Eine schöne, spannende und fantastische Geschichte in der magischen Welt der verborgenen Reiche mit tollen Charakteren und einer Botschaft über das, was das Leben lebenswert macht. TSCHOMP!

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