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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2021

Spannend

Tag der Erlösung
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Der Krimi ist definitiv nichts für schwache Nerven, da einige recht brutale Szenen vorkommen.
Dieses Mal geht es um ein sehr aktuelles Thema und einigen Szenen haben mich an bestimmte Nachrichtenausschnitte ...

Der Krimi ist definitiv nichts für schwache Nerven, da einige recht brutale Szenen vorkommen.
Dieses Mal geht es um ein sehr aktuelles Thema und einigen Szenen haben mich an bestimmte Nachrichtenausschnitte aus den letzten Jahren erinnert. Stellenweise wird der Krimi richtig politisch und es ist erschreckend wie realitätsnah das alles wirkt. Die einzelnen Vorkommnisse werden kritisch beleuchtet und man merkt, wie viele Gedanken sich der Autor diesbezüglich gemacht hat. Vor allem im ersten Teil nimmt das alles viel Raum ein und man merkt was für eine wichtige Rolle all das für den Verlauf der Handlung haben wird.

Was ich wirklich schön finde an den Büchern von Falkenberg ist, dass man viel über die jeweiligen Ermittler erfährt und man somit ganz leicht eine Bindung zu ihnen aufbauen kann. In jedem Teil bekommt man noch einmal während der Handlung grob skizziert was man über diese aus den vorigen Bänden wissen muss und deshalb ist es gar nicht so schlimm, wenn man neu in die Reihe einsteigen möchte oder eben einiges vergessen hat. Zudem erfährt man ziemlich viel über die Arbeit beim BKA und wie diese das Privatleben der beiden Ermittler beeinflusst. Neben diesen spiele noch viele weitere eine enorme Rolle, weshalb man sehr genau aufpassen muss beim Lesen um diese nicht miteinander zu verwechseln. Zeitweise war das wirklich anstrengend, da es einfach zu viele Namen waren.
Die Handlungsgeschwindigkeit ist für einen Krimi recht rasant und hat mich eher an Thriller erinnert.

Das Cover passt zum ersten Teil der Reihe und wirkt sehr bedrohlich und düster und passt somit wunderbar zur Handlung.

Was ich mir wirklich gewünscht hätte war eine klarere Kennzeichnung der Perspektivwechsel, bei der man sieht an welchem Ort und zu welcher Zeit das alles spielt. Das hätte beim Lesen einiges erleichtert, da dieses ziemlich oft wechselt. Ansonsten haben mir aber diese Wechsel sehr gut gefallen, schließlich handelt es sich um einen sehr komplexen Fall und somit bekommt man einen genauen Einblick in die möglichen Tathintergründe und in die Ermittlungen an sich.

Vor allem gegen Schluss fand ich den Fall weniger realistisch und man hatte das Gefühl, als hätte es einfach noch ein Feuerwerk am Schluss gebraucht samt unglücklich ausgewählter Szenen. Das ist auch der einzige wirklich Teil, der mir richtig negativ in Erinnerung geblieben ist.

Fazit:
Abschließend möchte ich noch festhalten, dass ich an hier der Rezension wirklich lange saß. Das lag hauptsächlich daran, da ich das Buch weder außerordentlich gut noch schlecht fand und mir lange Zeit nicht klar warum ich außer wegen dem flüssigen Schreibstil es ganz okay fand. Die Reihe werde ich definitiv weiterverfolgen und ich bin ganz gespannt darauf, was man noch über Westermanns Vergangenheit erfahren wird. Denn sie scheint schon sehr gute Gründe dafür zu haben, warum sie so eisern schweigt und man hat nie das Gefühl, als würde sie einem die ganze Wahrheit sagen. Und vielleicht schaffen es die beiden Ermittler ja im Laufe der Reihe endlich ein richtiges Team zu werden. Alles in allem gebe ich dem Krimi 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.05.2021

Spannend

Wenn die Toten sprechen
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Die Kapitel haben eine angenehme Länge und so kann man ganz leicht nach den bewegenderen Fällen mal eine Pause einlegen um Abstand zu gewinnen. Einige der genannten Umstände gingen mir ganz schön Nahe ...

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und so kann man ganz leicht nach den bewegenderen Fällen mal eine Pause einlegen um Abstand zu gewinnen. Einige der genannten Umstände gingen mir ganz schön Nahe und deshalb ist es wirklich schön, dass die Fälle angenehm sachlich und professionell beschrieben werden. Alles andere wäre einfach unpassend und hat finde ich vor allem im Genre "True-Crime" nichts verloren. Wenn einmal Fachbegriffe vorkommen, werden diese leicht verständlich erläutert.

Besonders gut hat mir an diesem Buch die Einordnung der einzelnen Fälle gefallen. So erfährt man zum Beispiel viel darüber, was für eine Rolle das soziale Umfeld bzw. die Lebensweise spielt. Zusätzlich wird erläutert wie ein Rechtsmediziner überhaupt arbeitet, wann er überhaupt zum Tatort gerufen wird und wann er obduzieren muss. Hier räumt er mit vielen Vorurteilen auf und zeigt wie wenig seine eigentliche Arbeit mit dem gemeinsam hat, was man in diversen Unterhaltungssendungen gezeigt bekommt.

Immer wieder streut er dabei persönliche Anekdoten ein und zeigt somit wie der Beruf sein Privatleben beeinflusst. Unter anderem erzählt er aus seiner Zeit als Rettungssanitäter und die Jahre als leitender Oberarzt der Rechtsmedizin in Berlin, wobei die meisten Informationen die 12 Hauptfälle um die es geht passend ergänzen. Und dabei schafft er es nie den roten Faden zu verlieren, der sich durch das komplette Buch zieht. Man erfährt hier wirklich viel über die Rechtsmedizin in Deutschland und Buschmann scheut nicht davor zurück das Thema Gefühle anzuschneiden.

Zudem berichtet er auch über Fälle, die nie endgültig geklärt werden konnte. Manchmal wird aus ganz unterschiedlichen Gründen das Verfahren eingestellt und nicht immer können alle Beweise vor Gericht verwertet werden. Passend dazu wird auch erklärt wie so ein Prozess abläuft und welche Rolle Gutachten spielen.

Das Cover erinnert an die gelb-schwarzen Flatterbänder, die in den USA zum absperren von Tatorten dienen.

Ein wenig schade ist die geringe Seitenanzahl und für manche Fälle hätte ich mir gerne ein paar mehr Informationen gewünscht. Durch den angenehmen Erzählfluss gar nicht merkt wie viel man schon gelesen hat und deshalb kam es mir wahrscheinlich als zu wenig vor. Und da die Fälle anonymisiert erzählt werden ist es wahrscheinlich nicht möglich mehr ins Detail zu gehen.

Fazit:
Hierbei handelt es sich um ein wirklich schönes Buch, welches einem Einblicke in die Arbeitswelt eines Rechtsmediziners ermöglicht. Als spektakulär würde ich die beschriebenen Fälle jetzt nicht betiteln, jedoch haben sie allesamt einen Eindruck hinterlassen.

Veröffentlicht am 28.03.2021

Spannender Krimi

Rattenbrüder für Greetsiel
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Eigentlich wollte ich ja nicht noch eine Krimireihe anfangen, jedoch hat mich das Thema "Immobilienhaie" unglaublich gereizt. Es ist immer wieder spannend solche Fälle von einem Rechtsanwalt erzählt zu ...

Eigentlich wollte ich ja nicht noch eine Krimireihe anfangen, jedoch hat mich das Thema "Immobilienhaie" unglaublich gereizt. Es ist immer wieder spannend solche Fälle von einem Rechtsanwalt erzählt zu bekommen und dafür eignet sich das Thema einfach perfekt. Es ist einfach nur beängstigend zu sehen mit welchen Methoden solche Menschen agieren und damit noch meist ohne rechtliche Konsequenzen durchkommen.

Man kann auf alle Fälle komplett ohne Vorwissen in die Reihe einsteigen. Genau das hatte ich nämlich getan und ich hatte mich recht schnell in der Handlung zurecht finden können. Alles wissenswerte über die vorigen Bände erfährt im Laufe der Handlung und so wie es scheint gibt es ohnehin nur wenige relevante Hauptprotagonisten, die einen über längere Zeit begleiten, was mir sehr gelegen kommt. Die Fälle sind wohl in sich geschlossen und so erwartet einem in jedem Teil ein neuer.

Durch den flüssigen Schreibstil bin ich nur so durch die Kapitel geflogen und da der Fall so unglaublich fesselnd war, habe ich das Buch nach dem ersten Viertel kaum noch aus der Hand legen können. Ich wollte einfach nur wissen was diese Immobilienmakler noch so auf dem Kerbholz haben und wie sie letztendlich zur Rechenschaft gezogen werden. Stellenweise überschlagen sich die Ereignisse förmlich und ich hatte mehrfach das Gefühl, dass die Auflösung des Falles kurz bevor steht und dann war dem aber nicht so. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen und obwohl die Täter von vorne herein klar sind, bleibt es sehr lange unklar ob sie nun für ihre Taten belangt werden können.

Zusätzlich gibt es eine Menge Lokalkolorit und so erfährt man einiges über die Gegend rund um Greetsiel. Das obligatorische Krabbenbrötchen darf natürlich nicht fehlen. Genauso wenig wie der Pilsumer Leuchtturm oder die verschiedenen Wasserläufe.

Auf dem Cover sind die Zwillingsmühlen in Greetsiel zu sehen, die des Öfteren im Buch erwähnt werden. Mir gefällt das düstere Design, was zu der erdrückenden Atmosphäre passt. Und es passt prima zu den restlichen Teilen der Reihe.

Mir wären ein paar weniger Morde und spektakuläre Szenen lieber gewesen und deshalb ziehe ich auch einen Stern ab. Ohne viel vorweg zu nehmen möchte ich an dieser Stelle nur anmerken, dass mir manche Figuren einfach zu überzeichnet waren und man nicht auf jedes Sahnehäubchen noch eine Kirsche zum Abschluss setzen muss nur um einen Punkt zu verdeutlichen. Eine Figur muss halt nicht jedes Klischee erfüllen, was man ihr zuschreiben kann und genau das ist mir hier leider negativ aufgefallen.

Fazit:
Die Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen, da ich Jan de Fries als Charakter interessant finde und zu dem schon seit längerem auf der Suche nach einer Krimireihe rund um Anwälte bin. Ein weiterer Pluspunkt der Reihe ist definitiv der Hund Motte, der an sich keine spektakuläre Heldenrolle einnimmt, aber trotz allem eine schöne Ergänzung ist.

Veröffentlicht am 14.03.2021

Spannender Krimi

Die Toten auf Helgoland
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Alle relevanten Details aus vorigen Bänden bezüglich der Ermittler werden im Laufe der Handlung immer wieder aufgegriffen, das heißt selbst ohne Vorwissen findet man sich ganz gut zurecht.

Dieses Mal ...

Alle relevanten Details aus vorigen Bänden bezüglich der Ermittler werden im Laufe der Handlung immer wieder aufgegriffen, das heißt selbst ohne Vorwissen findet man sich ganz gut zurecht.

Dieses Mal geht es um organisierte Kriminalität und anfangs war ich dem Gegenüber sehr skeptisch, da man das alles ja eher weniger mit der idyllischen Nordseeseeinsel Helgoland in Verbindung bringt. Der Fall an sich ist äußerst komplex und man weiß lange Zeit gar nicht wohin sich das alles entwickeln wird. Immer wieder werden neue Spuren aufgegriffen, die im Sande verlaufen und nach und nach tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Man weiß gar nicht wer nun die Wahrheit sagt und wer sie geschickt so verdreht, dass er eventuell aus dem Kreis der Verdächtigen rutscht. Denn irgendwer möchte scheinbar verhindern, dass die wahren Gründe für den Tod des LKA-Beamten ans Licht kommen. Zudem weiß man lange Zeit nicht, ob das alles tatsächlich mit den vorigen verdeckten Ermittlungen zusammenhängen könnte oder ob es ganz andere Gründe gibt.

Mal wieder steht die Ermittlungsarbeit im Vordergrund und die beinhaltet für Lena Lorenzen immer viele Verhöre und Gespräche mit Kollegen. Nebenbei erfährt man noch einiges aus dem Privatleben der Hauptprotagonisten, was einem dabei hilft sich ein klares Bild von den Beteiligten zu formen.
Mich erstaunt es immer wieder wie gut man die Teile dieser Krimireihe in einem weg lesen kann. Wahrscheinlich liegt das neben dem angenehm flüssigen Schreibstil unter anderem an den dialoglastigen, kurzen Kapiteln. Er kommt ohne große Verschnörkelungen und Umschreibungen aus und trotzdem hatte ich als Leser das Gefühl bestens informiert zu sein.

Auch dieses mal gibt es unglaublich viel Lokalkolorit, wobei ich mir an manchen Stellen ein wenig mehr Details gewünscht hätte. Vor allem was Helgoland an sich betrifft hätte ich diese gebraucht, da ich mir manche Dinge einfach nur sehr schwer vorstellen konnte. Ansonsten wird sehr deutlich geschrieben wie die Bewohner von Helgoland auf die Ermittler reagieren und ich finde es immer wieder schön, wie die Autorin die nordische Mentalität darstellt. Auch sonst werden viele örtliche Besonderheiten mit einbezogen, wie die Krabbenbuden und anderes.

Das Cover ist wirklich schön und passt prima zu dem Rest der Reihe. Zusehen ist eine Felsformation auf Helgoland.

Fazit:
Mal wieder ein gelungener Krimi bei dem ich mich frage, ob die angedeuteten Geschehnisse bald eintreffen werden. Und wenn ja im welchen Umfang die den Fortlauf der Geschichte verändern werden. Während dem Lesen hatte ich nämlich die ganze Zeit das Gefühl, als würde es sich um den letzten Band der Reihe handeln. Schließlich wurden schon in den vorigen Bänden Andeutungen diesbezüglich gemacht und deshalb freut es mich umso mehr, dass das hier nicht das Ende war.

Veröffentlicht am 18.01.2021

Tolles Buch

Unberechenbar
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Das Buch unterscheidet sich grundlegend von den anderen Büchern, die ich bisher von Harald Lesch gelesen habe. Dieses Mal geht es ins philosophische rein um zu beweisen, dass das Leben nicht berechenbar ...

Das Buch unterscheidet sich grundlegend von den anderen Büchern, die ich bisher von Harald Lesch gelesen habe. Dieses Mal geht es ins philosophische rein um zu beweisen, dass das Leben nicht berechenbar ist. Dabei wird genau das viel zu oft versucht und wenn man dazu erst einmal eine Formel finden muss, die gerade so zu passen scheint wenn man nicht genauer hinguckt. Er hat sich schon öfters mit Thomas Schwartz

An vielen einzelnen Themen wird gezeigt wo heutzutage noch Verbesserungsbedarf geherrscht und wie man das alles angehen kann. An manchen Stellen wird der Finger genau in offenen Wunden gelegt und es ist einfach erschreckend zu sehen wie manche System funktionieren und vor allem wie sensibel sie sind. Die Verbesserungen würden unter anderem dazu führen, dass die Systeme eben nicht mehr bei jeder Krise ins schlingern kommen und die Lebensqualität der einzelnen Menschen würde vermutlich steigen. Passend dazu werden die Auswirkungen von Corona ausführlich behandelt, schließlich fungiert das Virus wie eine Art Brennglas und führt uns vor Augen wie verletzlich unsere Systeme sind. Und das Virus zeigt auch auf auf wie wenig es im Leben wirklich ankommt und man viel mehr die Dinge wertschätzen und in den Vordergrund rücken sollte, die für uns lange selbstverständlich waren.

Besonders gut gefallen hat mir der Abschnitt über das Dorf-Prinzip, da ich vieles was das betrifft aus meinem Heimatdorf kenne. Man wird halt nicht Teil der Gemeinschaft, wenn man sich wie eine Axt im Walde benimmt. Aber nicht nur darum geht es, sondern wie dieses Prinzip das Leben in Städten erleichtern kann und warum es ein erstrebenswertes Ziel ist.

Mir gefällt das schlichte Cover, da man so auf den ersten Blick allein durch die Untertitel "√Das Leben ist mehr als eine Gleichung" sieht um was es sich handelt.

Fazit:
An sich ist es ein eher kurzweiliges Buch, was man schnell durchgelesen hat. Mir hat der positive Tenor des Buches gefallen, denn zu den meisten Problemen werden passende Lösungen geliefert. Zudem wird alles für den Laien gut verständlich geschrieben und man merkt quasi nur an den gut untermauerten Argumenten, dass hier zwei Wissenschaftler als Autoren zusammen gearbeitet haben.