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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2016

Tolles Komplettpaket

Vergeltung im Münzhaus
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Eine weitere Geschichte um die Apothekerin Adelina und ihrer Familie in Köln im Jahr 1408. Im Haus des Münzwechslers wird ein Toter gefunden, erstochen. Der Knecht des Toten beschuldigt die junge Hebamme ...

Eine weitere Geschichte um die Apothekerin Adelina und ihrer Familie in Köln im Jahr 1408. Im Haus des Münzwechslers wird ein Toter gefunden, erstochen. Der Knecht des Toten beschuldigt die junge Hebamme Clara, einen Grund hätte sie. Doch sie ist die Freundin von Adelinas Tochter Griet und sie setzen alles daran Claras Unschuld zu beweisen. Hilfe kommt vom zukünftigen Gewaltrichter Cristan, der nicht nur Interesse an der Aufklärung des Mordfalles hat und dadurch zusätzliche Turbulenzen entstehen.
Hier habe ich einen ganz tollen Roman gelesen. Neben dem historischen, was wirklich gut beschrieben wird, geht es auch um einen Kriminalfall und eine Liebesgeschichte. Tolle Kombination, die in keinem Bereich schwächeln. Dazu kommen die Figuren, Adelina und ihre Familie, die sehr gut dargestellt werden und die ich mir dadurch fast schon bildhaft vorstellen konnte. Die Persönlichkeiten sind mir richtig nahe gekommen, Adelina ist eine sehr lebensweise Frau. Frühere Romane über die Apothekerin Adelina kannte ich bisher nicht, doch ich konnte mich gleich gut in den Roman einfinden, das hat die Autorin sehr gut gelöst.
Was mir noch ganz besonders gefallen hat sind die Dialoge. Diese sind ganz toll zu lesen und geben dem Roman nochmal eine ganz besondere Note.
Ich finde, hier passt einfach alles, der Schreibstil hat mir neben der Geschichte viel Lesespaß verschafft. Meine volle Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tagebuch aus dem Altersheim

Eierlikörtage
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Hendrik Groen ist 83 ¼ Jahre alt und lebt in einem Altersheim in den Niederlanden. Er mag sich nicht einreihen in die ewige Jammerei der anderen Bewohner und im doch recht tristen Alltag im Altersheim ...

Hendrik Groen ist 83 ¼ Jahre alt und lebt in einem Altersheim in den Niederlanden. Er mag sich nicht einreihen in die ewige Jammerei der anderen Bewohner und im doch recht tristen Alltag im Altersheim vor sich hin leben.
Hendrik beschließt für ein Jahr Tagebuch zu schreiben. Dadurch lernt der Leser ihn, seinen Alltag und seine Freunde näher kennen. Sie gründen einen Club mit dem Namen „Alt aber nicht tot“ und unternehmen zusammen Ausflüge. Ein wenig zynisch betrachtet Hendrik sich und den Alltag in dieser sog. Pflegeeinrichtung. Leute sterben und auch der Club bleibt nicht von den Heimsuchungen des Alterns verschont. Es wird nichts verklärt und auch Selbstmitleid suchte ich vergebens. Allein, die körperlichen Beschränkungen sind lästig, Spaziergänge dauern sehr lange und der Weg wird immer kürzer.
Die Einträge für die einzelnen Tage sind kurz, knapp, prägnant gehalten. Probleme von alten Leuten und der Alltag im Altersheim werden schonungslos erwähnt, wenn auch oft mit einem Augenzwinkern, oder zynisch. Traurig, wenn Hendrik kurz von seinem Kind und seiner Frau schreibt.
Mir hat das Buch gut gefallen, die Tagebuchform ist in diesem Fall mal etwas anderes, und vom Schreibstil sehr gut. Ich kann mir Hendrik Groen recht gut vorstellen und hätte nichts dagegen ihn auch persönlich kennen zu lernen. So gut hat das Tagebuch-lesen funktioniert.
Auch wenn Hendrik Groen eine erfundene Figur ist, ein gelungenes Buch. Da hätte ich gerne noch ein zweites Jahr Tagebuch von gelesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsam und aufschlussreich

Von Krösus lernen, wie man den Goldesel melkt
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Ein neues Buch vom Kabarettisten Sebastian Schnoy. Es geht ums Geld. Die Geschichte der Entstehung von Handel und Geld, des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, Aktien, Sozialismus, Zinseszins, Steuern und vieles ...

Ein neues Buch vom Kabarettisten Sebastian Schnoy. Es geht ums Geld. Die Geschichte der Entstehung von Handel und Geld, des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, Aktien, Sozialismus, Zinseszins, Steuern und vieles mehr. Dabei werden viele gesellschaftliche Dinge beleuchtet, warum einige bezahlen, andere Hilfe bekommen. Der Sinn und Unsinn der Geldwirtschaft wird gut dargestellt und bringt dem Leser Wissen um die, manchmal schon irrsinnige, Geldwirtschaft näher. Dabei fehlt der Humor und Satire nicht. Einige Male musste ich nicht nur grinsen, sondern auch laut lachen. Eine gute Mischung, die die Aktualität auch nicht vermissen lässt. Denn gerade als ich über einen italienischstämmigen Restaurantbesitzer gelesen habe, der seinen Schutzgelderpresser tötet und unter den neuen Fliesen im Restau-rant verschwinden lässt, kam in den Nachrichten ein Beitrag darüber, die aktuelle Gerichts-verhandlung. Viel Arbeit um die Geschichte des Geldes darzustellen und auch die heutige Situation, die nicht unbedingt durchsichtig ist. Allerdings war es mir manchmal etwas zu langatmig und ich musste mich stellenweise dann doch selber überreden weiter zu lesen. Und, man lernt nicht wie man den Goldesel melkt. Wird aber das Thema Geld gut unterhal-ten und versteht es eventuell etwas besser.
Zudem ist die Idee, die Möglichkeit des papego (zwischen Buch und mobil lesen wechseln) eine tolle Möglichkeit, auch wenn ich sie nicht genutzt habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zustände

Deutschland im Blaulicht
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Was für ein Buch, was für ein Bericht. Nicht, dass man es als einigermaßen denkender Mensch nicht schon geahnt hätte, doch die Zustände von einer Polizisten direkt geschildert zu lesen ist schon heftig. ...

Was für ein Buch, was für ein Bericht. Nicht, dass man es als einigermaßen denkender Mensch nicht schon geahnt hätte, doch die Zustände von einer Polizisten direkt geschildert zu lesen ist schon heftig. Das Gebaren von gerade Leuten mit Migrationshintergrund gegenüber der Polizei und dann noch einer Frau, ist ohne Worte. Dass diese dann auch noch eine sog. Opferrolle annehmen und darauf herum zureiten finde ich mehr als nur schlimm. Wie soll denn da noch irgendetwas vernünftig funktionieren, wenn die Polizei ja scheinbar keine Macht mehr hat die Dinge im Sinne des Gesetzes zu regeln. Wie deprimierend muss das sein, wenn dann jemand gefasst wird und die Justiz dann so einen Schmusekurs beschreitet, aus welchen Gründen auch immer. Sparsamkeitswut gerade bei der Polizei geht überhaupt nicht, ob mit oder ohne Migrantenprobleme. Ich finde den Ansatz der Autorin, die Familien mehr in die Pflicht zu nehmen, damit sich hier angepasst werden kann, sehr gut. Und halt Konsequenz und Härte bei der Durchsetzung dieser Dinge.
Beim Lesen dieses Buches bin ich sehr ärgerlich geworden aufgrund der beschriebenen Zustände. Angst kam dann allerdings auch dazu, Angst wohin das noch führen mag, wenn nicht ganz schnell gegengesteuert wird.
Ich bin der Meinung, wer in Deutschland leben möchte und seine sozialen Rechte gerne und schnell einfordert, hat auch die Pflichten zu erfüllen und sich hier der Gesellschaft anzupassen, sonst kann er gerne wieder gehen. Wer „Scheiß Deutschland“ sagt, sollte nicht hier sein! Wer sich hier alles raus nimmt sollte keine Ausrede von wegen Kultur und Religion anführen und nach der hiesigen Kultur leben. Die Aussage „Love it or leave it“ ist so etwas von passend.
Dieses Buch sollte jeder Politiker lesen, besonders die, die für die innere Sicherheit zuständig sind. Diese sollten tatsächlich auch mal die Polizisten vor Ort begleiten.
Dieses Buch sollte wesentlich besser gemacht werden, mehr Aufmerksamkeit bekommen und endlich danach gehandelt werden.
Meine Tochter soll sich weiter unbehelligt auf der Straße bewegen können, und voll verschleierte Frauen haben aufgrund unserer Kultur hier nichts zu suchen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vielschichtig

Bevor die Welt erwacht
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Der Sohn von Quinn und Belle lernt im Rahmen einer Pfadfinderaktion Ona kennen. Ona ist 104 Jahre alt und findet einen Zugang zu dem etwas anderen Jungen. Doch dieser stirbt und Ona erfährt es erst nach ...

Der Sohn von Quinn und Belle lernt im Rahmen einer Pfadfinderaktion Ona kennen. Ona ist 104 Jahre alt und findet einen Zugang zu dem etwas anderen Jungen. Doch dieser stirbt und Ona erfährt es erst nach Besuchen von seinem Vater Quinn. Erzählt wird die Ge-schichte von Ona und ihre Begegnungen mit dem Jungen, von Onas Vergangenheit. Dann besucht Quinn Ona weiter, mit seiner Trauer, seinen Schuldgefühlen auch gegenüber sei-ner Ex-Frau Belle. Diese verwobene Geschichte, wo Erwachsene nach dem Tod eines Kin-des scheinbar endlich ihren Weg finden ist gut geschrieben. Mich hat dieser Roman immer wieder gepackt, er hat sich wie das Leben gelesen. Mit Verständnis und Unverständnis für die Protagonisten, aber immer ein Verstehen ihre Handlungen. Und welche Dinge sich im Laufe der Zeit offenbaren, Liebe und Zuhöre, auf welcher Seite auch immer. Aus Trauer und Schuldgefühlen entwickelt sich eine wahre Freundschaft, das Annehmen der jetzigen Gegebenheiten. Diese Geschichte, um eine alte Frau, die durch die Idee eines Jungen ei-nen, oder mehr, Weltrekorde anpeilt, ist sehr vielschichtig und abwechslungsreich ge-schrieben. Ich finde, dieser Roman ist durchaus mal etwas anderes, und hat mir gut gefal-len.