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Veröffentlicht am 22.08.2022

Leidensweg

Der Zug der Waisen
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Molly ist wieder in einer neuen Pflegefamilie gelandet und da sie ein altes Buch aus der Bib-liothek behalten hat muss sie Sozialstunden ableisten. Diese ergeben sich bei der über neun-zigjährigen Vivian ...

Molly ist wieder in einer neuen Pflegefamilie gelandet und da sie ein altes Buch aus der Bib-liothek behalten hat muss sie Sozialstunden ableisten. Diese ergeben sich bei der über neun-zigjährigen Vivian und die kann gerade Molly ihre Geschichte gut erzählen. Vivian ist die Tochter irischer Einwanderer und in New York verliert sie als neunjährige ihre Familie. Sie landet mit anderen Waisen in einem der Zugtransporte in den Mittleren Westen. Doch nicht alle Kinder finden eine neue Familie, oft wurden sie als billige Arbeitskräfte eingesetzt.
Vivians Geschichte liest sich berührend und man möchte dieses kleine Mädchen einfach in den Arm nehmen und ihr Sicherheit geben. Wie können Menschen so agieren, gegenüber so vielen Waisenkindern. Keine so rühmliche Geschichte aus der Vergangenheit der USA, auch wenn hinter der Idee der Verschickung der Kinder sicherlich nichts böses steckte.
Vivians Geschichte ist sehr gut erzählt und mit der von Molly gekonnt verbunden. Vivian erzählt die Zeit, bis ihr Leben ruhiger wird. Aber auch mit merkbaren Abstand zur Vergangenheit. Ich glaube, wie sich so ein Kind in solchen Situationen fühlt kann man sich nicht vorstellen.
Der Einstieg mit Molly fiel mir etwas schwer, doch im Ganzen ist dies ein gelungener Ro-man über die Zeit der Waisenzüge und dem Leid der Kinder, auch heute.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Roadtrip anders als geplant

Wir sehen uns zu Hause
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Mit dem alten Wohnmobil haben Anne und ihr Mann eine Tour durch Skandinavien ge-plant. Doch es kommt anders und nun ist Anne in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und fragt sich warum Peter nie dorthin wollte ...

Mit dem alten Wohnmobil haben Anne und ihr Mann eine Tour durch Skandinavien ge-plant. Doch es kommt anders und nun ist Anne in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs und fragt sich warum Peter nie dorthin wollte und nie etwas erzählt hat.
Anne begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit nach ihrem Mann besonders nachdem noch ein Brief von einem Notar auftaucht. Sie trifft auf ihrer Tour viele interes-sante Menschen, die manchmal schon ziemlich klischeehaft dargestellt sind.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt, doch Annes Seite hat mir am meis-ten gefallen. Die Anderen haben das Ganze halt mit abgerundet und zwischendurch wa-ren mir die Wechsel zu schnell.
Anne beweist in meinen Augen viel Mut damit alleine durchs Land zu reisen. Dabei findet sie im Endeffekt besser zu sich selbst, arbeitet mit der Trauer und erlebt schon ein Wech-selbad der Gefühle.
Einiges bzw. einige Personen waren mir zu überspitzt dargestellt und es gab viele Zufälle. Am Ende blieben bei mir noch Fragen offen bzw. da hätte noch etwas weiter geschrieben werden können.
Doch den Roman zu lesen hat mir gut gefallen, er hat mich unterhalten und mitgenom-men. Ich war durchaus mit Anne unterwegs und es wurden mehrere Dinge angesprochen, wie die DDR Vergangenheit. Das hat nochmal einen anderen Kontext gegeben, war inte-ressant.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Unterschwellig bedrohlich

Tief in den Wäldern
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Als erstes muss ich sagen, dass mich das Cover gleich gepackt hat. Ein sehr beeindruckendes Bild der Natur mit dem klein wirkenden Auto.
Die Autorin hat es geschafft im Hintergrund immer eine etwas bedrohliche ...


Als erstes muss ich sagen, dass mich das Cover gleich gepackt hat. Ein sehr beeindruckendes Bild der Natur mit dem klein wirkenden Auto.
Die Autorin hat es geschafft im Hintergrund immer eine etwas bedrohliche Stimmung zu erhalten, obwohl es erstmal eine beeindruckende Natur ist.
Die Hauptperson, Hailey, ist schon eine ganz besondere junge Frau und muss mit dem plötz-lichen Tod ihres Vaters fertig werden. Dazu im Haushalt ihrer Tante mit dem bedrohlich wirkenden Ehemann klar kommen. Dann findet sie ein Geheimnis raus und muss sich mit einer sehr ungewöhnlichen Situation in Sicherheit bringen.
Wer ist der Mörder der jungen Frauen, die immer wieder am Highway bei der Ortschaft Cold Creek gefunden werden? Sehr viel mehr möchte ich zur Handlung gar nicht schreiben, denn der Leser soll nicht zu viel erfahren.
Ich lese generell wenig Krimis, Thriller und war gespannt. Die unterschwellige Gefahr war gut beschrieben, fast wie nebenbei aufgebaut. Doch stellenweise empfand ich es als zu lang-atmig, wo die Spannung abflachte und ich auf Geschehnisse wartete. Als dann was passierte empfand ich es trotz der Taten gar nicht so spektakulär. Es fehlte ein Spannungsbogen.
Der Prolog und der Epilog waren anders und haben mir gut gefallen. Insgesamt war es eine interessante Geschichte, beklemmend, atmosphärisch mit durchaus besonderen Charakteren und einem kranken Täter, gut zu lesen und aufgebaut. Am Ende fehlte mir noch etwas zu-sätzliche Aufklärung.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Heilsame Insel vor Kanadas Küste

Heimkehr nach Whale Island
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Auftaktroman einer dreibändigen Reihe um drei Brüder die von der kanadischen Insel Whale Island stammen und deren Frauen. Die Insel ist fiktiv, doch die Natur und die Lage vor Nova Scotia ist halt echt. ...

Auftaktroman einer dreibändigen Reihe um drei Brüder die von der kanadischen Insel Whale Island stammen und deren Frauen. Die Insel ist fiktiv, doch die Natur und die Lage vor Nova Scotia ist halt echt. Das hat mir richtig gut gefallen und ich konnte mir die Um-gebung sehr gut vorstellen.
Greta arbeitet in einem der Sommerset-Hotels und soll ihren Chef nach Whale Island be-gleiten. Erst nach und nach wird klar warum gerade Greta Duncan Sommerset begleiten sollte. Doch der schwierigste Punkt ist erstmal, dass sie für Duncans Ehefrau gehalten wird und der das nicht berichtigt. Doch langsam wachsen Greta die modernisierungsbedürftige Lodge der Camerons und einige Einwohner der Insel und die Insel selbst ans Herz. Natür-lich gibt es einige Probleme, geschäftliche und private.
Die Geschichte um Greta und Duncan hat sich gut lesen lassen. Mich hat zu Anfang ge-stört, dass die Annahme, dass Greta Duncans Frau ist von ihm nicht gleich berichtigt wur-de und sich dieses für mein Empfinden ziemlich gezogen hat. Nach und nach erfährt man Duncans Geschichte und auch Gretas.
Naturschilderungen und diverse Nebencharaktere empfand ich als gelungen dargestellt.
Je weiter ich gelesen habe desto besser gefiel mir die Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Schwere Zeiten

Aufbruch in ein neues Leben
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Erster Band der Hebammen-Saga
Drei ganz unterschiedliche junge Frauen treffen in Berlin 1917 aufeinander. Gemeinsam beginnen sie eine Hebammenausbildung. Sie kommen aus so verschiedenen Lebensverhält-nissen ...

Erster Band der Hebammen-Saga
Drei ganz unterschiedliche junge Frauen treffen in Berlin 1917 aufeinander. Gemeinsam beginnen sie eine Hebammenausbildung. Sie kommen aus so verschiedenen Lebensverhält-nissen und es eint sie der Wunsch nach Unabhängigkeit, zu helfen. Gemeinsam unterstützen sie sich in der Ausbildung und helfen den Frauen nicht nur bei Entbindungen.
Es ist der erste Weltkrieg und die Not und das Elend werden in der Stadt immer schlimmer. Diese Beschreibung ist der Autorin gut gelungen.
Mir hat beim Lesen etwas mehr Intensivität gefehlt, mehr Emotionen. Ich hatte das Gefühl, dass hier ganz viel abgehandelt wird, aber etwas fehlt, was das Lesen emotionaler macht. Eine interessante Zeit, ein ganz tolles Thema. Und Hebammen haben damals scheinbar mehr Anerkennung genossen wie heute, wo alles weg rationalisiert wird.
Hier also vielleicht etwas weniger, dafür die einzelnen Geschichten mit mehr Gefühl. An-sonsten hat mir der Roman beim Lesen gefallen.

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