Schöne Geschichte, leider wurde das Potenzial nicht ausgeschöpft
Villa AmalfiTramonti, Sommer 1950: Ida ist 16 Jahre alt und hat es als unerwünschte Tochter, mit ihrem Vater wirklich nicht gut getroffen. Er ist aggressiv, ein Säufer und Schläger. Die Mutter kann sich gegen ihn ...
Tramonti, Sommer 1950: Ida ist 16 Jahre alt und hat es als unerwünschte Tochter, mit ihrem Vater wirklich nicht gut getroffen. Er ist aggressiv, ein Säufer und Schläger. Die Mutter kann sich gegen ihn leider nicht durchsetzen, da der Vater auch gegen sie gewalttätig wird. Als der Vater Ida mit einem viel älteren Mann verheiraten will, sieht die Mutter den Zeitpunkt gekommen, an dem Ida ihren eigenen Weg gehen muss. Sie schickt Ida zu ihrer Tante und ihrem Onkel und bittet die beiden in einem Brief Ida zu helfen um nach ihren eigenen Wünschen leben zu können. Nachdem Ida einen Job im Hotel Amalfi bekommen hat, trifft sie auf die verwöhnte Tochter der Hotelbesitzer, Guendalina, und den schrecklichen Kellner Aurelio. Beide sind sie heimtückisch und gemein zu Ida. Guendalina und Aurelio spielen Ida übel mit. Ida sieht sich in die Situationen mit ihrem Vater zurück versetzt und glaubt, dass sie es so verdient hätte und nichts wert sei. Die Hotelbesitzer des „Villa Amalfi“, Annalisa und Signor Vittorio, die Eltern von Guendalina, sind dagegen sehr nett zu Ida.
Nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe hatte ich eine turbulente und spannende Geschichte erwartet. Die Geschichte plätschert jedoch in den ersten zwei Abschnitten eher vor sich hin. Erst im dritten Abschnitt nimmt sie Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich.
Jegliche Probleme in Idas Leben werden recht schnell gelöst. Auch gibt es sehr viele Zufälle in der Geschichte. Dadurch wirkt die Geschichte nicht authentisch. Der Charakter von Ida wird in der Geschichte eher als unfehlbar dargestellt. Desto mehr trifft Ida am Ende eine unerwartete Entscheidung mit der man als Leser, bei ihrer Persönlichkeits-Beschreibung, nicht gerechnet hätte. Das Ende ist dann umso überraschender und hinterlässt viele Ungereimtheiten und Fragen, bei denen ich hoffe, dass sie vielleicht noch im zweiten Band beantwortet werden. Deshalb bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Das Cover gefällt mir. Es zeigt das Ambiente in dem die Geschichte spielt und lässt Urlaubsstimmung aufkommen.
Die Beschreibung der Landschaft, Umgebung und Protagonisten ist bildhaft gut dargestellt.
Wer eine leichte Urlaubs-Lektüre sucht, bei der man nicht über die vielen Unstimmigkeiten nachdenken sollte, könnte an dem Roman durchaus seine Freude haben.
Die Idee zu der Geschichte gefällt mir gut, die Umsetzung hingegen konnte mich in dem ersten Band nicht überzeugen.
Idas Rezept „Tagliolini al Limone“ durfte ich leider nicht kennen lernen, da ich das eBook gelesen habe und das Rezept nur in der Printausgabe enthalten ist.