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Veröffentlicht am 15.08.2023

eine phantasievolle und spannende Geschichte über magische, geheime Lebewesen

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Die 11jährige Edith wird vor den Sommerferien nicht von ihren Eltern vom Internat abgeholt, da diese verschollen sind.
Daher muss sie zu ihrem Onkel, der Tierarzt ist und ganz versteckt im Wald lebt, von ...

Die 11jährige Edith wird vor den Sommerferien nicht von ihren Eltern vom Internat abgeholt, da diese verschollen sind.
Daher muss sie zu ihrem Onkel, der Tierarzt ist und ganz versteckt im Wald lebt, von dem sie jedoch noch nie etwas gehört hat.
Bald merkt sie auch, warum das so ist. Denn er ist kein normaler Tierarzt, sondern er behandelt auch außergewöhnliche magische Tiere, von denen niemand etwas wissen darf.
Schon gar nicht das Syndikat, das sich auf die Jagd dieser außergewöhnlichen Tiere spezialisiert hat.

Edie ist ein sympathisches, taffes Mädchen, mit dem man zu Beginn total Mitleid hat. Ihre Eltern holen sie nicht ab, da sie verschollen sind. Dann wird sie zum Onkel abgeschoben (von dem sie im Übrigen noch nie was gehört hat), und dieser will sie loswerden.
Erst, als er merkt, dass sie eine magische Fähigkeit hat, nämlich mit Tieren telepathisch kommunizieren zu können, nimmt er sie wahr. Und nimmt sie mit zu den Yetis, wo die beiden einem kranken Yeti-Kind helfen sollen.
Wie Edie ihre Gabe bemerkt, war berührend dargestellt. Dass sie feststellt, dass ihre Kopfschmerzen und die Geräusche eigentlich Tierstimmen in ihrem Kopf sind, war einfach wundervoll. Und süß war, wie ihr der Hund Arnold dabei geholfen hat.

Die magischen Tiere sind natürlich phantastisch, allen voran die Pegasi mit dem König, die Yetis und auch alle anderen, die erwähnt wurden und auf die ich mich schon in den nächsten Bänden freue.
Das Buch vermittelt viele schöne Werte, wie Hilfsbereitschaft, als Edie ihre Gabe einsetzt, um kranken Tieren zu helfen; Zusammenhalt, Mut, Freundlichkeit und natürlich Freundschaft, denn viele Tieren auf Edies abenteuerlicher Reise werden ihre Freunde.

Dass es in Kinderbüchern Bösewichte gibt, ist ja fast schon obligatorisch; überhaupt wenn es so phantastische Wesen sind wie hier, war klar, dass das Syndikat diese Tiere jagen und verkaufen will.
Doch den Showdown am Schluss fand ich viel zu brutal, da hätte etwas weniger auch gereicht.

Der Plan vom Waldhaus und dem Grundstück des Onkels im vorderen sowie der Plan der Reise von Edie und ihrem Onkel bzw. dem Syndikat zu den Yetis im hinteren Buchdeckel ist sehr hilfreich, so hat man die Gegebenheiten vor Augen bzw. kann die Reiserouten nachvollziehen.


Fazit:
Eine phantasievolle und spannende Geschichte über ein taffes Mädchen, das telepathisch mit Tieren reden kann, und das mit ihrem Onkel magische, geheime Lebewesen beschützt und sich aufmacht, einem kranken Yeti zu helfen. Leider war mir der Showdown für ein Kinderbuch zu brutal.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Auftakt der Krimireihe über einen mordenden Arzt und dessen Lebensgefährtin

Ein mörderisches Paar. Das Versprechen
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Leider kannte ich bisher noch kein Buch von Klaus-Peter Wolf, das wäre wohl besser gewesen, denn der Protagonist dieser Reihe ist derselbe wie von einer anderen Reihe des Autors. Es kommen daher auch viele ...

Leider kannte ich bisher noch kein Buch von Klaus-Peter Wolf, das wäre wohl besser gewesen, denn der Protagonist dieser Reihe ist derselbe wie von einer anderen Reihe des Autors. Es kommen daher auch viele andere Personen aus seinen Reihen vor, wobei einem oft die Hintergrundinfos und die Kenntnis über die Beziehungen der Personen untereinander fehlt.

Ich finde es total witzig, dass der Serienmörder Bernhard Sommerfeldt, der nun als Ernest Simmel eine Klinik an der Nordsee leitet, weiterhin alle Bösewichte eliminiert, die die von ihm gegebene zweite Chance nicht nutzen und weiterhin kriminelle Dinge treiben (zB Drogen an Schulen verkaufen, woraufhin sogar ein Schüler gestorben ist).
Doch jemandem gefällt das ganz und gar nicht, weshalb die Hochzeitsplanungen von Sommerfeldts Verlobter Frauke erstmal ruhen müssen.

Die Geschichte ist teilweise schräg, bizarr, etwas überzogen, und hat aber auch richtig guten Humor.
Leider gab es für mich immer wieder einige Längen, da einfach zu viel Drumherum war, und der Fall dann total in den Hintergrund geriet.
Der Cliffhanger hat mich dann aber doch neugierig auf den nächsten Band gemacht!

Der Autor liest selbst; nachdem ich mich an dessen Stimme und Intonation gewöhnt hatte, fand ich gut, wie er den einzelnen Figuren Leben einhaucht.


Fazit:
Den schrägen Humor von Klaus-Peter Wolf muss man mögen; für mich war es zu viel Drumherum und zu wenig Fall. Auch wenn ich auf den Fortgang des Cliffhangers neugierig bin.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

aufwühlendes und emotional intensives Jugendbuch

Rattensommer
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Die Sommerferien haben begonnen, es ist brütend heiß. Lou und Sonny, beste Freudinnen seit Kindertagen, verbringen die Zeit gemeinsam und erste Gefühle keimen.
Bis Hagen Bender, der "Mörder" von Sonnys ...


Die Sommerferien haben begonnen, es ist brütend heiß. Lou und Sonny, beste Freudinnen seit Kindertagen, verbringen die Zeit gemeinsam und erste Gefühle keimen.
Bis Hagen Bender, der "Mörder" von Sonnys Mutter, aus dem Gefängnis entlassen wird. Denn seitdem hat Sonny nur noch Rachegedanken.

Die Geschichte wird aus ich-Sicht von Lou erzählt, daher kann man sich tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen. Die Sätze sind einfach und kurz gehalten, Lou erzählt uns quasi ihre Erlebnisse. Auch die drückende Hitze des Sommers kann man richtig auf der Haut spüren.
Der Autorin gelingt es hervorragend, die Gefühle von Lou authentisch rüberzubringen, sodass man diese auch als Erwachsener nachvollziehen kann, besonders auch das Gefühlschaos, als sie merkt, dass sie plötzlich mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Sonny hat.
Dann ist da noch die Sache mit ihrer Schwester, die genau ein Jahr vor Lous Geburt tot zur Welt gekommen ist. Lou hat sogar deren Namen bekommen. Sie fühlt sich nur als Ersatz und hat das Gefühl, dass v.a. ihre Mutter den möglichen Charakter ihrer Schwester auf sie projiziert.
Und dann verlangt auch noch Sonny von ihr, gemeinsam an Hagen Bender Rache zu nehmen, wogegen sie sich aber verweigert, was Sonny gegen sie aufbringt und sie sich von ihr emotional entfernt, was Lou sehr zu schaffen macht. Und sie hat das Gefühl, dass sie Sonny seit dem Tod deren Mutter ständig retten muss, obwohl diese aber gar nicht gerettet werden will.

Ich finde, bei Sonny ist es der Autorin nicht ganz so gut gelungen, deren Gefühlswelt darzustellen. Anfangs schon, man fühlt richtig mit ihr mit, als plötzlich der Typ, der für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist und sie ihn deshalb nur "Mörder" nennt, nach nur 3 Jahren wieder aus dem Gefängnis entlassen wird. Sie ist immer noch in ihrer Trauer, ihr Leben ist zerstört, aber "der" darf schon wieder frei sein. Das kann sie verständlicherweise nicht akzeptieren und hegt Rachegedanken.
Aber WIE sie sich dann verhält - auch Lou gegenüber - das entgeht leider meinem Verständnis. Klar, sie ist schwer traumatisiert, aber ich kann ihr Verhalten trotzdem nicht wirklich nachvollziehen. (besonders was die Katze von Hagen Bender betrifft, wo sie doch immer so eine große Tierfreundin war.)

Sehr gut haben mir die beiden Szenen gefallen, wo Lous Mutter endlich merkt, dass Lou nicht der "Ersatz" ihrer verstorbenen Schwester ist, sondern ein ganz eigener, selbstbestimmter Mensch.
Und Lous Entwicklung, besonders am Schluss, als sie für sich endlich erkannt hat, dass sie ein eigenständiger Mensch ist und auch ohne Sonny zurechtkommt. Auch wenn sie gerne die "alte" Sonny und die starke Freundschaft von damals wieder zurückhätte.
Leider hat mir der Schluss das bisher gute, wenn auch emotional eher deprimierende, Buch etwas verleidet; die Schlussszene am See ist sehr brutal, und es bleiben auch etliche Fragen offen, was ich für ein Jugendbuch - besonders für ein intensives wie dieses - nicht gut finde.


Fazit:
Ein intensives, aufwühlendes und emotionales Jugendbuch über die Entwicklung zweier Freundinnen. Leider haben mir das Ende und die offen gebliebenen Fragen nicht gefallen.

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Veröffentlicht am 12.08.2023

gelungene Fortsetzung der historischen Krimi-Reihe um eine junge Obduktionsassistentin

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 2)
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In Band zwei der "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin"-Reihe werden im München des Jahres 1914 ein toter Säugling in einem Hinterhof im Stadtteil Schwabing gefunden. Doch wo ist die Mutter des Säuglings?

Es ...

In Band zwei der "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin"-Reihe werden im München des Jahres 1914 ein toter Säugling in einem Hinterhof im Stadtteil Schwabing gefunden. Doch wo ist die Mutter des Säuglings?

Es war wundervoll, wieder in die Welt der jungen Obduktionsassistentin Anna Zech und ihres guten Bekannten, des Adeligen Friedrich von Weynand, der sich als Journalist Fritz Nachtwey nennt, einzutauchen.
Ich mag den mitreißenden Schreibstil und die authentische Darstellung der damaligen Lebensweise dieser Reihe besonders gern!
Und natürlich hat die Autorin mit Anna eine sympathische und taffe Protagonistin geschaffen. Auch mit Fritz bin ich diesmal wärmer geworden, denn er entwickelt sich charakterlich weiter und ist nicht nur damit einverstanden, ernsthaften Journalismus zu betreiben, sondern er ist auch mitfühlend und empathisch.
Auch das Geplänkel zwischen den beiden wird intensiver, und wer weiß, was sich in folgenden Bänden noch ergibt.

Die Geschichte reflektiert das Leben in früheren Zeiten; die großen Probleme unverheirateter Frauen, schwanger zu werden und das Kind dann illegal abtreiben zu müssen, sowie die verpönte und mit Strafe belegte Homosexualität sind große Themen in dem Buch.
Besonders gut haben mir die Darstellung der damaligen Lebensumstände, die sozialen Gefüge, das Leben in Künstlerkreisen, die Spitzelei zu Kriegszeiten, die technischen Fortschritte und natürlich auch die Verwebung von fiktiver Handlung und historischen Ereignissen gefallen.
Die Geschichte spielt zu Beginn des Ersten Weltkriegs und man erfährt, wie große Euphorie oder Hass und Wut über den Krieg die Bevölkerung entzweit und wie einige Männer versuchen, sich (verständlicherweise) vor dem Kriegsdienst zu drücken.
Selbstverständlich war auch die Darstellung und der Fortschritt der damaligen Gerichtsmedizin sowie Kriminalistik interessant und fesselnd und die Auflösung des Falls ist hervorragend gelungen!


Fazit:
Gelungene Fortsetzung um die sympathische und taffe Obduktionsassistentin Anna Zech und den Journalisten Fritz von Weynand im Jahr 1914 mit vielen historischen Details. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall!

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Veröffentlicht am 05.08.2023

eine turbulente Suche nach der Queen

Plötzlich wach! 1: Mit der Queen ne Kutsche kapern
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Im ersten Band der Reihe "Plötzlich wach!" lernen wir Annemie kennen, die in den Ferien mit ihrer Mutter von der Nordsee zu ihrer Großmutter in die Stadt ziehen muss, da diese Hilfe mit ihrem Wachsfigurenkabinett ...

Im ersten Band der Reihe "Plötzlich wach!" lernen wir Annemie kennen, die in den Ferien mit ihrer Mutter von der Nordsee zu ihrer Großmutter in die Stadt ziehen muss, da diese Hilfe mit ihrem Wachsfigurenkabinett braucht.
Annemie langweilt sich, weil sie niemanden in der Stadt kennt und auch nicht an ihr geliebtes Meer kann.
Bis eines Morgens ein fremder Junge vor ihr steht - und die Wachsfigur der Queen ist auch verschwunden.

Annemie macht sich mit Leo auf die Suche nach der Wachsfigur, obwohl sie Leo zuerst nicht leiden kann. Er hat sie beim Frühstück gestört, und er macht komische Witze.
Die beiden geraten durch die Queen in eine chaotische Situation nach der anderen. Nachdem die beiden in Sherlock Holmes Manier sämtliche Spuren verfolgen, um die Queen endlich zu finden, prellt diese zuerst die Zeche (sie hat doch einen Schatzmeister, der sich um sowas kümmert), dann stehlen sie eine (Hochzeits-)Kutsche, weil die königliche Hoheit Lust auf eine Kutschenfahrt hat. Und dann klauen sie auch noch ein Tretboot in Schwanen-Form (obwohl Leo eine Schwanen-Phobie hat).
Doch mit der Zeit merkt Annemie, dass sie nicht die einzige mit - ihrer Meinung nach - seltsamen Eigenschaften ist.
Und dass Leo sie so mag, wie sie ist. Und umgekehrt auch (nachdem ihr selbst klargeworden ist, dass sie Leo eigentlich mag, weil er ein Kumpel zum Pferde(äh Kutschen)stehlen ist ;)

Somit ist dies ein unterhaltsames und witziges Kinderbuch, das auch Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Mut näherbringt, und ebenso, dass man andere so akzeptieren soll, wie sie sind. Und sich ebenso.
Und in diesem Band kommt jede Menge Queen- und Royals-Flair rüber, was mir sehr gut gefallen hat.

Selbstverständlich gibt es ein humorvolles Happy-End; und man erfährt auch, wieso die Wachsfiguren in Oma Fritz' Wachsfigurenkabinett lebendig werden.
Leider waren es für meinen Geschmack zu wenige Illustrationen, und einige der kleineren kamen dann auch noch doppelt vor.


Fazit:
Ein wunderbares, fantasievolles Kinderbuch mit einer lebendigen Wachs-Queen, mit der Annemie und Leo jede Menge Chaos (aber auch Spaß) erleben. Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit Dracula :)

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