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Veröffentlicht am 04.08.2023

Was wäre, wenn alle nur mehr die Wahrheit sagen würden...

Alles, was du denkst
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Die 14-jährige Jana hat eine besondere Gabe von ihrer Großmutter geerbt: andere Menschen vertrauen ihr ihre geheimsten Wünsche an und sagen ihr nur die Wahrheit.
Da Jana einflussreiche Influencerin werden ...

Die 14-jährige Jana hat eine besondere Gabe von ihrer Großmutter geerbt: andere Menschen vertrauen ihr ihre geheimsten Wünsche an und sagen ihr nur die Wahrheit.
Da Jana einflussreiche Influencerin werden will, und die Welt verbessern, nutzt sie ihre Fähigkeit im Netz - trotz Warnung ihrer Großmutter. Doch es kommt zum totalen Chaos. Kann sie diesen Alptraum wieder rückgängig machen?

Das derzeit aktuelle Thema Social Media / Influencer wird ausführlich dargestellt. Jana ist neidisch, dass ihre Klassenkameradin viele Follower hat und sogar Geld damit verdient. Obwohl sie offiziell natürlich nicht eifersüchtig ist. Nicht mal vor sich selbst gibt sie es zu.
Und auch welche Macht und Gefahr von den Sozialen Medien ausgeht, ist eindrücklich aufgezeigt.

Auch dass Janas Plan - mit ihrer Magie, dass Leute immer das sagen, was sie wirklich denken - Gutes zu tun ins Gegenteil gerät, lässt einen mitfiebern. Denn ihre Oma hatte sie gewarnt, und sehr oft kehren sich positiv gedachte Wünsche ins Gegenteil - und somit hat Jana es geschafft, nicht nur in ihrem Kaff, sondern auf der ganzen Welt (jaaa, die globlale Vernetzung durchs Internet) totales Chaos anzurichten.
Es ist aber schön zu verfolgen, wie sie ihren Fehler einsieht und versucht, rückgängig zu machen. Tja, wie früher wird es leider nicht mehr - auch diese Erkenntnis gehört zum Erwachsenwerden dazu.

Die große Schrift aus der "super lesbar"-Reihe, das brandaktuelle Thema und die wundervolle Erzählweise aus ich-Sicht von Jana machen das Buch auch für Lesemuffel interessant.


Fazit:
Ein bewegendes und aktuelles Thema (mit einer kleinen Prise Magie) in einem ernsten Jugendroman verpackt, das einen nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Das WIR-Gefühl in der 1. Klasse

Das kleine WIR in der 1. Klasse
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Das kleine WIR hat grünes Fell und 3 Blumen auf dem Kopf und ist dort, wo Menschen beisammen sind, die sich mögen. Durch Freundschaft wächst es. Wenn es Streit gibt, dann wird es schwach und schrumpft.
Auf ...


Das kleine WIR hat grünes Fell und 3 Blumen auf dem Kopf und ist dort, wo Menschen beisammen sind, die sich mögen. Durch Freundschaft wächst es. Wenn es Streit gibt, dann wird es schwach und schrumpft.
Auf den ersten Seiten wird das kleine WIR und was es kann, ausführlich vorgestellt. Das kennt man schon aus dem Buch "Das kleine WIR".
Die Idee des kleinen WIRs ist großartig: es zeigt, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Zusammenhalt nur funktioniert, wenn alle freundlich, liebevoll und vor allem respektvoll miteinander umgehen.

In dieser Geschichte geht es um die Wolkenklasse und um Erik, der nach dem Sportunterricht ganz fies zu Lars ist, da dieser den Ball nicht gefangen hat, weil er in der Nase gebohrt hat.
Doch das stört die Klassengemeinschaft, niemand fühlt sich mehr wohl. Bis Lars und das kleine WIR plötzlich verschwinden.
Die Kinder machen sich auf die Suche und überlegen, wie das kleine WIR wieder in die Wolkenklasse zurückkehren kann.
Die positive Botschaft kommt sehr gut rüber; wenn es nicht harmonisch zugeht, leidet das kleine WIR - und alle müssen dran arbeiten, dass das WIR erst gar nicht verschwindet.

Der Text ist kurz, einfach und leicht verständlich. Auch durch die große Schrift ist das Buch perfekt für ungeübte Leseanfänger geeignet.
Allerdings muss man besonders bei so einem Buch (für Leseanfänger; sehr wenig Text) erwarten können, dass keine Fehler drin sind. Doch wurde Maya einmal mit "j" geschrieben. So etwas darf nicht passieren.

Die bunten Illustrationen sind sehr detailliert und zeigen das Gelesene; es gibt auf jeden Bild viel zu entdecken.
Am Ende gibt es noch ein kleines Rätsel über die gelesene Geschichte.


Fazit:
Eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt für ungeübte Leseanfänger.

Veröffentlicht am 25.07.2023

Es wird Geburtstag gefeiert!

Geburtstag(e) mit Juli
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In Band 4 der Juli-Reihe wird Geburtstag gefeiert!
Und zwar zuerst der von Max, der einen Hund bekommt - obwohl doch Paul immer einen Hund haben wollte!! Was Paul natürlich gar nicht so gut schmeckt.
Und ...

In Band 4 der Juli-Reihe wird Geburtstag gefeiert!
Und zwar zuerst der von Max, der einen Hund bekommt - obwohl doch Paul immer einen Hund haben wollte!! Was Paul natürlich gar nicht so gut schmeckt.
Und dann steht Hund Watson auch noch stäääändig im Mittelpunkt. Er nervt, und alles dreht sich nur mehr um ihn. Deshalb kommt es zum Knatsch zwischen Paul, Max und Anna - obwohl die drei inkl. Pony Juli doch die Tierischen Vier sind!?

Man kann sich so gut in Paul und seine Gefühle hineinversetzen; klar, dass er beleidigt und vor allem extrem eifersüchtig ist, weil er doch immer einen Hund wollte, aber nie einen bekommen hat - und plötzlich hat sein bester Freund einen Hund, der doch aber nie einen wollte. Und dann dreht sich auch noch alles nur mehr um Watson; der darf machen was er will (zum Beispiel ins Hauptquartier und Julis Stall kacken), und dass Juli dadurch auch gehörig durcheinandergebracht wird, scheint außer Paul niemanden zu interessieren.

Doch es wären nicht die Tierischen Vier, wenn sie sich nicht wieder versöhnen würden. Der Weg dorthin ist schön zu beobachten, alles in kleinen Schritten. Überhaupt ist die ganze Geschichte so authentisch und nachvollziehbar für Kinder, denn man verkracht sich ja immer wieder mal mit guten Freunden.
Und so wird dann natürlich auch noch Pauls Geburtstag gefeiert, nachdem die unschönen Streitereien endlich beseitigt sind.
Und dann gibt es auch noch eine ganz besondere Überraschung! :D

Die Juli-Reihe ist sooo witzig geschrieben, der lockere Comic-Stil leicht zu lesen, und auch die Illus sind sooo humorvoll!! Wie Juli immer schaut!! Und ihr menschlich/hündisches Verhalten (das man natürlich nicht ganz ernst nehmen darf) ist einfach zum Brüllen!!! :D

Besonders toll ist natürlich, dass es Paul und Juli in echt gibt. Von den beiden gibt es auch jede Menge Fotos am Ende des Buches. :)


Fazit:
Auch der 4. Teil der Juli-Reihe unterhält wieder von Anfang an und überzeugt mit dem Juli-typischen Humor und dem tollen Comic-Stil. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Kann man seinen Erinnerungen trauen?

Erinnere dich!
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Maja, die Freundin des ich-Erzählers Arno Seitz, ist damals, als alle kurz vor dem Abitur gestanden haben, in der Nacht einer gemeinsamen Wanderung mit Arnos Freund Lukas und dessen damaliger Freundin ...


Maja, die Freundin des ich-Erzählers Arno Seitz, ist damals, als alle kurz vor dem Abitur gestanden haben, in der Nacht einer gemeinsamen Wanderung mit Arnos Freund Lukas und dessen damaliger Freundin Ulrike, verschwunden.
Arno lebt und arbeitet als Dozent für Literatur in Berlin, stammt aber aus Wendling in Bayern, wo auch das Unglück passiert ist. Seitdem war er nicht mehr in seiner Heimatstadt und hat auch keinen Kontakt mehr zu anderen Mitschülern; nicht einmal zu seinem damaligen besten Freund, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, denn nach Majas Verschwinden wurde die Unschuld von allen bewiesen. Denn alle gingen davon aus, dass Maja freiwillig verschwunden ist.

Bis Arno eines Tages eine Einladung zu einem Klassentreffen bekommt, zu dem er selbstverständlich nicht gehen will. Doch seine damalige Freundin ermuntert ihn dazu, die Leute und die Örtlichkeiten von damals wieder zu sehen, um das Trauma endlich aufarbeiten zu können.
Trotzdem er nicht zum Klassentreffen gehen will, meldet er sich an im Glauben, jederzeit wieder absagen zu können. - Leider war das einer der Charaktereigenschaften von Arno, die ich nicht leiden konnte. Dieses "Schwammige". Kein Rückgrat. Keine feste Meinung.
Und dann kommen auch noch seine psychischen Selbstzweifel hinzu, als er ein Prepaid-Handy zugeschickt bekommt, auf dem er Nachrichten (später sogar Anrufe mit Majas Stimme) von "Lost & Found" bekommt, der immer wieder Andeutungen zu Arnos Schuld macht und diesen dann Dinge glauben lässt, die er getan hätte. Und Arno zweifelt immer mehr an sich und seinen Erinnerungen Was ihn dann natürlich immer mehr glauben lässt, er hätte vielleicht doch etwas mit Majas Verschwinden zu tun. Auch kommen ihm dann nach und nach Erinnerungen, die dies bestätigen.

Mir hat dieser psychische Teil leider nicht so gut gefallen. Klar, dass man Geschehnisse, die lange zurückliegen, nicht mehr im Detail weiß. Oder Dinge vielleicht anders in Erinnerung hat. Aber komplette Erinnerungen plötzlich neu haben? Das ist für mich ungläubig.
Auch die ständige Wiederholung von "Lost & Found" am Ende jeder Nachricht: "Erinnere dich!", an das Arno dann sogar selbst nach jedem Gedanken denkt, war mit der Zeit zu viel.
Man hat auch das Gefühl, eine Zeit lang nur auf der Stelle zu treten und überhaupt nicht vorwärts zu kommen.

Spannend fand ich die Überraschung am Klassentreffen - Maja ist wieder da! Doch es ist 'nur' Majas 16 Jahre jüngere Schwester Anja, die Maja wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Und diese will mit den 3 Freunden die gleiche Wanderung machen, die sie damals mit Maja gemeinsam machten. Um ihrer Schwester, die sie kaum kannte, näher zu kommen.

Der Autor hat außer Arno noch zwei weitere Verdächtige präsentiert, von dem ich einen wirklich schwer im Verdacht hatte.
Die Auflösung hat mich dann richtig überrascht; der Showdown zum Schluss war allerdings wieder etwas zu viel.


Fazit:
Die Thematik der falschen Erinnerungen war leider gar nicht mein Fall; für mich einfach unglaubwürdig. Auch wenn etwa die erste Hälfte spannend war, weil man unbedingt wissen will, was mit Maja passiert ist.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Warum bringt eine Mutter ihre Kinder um ??

Mutterliebe
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Sylvia Benz fährt mit ihren beiden Kindern Larissa, 5 und Linus, 3 in den Wald und erdrosselt sie dort. Larissa überlebt wie durch ein Wunder.
Beim Prozess kommt der Gerichtsreporterin Kiki Holland jedoch ...

Sylvia Benz fährt mit ihren beiden Kindern Larissa, 5 und Linus, 3 in den Wald und erdrosselt sie dort. Larissa überlebt wie durch ein Wunder.
Beim Prozess kommt der Gerichtsreporterin Kiki Holland jedoch etwas komisch vor: warum soll eine gut betuchte Mutter, die ein äußerlich harmonisches Familienleben führt, einfach so ihre beiden Kinder ermorden wollen?
Kiki begibt sich selbst auf die Recherche und entdeckt einige Ungereimtheiten - wobei sie sich selbst in große Gefahr bringt.

Für einen Justiz-Krimi gibt es für mich zu wenige Gerichtsszenen; zu Beginn spielt natürlich viel im Gerichtssaal, auch gegen Ende; aber dazwischen nicht. Da begibt man sich gemeinsam mit Kiki auf Spurensuche, was spannend zu verfolgen ist. Denn Kiki hat Biss, ist taff, sie gibt nicht auf und lässt sich von nichts abhalten; auch wenn sie dabei in Gefahr gerät. Sie hat einfach einen großen Gerechtigkeitssinn.
Dazwischen gibt es ungeordnete Rückblenden in die Vergangenheit in Kursivschrift; hauptsächlich die Gedanken von Sylvia; was ich persönlich aber eher nicht gebraucht hätte, da es für mich keinen wirklichen Mehrwert für die Geschichte hatte.

Als Leser - besonders als Mutter - grübelt man natürlich auch darüber nach, warum eine Mutter ihre Kinder umbringen will. Es ist einfach unfassbar.
Und dann ist da auch noch dieser äußerst unsympathische Ehemann von Sylvia, der sich anstatt um seine überlebende Tochter zu kümmern, weiterhin nur die Geschäfte interessieren.
Die Auflösung hat sich bereits im Zuge von Kikis Recherchen herauskristallisiert, trotzdessen man weiterhin nicht das Interesse verliert. Und wieder einmal geht es nur um Geld und Macht.
Die Actionszene im Gericht am Schluss hätte ich nicht gebraucht, auch war hier ein Sachfehler vorhanden, bzw. hat man sich gefragt, wie so etwas möglich sein konnte; sowie ein grober Fehler, was das Schicksal eines der handelnden Personen betrifft.
Trotzdem war ich von dem Buch insgesamt so begeistert, dass ich 4,5 Sterne vergebe.


Fazit:
Fesselnder Justizkrimi, der ein bisschen mehr Gerichtsszenen hätte vertragen können. Doch die taffe Kiki hat mich derart fasziniert, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

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