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Veröffentlicht am 23.02.2023

Fantasievolle magische Wetter-Welt

Ria Regenbogen und die Wetterlinge (Band 1)
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Die 10jährige Ria Grau lebt mit ihrer Familie und ihrem Wolkenkater Nim in den Wetterlanden über den Wolken. Jeder besitzt ein magische Wettergabe, denn die Wetterschöns machen das Wetter auf der Erde.
Nur ...

Die 10jährige Ria Grau lebt mit ihrer Familie und ihrem Wolkenkater Nim in den Wetterlanden über den Wolken. Jeder besitzt ein magische Wettergabe, denn die Wetterschöns machen das Wetter auf der Erde.
Nur Ria besitzt als einzige keine Wetter-Magie. Man kann so gut mit ihr mitfühlen, wie belastend das ist, als einzige 'anders' zu sein, bzw. nicht so 'gut' wie alle anderen. So wird auf das Thema Mobbing aufmerksam gemacht. Ria geht jedoch sehr gut damit um, und lässt die Sticheleien an sich abprallen bzw. kontert empathisch.
Leider kommt im echten Leben dieses Happy-End, dass die Gemeinen einsehen haben und lieb werden, so gut wie nie vor...

Heimlich träumt Ria davon, Erd-Erforscherin zu werden, so wie ihr großes Idol LaVa von Glut und Gloria. Diese hat freiwillig ihre Wettergabe abgelegt, um frei sein zu können.
Somit ist auch ein Thema, sein Leben selbst bestimmen zu können, v.a. seinen Berufswunsch.

Als Ria eines Tages heimlich auf die Erde reist, entdeckt sie dort die für immer verloren geglaubte Regenbogen-Magie, die auf sie übergeht, und wird zu Ria Regenbogen. Sie hat somit die größte aller Wetter-Magie, denn die Regenbogenmagie beherrscht die Sonnen-, Schnee-, Regen-, Wolken-, Blitz+Donner- und Wind-Magie. Kann sie mit ihrer neuen Gabe die Wetterwüsts, die die Erde mit Wetterchaos übersehen, besiegen?
Das viele Wetter-Chaos, wie es immer häufiger auf der Erde vorkommt, wird humorvoll mit den sogenannten Wetterwüsts erklärt, die einfach nur Unheil anrichten und ihre Kraft aus dem Chaos ziehen. Fand ich richtig witzig.

Der Schreibstil überhaupt ist sehr humorvoll, es gibt viele lustige Wortkreationen (wie zB pfützportieren. Leider habe ich diesmal etwas länger gebraucht, um gut in der Geschichte anzukommen (im Gegensatz zu "Amalia von Flatter" von der Autorin).
Die Erklärung, wie Wetter entsteht, ist sehr fantasievoll: es gibt Wetterschöns und Sonnenhüter, die das Wettergeschehen bestimmen. Und dann eben die bösen Wetterwüsts, die schreckliche Hurrikans kreieren.
Auch das Land, wo sie wohnen, ist sehr ideenreich: die Wetterlande, mit der Hauptstadt Firmamento.

Großgeschrieben wird auch das Thema Familie und Freundschaft, denn Rias Freunde Nastassja Niederschlag und Minus Permafrost kommen zu ihrer Rettung. Und natürlich Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Empathie. Auch ein spannender Krimi ist in dieser Geschichte inkludiert, auch wenn man als Erwachsener natürlich gleich den Bösewicht entlarvt ;)

Viele schwarz-weiß Illustrationen, von der Autorin selbst gezeichnet, sind passend humorvoll und peppen die Geschichte auf.


Fazit:
Fantasievolle magische Wetter-Welt, wo ein selbstbewusstes Mädchen lernen muss, ihre neuen Kräfte zu beherrschen, um die Erde vor dem Wetterchaos der bösen Wetterwüsts zu retten.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

die vier rüstigen Senioren von Coopers Chase ermitteln in ihrem 3. Fall

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Es ist Donnerstag, 11 Uhr, und im Puzzlestübchen der Coopers Chase Seniorenresidenz treffen sich wie jede Woche Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim, die als Donnerstagsmordclub Cold Cases bearbeiten.
Diesmal ...


Es ist Donnerstag, 11 Uhr, und im Puzzlestübchen der Coopers Chase Seniorenresidenz treffen sich wie jede Woche Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim, die als Donnerstagsmordclub Cold Cases bearbeiten.
Diesmal geht es um die Moderatorin und Journalistin Bethany Waites, die vor 10 Jahren den Drahtziehern eines großen Steuerbetrugs immer näher kam und deshalb mit ihrem Auto von einer Klippe gestoßen wurde, deren Leiche aber wohl vom Meer weggetragen und nie gefunden wurde.
Doch die vier Senioren wären nicht der Donnerstagsmordclub, wenn sie durch ihre Ermittlungen nicht wieder so viel Staub aufwirbeln, dass die Folgen bis in die Gegenwart reichen und es Tote gibt. Und Elizabeth entführt wird.


Meine Meinung:
Alle, die den Donnerstagsmordclub kennen und lieben, werden auch beim dritten Teil wieder voll auf ihre Kosten kommen.
Für Neueinsteiger ist der dritte Teil eher weniger geeignet, weil der besondere Charme der vier alten Leutchen und des Seniorenheimes nicht so gut übermittelt werden, da v.a. auch Coopers Chase nicht mehr (detailliert) beschrieben wird. Ich empfehle daher unbedingt die Bände chronologisch zu lesen.

Man trifft nicht nur wieder auf die vier rüstigen Senioren Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim, sondern auch auf die Polizisten Donna und Chris, Elizabeth' Mann Stephen und Bogdan, der dem Donnerstagsmordclub immer helfend zur Seite steht.
Dann gibt es einige neue Charaktere, zB einen Wikinger, der töten will, es aber nicht kann; einen Polizeipräsidenten, der Krimis schreibt, und einen ehemaligen russischen KGB-Agenten, die die Geschichte um die charmanten Pensionisten weiter aufpeppen.
Ich wurde wieder bestens unterhalten, der Humor gefällt mir wirklich sehr gut. Und der anfangs einfach scheinende Cold Case entwickelt sich zu einem komplexen Fall, der bis in die Gegenwart reicht.
Und diesmal kommt auch die Romantik nicht zu kurz.

Der Schluss war irgendwie nicht sooo sehr nach meinem Geschmack; die Aufklärung, wer der Täter ist, kam urplötzlich (hat mich aber nicht überrascht), dafür gab es weitere - überraschende - Auflösungen, die mich aber auch nicht alle sooo zufriedengestellt haben. Aber es war nicht kitschig, sondern authentisch.
Mit den drolligen Tagebucheinträgen von Joyce, vielen amüsanten Dialogen und einem wirklich witzigen Wellnessaufenthalt hat mich auch der 3. Teil des Donnerstagsmordclubs wieder voll überzeugen können!


Fazit:
British-charmanter Cosy Crime mit vier wunderbar humorvollen Senioren, die in ihrem dritten Abenteuer aus einem Cold Case einen aktuellen Fall machen und dabei natürlich in Gefahr geraten.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Actionreicher Antarktis-Thriller

Der Riss
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Die Vulkanologin Antonia Rauwolf reist zur Neumayer-Station in die Antarktis, um die fast 100 neu entdeckten Vulkane unter dem Eis zu erforschen.
Doch ihr eigentlicher Beweggrund ist die Suche nach ihrem ...

Die Vulkanologin Antonia Rauwolf reist zur Neumayer-Station in die Antarktis, um die fast 100 neu entdeckten Vulkane unter dem Eis zu erforschen.
Doch ihr eigentlicher Beweggrund ist die Suche nach ihrem Bruder Emilio, der gemeinsam mit einem Kollegen vor 2 Wochen spurlos verschwunden im Eis ist. Denn Antonia weiß ganz sicher, dass ihr Bruder noch lebt. Sie will ihn um jeden Preis retten - wird ihr das gelingen?
Gleichzeitig erschüttern Bohrungen die Eismassen, es entsteht ein großer Riss und die seit Millionen von Jahren vom Eis geschützten Lebensformen werden bedroht.


Meine Meinung:
Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt, der Spannungsbogen ist zu Beginn auch sehr hoch, als Emilio von seinem vermeintlichen Kollegen Malatesta im Eis zurückgelassen wird. Denn dieser hat ganz andere Interessen, als die Auswirklungen der aktiv gewordenen Vulkane unter dem Eis zu erforschen.
Leider war dies auch schon von der Spannung her auch schon der Höhepunkt. Danach ist die Story zwar interessant und fesselnd, aber kaum mehr spannend - erst der Showdown zum Schluss packt einen wieder so richtig mit seinem Thrill, allerdings war dieser mir etwas zu überzogen.

Die Figuren sind lebendig gezeichnet und polarisieren. Die Protagonistin Antonia, so taff sie auch ist, kommt einem manchmal wie eine Superwoman vor. Trotzdem fiebert man mit ihr bei der Suche und Rettung ihres Bruders total mit.
Besonders gut hat mir die Beschreibung der Antarktis gefallen, die weiße Weite, Eis ohne Ende, klirrende Kälte und der letzte unberührte Stelle Natur auf unserer Erde.
Eindrücklich weist dieser Thriller auf die Wichtigkeit der Antarktis hin, dass diese geschützt werden muss und dass es einen guten Grund hat, dass deren Ausbeutung verboten ist.
Auch der leichte Fantasy-Teil, der vorkommt, war für mich okay und lässt einen gebannt darüber nachdenken, was unter dem Eis sein könnte.
Ich wurde so von diesem einzigartigen Kontinent in den Bann gezogen und habe neben dem Lesen sehr viele Infos recherchiert. Auch das Nachwort über diesen weißen Fleck auf der Landkarte, dieses unerforschte Gebiet, ist total interessant.


Fazit:
Antarktis-Thriller mit eher flachem Spannungsbogen, der dafür umso eindrücklicher auf die Wichtigkeit des Schutzes der Antarktis hinweist.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Abschluss der Amissa-Trilogie; nicht so gut wie die ersten beiden Teile

Amissa. Die Überlebenden
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In "Die Überlebenden", dem Finale der Amissa-Trilogie, lösen sich alle Geheimnisse um die Suchorganisation Amissa und deren Gründer Hans Zügli, dessen Sohn Beat vor 10 Jahren verschwunden ist, sowie der ...

In "Die Überlebenden", dem Finale der Amissa-Trilogie, lösen sich alle Geheimnisse um die Suchorganisation Amissa und deren Gründer Hans Zügli, dessen Sohn Beat vor 10 Jahren verschwunden ist, sowie der Menschenhandelsorganisation Missing Order auf.
Der Schreibstil ist wieder rasant und besticht durch den konstant hohen Spannungsbogen.
Das Buch kann eigenständig gelesen werden, da alles Wichtige in kurzen Einschüben vorkommt; dennoch empfehle ich zum kompletten Verständnis die Bände chronologisch zu lesen.

Die Überlebenden der bisherigen Geschehnisse, allen voran Rica Kantzius, ist dem Menschenhändlerring immer noch auf den Fersen. Die Welt MUSS davon befreit werden, koste es, was es wolle.
Leider waren mir Einges zu überzogen und viele Handlungen fragwürdig.
Die Auflösung hat mich tatsächlich überrascht, denn ich hatte mir diese ganz anders vorgestellt - allerdings fand ich die Gründe für die kriminellen Machenschaften und die Morde unglaubwürdig. Wahrscheinlich aber auch, weil ich es mir einfach nicht vorstellen will, dass Menschen tatsächlich aus "nur" diesen Gründen solche unaussprechlich grausamen Taten begehen.
Natürlich darf ein rasanter Showdown nicht fehlen, und auch das Mysterium von Beat Züglis Verschwinden löst sich auf - perfide, wie die ganze Geschichte insgesamt.


Fazit:
Der Abschluss der Amissa-Trilogie konnte mich leider nicht so ganz überzeugen wie die ersten beiden Teile, da mir Einiges zu unglaubwürdig war. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.02.2023

beklemmende Spannung in Eis und Finsternis

The Dark
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Kate North nimmt das Angebot, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Ärztin zu arbeiten, sofort an, da sie einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat.
Doch sie wird nicht so wohlwollend ...

Kate North nimmt das Angebot, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Ärztin zu arbeiten, sofort an, da sie einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat.
Doch sie wird nicht so wohlwollend aufgenommen, wie sie erwartet hat; und außerdem ergeben sich immer mehr Hinweise, dass der Tod ihres Vorgängers, des Stationsarztes Jean-Luc, doch kein schrecklicher Unfall beim Eisklettern war.
Im eisigen Winter, in dem fast nur Finsternis herrscht, beginnt ein Kampf ums Überleben, denn Kate stellt zu viele Fragen.


Meine Meinung:
In ihrem Thriller-Debüt überzeugt Emma Haughton durch atmosphärische Schreibweise, die die eiskalte Stimmung in der Forschungsstation, die beklemmende Enge und die Angst und Anschuldigungen unter den Forschungsmitgliedern vermittelt.
Die endlose weite der Antarktis, die Eiseskälte, und vor allem die ewige Finsternis wird eindrücklich dargestellt, sodass man alles genau vor Augen hat und beim Lesen friert.

Kate ist einerseits eine taffe Frau, die auf Gerechtigkeit pocht und den Tod von Jean-Luc nicht als Unfall durchgehen lassen will. Was sie jedoch selbst in Gefahr bringt.
Andererseits ist ihr Verhalten manchmal einfach nur dumm und unüberlegt, und man könnte sie schütteln und fragen, was sie sich dabei nur denkt. Auch, was ihren Medikamentenmissbrauch betrifft. Besonders, da sie Ärztin ist.
Einige Mitarbeiter werden unangenehm dargestellt, v.a. die Leiterin der Station, Sandrine, was den Verdacht erstmal auf diese Personen lenkt. Als Gegenpol gibt es aber auch einige sehr sympathische Personen.

Der Kriminalfall selbst ist durch die Abgeschiedenheit und des daraus folgenden Eingeschlossenseins der 13 Crew-Mitglieder ein klassischer Whodunit, bei dem man super miträtseln kann, da der Verdacht laufend zwischen den Personen wechselt. Auch erhält man als Leser durch Kates Nachforschungen immer mehr Puzzlestücke serviert, die sich geschicht zusammenfügen.
Die Auflösung ist überraschend, aber der Grund für die Taten nachvollziehbar. Irgendwie.

Hilfreich fand ich die Auflistung der 13 Stationsmitarbeiter samt Beruf und Herkunftsland zu Beginn des Buches.


Fazit:
Bestechendes Thriller-Debüt: Whodunit im frostklirrenden und dunklen Antarktischen Winter. Beklemmend, fesselnd, eiskalt.

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