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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2022

Wie Cate lernt, ihren Eispanzer zu öffnen und Gefühle zuzulassen...

Gleichung mit zwei Unbekannten
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Cate O'Reilly arbeitet in einer Hamburger Bank. Dort ist sie erfolgreich als Abteilungsleiterin, denn sie kann supergut mit Zahlen - mit Menschen hingegen jedoch überhaupt nicht.
Bis eines Tages ihre Cousine ...

Cate O'Reilly arbeitet in einer Hamburger Bank. Dort ist sie erfolgreich als Abteilungsleiterin, denn sie kann supergut mit Zahlen - mit Menschen hingegen jedoch überhaupt nicht.
Bis eines Tages ihre Cousine Joanne samt einer Straßenkatze vor ihrer Tür steht und ihr Leben gehörig durcheinanderbringt.
Als sie dann auch noch Matthis kennenlernt, ist nichts mehr so, wie es war...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist angenehm erzählt, und Cate ist eine Protagonistin, die man anfangs überhaupt nicht mag. Sie ist kalt gegenüber anderen Menschen, sogar unhöflich zu ihren Mitarbeitern, und man kann zuerst auch nicht nachvollziehen, warum sie Joanne derart ablehnt, ja fast schon hasst.
Doch dann kristallisiert sich nach und nach die ganze Wahrheit heraus, und man bekommt Mitgefühl mit Cate. Und Cate selbst lernt durch ihre chaotische, freundliche und offene Cousine, dass man sein Herz nicht vor allen anderen verschließen muss, weder Mensch noch Tier. Und dass man eine traumatische Vergangenheit und familiäre Probleme aufarbeiten muss.

Die Romanze mit Matthis und dessen Hintergrundgeschichte ist auch spannend aufgebaut, da gibt es noch ordentlich Troubles in Cates Leben, denn wenn sie sich schon verliebt, dann kompliziert ;)

Jedoch ging mir Cates Entwicklung vom verschlossenen Egozentriker zum gefühlvollen, offenen Menschen gegen Schluss dann doch zu schnell. Klar hatte sie gute Gründe, nun nicht mehr so ablehnend zu sein, aber sie war plötzlich ein um 180 Grad anderer Mensch.
Auch wenn Cate die Protagonistin ist, war Joanne meine heimliche Favoritin ;)

Besonders toll sind die Beschreibungen von Hamburg, man bekommt so ein richtiges Hansestadt-Feeling.
Die Sprecherin hat eine angenehme Stimme, gute Intonation und Sprechgeschwindigkeit.


Fazit:
Eine sommerliche Liebesgeschichte, in der die anfangs unsympathische Protagonistin wächst und einen starken Charakter bekommt; mit tollem Hamburg-Flair. Ich vergebe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Auftakt der Reihe um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi

Die Stimme des Zorns
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Die FBI-Agentin Nadia Shirazi wird zu einem Vorstellungsgespräch zur Behavioral Analysis Unit in der FBI-Academy in Quantico eingeladen. Dort zu arbeiten war schon immer ihr größter Traum.
Doch sie hat ...

Die FBI-Agentin Nadia Shirazi wird zu einem Vorstellungsgespräch zur Behavioral Analysis Unit in der FBI-Academy in Quantico eingeladen. Dort zu arbeiten war schon immer ihr größter Traum.
Doch sie hat nicht mit diesem Partner gerechnet: Francis Ackerman jr, ein berüchtigter Serienkiller, der nur fürs FBI arbeitet und hilft, andere Serienkiller zu fassen.
Ihr erster gemeinsamer Fall führt sie nach Roswell, wo ein Alien sein Unwesen treibt. Teilweise verkohlte Leichen werden in Kornkreisen hinterlassen und 'die' Ufo-Expertin wurde entführt.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist fesselnd und der Spannungsbogen immer recht hoch gehalten.
Doch Francis Ackerman jr. ist einfach unfassbar perfekt. Er ist ein Wunderwuzzi, der alles kann, alles weiß (und damit meine ich wirklich ALLES), ist supersexy und von einem brutal-blutigen Serienkiller zu einem total netten und sympathischen Kerl geworden, der dem FBI hilft, andere Serienkiller zu fangen. Ohne, dass ER selbst eingesperrt ist. Mit jeglichen Kompetenzen und Freiheiten. Genau.
Nadia Shirazi hingegen fand ich total sympathisch; sie ist eine kluge, taffe Frau, die Ackerman anfangs echt gut Paroli bietet - jedoch war es abzusehen, dass sie sich in ihn verknallt. augenroll Bis dahin mochte ich sie wirklich sehr.

Der Fall selbst ist total spannend, es geht um Kornkreise, seltsame Phänomene und Entführungen von Außerirdischen... Der Serienkiller selbst ist ein seltsames Wesen, Alien genannt.
Anfangs ist man sich gar nicht sicher: waren tatsächlich Alien am Werk oder gibt es eine rationale Erklärung? Das ist dem Autor wirklich gut gelungen.
Die Auflösung war dann jedoch nicht wirklich überraschend für mich. Leider fand ich auch die übertriebene Action beim Showdown unglaubwürdig.


Fazit:
Für mich interessanter Plot mit den Außerirdischen, leider konnte mich weder Francis Ackerman jr überzeugen noch der Showdown.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

der erste (Zwischen-)Fall für die Vikki

Zurück nach Übertreibling
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Als eines Tages der Widersacher von Künstlerin Vikki Victoria, 41, aus dem Gefängnis flüchtet - der Toni, der ihr in den letzten 13 Jahren jede Menge Drohungen geschickt hat - muss sie sich schnellstens ...


Als eines Tages der Widersacher von Künstlerin Vikki Victoria, 41, aus dem Gefängnis flüchtet - der Toni, der ihr in den letzten 13 Jahren jede Menge Drohungen geschickt hat - muss sie sich schnellstens in Sicherheit bringen. Am besten in dem Kaff, aus dem sie kommt: Übertreibling. Gemeinsam mit dem Biker Wolf macht sie sich auf in die alte Heimat. Und dort gilt es herauszufinden, warum der Toni damals geglaubt hat, dass sie ihn am Mord an seiner Frau bei der Polizei angeschwärzt hat. Und bringt sich dabei in Gefahr...


Meine Meinung:
Vikki Victoria, die mal ein Junge im bayrischen Dorf war und jetzt als Frau in München lebt, erzählt in ich-Form den Lesern ihre Geschichte - mit all ihren (geheimen) Gedanken - ich finde das einfach göttlich! Man hat das Gefühl, man ist direkt bei Vikkis Abenteuer dabei. Dabei muss man ihren Redeschwall schon aushalten können.
Der Schreibstil bzw. eben Vikkis Erzählung ist zwar hastig und schnell, auch mal überdreht und chaotisch (so wie Vikki halt ist), aber sie spricht ihre Gedanken so aus, wie sie ihr kommen: ehrlich, schrill und geradeheraus. Auch hält sie nicht mit ihrer Meinung über die anderen hinterm Berg und teilt ihre Spitzen aus. Das liest sich sehr humorig, amüsant und unterhaltsam.
Wie ich erwartet hatte, ist die Geschichte ausgefallen, skurril und auch überzogen - das hat mich anfangs total vom Hocker gehauen! Doch mit der Zeit wurde es mir doch zu viel des Guten; auch Vikkis Alleingang fand ich nicht überzeugend. Auch werden sämtliche Klischees bedient.

Insgesamt war die Geschichte sehr unterhaltsam, es gab überraschende Wendungen, und die Vikki ist ein ehrlicher Mensch und nimmt kein Blatt vor den Mund - das macht sie mir sehr sympathisch. Trotz des "zu viel" am Ende freue ich mich schon auf ihren zweiten Zwischenfall! :D


Fazit:
Auftakt einer bayrisch-humorigen Krimi-Reihe mit einer etwas anderen, aufgedrehten und skurrilen Protagonistin.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

fesselnder historischer Jugendkrimi mit einer ganz tollen, vifen Protagonistin

Mord im Gewächshaus
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Die 12jährige Myrtle Hardcastle ist ein äußerst aufgewecktes, neugieriges und cleveres Kind, das große Freude am Beobachten und an der Detektivarbeit hat und alles über die Sicherung von Beweisen und die ...

Die 12jährige Myrtle Hardcastle ist ein äußerst aufgewecktes, neugieriges und cleveres Kind, das große Freude am Beobachten und an der Detektivarbeit hat und alles über die Sicherung von Beweisen und die Gerichtsmedizin wissen will.
Was sie natürlich zu einer Außenseiterin macht, denn junge Damen im Jahre 1893 haben sich über derlei Dinge nicht den Kopf zu zerbrechen.
Als die ältliche Nachbarin, die wohlhabende Witwe Miss Wodehouse, die erfolgreich seltene Lilien züchtet, plötzlich unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird, macht sich Myrtle mit Hilfe ihrer Gouvernante Miss Judson ans Ermitteln und begibt sich dabei selbst in Gefahr.


Meine Meinung:
Der Auftakt der Reihe um die Junior-Detektivin Myrtle Hardcastle ist hervorragend gelungen! Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert in einem kleinen Dorf in England.
Die Sprache, die etwas an das damalige Zeitalter angepasst ist, ist interessant zu lesen - ich finde jedoch, für Kinder ab 12 noch etwas zu anspruchsvoll. Ebenso die doch öfter mal vorkommenden schwierigeren Ausdrücke, die jedoch durch Fußnoten erklärt werden.

Myrtle selbst ist so ganz anders, als junge Damen damals zu sein hatten: äußerst neugierig, wissbegierig, clever, mit guter Kombinationsgabe, und sehr interessiert an Gesetzten und Rechtsprechung (ihr Vater ist Staatsanwalt), an dem Verfolgen von Spuren und der Tatortanalyse, Ermittlungen, und auch an der Gerichtsmedizin (das ganz besonders).
Sämtliche Figuren sind detailreich und lebendig ausgearbeitet, die Beschreibung der Örtlichkeiten lassen einen alles vor dem inneren Auge auferstehen, und auch die Lebensbedingungen und die soziale Situation zur damaligen Zeit sind authentisch und interessant in die Geschichte eingebaut.

Besonders spannend ist der Fall selbst: die eher unbeliebte reiche Witwe wird tot aufgefunden, wobei man zuerst von einem natürlichen Tod ausgeht. Nur Myrtles Beobachtungs- und Kombinationsgabe und vor allem auch ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass man dem Mord auf die Spur kommt.
Es werden viele mögliche Täter präsentiert, die alle einen guten Grund für den Mord gehabt hätten. Und man wechselt immer in seiner Meinung hin und her.
Ein Gefühl hat mich aber schon bald auf den wahren Täter tippen lassen, auch wenn ich noch kein Motiv gefunden hatte.

Das Buch hat somit großen Spaß gemacht: das Leben in England in der damaligen Zeit kennenzulernen, und mit Myrtle gemeinsam Spuren zu verfolgen, Puzzleteile zusammenzusetzen und auf Täterjagd zu gehen.
Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband!


Fazit:
Grandioser Auftakt der Jugend-Krimi-Reihe um Myrtle Hardcastle, eine außergewöhnlich clevere und kriminaltechnisch begabte junge Dame im England des 19. Jahrhunderts.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

gelungener Auftakt der Golden Hill Reihe

Golden Hill Touches
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Parker kauft die ehemalige Ranch seiner Großeltern zurück, die sie aufgrund der Erkrankung des Großvaters verkaufen mussten. Denn er will daraus gemeinsam mit seiner Schwester Sadie eine Pferdetherapiestätte ...


Parker kauft die ehemalige Ranch seiner Großeltern zurück, die sie aufgrund der Erkrankung des Großvaters verkaufen mussten. Denn er will daraus gemeinsam mit seiner Schwester Sadie eine Pferdetherapiestätte machen.
Doch leider sind etliche Bewohner des Örtchens Boulder Creek nicht mit seinen Plänen einverstanden und er muss ständig Steine, die ihm in den Weg gelegt werden, beseitigen.
Fast ist das Projekt zum Scheitern verurteilt, doch Clay, die als Jugendliche in Parker verknallt war, steht ihm helfend zur Seite, auch wenn sie anfangs nicht glücklich ist, dass er nach Boulder Creek zurückgekehrt ist.


Meine Meinung:
"Touches" ist der Auftakt der Saga um die Golden Hill Ranch.
Die Geschichte ist abwechselnd aus Sicht von Parker und Clay geschrieben, jeweils in ich-Form, sodass man sich noch besser in die jeweilige Person hineinversetzen kann, weil man die tiefsten Gedanken und Gefühle erfährt. Auch gibt es immer wieder Rückblenden in die Zeit vor 11 Jahren, als der widerspenstige 17jährige Parker zum ersten Mal auf das Anwesen seiner Großeltern kam und Clay kennenlernte.
Was mir besonders gut gefallen hat, waren die detaillierten Beschreibungen der Landschaft und dem Anwesen. Ich hatte alles ganz genau vor Augen und würde am liebsten sofort dorthin fahren!

Die Pferde kommen in diesem ersten Band für meinen Geschmack noch etwas zu kurz; aber die Ranch wird ja auch erst aufgebaut und ich gehe davon aus, dass sie in den nächsten Bänden, wenn das Therapiezentrum schon "im Einsatz" ist, mehr Erwähnung finden.

Sehr schön war auch die sanfte Liebesgeschichte zwischen Clay und Parker, die sich langsam entwickelt hat. Leider erfährt man nur häppchenweise und nach und nach, was damals vor elf Jahren zwischen den beiden vorgefallen ist (und ganz konnte mich das leider nicht überzeugen). Aber die Freundschaft, die sich zuerst zwischen den beiden entwickelt, und dann die langsame Annäherung, war authentisch und einfach nur wunderschön zu verfolgen; und natürlich romantisch.

Auch Krimi-Freunde kommen hier nicht zu kurz, denn die Manipulationen an der Baustelle waren auffällig und konnten nicht nur Zufall sein. Leider haben Parker und Clay erst viel zu spät bemerkt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Das Rätseln, welcher der Einwohner von Boulder Creek hier ein perfides Spiel spielt, war für mich als Krimi-Fan natürlich besonders toll :D


Fazit:
Ein solider Auftakt der Reihe, der eine romantische Liebesgeschichte mit wundervollen Naturbeschreibungen und einem kleinen Krimi kombiniert. Für mich hätten die Pferde ruhig einen größeren Stellenwert einnehmen können; aber das kommt hoffentlich in den nächsten Bänden.

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