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Veröffentlicht am 01.02.2023

Abschluss der Amissa-Trilogie; nicht so gut wie die ersten beiden Teile

Amissa. Die Überlebenden
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In "Die Überlebenden", dem Finale der Amissa-Trilogie, lösen sich alle Geheimnisse um die Suchorganisation Amissa und deren Gründer Hans Zügli, dessen Sohn Beat vor 10 Jahren verschwunden ist, sowie der ...

In "Die Überlebenden", dem Finale der Amissa-Trilogie, lösen sich alle Geheimnisse um die Suchorganisation Amissa und deren Gründer Hans Zügli, dessen Sohn Beat vor 10 Jahren verschwunden ist, sowie der Menschenhandelsorganisation Missing Order auf.
Der Schreibstil ist wieder rasant und besticht durch den konstant hohen Spannungsbogen.
Das Buch kann eigenständig gelesen werden, da alles Wichtige in kurzen Einschüben vorkommt; dennoch empfehle ich zum kompletten Verständnis die Bände chronologisch zu lesen.

Die Überlebenden der bisherigen Geschehnisse, allen voran Rica Kantzius, ist dem Menschenhändlerring immer noch auf den Fersen. Die Welt MUSS davon befreit werden, koste es, was es wolle.
Leider waren mir Einges zu überzogen und viele Handlungen fragwürdig.
Die Auflösung hat mich tatsächlich überrascht, denn ich hatte mir diese ganz anders vorgestellt - allerdings fand ich die Gründe für die kriminellen Machenschaften und die Morde unglaubwürdig. Wahrscheinlich aber auch, weil ich es mir einfach nicht vorstellen will, dass Menschen tatsächlich aus "nur" diesen Gründen solche unaussprechlich grausamen Taten begehen.
Natürlich darf ein rasanter Showdown nicht fehlen, und auch das Mysterium von Beat Züglis Verschwinden löst sich auf - perfide, wie die ganze Geschichte insgesamt.


Fazit:
Der Abschluss der Amissa-Trilogie konnte mich leider nicht so ganz überzeugen wie die ersten beiden Teile, da mir Einiges zu unglaubwürdig war. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.02.2023

beklemmende Spannung in Eis und Finsternis

The Dark
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Kate North nimmt das Angebot, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Ärztin zu arbeiten, sofort an, da sie einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat.
Doch sie wird nicht so wohlwollend ...

Kate North nimmt das Angebot, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Ärztin zu arbeiten, sofort an, da sie einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat.
Doch sie wird nicht so wohlwollend aufgenommen, wie sie erwartet hat; und außerdem ergeben sich immer mehr Hinweise, dass der Tod ihres Vorgängers, des Stationsarztes Jean-Luc, doch kein schrecklicher Unfall beim Eisklettern war.
Im eisigen Winter, in dem fast nur Finsternis herrscht, beginnt ein Kampf ums Überleben, denn Kate stellt zu viele Fragen.


Meine Meinung:
In ihrem Thriller-Debüt überzeugt Emma Haughton durch atmosphärische Schreibweise, die die eiskalte Stimmung in der Forschungsstation, die beklemmende Enge und die Angst und Anschuldigungen unter den Forschungsmitgliedern vermittelt.
Die endlose weite der Antarktis, die Eiseskälte, und vor allem die ewige Finsternis wird eindrücklich dargestellt, sodass man alles genau vor Augen hat und beim Lesen friert.

Kate ist einerseits eine taffe Frau, die auf Gerechtigkeit pocht und den Tod von Jean-Luc nicht als Unfall durchgehen lassen will. Was sie jedoch selbst in Gefahr bringt.
Andererseits ist ihr Verhalten manchmal einfach nur dumm und unüberlegt, und man könnte sie schütteln und fragen, was sie sich dabei nur denkt. Auch, was ihren Medikamentenmissbrauch betrifft. Besonders, da sie Ärztin ist.
Einige Mitarbeiter werden unangenehm dargestellt, v.a. die Leiterin der Station, Sandrine, was den Verdacht erstmal auf diese Personen lenkt. Als Gegenpol gibt es aber auch einige sehr sympathische Personen.

Der Kriminalfall selbst ist durch die Abgeschiedenheit und des daraus folgenden Eingeschlossenseins der 13 Crew-Mitglieder ein klassischer Whodunit, bei dem man super miträtseln kann, da der Verdacht laufend zwischen den Personen wechselt. Auch erhält man als Leser durch Kates Nachforschungen immer mehr Puzzlestücke serviert, die sich geschicht zusammenfügen.
Die Auflösung ist überraschend, aber der Grund für die Taten nachvollziehbar. Irgendwie.

Hilfreich fand ich die Auflistung der 13 Stationsmitarbeiter samt Beruf und Herkunftsland zu Beginn des Buches.


Fazit:
Bestechendes Thriller-Debüt: Whodunit im frostklirrenden und dunklen Antarktischen Winter. Beklemmend, fesselnd, eiskalt.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Wie wird man reich und berühmt?

Gregs Tagebuch 17 - Voll aufgedreht!
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Im 17. Band von Gregs Tagebuch geht es darum, dass Greg gerne reich wäre. Aber ohne berühmt zu sein, denn das hat ja bekanntlich so gewisse Schattenseiten. Daher wäre er gerne der beste Freund von jemand ...

Im 17. Band von Gregs Tagebuch geht es darum, dass Greg gerne reich wäre. Aber ohne berühmt zu sein, denn das hat ja bekanntlich so gewisse Schattenseiten. Daher wäre er gerne der beste Freund von jemand Berühmten - oder der Bruder!
Und so hilft er seinem älteren Bruder Rodrick, dass dessen Rockband "Folle Vindl" berühmt - und somit auch reich - wird.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, Greg ist wohl kein Literaturtalent ;)
Aber der einfache und kurze Text im Comic-Stil ist leicht und schnell zu lesen - und Greg hat schon viele Lesemuffel motiviert.
Die schwarz-weiß Zeichnungen sind auch eher einfach gehalten, dennoch kann man alles genau erkennen, sogar die Gesichtsausdrücke (und somit Gefühle) der Personen.

Die Geschichte selbst konnte mich persönlich jetzt nicht so vom Hocker reißen, denn es werden alle Möglichkeiten, um berühmt zu werden, abgearbeitet - und natürlich endet alles in mehr oder weniger großem Chaos. Das nervt dann mit der Zeit sehr, auch die Wiederholungen. Und auch, dass alles extrem überzogen ist.

Aber bei der Jugend scheint's wohl anzukommen, meine Tochter kennt alle Greg-Bände und war auch von diesem hier wieder restlos begeistert. Der Autor scheint für seine Zielgruppe wohl alles richtig zu machen ;)


Fazit:
Für mich eher mittelmäßig; meiner Tochter hat's wieder super gefallen. Daher unser Durchschnitt von 4 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Zeitzeugnis über den Bergbau im Erzgebirge in Form einer Bergarbeiterfamiliengeschichte

Die Sehnsucht nach Licht
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In "Die Sehnsucht nach Licht" beschreibt Kati Naumann das Leben der Familie Steiner, deren Männer in mehreren Generationen Bergleute im Erzgebirge waren. Man lernt auch viel über das Montanwesen, gerade ...

In "Die Sehnsucht nach Licht" beschreibt Kati Naumann das Leben der Familie Steiner, deren Männer in mehreren Generationen Bergleute im Erzgebirge waren. Man lernt auch viel über das Montanwesen, gerade zu Beginn waren mir die detaillierten Infos aber zu geballt. Der Schreibstil ist wieder so mitreißend und fesselnd, dass einen das aber gar nicht stört.
Im Jahr 2019 lesen wir über Luisa Steiner, die als Vermessungstechnikerin im Bergwesen arbeitet.
Und in der Vergangenheit erfahren wir alle Geheimnisse der Familie Steiner ab 1908.
Geschickt sind viele geschichtliche Fakten in eine fiktive Familiengeschichte verwoben, die in spannender Erzählweise den Leser beeindruckt. Sogar alltägliche Kleinigkeiten sind so fesselnd beschrieben, dass man zu jeder Zeit mit sämtlichen Familienangehörigen mitfiebert.
Ich war sehr gefesselt und gerührt von dieser Geschichte, und konnte viel Spannendes über die damaligen Zeiten erfahren.

Das Leben in den Bergbauortschaften war so faszinierend mitzuverfolgen; wie die Leute damals um ihr Überleben gekämpft haben; wie die Erzminen immer weniger abgaben; und als dann das heilende Radonwasser viele Kurgäste in die Gemeinde gelockt hat, wo auch die Menschen, die mit dem Bergbau kaum mehr Einkommen hatten, mitverdienen wollten und private Fremdenzimmer angeboten haben bzw. kleine Pensionen betrieben haben - ebenso wie Wilhelm und Martha Steiner.
Dann die Erkenntnisse über das Radonwasser; der Krieg, der die Familie schicksalsgeprüft hat; und dann die Zeit der sowjetischen Besatzung.

Sehr spannend fand ich den Teil, wo Luisa ihrer Großtante Irma, deren letzte Tage angebrochen sind, noch helfen möchte, das Geheimnis um ihren verschollenen Bruder Rudolf aufzuklären, der 1951 angeblich unter Tage verschwunden ist.

Im vorderen Buchdeckel ist der Stammbaum der Familie Steiner abgebildet, den ich oft als sehr hilfreich empfand und die Familienverhältnisse nachgeblättert habe. Und am Ende ist ein Plan von Oberschlema und der Umgebung inkl. der Stollen.


Fazit:
Eine wunderbar berührende Familiengeschichte, die über mehrere Jahrzehnte und Generationen erzählt wird; gespickt mit vielen historischen Details und Infos zum Bergbau. Wieder ein gefühlvoller und unterhaltsamer Roman von Kati Naumann!

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Veröffentlicht am 20.01.2023

der Thrill entwickelt sich leider erst ab der Hälfte

Das College
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Hannah studiert in Oxford, lernt dort u.a. April kennen, die nicht nur ihre Mitbewohnerin ist, sondern auch ihre beste Freundin wird. Bis sie eines Tages April tot in ihrem Zimmer auffindet.
Nachdem sie ...

Hannah studiert in Oxford, lernt dort u.a. April kennen, die nicht nur ihre Mitbewohnerin ist, sondern auch ihre beste Freundin wird. Bis sie eines Tages April tot in ihrem Zimmer auffindet.
Nachdem sie kurz zuvor den unangenehmen Pförtner John Neville aus dem Haus kommen sah, wird dieser wegen des Mordes an April verurteilt.
Doch 10 Jahre später, als Neville im Gefängnis gestorben ist, kommen ihr Zweifel an dessen Schuld und sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit - bis sie selbst in Gefahr gerät...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist in "Davor" und "Danach" aufgeteilt, wobei Aprils Mord natürlich den Wendepunkt darstellt. Doch WANN ist der Mord geschehen? Das erfährt man leider erst sehr spät. Ebenso die genauen Umstände.
Das Tempo ist für meinen Geschmack viel zu langsam, man tritt auf der Stelle, erfährt nichts neues, es wiederholt sich vieles. Auch ist es bis zur Hälfte des Buches kein Thriller. Ja, man erfährt, dass April ermordet wurde, aber sonst liest es sich eher wie ein College-Freundschafts-Roman. Erst nach der Hälfte nehmen Tempo und Spannung an Fahrt auf, inklusive rasantem Showdown, trotzdem hätte man so vieles einkürzen und gleich von Anfang an fesselnd machen können.

Ich kann auch sehr Vieles nicht nachvollziehen: Wieso sieht Hannah April als beste Freundin, wo sie doch auf Will steht, mit dem April zusammen ist, und warum spricht sie sie dann nicht darauf an, welche anderen Männern bei ihr immer wieder im Zimmer sind, wo sie doch mit Will zusammen ist? Außerdem verhält sich April oft nicht wie eine gute Freundin, sie hat Geheimnisse und spielt ihren Freunden fiese Streiche. Hannah weiß auch nichts über Aprils Familiensituation. Über solche Dinge spricht man doch als beste Freundinnen?
Abgesehen davon kannten sie sich erst 8 Monate, bis der Mord stattgefunden hat. Diese enge Bindung - vor allem dass das Ganze Hannah nach 10 Jahren immer noch so fertig macht - kann ich absolut nicht nachvollziehen. Warum also steigert sie sich so rein, denkt jeden Tag an April, kann keine Zeitungsartikel über sie bzw. den Tod von Neville lesen?
Ihre Schuldgefühle kann ich hingegen verstehen, sie hat das Gefühl, das Leben von April 'gestohlen' zu haben, da sie jetzt mit Will verheiratet ist und sogar ein Kind von ihm erwartet. Und natürlich die Schuldgefühle, dass ein Unschuldiger wegen ihr ins Gefängnis gekommen und dort gestorben ist.

Die Charaktere der 6 College-Freunde sind sehr unterschiedlich. Hannah, ruhig und schüchtern; April, das laute It-Girl; Will, der charmante Frauenschwarm; Ryan, der Spaßvogel; Emily, die Bissige; und Hugh, der Nerd. Also klassisch alle Klischees abgedeckt. So richtig warm konnte ich leider mit keiner einzigen der Figuren werden.
Dann gibt es natürlich noch den Pförtner John Neville, der ein richtig schmieriger und unangenehmer Typ ist. Und Hannahs Tutor Dr. Myers, der sich an die Studentinnen ranschmeißt.
Man erhält nach und nach viele Verdächtige präsentiert und immer mehr Motive für den Mord an April.
Den Täter hatte ich von Anfang an leise im Hinterkopf, nur das Motiv hat mich überrascht.


Fazit:
Ein Thriller, der erst nach der Hälfte einer wird; Charaktere, mit denen ich nicht warm werden konnte; und Längen in der ersten Hälfte des Buches. Auch der Täter konnte mich jetzt nicht wirklich überraschen. Somit gibt es diesmal leider nur 2,5 Sterne.

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