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Veröffentlicht am 31.05.2021

packender Auftakt: geht ein abergläubischer Serienmörder im historischen Wien um?

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien, 1893. Der neu aus Graz nach Wien gezogene Polizeiagent Leopold von Herzfeldt braucht die Hilfe des Totengräbers vom Zentralfriedhof, Augustin Rothmayer, denn dieser schreibt gerade an seinem "Almanach ...

Wien, 1893. Der neu aus Graz nach Wien gezogene Polizeiagent Leopold von Herzfeldt braucht die Hilfe des Totengräbers vom Zentralfriedhof, Augustin Rothmayer, denn dieser schreibt gerade an seinem "Almanach für Totengräber" und kennt sich sowohl mit allen Todesarten und Verwesungsstadien aus als auch mit dem Aberglauben der Menschen, denn es wurden mehrere junge Dienstmädchen bestialisch ermordet und gepfählt sowie Leichen geköpft - was uralte Methoden sind, um Untote zu bannen. - Geht in Wien ein abergläubischer Serienmörder um?
Und dann gibt es noch geheime "Schwarze Walzer" von einflussreichen Hohen Tieren, zu denen junge Mädchen gekarrt werden...


Meine Meinung:
"Das Buch des Totengräbers" ist der Auftakt der Reihe um den Polizeiagenten Leopold von Herzfeldt und den Totengräber Augustin Rothmayer.
Der Schreibstil braucht anfangs ein bisschen, um sich einzugewöhnen, doch dann ist man mittendrin im Wien des Jahres 1893.
Was mir besonders gut gefällt, sind die Wiener Ausdrücke, die immer wieder vorkommen. Wenn man sie versteht, ist das auch einfach - ich denke jedoch, dass zumindest ein Glossar am Ende des Buches für deutsche Leser hilfreich gewesen wäre.

Es ist spannend zu verfolgen, wie Leopold sich als "Piefke" aus Graz in Wien zurechtfindet (Hier gefiel mir die Aussage seines Chefs: "Und, zum Teufel, arbeiten Sie an Ihrem Wienerisch, Herzfeldt! Der Wiener mag nun mal keine Ausländer, glauben Sie mir, auch wenn hier eigentlich nur Ausländer leben.")
Interessant fand ich die Fortschritte für die damalige Kriminalistik mit dem "Handbuch für Untersuchungsrichter" sowie dem neuen "Tatortkoffer" und natürlich den technischen Fortschritt. Der Autor hat humorvoll immer wieder kleine Spitzen eingebaut, zB als man nur kopfschüttelnd meinte, dass es irgendwann Telefone geben wird, die in die Hosentasche passen.
Lehrreich und spannend fand ich auch das damalige Bestattungswesen, die große Angst der Wiener vor dem lebendig-begraben-Werden und natürlich den Wiener Zentralfriedhof.

Herzfeldt war mir etwas zu überheblich, doch ich mochte seinen Grips, seine Kombinationsgabe und seinen Biss, den Fall unbedingt lösen zu wollen - und seine charakterliche Entwicklung gegen Ende des Buches.
Der Totengräber hingegen war mir sofort sympathisch, obwohl er so ein knurriger Kauz ist, doch mit dem Herz am rechten Fleck - besonders, als er die kleine Anna bei sich aufnimmt, obwohl er das zuerst gar nicht wollte. Verwundert hat hier zuerst dessen Intellekt - kennt er sich mit lateinischen medizinischen Begriffen aus, liest medizinische Fachlektüre und schreibt an einem "Almanach für Totengräber", erlag ich doch dem Klischee, dass Totengräber mit nur wenig Intelligenz gesegnet sind.
Ich hätte nur gern mehr Zusammenarbeit von Herzfeldt und Rothmayer gesehen, eigentlich "wurschtelt" jeder für sich herum und sie tauschen sich nur über ihre Erkenntnisse aus.
Sämtliche andere Charaktere haben Ecken und Kanten und bedienen alle möglichen Klischees, geben aber ein rundes Bild der damaligen Einwohner von Wien ab.

Spannungsreich fand ich den Fall selbst, der eigentlich aus drei Fällen besteht - die Pfahlmorde, die Enthauptungen und die "Schwarzen Walzer", die augenscheinlich zusammenhängen und dann wieder doch nicht - ich tappte erst lange im Dunklen, wurde aber dann gegen Ende einerseits überrascht, andererseits auch nicht - mehr kann ich leider nicht verraten ;)
Einerseits traurig, andererseits authentisch war, dass die "Hohen Tiere" mit Einfluss und Geld ihrer Bestrafung entgehen können. Das war damals schon so und wird es wohl leider immer bleiben...


Fazit:
Außergewöhnlicher und unterhaltsamer historischer Krimi mit zwei gegensätzlichen Protagonisten, viel schwarzem Wiener Humor und spannungsreichen Fällen.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Hase und Igel finden ein Ei: eine Freundschafts- und Frühlingsgeschichte

Wir zwei und das Ei
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Endlich Frühling! Hase und Igel toben über die Wiese und finden dabei einen seltsamen runden Stein. Die Krähe berichtet, dass das ein Ei von einem Vogel ist. Und wenn das Ei warm gehalten wird, schlüpft ...

Endlich Frühling! Hase und Igel toben über die Wiese und finden dabei einen seltsamen runden Stein. Die Krähe berichtet, dass das ein Ei von einem Vogel ist. Und wenn das Ei warm gehalten wird, schlüpft daraus ein Küken.
Das fasziniert die beiden. Doch woher kommt das Ei? Und können sie dem Küken helfen zu schlüpfen?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist liebevoll und kindgerecht geschrieben und nicht nur zum Vorlesen geeignet, sondern aufgrund der kurzen, leicht verständlichen Sätze auch perfekt für Leseanfänger.
Auf jeder Doppelseite gibt es eine großflächige färbige Illustration, die liebevoll gezeichnet ist. Diese detailverspielten Bilder, auf denen es jede Menge zu entdecken gibt, verstärken den Charme dieses warmherzigen Kinderbuchs.

Hase und Igel sind einfühlsam und wollen selbstlos helfen, dass das Küken schlüpfen kann.
Somit werden nicht nur diese Werte, sondern auch Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Geduld und Verantwortung vermittelt - denn bis sich was tut, dauert es einige Zeit, wo die beiden das Ei nicht alleine lassen dürfen. Gleichzeitig wird das Wunder der Natur im Frühling nähergebracht.


Fazit:
Bezauberndes Bilderbuch über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und ein geheimnisvolles Wunder der Natur. Mit wunderschönen färbigen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

eine Mutmach- und Freundschaftsgeschichte

Humboldt und Beaufort (Band 1)
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Der kleine Pinguin Humboldt liebt es, verschiedene Steine zu sammeln. Als er von einem Stein mit Ecken träumt, wird er von den anderen Pinguinen ausgelacht. Doch dann trifft er den Wal Beaufort, der ihn ...

Der kleine Pinguin Humboldt liebt es, verschiedene Steine zu sammeln. Als er von einem Stein mit Ecken träumt, wird er von den anderen Pinguinen ausgelacht. Doch dann trifft er den Wal Beaufort, der ihn ermutigt, seine Träume nicht aufzugeben und ihn mitnimmt und ihm hilft, einen eckigen Stein zu finden...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist liebevoll und kindgerecht geschrieben.
Man fühlt mit dem kleinen Pinguin mit, denn oftmals wird man belächelt oder sogar ausgelacht, wenn man anders denkt oder außergewöhnliche Träume hat. So wie eben Humboldt mit seinem eckigen Stein.
Doch dann lernt er den Wal Beaufort kennen, der schon die ganze Welt bereist hat, und der sagt zu ihm: "Auf dieser Welt gibt es nichts, das es nicht gibt." - und macht ihm somit Mut, seinem Traum zu folgen und nach diesem Stein zu suchen.
Die Geschichte vermittelt somit, dass man furchtlos sein soll, seinen Horizont erweitern und neugierig auf Neues sein, niemals aufgeben soll und vor allem, seinem Herzen zu folgen und seine Träume versuchen zu verwirklichen! Und sich nicht von den Meinungen anderer traurig machen zu lassen.
Wichtig ist auch Freundschaft und Hilfsbereitschaft, denn ohne Beaufort hätte Humboldt nie seinen Wunsch realisieren können!
Natürlich gibt es ein schönes Happy-End :D

Die Geschichte ist aufgrund der kurzen, leicht verständlichen Sätzen nicht nur zum Vorlesen geeignet, sondern ist auch perfekt für ungeübte Erstleser.
Auf jeder Doppelseite gibt es ein großflächiges färbiges Bild, das liebevoll gezeichnet ist.
Ebenso gibt es jeweils einen Satz in anderer Schriftart, der gewellt abgedruckt ist. Dies animiert Leseanfänger zum Weiterlesen.


Fazit:
Liebevolles Bilderbuch über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und den Mut, seine Träume zu verwirklichen. Mit wunderschönen färbigen Illustrationen.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

eine liebevolle Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft

Flips - Ein Wollschwein legt los
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Auf dem Schulweg steht plötzlich ein kleines Schwein mit braunen Löckchen vor Toni. Sie ist gleich verliebt und will es behalten. Da es gerne Erdnussflips frisst, nennt sie das Schwein Flips.
Doch wie ...

Auf dem Schulweg steht plötzlich ein kleines Schwein mit braunen Löckchen vor Toni. Sie ist gleich verliebt und will es behalten. Da es gerne Erdnussflips frisst, nennt sie das Schwein Flips.
Doch wie werden ihre Eltern reagieren? Oder die Vermieterin Frau Reimann, die Tiere gar nicht leiden kann?
Der neu eingezogene Nachbarsjunge Jonte, den Toni seltsam findet, will ihr jedoch helfen.
Und dann sind da noch die Tricks, die Flips draufhat. Woher hat er die bloß?


Meine Meinung:
Die Geschichte ist sooo niedlich, Flips schließt man gleich in sein Herz!!
Es ist humorvoll und leicht verständlich geschrieben. Viele schwarz-weiß Illustrationen, die wunderschön sind, untermalen das Gelesene.

Das Buch beinhaltet nicht nur eine tolle Geschichte, sondern vermittelt auch die Werte Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und jemandem eine zweite Chance geben, auch wenn man denjenigen anfangs nicht so sehr mag. Und natürlich ganz besonders Tierschutz und Tierwohl.
Nur dass Flips eben mit Erdnussflips und Schokolade gefüttert wurde, hat mir hier so gar nicht gefallen - auch wenn der Vater dem Schwein immer Salat und Gemüse gegeben hat.
Zu sehen, wie Toni mit Flips umgeht und im Umgang mit ihm dazulernt, ist einfach wundervoll zu beobachten.
Der Wunsch vieler Kinder, ein eigenes Haustier zu besitzen, wird hier in einer schön verpackten Geschichte mit einer hier passenden Lösung geliefert. Im echten Leben ist es natürlich immer individuell, aber ich finde, Haustiere bereichern unser Leben und Kinder lernen Verantwortung.

Auch die Auflösung, woher Flips kommt und seine Tricks kann, war spannend zu lesen.
Und - wie es sich meiner Meinung nach für ein gutes Kinderbuch gehört - gibt es ein Happy-End, aber nur mit Kompromissen, so wie im echten Leben auch! :D


Fazit:
Ein wunderschönes Buch über ein niedliches Wollschwein, das die Werte Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und natürlich Tierwohl und Tierschutz vermittelt. Mit zuckersüßen schwarz-weiß Illustrationen.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

eine zuckersüße Freundschaftsgeschichte

Ferdi & Flo - Der kleine Otter lernt schwimmen (Band 1)
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Ferdi, der kleine Otter, soll endlich schwimmen lernen. Doch er hat Angst vor dem Wasser und auf Mamas Bauch ist es sowieso viel gemütlicher, übers Wasser zu treiben.
Doch dann lernt er die kleine Ente ...

Ferdi, der kleine Otter, soll endlich schwimmen lernen. Doch er hat Angst vor dem Wasser und auf Mamas Bauch ist es sowieso viel gemütlicher, übers Wasser zu treiben.
Doch dann lernt er die kleine Ente Flo kennen, die seine Freundin wird und ihm hilft, die Angst vor dem Wasser zu nehmen.
Und dann wollen beide unbedingt zum großen Fest der Wassertiere, obwohl es die Eltern verbieten - kann das gut gehen?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist richtig schön, herzerfrischend, kindgerecht und leicht verständlich.
Man schließt Ferdi, der eigentlich Ferdinand heißt, sofort in sein Herz. Und ich denke, kleinere Kinder können sich mit ihm identifizieren, denn schwimmen lernen ist nicht so leicht - und sich auf Mamas Bauch treiben zu lassen ist ja auch vieeel gemütlicher ;)
Erst als er das Entenküken Flo kennenlernt, möchte er auch so mutig wie sie sein, denn Flo hat vor nichts Angst und springt von hoch oben ins Wasser. Deshalb lernt Ferdi schnell schwimmen.
Flo bringt ihn nicht nur dazu, über seinen Schatten zu springen, sondern hilft ihm auch beim Schwimmen und tauchen und zeigt ihm viele Tricks. Eine richtig schöne Freundschaft, zu der auch Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt gehören!
Und der Ausflug zum Fest der Wassertiere ist nicht nur gefährlich, sondern auch aufregend und wunderschön. So werden Kinder auch gelehrt, den Eltern zu glauben, wenn die ihnen sagen, dass etwas gefährlich ist, und dass man den Anweisungen der Eltern folge leisten soll.
Natürlich gibt es ein schönes Happy-End :D

Die Geschichte ist nicht nur zum Vorlesen geeignet, sondern auch zum Selberlesen für etwas geübtere Leser.
Viele -oft ganzseitige- färbige Illustrationen untermalen das Gelesene. Auf den Bildern gibt es immer viel zu entdecken!
Erwähnen möchte ich auch die tollen Sticker hinten im Buch, mit denen man im vorderen Buchdeckel den Weg von Ferdi und Flo kleben kann - nach jedem gelesenen Kapitel einen Sticker. Die Sticker leuchten im Dunkeln, und meine Tochter findet sie großartig und hat alle an die Wand hinter ihrem Bett geklebt :D


Fazit:
Eine Mutmach-Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft mit wundervollen niedlichen Illustrationen.

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