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Veröffentlicht am 10.09.2023

spannender 2. Teil der Island-Krimi-Reihe

Verlogen
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Elma ermittelt in ihrem zweiten Fall anlässlich des Mordes an Marianna, die vor 7 Monaten spurlos verschwunden ist.
Aufgrund ihrer Psyche gingen damals alle von Selbstmord aus. Bis sie eines Tages in einem ...

Elma ermittelt in ihrem zweiten Fall anlässlich des Mordes an Marianna, die vor 7 Monaten spurlos verschwunden ist.
Aufgrund ihrer Psyche gingen damals alle von Selbstmord aus. Bis sie eines Tages in einem Lavafeld gefunden wird - mit eindeutigen Beweisen von Gewalteinwirkung.

Die schwierige und eher lieblose Beziehung zwischen der alleinerziehenden Marianna und ihrer 15-jährigen Tochter Hekla sowie zwischen Hekla und ihrer Pflegefamilie waren authentisch und emotional dargestellt. Man fragt sich, ebenso wie Elma, warum die Behörden die Unterbringungen der Kinder nicht zu deren Gunsten entscheiden.
Im Handlungsstrang der Gegenwart verfolgt man Elmas Nachforschungen hautnah. Die ermüdende und manchmal frustrierende Ermittlungsarbeit ist sehr glaubwürdig dargestellt. Mir gefiel Elmas Hartnäckigkeit, den Tod der jungen Mutter aufzuklären, da es einige Ungereimtheiten gibt.
Im zweiten Handlungsstrang liest man über eine Mutter, die sehr jung eine Tochter bekommen hat, aber zu dieser keine Beziehung aufbauen kann und eher gleichgültig mit dieser interagiert. Man verfolgt das Leben der beiden ab der Geburt bis zu deren 13. Lebensjahr.
Beim Lesen stellt man immer wieder Überlegungen an, wie diese beiden Erzählstränge wohl zusammenhängen.

Ich war total gefangen in der isländischen Kälte; diesmal gefiel mir die Atmosphäre viel besser; es war zwar auch typisch nordisch-düster, aber nicht ganz so deprimierend wie beim Vorgänger.
Toll waren wieder die detaillierten Beschreibungen der Landschaft, sodass man alles vor Augen hat. Nützlich sind hier auch die Karten von Island bzw. der Gegend der Handlungen im vorderen und hinteren Buchdeckel.
Der Fall ist wieder in sich geschlossen; und die privaten Entwicklungen von Elma und ihrem Kollegen Saevar sind aufgrund geschickt eingearbeiteter Infos gut nachzuvollziehen.
Der Fall ist spannend und komplex; und die Auflösung konnte ich erst nach 2/3 erkennen. Schade fand ich nur, dass die komplette Auflösung nur den Lesern bekannt ist.
Es gibt auch ein hilfreiches Personenregister, leider ist es am Ende des Buches und ich habe es erst nach dem Lesen gesehen. So etwas finde ich, gehört immer an den Anfang eines Buches.


Fazit:
Ein spannender zweiter Teil der Island-Krimi-Reihe mit einer hartnäckigen Ermittlerin, schöner Landschaft und einem komplexen Fall.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

eine phantasievolle und spannende Geschichte über magische, geheime Lebewesen

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Die 11jährige Edith wird vor den Sommerferien nicht von ihren Eltern vom Internat abgeholt, da diese verschollen sind.
Daher muss sie zu ihrem Onkel, der Tierarzt ist und ganz versteckt im Wald lebt, von ...

Die 11jährige Edith wird vor den Sommerferien nicht von ihren Eltern vom Internat abgeholt, da diese verschollen sind.
Daher muss sie zu ihrem Onkel, der Tierarzt ist und ganz versteckt im Wald lebt, von dem sie jedoch noch nie etwas gehört hat.
Bald merkt sie auch, warum das so ist. Denn er ist kein normaler Tierarzt, sondern er behandelt auch außergewöhnliche magische Tiere, von denen niemand etwas wissen darf.
Schon gar nicht das Syndikat, das sich auf die Jagd dieser außergewöhnlichen Tiere spezialisiert hat.

Edie ist ein sympathisches, taffes Mädchen, mit dem man zu Beginn total Mitleid hat. Ihre Eltern holen sie nicht ab, da sie verschollen sind. Dann wird sie zum Onkel abgeschoben (von dem sie im Übrigen noch nie was gehört hat), und dieser will sie loswerden.
Erst, als er merkt, dass sie eine magische Fähigkeit hat, nämlich mit Tieren telepathisch kommunizieren zu können, nimmt er sie wahr. Und nimmt sie mit zu den Yetis, wo die beiden einem kranken Yeti-Kind helfen sollen.
Wie Edie ihre Gabe bemerkt, war berührend dargestellt. Dass sie feststellt, dass ihre Kopfschmerzen und die Geräusche eigentlich Tierstimmen in ihrem Kopf sind, war einfach wundervoll. Und süß war, wie ihr der Hund Arnold dabei geholfen hat.

Die magischen Tiere sind natürlich phantastisch, allen voran die Pegasi mit dem König, die Yetis und auch alle anderen, die erwähnt wurden und auf die ich mich schon in den nächsten Bänden freue.
Das Buch vermittelt viele schöne Werte, wie Hilfsbereitschaft, als Edie ihre Gabe einsetzt, um kranken Tieren zu helfen; Zusammenhalt, Mut, Freundlichkeit und natürlich Freundschaft, denn viele Tieren auf Edies abenteuerlicher Reise werden ihre Freunde.

Dass es in Kinderbüchern Bösewichte gibt, ist ja fast schon obligatorisch; überhaupt wenn es so phantastische Wesen sind wie hier, war klar, dass das Syndikat diese Tiere jagen und verkaufen will.
Doch den Showdown am Schluss fand ich viel zu brutal, da hätte etwas weniger auch gereicht.

Der Plan vom Waldhaus und dem Grundstück des Onkels im vorderen sowie der Plan der Reise von Edie und ihrem Onkel bzw. dem Syndikat zu den Yetis im hinteren Buchdeckel ist sehr hilfreich, so hat man die Gegebenheiten vor Augen bzw. kann die Reiserouten nachvollziehen.


Fazit:
Eine phantasievolle und spannende Geschichte über ein taffes Mädchen, das telepathisch mit Tieren reden kann, und das mit ihrem Onkel magische, geheime Lebewesen beschützt und sich aufmacht, einem kranken Yeti zu helfen. Leider war mir der Showdown für ein Kinderbuch zu brutal.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Was wäre, wenn alle nur mehr die Wahrheit sagen würden...

Alles, was du denkst
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Die 14-jährige Jana hat eine besondere Gabe von ihrer Großmutter geerbt: andere Menschen vertrauen ihr ihre geheimsten Wünsche an und sagen ihr nur die Wahrheit.
Da Jana einflussreiche Influencerin werden ...

Die 14-jährige Jana hat eine besondere Gabe von ihrer Großmutter geerbt: andere Menschen vertrauen ihr ihre geheimsten Wünsche an und sagen ihr nur die Wahrheit.
Da Jana einflussreiche Influencerin werden will, und die Welt verbessern, nutzt sie ihre Fähigkeit im Netz - trotz Warnung ihrer Großmutter. Doch es kommt zum totalen Chaos. Kann sie diesen Alptraum wieder rückgängig machen?

Das derzeit aktuelle Thema Social Media / Influencer wird ausführlich dargestellt. Jana ist neidisch, dass ihre Klassenkameradin viele Follower hat und sogar Geld damit verdient. Obwohl sie offiziell natürlich nicht eifersüchtig ist. Nicht mal vor sich selbst gibt sie es zu.
Und auch welche Macht und Gefahr von den Sozialen Medien ausgeht, ist eindrücklich aufgezeigt.

Auch dass Janas Plan - mit ihrer Magie, dass Leute immer das sagen, was sie wirklich denken - Gutes zu tun ins Gegenteil gerät, lässt einen mitfiebern. Denn ihre Oma hatte sie gewarnt, und sehr oft kehren sich positiv gedachte Wünsche ins Gegenteil - und somit hat Jana es geschafft, nicht nur in ihrem Kaff, sondern auf der ganzen Welt (jaaa, die globlale Vernetzung durchs Internet) totales Chaos anzurichten.
Es ist aber schön zu verfolgen, wie sie ihren Fehler einsieht und versucht, rückgängig zu machen. Tja, wie früher wird es leider nicht mehr - auch diese Erkenntnis gehört zum Erwachsenwerden dazu.

Die große Schrift aus der "super lesbar"-Reihe, das brandaktuelle Thema und die wundervolle Erzählweise aus ich-Sicht von Jana machen das Buch auch für Lesemuffel interessant.


Fazit:
Ein bewegendes und aktuelles Thema (mit einer kleinen Prise Magie) in einem ernsten Jugendroman verpackt, das einen nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

die Leiche im schwimmenden Moor

Tristan Mortalis
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Die fünf Freunde Alice, Claire, Bene, Damian und Michael, der aufgrund seiner Rolle in der Theater-AG nur Tristan genannt wird, feiern das bestandene Abitur am alten Bootshaus von Claires Eltern im schwimmenden ...

Die fünf Freunde Alice, Claire, Bene, Damian und Michael, der aufgrund seiner Rolle in der Theater-AG nur Tristan genannt wird, feiern das bestandene Abitur am alten Bootshaus von Claires Eltern im schwimmenden Moor.
Danach trennen sich ihre Wege und sie haben kaum noch Kontakt.
Bis ein halbes Jahr später eine Leiche im Moor gefunden wird - die das Kostüm von Tristan trägt, das er am damaligen Tag anhatte.
Die restlichen vier Freunde kommen zusammen, um das Rätsel zu lösen und dabei offenbaren sich jede Menge Geheimnisse.

Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, die Geschichte ist lebendig erzählt; durch den rasanten Wechsel der Erzählperspektiven aus Sicht von Alice, Claire, Bene und Damian fühlt man sich bei den Jugendlichen direkt dabei und fiebert mit ihnen mit.
Die Theater-Szene, und natürlich besonders das Stück Tristan und Isolde, nimmt zwar einen größeren Teil ein, ist aber sehr interessant gestaltet.
Ich muss betonen, dass man überhaupt nicht merkt, dass das Buch von zwei Autorinnen geschrieben wurde. Alles fügt sich perfekt ineinander.

Total spannend fand ich, dass sich peu á peu mehrere Geheimnisse wie kleine Puzzleteilchen aufdecken, die sich langsam und nach und nach zu einem Ganzen zusammensetzen. Somit werden auch immer wieder neue und überraschende Tatsachen aufgedeckt, die das abwechslungsreiche Geschehen immer wieder wenden und zum Miträtseln einladen.
Auch, dass nicht nur der verschlossene Tristan ein großes Geheimnis hatte, sondern alle anderen auch etwas verheimlichen, macht das ganze noch aufregender.
Die Auflösung um Tristans Tod war ebenso überraschend wie unfassbar. Der Schluss ist einerseits gut gelöst, andererseits doch auch fragwürdig; die Autorinnen haben hier ein Ende geschaffen, dass einen noch lange nachdenken lässt.


Fazit:
Ein lebendiger Schreibstil, eine packende Story, unerwartete Wendungen und eine überraschende Auflösung zeichnen diesen (Jugend-)Thriller aus.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Putzfrauen undercover

Die Saubermacherin - wischen impossible
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Die Putzfrau Ioana, deren Agentur eigentlich eine Spionage-Agentur ist, wird beauftragt, den Burgtheater-Theaterregisseur Oskar Bydlinsky unter die Lupe zu nehmen, da dieser psychisch durchgeknallt ist, ...

Die Putzfrau Ioana, deren Agentur eigentlich eine Spionage-Agentur ist, wird beauftragt, den Burgtheater-Theaterregisseur Oskar Bydlinsky unter die Lupe zu nehmen, da dieser psychisch durchgeknallt ist, nachdem sein Manuskript scheinbar verändert wurde.
Nachdem sie ihm helfen konnte und er wieder zur Probe gehen kann, wird er jedoch in der Pause tot am Fuß der Festtreppe aufgefunden.
Ioana ermittelt under-undercover, gerät dabei in Gefahr, kann aber trotzdem die Schmetterlinge im Bauch für ihren Chef nicht unterdrücken. Und dann gibt's auch noch Familienprobleme...

Die Geschichte mit der Putzfrauen-Spy-Agency (PSA) fand ich total witzig; die Geschichte ist wie erwartet etwas skurril, aber sehr humorvoll. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und der oftmals schwarze Humor lässt einen oft auflachen.
Ioana schließt man von der erste Seite an ins Herz und fiebert mit ihr mit. Sie ist eine eigensinnige Frau mit starkem Willen und ich mag ihre Verkleidungskünste ;). Auch die anderen Charaktere sind lebendig ausgearbeitet.
Der Auftrag von Ioana ist zu Beginn etwas bizarr, doch die Ungereimtheiten in der Agentur, die die Suspendierung der Chefin nach sich zieht, sowie die Verschwörungen, die aufgedeckt werden, ergeben einen komplexen Fall, der irgendwann mal real sein könnte.
Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Ioana und Ramesh war zauberhaft zu lesen.

"wischen impossible" ist der 2. Teil der Reihe um die PSA, kann jedoch problemlos ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden.
Wien als Setting finde ich natürlich besonders toll, da ich viele Örtlichkeiten kenne.


Fazit:
Ein etwas skurriler, aber humorig-unterhaltsamer Wien-Krimi mit einer etwas anderen, taffen Protagonistin.

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