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Veröffentlicht am 14.05.2019

Das berührende Schicksal einer Familie in der Sperrzone der ehemaligen DDR.

Was uns erinnern lässt
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Kurz zum Inhalt:
Mehrere Generationen der Familie Dressel lebt im respectablen Hotel Waldeshöh in Dressels Forst am Rennsteig im Thüringer Wald.
Nach dem Krieg wird dieses Gebiet zur Sperrzone an der Grenze ...

Kurz zum Inhalt:
Mehrere Generationen der Familie Dressel lebt im respectablen Hotel Waldeshöh in Dressels Forst am Rennsteig im Thüringer Wald.
Nach dem Krieg wird dieses Gebiet zur Sperrzone an der Grenze ernannt, und die Dressels erhalten eine Aufenthaltsgenehmigung. Niemand sonst darf in dieses Waldstück, doch die Familie hält das Hotel immer auf Vordermann für die Zeiten, wenn wieder Gäste kommen.
Doch es ist nicht leicht in der Sperrzone - niemand darf diesen Abschnitt ohne Passagierschein betreten, die Familie muss viele Einschränkungen in Kauf nehmen. Und irgendwann fahren nicht einmal mehr Postauto und Krankenwagen dort hoch. Doch die Dressels lieben ihr Zuhause - bis sich am 2. Juli 1977 alles verändert.

Im Jahr 2017 entdeckt die junge Milla einen verborgenen und verwachsenen Keller bei einer Wanderung im Thüringer Wald. Sie dringt unerlaubt ein und entdeckt Erinnerungen an die Familie Dressel. Neugierig geworden, macht sie sich auf die Suche nach der Familie und ist bald in ihr Schicksal involviert...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist ruhig und gemächlich, man verfolgt die Geschichte der Familie Dressel in mehreren Generationen und deren Schicksal in der ehemaligen DDR in der Sperrzone. Die Familie hatte es nie leicht, und man ist emotional sehr involviert.
Auch wenn manche diesen Schreibstil vielleicht als langweilig bezeichnen würden - das furchtbare Schicksal der Familie Dressel ist es keinesfalls!
Es wird abwechselnd berichtet - einerseits über das Leben der Familie Dressel im Hotel Waldeshöh in der Vergangenheit, ab dem Jahr 1945 bis 1977.
Die andere Perspektive zeigt das Jahr 2017 aus Sicht von Milla, die neugierig auf das Schicksal des Hotels und der Familie geworden ist. Und eigentlich wollte Milla diesen Ort online in das Forum "Lost Places" stellen; doch bald ist sie emotional so an die Familie und deren Schicksal gebunden, dass sie diesen geheimen Ort für sich behalten und der Familie helfen will.
Ich war sehr gefesselt und gerührt von dieser Geschichte, und konnte viel Spannendes über die damaligen Zeiten erfahren.
Sehr gut haben mir auch die emotionalen Entwicklungen, hauptsächlich von Milla und Christine Dressel, gefallen.
Ein richtig tolles gefühlvolles Buch!
Im Vorsatzsatzblatt des Buches ist der Stammbaum der Familie Dressel abgebildet, den ich oft als sehr hilfreich empfand und die Familienverhältnisse nachgeblättert habe.


Fazit:
Gefühlvoller, langsamer Roman über das Schicksal einer Familie in mehreren Generationen in der Sperrzone der ehemaligen DDR. Sehr interessant und hat mich sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Baderegeln am Meer verpackt in eine aufregende Urlaubsgeschichte

Die Höhle am Meer
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Kurz zum Inhalt:
Jana verbringt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Max eine Urlaubswoche am Meer. Das Hotel ist schön, und es gibt eine große Bucht mit einer geheimnisvollen Höhle in den Felsen.
Jana und ...

Kurz zum Inhalt:
Jana verbringt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Max eine Urlaubswoche am Meer. Das Hotel ist schön, und es gibt eine große Bucht mit einer geheimnisvollen Höhle in den Felsen.
Jana und Max lernen den Einheimischen Marco kennen, von dem sie ein Bodyboard kaufen, und der ihnen damit das Surfen beibringen will.
Doch das Board wird gestohlen, und Jana und Max glauben, dass die Diebe es in der Höhle versteckt haben. Da sie dort nicht hindürfen, schwimmen sie heimlich nachts hinaus aufs Meer...


Meine Meinung:
"Die Höhle am Meer" ist der 5. Band der Reihe "Schwimmen macht Spaß".
Mittlerweile ist Jana 9 Jahre alt und fährt mit ihrer Familie eine Woche ans Meer. Meine Tochter konnte sich total mit der Geschichte identifizieren, denn sie ist wie Jana 9 Jahre alt und beim Lesen haben wir uns wieder an unsere Urlaube zurück erinnert: der Flug, das Hotel, das Schwimmen im Meer... Da bekommt man gleich wieder Lust auf Urlaub am Meer! :)
Nur eine gefährliche Höhle gab es bei uns zum Glück nicht.
Denn die Szene, wo Jana mit ihrem Bruder Max nachts im Meer zur Höhle schwimmt, ist sehr spannend und aufregend und man muss mit den Beiden total mitfiebern! Ebenso wie danach, als sie die Räuberbande stellen wollen.

Der Schreibstil ist dem Alter der Zielgruppe angepasst, die Sätze sind leicht verständlich und die Geschichte kann von den Kids auch gut selbst gelesen werden. Jede Menge Baderegeln sind spielerisch in der Geschichte verpackt.
Auch gibt es auf fast jeder Seite ein farbige Illustration, welche das Gelesene nochmals untermalt.

Am Ende des Buches gibt es ein Quiz, bei dem die Kinds die soeben gelesenen und erlernten Baderegeln überprüfen können. Bei der anschließenden Auflösung ist nochmals die jeweilige Baderegel detailliert ausgeführt.
Es gibt auch ein Spiel zu den "Schwimmen macht Spaß"-Büchern, bei dem die verschiedensten Baderegeln spielerisch wiederholt und verinnerlicht werden.


Fazit:
Kindgerechte lustige Abenteuergeschichte, in der viele Baderegeln gut im Geschehen integriert sind. Die Geschichte ist spannend und macht große Lust auf den nächsten Urlaub am Meer!

Veröffentlicht am 07.05.2019

eine kindgerechte und lehrreiche Geschichte über Stärke und Mut

Ruby Rauchschwalbe - Ab in den Süden!
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Ruby ist ein kleines Rauchschwalben-Mädchen, das große Angst vor Wasser hat.
Als sie kurz vor dem Aufbruch ihrer Familie in den Süden noch mit ihrem Eichhörnchen-Freund spielt, beginnt es plötzlich zu ...

Ruby ist ein kleines Rauchschwalben-Mädchen, das große Angst vor Wasser hat.
Als sie kurz vor dem Aufbruch ihrer Familie in den Süden noch mit ihrem Eichhörnchen-Freund spielt, beginnt es plötzlich zu regnen. Ruby sucht Unterschlupf; doch als es aufhört zu regnen, ist ihre Familie bereits ohne sie in den Süden aufgebrochen! Kann Ruby ihre Familie ganz alleine finden?


In diesem Abenteuer verfolgt man Ruby bei ihrer aufregenden Reise in den Süden, bei der sie sich weiter entwickelt, über sich hinaus wächst und immer mehr von ihren Ängsten verliert und mutiger wird. Natürlich lernt sie auch jede Menge anderer Vögel und Tiere kennen, und sie findet auch viele neue Freunde!
In der Geschichte sind das Finden seiner Stärke und Mut und das Überwinden von Ängsten spielerisch verpackt , und die Kids lernen auch viel über verschiedene Zugvögel und ihre Wege in den Süden.

Der Schreibstil der Geschichte ist für Kinder leicht verständlich und kann auch von geübteren Lesern selbst gelesen werden.
Man fiebert mit Ruby mit und hofft natürlich, dass sie alle Abenteuer übersteht und vor allem natürlich, dass sie ihre Familie findet!
Das Buch ist qualitativ sehr hochwertig: Hardcover, feste Seiten, ein Lesebändchen und vor allem viele wunderschöne farbige Illustrationen.
Auf den bunten Bildern gibt es sehr viel zu entdecken, sie untermalen nochmal das Gelesene und lockern den Text auf. Meine Tochter fand es super, die schwarz-weißen Fliegen/Mücken zu suchen, die sich auf einigen Seiten 'versteckt' hatten.

Und das Cover ist einfach nur zuckersüß! Man will das Buch sofort in die Hand nehmen und Ruby kennenlernen! Sie schaut einfach total niedlich darauf aus.


Fazit:
Lehrreiches Kinderbuch über Mut mit wunderschönen farbigen Illustrationen. Die süße Ruby hat man sofort ins Herz geschlossen und begleitet sie auf ihren Abenteuern. Eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 06.05.2019

Eine schöne Geschichte über den besten Freund des Menschen und die Liebe

Alles Liebe, wuff
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Kurz zum Inhalt:
Ella verliert nicht nur den sehnlichst erwünschten Chefredakteurposten an ihren Freund Oskar; nein, kurz darauf trennt sich dieser auch von ihr.
Sie sucht Trost bei ihren Freundinnen Silke, ...

Kurz zum Inhalt:
Ella verliert nicht nur den sehnlichst erwünschten Chefredakteurposten an ihren Freund Oskar; nein, kurz darauf trennt sich dieser auch von ihr.
Sie sucht Trost bei ihren Freundinnen Silke, Cecile und Lulu. Lulu legt ihr die Karten und rät ihr, sich einen Hund anzuschaffen. Ella ist dagegen; Silke auch - denn sie ist Hundetrainerin und weiß, dass Ella niemals mit einem Hund klarkommt. Lulu spricht ihr gut zu, obwohl sie eine Katzenmama ist.
Ella holt sich daraufhin dem Mischlingshund Bozer aus dem Tierheim.
Und dann nimmt das Abenteuer seinen Lauf...


Meine Meinung:
"Alles Liebe, wuff" zeichnet die Geschichte von vier Freundinnen und deren Probleme.
Silke ist Hundetrainerin und hat es schwer, ihre neu gegründete Hundeschule über Wasser zu halten, denn eine billige Konkurrenz schnappt ihr die Kunden weg.
Cecile ist Hausfrau und Mutter und hat einen Sohn mit Trisomie 21. Dieser hängt am Familienhund Simpson, der ihm in jeder Lebenslage beisteht und ihn tröstet. Doch Ceciles Mann will Simpson loswerden, weil dieser ihn in letzter Zeit immer anspringt.
Und Ella ist auf der Suche nach der wahren Liebe.
Schön fand ich, dass so viele verschiedene Hunde vorkamen. Die kleine französische Bulldogge Elfriede hat es mir besonders angetan ;)

Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, und die Überschriften kennzeichnen den jeweiligen Hund, um den es in dem Kapitel geht.
Die Geschichte ist emotional, mitfühlend, traurig und fröhlich. Es geht um die Freundschaft zwischen Hund und Mensch, um die Freundschaft zwischen den Menschen, und natürlich um die Liebe. Und dass es nach rumpeligen Umwegen ein Happy End gibt.

Das Buch ist verfilmt worden und das Cover zeigt Bilder vom Film. Das Original-Cover mit dem langgestreckten Dackel hätte mich optisch aber ein wenig mehr angesprochen


Fazit:
Eine emotionale und unterhaltsame Geschichte über Freundschaften: zwischen Mensch und Hund und zwischen Menschen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Eine farbenprächtige und bildgewaltige Liebeserklärung an den Wienerwald

Wienerwald
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"Wienerwald - Naturjuwel zwischen Stadt und Gebirge" ist ein gewaltiger und wundervoller Bildband vom in Mödling geborenen Autor und Naturfotograf Werner Gamerith, der auch den Konrad-Lorenz-Staatspreis ...

"Wienerwald - Naturjuwel zwischen Stadt und Gebirge" ist ein gewaltiger und wundervoller Bildband vom in Mödling geborenen Autor und Naturfotograf Werner Gamerith, der auch den Konrad-Lorenz-Staatspreis für Umweltschutz erhalten hat.

Ich habe viele interessante Informationen über diese grüne Lunge, die sich zwischen dem Tullner und dem Wiener Becken erstreckt und bis ins Stadtgebiet von Wien reicht, erfahren, die ich noch nicht kannte.
Zum Beispiel, dass der Wienerwald über 1.000 km2 groß ist, dass sein lateinischer Name "Silva Viennensis" lautet, und dass er durch das Gelände in zwei Zonen eingeteilt ist: der Flysch-Wienerwald (lehmiger Boden; früher: Sandstein-Wienerwald) und der Karbonat-Wienerwald (früher: Kalk-Wienerwald).

Das Buch beginnt mit der Geschichte des Wienerwaldes, beginnend von der Urgeschichte bis zur Neuzeit.
Sehr interessant fand ich, dass die Regierung im Jahr 1870 die Staatskasse sanieren wollte, indem der Staatsbesitz im Wienerwald verkauft und zum Kahlschlag freigegeben werden sollte. Josef Schöffel fand heraus, dass bei diesem Geschäft nur Holzhändler und einige Beamte reich geworden wären. Als wortgewandter Journalist konnte er in der Bevölkerung einen Proteststurm entfachen - dem hat sich der Wiener Gemeinderat angeschlossen, und dieses Vorhaben musste abgeblasen werden. Somit formte sich ein erstes frühes Umweltbewusstsein.
Daraus entstand die Idee eines Wald- und Wiesengürtels rund um Wien.

2005 entstand der Biosphärenpark Wienerwald mit 1.056 km2, der 51 Gemeinden und 7 Wiener Bezirke umfasst.
Der Lainzer Tiergarten mit einer Größe von 25 km2 war ehemaliges kaiserliches Jagdrevier und als Besonderheit beherbergt er die Heckrinder, eine halbwilde Rasse.
Der Wienerwald beinhaltet 4 Naturparks, darunter der Naturpark Sandstein-Wienerwald, der in der Nähe meines Zuhauses ist und in dem ich oft unterwegs bin, wo man Wildschweine und Rothirsche beobachten kann sowie den Naturpark Sparbach, den ich auch sehr toll finde, wo die Wildschweine frei laufen.
Erwähnenswert ist die Rückkehr des Wolfes in den Wienerwald, was ein Ergebnis von naturnaher Bewirtschaftung ist. Die Jäger begrüßen die Rückkehr der großen Beutegreifer, denn diese lesen am Verlässlichsten kranke und schwache Tiere aus.

Das Buch ist weiters so gegliedert, dass man Vieles über die Zusammensetzung des Wienerwaldes lernt:
- Wald: Laubwald, hauptsächliche Buchenwald; standortgemäße Baumartenmischung. Und nur ein gutes Zusammenspiel von Naturwald mit Totholz sichert die große Artenvielfalt
- Wiesen und Weiden: Der Wienerwald bietet eine der schönsten Wiesenlandschaften Österreichs, auch wenn diese nur 12% der Fläche ausmachen. Im Wienerwald gibt es über 20 Wiesentypen, wovon die grobe Unterteilung in Fett- und Magerwiesen ist. Hier ist als wertvoller Trockenrasen die Perchtoldsdorfer Heide zu erwähnen, auf der sich Ziesel angesiedelt haben.
- Wein- und Ackerland: Äcker in den tieferen Lagen und Weingärten im Osten und Norden.
- Gewässer: Im Wienerwald gibt es keine natürlichen Seen. Der Wienerwaldsee ist ein künstlich angelegter Nutzwasserspeicher des gestauten Wienflusses. Der Wienerwaldsee ist auch für mich ein beliebtes Ausflugsziel, da man auf dem befestigten Weg darum spazieren oder Rad fahren kann.
Auch die Flüsse mit sämtlichen darin lebenden Tieren werden detailliert beschrieben.

Am Ende des Buches gibt es noch eine Übersicht über die geografische Entwicklung und Geschichte des Wienerwaldes sowie Kartenmaterial.
Die gewaltigen und wunderschönen Landschaftsfotografien haben mich sehr beeindruckt. Stark, aussagekräftig, farbenprächtig, teilweise seitenfüllend und einfach nur wunderschön.

Ich freue mich sehr das Glück zu haben, in dieser sagenhaften Gegend zu leben und diese nun auch in einem eindrucksvollen Buch betrachten zu können!