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Veröffentlicht am 02.01.2019

Eine historische Figur in einem teilweise fiktiven Roman verwebt

Jahre aus Seide
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Kurz zum Inhalt:
Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld, wo sie in der Nähe des reichen Seidenhändlers Merländer ein Haus baut. Vater Karl hat aufgrund einer Sehschwäche einen katholischen Chauffeur, ...

Kurz zum Inhalt:
Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld, wo sie in der Nähe des reichen Seidenhändlers Merländer ein Haus baut. Vater Karl hat aufgrund einer Sehschwäche einen katholischen Chauffeur, der ihn im ganzen Land herumführt, wo er Schuhkollektionen verkauft. Der Familie geht es finanziell sehr gut.
Ruth freundet sich mit Rosi, der Tochter von Merländers Chauffeur an, und verbringt viel Zeit in der Villa Merländer. Dort kommt sie auch zum ersten Mal mit teuren Stoffen und Seide in Kontakt und ist sofort begeistert. Ihre Oma bringt ihr das Nähen bei und wie man Schnittmuster entwirft.
Ruth hat eine behütete Kindheit, und in ihrer Jugend verliebt sie sich in Kurt.
Doch die Nationalsozialisten erlangen immer mehr Macht, und die Juden werden in ihrem Leben immer mehr eingeschränkt.
Viele jüdische Familien planen auszuwandern, ebenso die Familie von Kurt, doch Karl ist lange Zeit dagegen und hofft, dass die furchtbare Zeit bald vorbei ist...


Meine Meinung:
"Jahre aus Seide" ist der erste Teil der Trilogie um die jüdische Familie Meyer vor und im Zweiten Weltkrieg, im Vordergrund steht die Tochter Ruth. Dieser erste Teil handelt von Ruths Kindheit in den 1920er und 1930er Jahren vor dem Weltkrieg.
Der Schreibstil ist ruhig und authentisch. Leider suggeriert der Klappentext einen etwas anderen Inhalt, nichts desto trotz war ich von dem Buch begeistert! Es wird die Familiengeschichte der Meyers erzählt, nach einer wahren Begebenheit. Dadurch, dass man als Leser weiß, welches politische Ereignis passieren wird, sieht man alles natürlich durch andere Augen.
Auch wenn jetzt nicht ein spannendes Ereignis dem anderen folgt - es ist eine Familiensaga, und wer Tempo und Spannung will, möge einen Krimi oder Thriller lesen.
Vor allem die Familie Aretz, allen voran Hans Aretz, Karls Chauffeur, hat das Herz am rechten Fleckt und die Meyers sehen die Aretz' nicht nur als Angestellte, sondern als Freunde, mit denen sie auch oft in Urlaub gefahren sind.
Die ersten zwei Drittel 'plätschern so vor sich hin', um es mal salopp zu sagen, und das letzte Drittel nimmt dann an Fahrt auf, denn die Zustände für die Juden werden immer schlimmer.
Das Buch endet leider mit einem fiesen Cliffhänger, bei dem man als Leser unbedingt sofort den nächsten Band zur Hand nehmen will um zu erfahren, wie es mit der Familie Meyer weitergeht!
Das Cover suggeriert sofort einen historischen Roman, und auch die Cover der anderen beiden Bände lassen die Zusammengehörigkeit dieser Trilogie erkennen.


Fazit:
Emotionale und dramatische Familiensaga nach einer wahren Begebenheit, die mich sehr gut unterhalten hat. Ich bin schon sehr neugierig auf die anderen beiden Bände!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Authentizität
Veröffentlicht am 30.12.2018

Kann man die Vergangenheit ungeschehen machen bzw. korrigieren?

Bösland
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Kurz zum Inhalt:
Ben wird regelmäßig von seinem Vater mit dem Gürtel verprügelt - auf dem Dachboden, dem sogenannten Bösland.
Als Ben 10 ist, findet er seinen Vater im Bösland, erhängt mit dem Gürtel.
Er ...

Kurz zum Inhalt:
Ben wird regelmäßig von seinem Vater mit dem Gürtel verprügelt - auf dem Dachboden, dem sogenannten Bösland.
Als Ben 10 ist, findet er seinen Vater im Bösland, erhängt mit dem Gürtel.
Er hat einen einzigen Freund: Felix Kux, den Sohn des Arztes. Mit ihm verbringt er die meiste Zeit, auch oder gerade im Bösland, die beiden quälen Tiere und vor allem drehen sie Filme über alle Mögliche mit der Kamera, die Felix seinem Vater geklaut hat.
Etwas später kommt Matilda neu in die Klasse, zu Dritt verbringen sie nun Zeit und Ben ist in Matilda verliebt.
Bis Matilda eines Tages tot im Bösland liegt - der Schädel eingeschlagen. Ben hält sie im Arm und wird als Täter in die Psychiatrie eingesperrt. Er kann sich an nichts erinnern. Als Ben 23 ist, wird er wieder freigelassen. Er geht freiwillig zur Therapie. 30 Jahre nach dem schrecklichen Tod von Matilda deckt er das schreckliche Geheimnis von damals auf - und es wird gefährlich für ihn.


Meine Meinung:
An den Schreibstil muss man sich anfangs gewöhnen - aber mir gefällt es sehr gut, dass abwechselnd in ich-Form aus Sicht von Ben und im Dialog-Stil zwischen Ben und jeweils einer weiteren Person erzählt wird.
Das Schicksal von Ben ist traurig, er hatte eine schlimme Kindheit. Vom Vater verprügelt, die Mutter verschließt die Augen - und noch schlimmer, sie gibt dem Sohn die Schuld am Selbstmord des Vaters und meinte, es wäre besser gewesen, wenn der Vater ihn totgeprügelt hätte. Kein Wunder, dass alle in ihm den Mörder sehen.
Auch wenn Ben nicht so wirklich sympathisch ist, fühlt man mit ihm mit und erfährt nach und nach Schreckliches.
Bernhard Aichner hat mit "Bösland" einen Psychothriller der etwas anderen Art geschaffen. Die ganze Geschichte ist düster, mysteriös und morbid, und beim Lesen denkt man immer wieder dran, wie gut es einem selbst geht und man ist froh darüber, dass man keine Freunde wie Kux hat.


Fazit:
Ein außergewöhnlicher Thriller mit einem besonderen Schreibstil, der mich gut unterhalten hat!

Veröffentlicht am 27.12.2018

ein starkes ungleiches Team!

Paule & Sneakers (Band 1)
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Kurz zum Inhalt:
Der kleine Dackelwelpe Paule muss zu einer neuen Familie, worüber er sehr traurig ist. Lieber wäre er bei seiner Mama und seinen Geschwistern geblieben. Doch er hat Glück, seine neue Familie ...

Kurz zum Inhalt:
Der kleine Dackelwelpe Paule muss zu einer neuen Familie, worüber er sehr traurig ist. Lieber wäre er bei seiner Mama und seinen Geschwistern geblieben. Doch er hat Glück, seine neue Familie hat ihn ganz lieb, vor allem die Kinder Fips und Bille.
Wenn es da nur nicht diesen griesgrämigen Nachbarskater namens Sneakers geben würde. Doch eines Nachts sieht Paule Sneakers mit anderen Katzen durch den Garten schleichen - da muss er doch unbedingt wissen, was die im Schilde führen! Kurzerhand schleicht er ihnen hinterher, und was er da mitbekommt, ist unglaublich! Sneakers hat eine ganze Katzenbande, und diese hilft Kindern und Tieren in Not! Da ist es doch klar, dass Paule da auch uuunbedingt mitmachen muss, auch wenn er gar keine Katze ist!


Meine Meinung:
Der Geschichte ist in ich-Form aus Sicht des Dackelwelpen Paule geschrieben, so bekommt man richtig tolle Einblicke in Paules Gedanken - und diese sind einfach nur zuckersüß und witzig!
Vor allem, wie er sämtliche neuen Frauchen und Herrchen in die Flucht treibt! Köstlich!
Paule ist auch ein kleiner Sturkopf, ein starker Charakter und er will sich immer durchsetzen. Er hat ein großes Herz und will allen helfen. Man fiebert mit ihm mit und muss ihn einfach ins Herz schließen!
Außerdem bringt das Buch den Kids spielerisch nahe, dass man bei andern nicht nach dem Äußeren oder danach, ob jemand griesgrämig drauf oder anders als man selbst ist, beurteilen soll. Denn in den Lebewesen steckt oft mehr, als der äußere Schein glauben lässt.
Viele tolle und detailreiche schwarz-weiß Illustrationen untermalen nochmal das Gelesene.
Durch viele direkte Rede kann man als Vorleser seine Stimme bei den verschiedenen Protagonisten ändern, was natürlich das Zuhören nochmal interessanter und lustiger gestaltet.

Das Cover ist einfach toll - der süße Paule und der mürrische Sneakers, der sich im runden Rahmen befindet - und wenn man den Buchdeckel öffnet, ist der runde Rahmen ein richtiges Guckloch! Das ist etwas ganz Besonderes und ein richtiges Highlight!


Fazit:
Tolle und witzige Geschichte über eine starkes Team, das Kindern und Tieren in Not hilft. Eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Die Weihnachtsgeschichte - mal anders und sehr humorvoll

Das letzte Schaf
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Kurz zum Inhalt:
Mitten in der Winternacht werden die Schafe plötzlich von einem hellen Licht geweckt. Was ist das? Und die Hirten sind auch alle weg. Die Schafe erfahren, dass dieses Licht eine frohe ...

Kurz zum Inhalt:
Mitten in der Winternacht werden die Schafe plötzlich von einem hellen Licht geweckt. Was ist das? Und die Hirten sind auch alle weg. Die Schafe erfahren, dass dieses Licht eine frohe Botschaft verkündet: ein ganz besonderes Kind wurde in einem nahen Stall geboren. Wenn das Kind besonders ist, muss es natürlich ein Mädchen sein.
Also macht sich die ganze Schafherde auf den Weg, um dem Kindlein seine Aufwartung zu machen. Und auf dem Weg passieren unvorhergesehene Dinge, und dann herrscht beim Stall auch noch so ein arges Gedrängel. Werden die Schafe das Kind überhaupt zu sehen bekommen?


Meine Meinung:
"Das letzte Schaf" verpackt die Geburt Jesu in eine humorvolle Geschichte, bei der einmal nicht das Jesuskind, sondern die Schafe - allen voran das letzte Schaf - im Vordergrund stehen, die man als Hörer sofort alle ins Herz schließt!
Schon allein die Namen der Schafe sind total witzig. Am besten haben meiner Tochter und mir das Schaf mit der Schnupfennase, das Schaf mit dem Gipsbein und das Schaf mit der Zahnspange gefallen.
Die Reise zum Geburtsort gestaltet sich schwierig; die Schafe müssen Probleme lösen, verirren sich und erleben jede Menge Abenteuer!

Der Autor liest das Hörbuch selbst, und das ist mehr als gelungen! Die Stimme von Ulrich Hub ist angenehm zu hören, die Sprechgeschwindigkeit ist genau richtig, und er verleiht allen Tieren eine ganz eigene Stimme, sodass die Kinder beim Hören sofort erkennen, welches Schaf denn nun gerade spricht.
Das Cover entspricht dem der Printausgabe und zeigt die Schafe (im Vordergrund natürlich das letzte Schaf) und dem Stern von Betlehem.


Fazit:
Die etwas andere Geschichte um die Geburt Jesu - witzig, charmant und außergewöhnlich.
Eindeutige Hörempfehlung für Klein UND Groß!!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Ob die Welt tatsächlich untergehen wird?

Der kleine Drache Kokosnuss und der geheimnisvolle Tempel
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Kurz zum Inhalt:
Der kleine Feuerdrache Kokosnuss und seine beiden Freunde, der Fressdrache Oskar und das Stachelschwein Matilda hören zufällig mit, wie die großen Drachen ein wichtiges Problem besprechen.
Und ...

Kurz zum Inhalt:
Der kleine Feuerdrache Kokosnuss und seine beiden Freunde, der Fressdrache Oskar und das Stachelschwein Matilda hören zufällig mit, wie die großen Drachen ein wichtiges Problem besprechen.
Und zwar hat der Drache Trödel Knödel den Text auf einem alten Papyrus übersetzt, welcher besagt, dass am folgenden Freitag die Welt - und somit auch die Dracheninsel - untergehen wird. Das ist natürlich schrecklich. Was kann man bloß dagegen machen?
Kokosnuss hat die Idee, diese Prophezeiung vom Zukunftsexperten Orakelchen überprüfen zu lassen. Dieser meint, dass die Antwort im verbotenen Tempel in den Himmelskratzer-Bergen zu finden sei. Deshalb begeben sich die Drachen auf eine gefährliche Reise zum Tempel und dem dort wohnenden Donnergott...


Meine Meinung:
Kokosnuss und seine Freunde erleben wieder mal ein spannendes Abenteuer und müssen herausfinden, ob die Welt wirklich untergeht. Dabei müssen sie sich wie immer aus gefährlichen Situationen retten und Kokosnuss hat viele kreative Ideen zur Problemlösung.
Als kleiner und großer Zuhörer ist man sehr gespannt, wie die Geschichte ausgeht und ob die Welt wirklich untergehen wird! Auch ist die Auflösung, wer denn der furchtbare Donnergott ist, sehr witzig!
Die Geschichte ist kindgerecht erzählt, und der Sprecher der Kokosnuss-Abenteuer, Philipp Schepmann, verleiht jeder Figur eine andere Stimme - ein gelungenes Hörbuch und eine tolle Geschichte mit Lerneffekt!
Zu Beginn und am Schluss hört man das Titellied des kleinen Drachen Kokosnuss.
Sehr gut finde ich die Länge mit knapp einer Stunde auf 1 CD.
Das Cover entspricht der Printausgabe und zeigt Kokosnuss, Matilda und Orakelchen vor dem verbotenen Tempel.


Fazit:
Ein Muss für alle Fans vom kleinen Drachen Kokosnuss und Abenteuergeschichten!