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Veröffentlicht am 28.02.2024

eine außergewöhnliche Familie

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Ottilie Schmidt freut sich riesig: endlich bekommt sie Nachbarn! Auch wenn sie sich wundert, dass jemand in dieses verfallene Haus zieht, und dann auch noch mitten in der Nacht.
Doch als sie dann endlich ...

Ottilie Schmidt freut sich riesig: endlich bekommt sie Nachbarn! Auch wenn sie sich wundert, dass jemand in dieses verfallene Haus zieht, und dann auch noch mitten in der Nacht.
Doch als sie dann endlich die drei Kinder (sowie den Opa, den Hund und die Eltern) kennenlernt, stellt sie fest: die schauen seltsam aus, die benehmen sich anders; doch in deren Herzen stimmt alles!

Es ist total lustig zu lesen, WIE anders die Grauses sind!! Und warum sie überhaupt in die Sackgasse gezogen sind.
Muh hat kleine Hörner, Wolfi spitze Reißzähne, und Husch ist gar nicht zu sehen.
Besonders witzig sind natürlich der Wischmopp, äh Hund, und der grummelige Opa, der ein Schrat ist.
Bei jeder Verfehlung, die diese zusammengewürfelte Familie nicht wie eine normale Familie erscheinen lässt, kräht die schreckliche Krähe am Dach und es gibt einen grauen Punkt auf der Liste. Opa sammelt ganz schnell viele Punkte und droht, zurückgeschickt zu werden.

Es ist sooo schön, die Entwicklung von allen zu beobachten: Ottilie, nachdem sie anfangs irritiert ist, die dann doch merkt, dass alle Grauses ganz toll sind. Der Schrat-Opa, der immer griesgrämig ist und dann bemerkt, dass ihn freundliches und hilfsbereites Verhalten einen weiterbringt. Und wie die Kinder feststellen, dass Familie einfach schön ist und man zusammengehört, auch wenn sich manchmal einer danebenbenimmt.
Ottilie hat viele wundervolle Ideen zur Lösungsfindung sämtlicher Probleme, wichtige Themen sind Freundschaft, Familie, Mut, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft.
Die wunderschönen schwarzweiß Illustrationen peppen die Geschichte zusätzlich auf.

Den Kern der Geschichte finde ich ganz wundervoll: urteile nicht nach dem Äußeren (denn ein schönes Äußeres kann oft täuschen!!), wenn jemand anders aussieht und/oder sich anders verhält als du selbst; wichtig ist ein liebevoller Charakter, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.


Fazit:
Fantasievolle, magische und humorvolle, leicht-schräge Geschichte über eine Familie, die mal so GANZ anders ist.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

fesselnder, komplexer und authentischer 3. Teil der Island-Krimi-Reihe

Verborgen
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September 2019, Akranes, Island. Bei einem Hausbrand kommt ein junger Mann ums Leben. Kommissarin Elma und ihr Partner Saevar ermitteln schon bald wegen Brandstiftung. Dabei gibt es viele Personen im ...


September 2019, Akranes, Island. Bei einem Hausbrand kommt ein junger Mann ums Leben. Kommissarin Elma und ihr Partner Saevar ermitteln schon bald wegen Brandstiftung. Dabei gibt es viele Personen im Umkreis des toten Marinó, aber keine Person, die auch ein Motiv gehabt hätte.
Und dann wird eine zweite Leiche gefunden und Elma ist sich sicher, das hängt alles zusammen. Doch wie nur?

Eva Björg Ægisdóttir lässt einen wieder die oft mühselige Ermittlungsarbeit von Elma hautnah verfolgen. Das macht es authentisch und interessant. Ich mag Elmas Hartnäckigkeit. Diesmal kommt viel Privates vor und es macht Spaß, die beruflichen, aber v.a. privaten Entwicklungen zu beobachten.
Dann gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, in dem nur der Leser in Kursivschrift über das Leben eines isländisch-niederländisches Au-Pair-Mädchens in der jüngeren Vergangenheit ab Februar 2019 erfährt.
Man liest viel über Familienschicksale und -dramen in der Kleinstadt, das macht das Ganze glaubwürdig und nachvollziehbar.

Der Fall ist in sich geschlossen und mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin es geschafft hat, den Leser über den Zusammenhang der beiden Todesfälle im Dunkeln tappen zu lassen.
Die Auflösung des komplexen, spannenden und authentischen Kriminalfalls konnte mich überraschen und überzeugen.
Nur von der schönen Landschaft Islands kommt diesmal leider nicht so viel rüber wie in den vorigen Bänden.

Am Ende der Geschichte gibt es ein umfangreiches Personenverzeichnis, das ich mir an den Anfang gewünscht hätte, um den Überblick über die vielen handelnden Personen zu behalten. Denn nach Beenden der Geschichte ist es leider nicht mehr hilfreich.
Wieder gibt es übersichtliche Karten im vorderen und hinteren Buchdeckel über Island, die Gegend um Akranes und den Ort selbst.


Fazit:
Ein fesselnder, komplexer und authentischer 3. Teil der Island-Krimi-Reihe mit einer sympathischen und hartnäckigen Ermittlerin.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

ein wunderschönes, magisches Island-Pferde-Märchen

Die Pferde aus Galdur - Der goldene Gefährte
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Fenja lebt mit ihren Eltern auf einer Pferdefarm in Island; ihre ältere Schwester ist leider nach Reykjavik gezogen und ihre beste Freundin ist den ganzen Sommer auf Urlaub. Deshalb muss Fenja diesen Sommer ...

Fenja lebt mit ihren Eltern auf einer Pferdefarm in Island; ihre ältere Schwester ist leider nach Reykjavik gezogen und ihre beste Freundin ist den ganzen Sommer auf Urlaub. Deshalb muss Fenja diesen Sommer alleine ihrem Vater mit den Touristen und den Pferden helfen. Fenja liebt die Islandpferde über alles.
Eines Tages lernt Fenja ein seltsames Mädchen namens Elva kennen; immer wieder taucht es auf, und einmal muss Fenja es sogar aus den Fluten retten. Doch niemand sonst sieht dieses Mädchen, nur ihr Pabbi - er warnt sie, dass man das Verborgene Volk nicht beachten darf.

Als ein nächtlicher Reiter den Junghengst Baldur entführen will, denkt Fenja wieder an die alte Sage, die ihre Großmutter ihr erzählt hat. Und von da an versucht sie, Baldur, den sie immer lieber gewinnt, mit allen Mitteln zu schützen.
Doch es ist ein schwieriger Grat, Baldur, das eine der beiden Schicksalspferde, zu beschützen, sich mit den Huldu gut zu stellen und das Geheimnis der Pferde aus Galdur zu bewahren.

Die Geschichte ist so wundervoll geschrieben. Fenja ist mutig und neugierig, und man fiebert von der ersten Seite mit und kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich freue mich schon sehr auf Fenjas und Elvas weiteres Abenteuer, das zweite Schicksalspferd zu finden: das Pferd des Eises.


Fazit:
Eine märchenhafte, magische Geschichte aus dem wunderschönen Island mit einer taffen Protagonistin, dem geheimnisvollen Verborgenen Volk und viel Isländischer Mystik.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

die Krähe emotional wie noch nie

Eisige Stille. Ein Mara-Billinsky-Thriller
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Ein heißer Sommer in Frankfurt, den man auch beim Lesen spürt! Gleich im Prolog liest man über ein Opfer, wie in jedem Band der Krähen-Reihe zu Beginn üblich ist. Doch diesmal ist Mara Billinsky das Opfer!
So ...


Ein heißer Sommer in Frankfurt, den man auch beim Lesen spürt! Gleich im Prolog liest man über ein Opfer, wie in jedem Band der Krähen-Reihe zu Beginn üblich ist. Doch diesmal ist Mara Billinsky das Opfer!
So schafft es der Autor, dass man einen Adrenalinschub bekommt, denn dass die Hauptperson der Reihe gleich zu Beginn in derart großer Gefahr schwebt, ist ungewohnt und nervenaufreibend.
Im darauffolgenden Zeitsprung drei Wochen zuvor erfährt man über Rosen, der jetzt im Bereich Cybercrime arbeitet und das Darknet nach kriminellen Filmen durchforstet, wobei er auch leider fündig wird.
Mara ermittelt derweil im Fall einer lebendig begrabenen Unternehmensberaterin und sorgt sich gleichzeitig um ihren Freund und Schützling Rafael Makiadi, der einfach nicht zu erreichen ist.
In Zwischenkapiteln erfährt man dann aus Sicht von Rafael, warum er nicht erreichbar sein will. Denn er ist den Verlockungen des lockeren Lebens mit der Gang des Kriminellen Prince Bangura erlegen.
Mara hat auch weiterhin mit dem Schweden Erik Nordin und der Französin Colette Pelletier zu tun, die immer noch nach Polaris jagen, doch jede Spur, die sie verfolgen, verläuft im Sand.
Somit trifft man wieder auf jede Menge bekannter Figuren, die teilweise schon seit Teil 1 mit dabei sind. Der Fall ist zwar in sich abgeschlossen, aber die Charaktere, deren Entwicklung und Beziehung zueinander versteht sich besser, wenn man die Bände chronologisch liest.
Mara hat diesmal schwere emotionale Schicksalsschläge zu verkraften, die auch mich nicht kalt gelassen haben.

Der Autor hat es wirklich hervorragend geschafft, das Gewirr sämtlicher scheinbar unzusammenhängender Handlungsstränge aufzuflechten und überraschend neu miteinander zu verflechten.
Auch wenn ich einige Dinge schon geahnt habe, wurde ich auch immer wieder überrascht und die kurzen Kapitel mit Cliffhangern und rasche Szenenwechsel peitschen einen nur so durchs Geschehen, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Auf den Folgeband und die weitere Jagd nach Polaris bin ich schon sehr neugierig!


Fazit:
Der 8. Fall für Kommissarin Mara Billinsky. Sehr emotionale Ereignisse erschüttern diesmal die Krähe.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

leider zu viele Logikfehler

Schneesturm
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Man startet richtig gut ins Buch, die Beschreibung der Serpent's Lair zu Beginn ist wunderschön, allerdings eben nicht so schön, was da reingeworfen wird. Auch die eiskalte Atmosphäre samt Schneesturm ...


Man startet richtig gut ins Buch, die Beschreibung der Serpent's Lair zu Beginn ist wunderschön, allerdings eben nicht so schön, was da reingeworfen wird. Auch die eiskalte Atmosphäre samt Schneesturm lässt einem beim Lesen die Gänsehaut aufkommen und das Setting auf der wunderschönen irischen Insel hat man sofort vor Augen.

Sechs Freunde treffen sich anlässlich des 10. Todestages von Cillian auf der kleinen irischen Insel Inishmore. Drei von ihnen leben auf der Insel (Cara, Maura und Daithi), drei sind nach Dublin bzw. Kalifornien gezogen (Ferdy, Sorcha und Seamus, Cillians Bruder).
Und dann wird einer der Freunde tot in der Serpent's Lair gefunden, und Cara, die Inselpolizistin, muss ermitteln, da die Insel aufgrund des starken Sturms von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Anfangs lernt man die Freunde kennen (kurze Steckbriefe gibt es auch in der vorderen Buchklappe) und wie sie zueinander stehen - schade, dass am Cover bereits verraten wird, dass einer davon der Mörder ist. Somit war auch der Erzählstrang eines externen potentiellen Täters komplett überflüssig.
Unnötig fand ich, dass der Name von Ferdy geändert wurde, denn die anderen irischen Namen wurden ja alle wie im Original beibehalten.
Man erfährt natürlich das meiste über Cara, da aus ihrer Sicht erzählt wird, jedoch werden zu Beginn nur Andeutungen gemacht, was mit ihrem Mann Cillian vor 10 Jahren passiert ist. So etwas gefällt mir nicht, wenn das dann nur bröckchenweise nach und nach rauskommt.
Mit den Freunden selbst bin ich nicht so warm geworden, sie sind irgendwie unnahbar und bis auf Daithi unsympathisch. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum drei von denen erst 10 Jahre nach Cillians Tod wieder auf die Insel kommen, um seinen Todestag zu begehen. Warum nicht schon früher? Und davor hatten sie so gut wie kein Kontakt...

Von Cara war ich enttäuscht, ihr Verhalten als Polizistin ist absolut unprofessionell. Sie sichert keine Spuren, macht keine Fotos, lässt ihre Freunde, die sie ja verdächtigt, mitmischen. Auch kommt sie nicht auf den naheliegenden Hinweis, der ihr hinterlassen wurde. Gut, sie ist keine Kriminalermittlerin - aber sie ist Polizistin, und sollte die Grundzüge der Beweissicherung doch kennen!

Und es gibt weitere Dinge, die mich stören und die ich für schlecht lektorierte Logikfehler halte, zB: Cara hat im eiskalten und nassen Schneesturm keine Handschuhe an; und ist dann auch noch in der komplett nassen Kleidung bei der Obduktion dabei (und bekommt danach nicht mal einen Schnupfen); es schneit extrem stark, der Schnee liegt mind. kniehoch, niemand geht raus, es gibt nicht mal Schneeräumfahrzeuge auf der Insel, aber Cara düst mit dem Auto auf der Insel herum; und plötzlich ist da ein illegaler Rave mit hunderten jungen Menschen, die - kaum hat der Wind etwas nachgelassen - mit Booten auf die Insel kommen, die davor ja noch komplett abgeschnitten war und nicht mal Ermittler kommen konnten.

Den Plan der Insel im hinteren Buchdeckel mit den Handlungsorten der Geschichte finde ich an und für sich sehr hilfreich; doch hier im Plan fehlt der wichtigste Ort: das Haus von Seamus, wo sich die Freude die meiste Zeit aufhalten. Somit kann man Caras Wege bedauerlicherweise nicht komplett nachvollziehen.

Leider war ich insgesamt von der Umsetzung der guten Plotidee enttäuscht.
Zu viele Logikfehler, auch unnötige und konstruiert wirkende Erzählstränge (die Filmcrew, der komplett entbehrliche Rave, Patrick) und die offensichtliche Auflösung konnten mich leider nicht überzeugen.
Aber die wahnsinnig gut beschriebene eiskalte Atmosphäre und der mitreißende Schreibstil (und ein sympathischer Daithi) haben mich etwas versöhnt.


Fazit:
Die eiskalte, stürmische Atmosphäre auf der kleinen irischen Insel ist packend beschrieben; aber Caras Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar und auch unprofessionell; und die Logikfehler, die sich dann doch häufen, haben mich leider enttäuscht.

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