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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2018

Ein Kriminalfall im New Orleans 1919; kombiniert aus Wahrheit und Fiktion

Höllenjazz in New Orleans
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Kurz zum Inhalt:
New Orleans, 1919: Eine Mordserie, bei der die Opfer mit einer Axt ermordet wurden, hält ganz New Orleans in Atem. Noch dazu verschwindet der Täter jedes Mal auf merkwürdige Weise - die ...

Kurz zum Inhalt:
New Orleans, 1919: Eine Mordserie, bei der die Opfer mit einer Axt ermordet wurden, hält ganz New Orleans in Atem. Noch dazu verschwindet der Täter jedes Mal auf merkwürdige Weise - die Türen der Häuser sind nach den Taten alle von innen verschlossen.
Die Leute glauben an Übernatürliches oder Voodoo. Bis ein Brief des Axeman die Zeitung "Times-Picayune" erreicht, in dem er einen weiteren Mord ankündigt - nur diejenigen, die die ganze Nacht Jazz spielen, werden verschont...
Detective Lieutnant Michael Talbot; der ehemalige und soeben aus dem Gefängnis entlassene Polizist Luca D'Andrea sowie die Angestellte der Detektivagentur Pinkerton, Ida Davis, begeben sich unabhängig voneinander auf die Fährte des Axeman...


Meine Meinung:
"Höllenjazz in New Orleans" verbindet die Axeman-Morde, die tatsächlich im New Orleans Anfang des 20. Jahrhunderts stattgefunden haben, mit einer fiktiven Kriminalgeschichte.
Auch Louis Armstrong hat eine tragende Rolle in dieser Geschichte.
Der Autor liefert einen guten und interessanten Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse; Automobile sind kurz zuvor erst erfunden worden; die Jazzmusik erfüllt die Straßen; die Schwarzen haben kaum Rechte; und die Mafia und somit Korruption haben Vormachtstellung in New Orleans.

Leider bin ich eher schwer in das Buch hineingekommen, der Schreibstil lag mir nicht so ganz und ich musste mich erst daran gewöhnen. Teilweise war es richtig fesselnd zu lesen; der Autor weiß schon, einen Spannungsbogen aufzubauen. Doch dann wiederum waren zu viele (unbedeutende) Dinge zu ausschweifend beschreiben, sodass ich dadurch aus dem Lesefluss herauskam.
Auch war mir alles etwas zu verworren; es wurde zwar am Ende alles aufgeklärt, trotzdem war es mir ein bisschen zu verwirrend.
Trotzdem war es auch spannend zu lesen, wie die drei Personen auf ganz unterschiedliche Weise den Weg zum Täter finden.
Gut gemacht ist auch die Abwechslung der Kapitel, wo jeweils abwechselnd aus Sicht eines anderen der drei "Ermittler" erzählt wird.
Der Epilog des Buches impliziert bereits die Fortsetzung, die in Chicago spielen wird.

Sehr gut finde ich das Personenverzeichnis am Anfang, da doch sehr viele handelnde Personen vorkommen, und man so leichter den Überblick behält.
Auch das Glossar im Anschluss ist sehr hilfreich, da viele fremde Ausdrücke vorkommen, sowie eine Übersichtskarte des damaligen New Orleans.

Das Cover finde ich persönlich sehr gelungen; der Totenkopf mit dem Zylinder lässt sofort an Voodoo denken.


Fazit:
"Höllenjazz in New Orleans" ist eine fiktive Kriminalgeschichte, die auf tatsächlichen Fakten beruht - mit Potential; leider hat es nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Ein bissen weniger "Drumherum", einfach nur die spannenden Ermittlungsarbeiten, hätte für mich vollkommen genügt.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gelungene Fortsetzung! Wer gräbt Löcher im Schulgarten?

Die Schule der magischen Tiere 2: Voller Löcher!
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Kurz zum Inhalt:
In der Klasse von Miss Cornfield auf der Wintersteinschule besitzen bereits einige Kinder ein magisches Tier. Einen Gefährten, mit dem sie eine besondere Verbindung haben. Und nur das ...

Kurz zum Inhalt:
In der Klasse von Miss Cornfield auf der Wintersteinschule besitzen bereits einige Kinder ein magisches Tier. Einen Gefährten, mit dem sie eine besondere Verbindung haben. Und nur das jeweilige Kind kann mit seinem eigenen magischen Tier sprechen.
Schoki wünscht sich auch schon lange sehnlichst ein eigenes magisches Tier, vor allem seit er bei seinem Opa wohnen muss, weil seine Mutter unterwegs ist. Und der ihn dazu drängt, dass er die Hauptrolle im Schul-Theaterstück 'Robin Hood' annehmen soll.
Außerdem sind da dann noch die mysteriösen Löcher im Schulgarten.
Und Idas Freundin Miriam kommt für eine Woche zu Besuch, und Ida verplappert sich natürlich, was die magischen Tiere betrifft...
Wer ist wohl der nächste, der ein magisches Tier bekommt? Und kann der Verursacher der merkwürdigen Löcher gefunden werden?


Meine Meinung:
"Voller Löcher" ist der zweite Teil um die Reihe "Die Schule der magischen Tiere". Meine Tochter und ich waren von diesem Band genauso begeistert wie vom Vorgänger!
Die Geschichte ist liebevoll geschrieben, es ist magisch, spannend, witzig und lehrreich. Die magischen Tiere sind einfach niedlich, man muss sie ins Herz schließen, und sie lassen unsere Phantasie spielen!
Das Buch ist wirklich toll zu lesen, die Sprache ist kindgerecht, und etliche schwarz-weiß Illustrationen untermalen das Gelesene.
Meine Tochter hätte jetzt natürlich auch gerne ein eigenes magisches Tier!


Fazit:
Gelungene Fortsetzung der Reihe "Die Schule der magischen Tiere", genauso humorvoll und spannend wie der Vorgänger-Band. Diese Buchreihe begeistert nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene! Eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Eine aufregende Safari in Deutschland

Conni und die wilden Tiere (Meine Freundin Conni - ab 6 23)
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Kurz zum Inhalt:
Conni und Jakob schauen mit Oma und Opa Fotos von deren Safari in Afrika. Daraufhin möchten die beiden natürlich auch unbedingt auf Safari. Conni macht sogar extra bei einem Preisausschreiben ...

Kurz zum Inhalt:
Conni und Jakob schauen mit Oma und Opa Fotos von deren Safari in Afrika. Daraufhin möchten die beiden natürlich auch unbedingt auf Safari. Conni macht sogar extra bei einem Preisausschreiben mit, wo es eine Safari in Afrika zu gewinnen gibt, aber leider ist sie nicht unter den Gewinnern.
Oma und Opa beschließen daher, die Kinder mit auf Safari zu nehmen. Aber nicht nach Afrika, sondern in Deutschland!
Dort besuchen sie einen Safari-Park und übernachten in afrikanisch aussehenden Hütten. Mit dem Auto fahren sie durch das riesige Gehege, in dem sich die Tiere frei bewegen können. Nur die Elefanten sind extra eingezäunt.
Sie sehen auch noch Giraffen, Affen, und Nashörner - eine Nashorn Mama jagt sogar Opas Auto hinterher! Und sogar Tiger gibt es zu sehen!
Eines Nachts wacht Conni wegen eines Alptraums auf - und Jakob ist nicht in seinem Bett!?!
Conni findet ihn, und beide werden von einem Ranger aufgegabelt. Dieser macht mit ihnen noch einen nächtlichen Ausflug durch den Tierpark, und am nächsten Tag dürfen sie in die Baby-Station, wo Conni ein süßes kleines Affenbaby streicheln darf. Das war eine gelungene Safari!


Meine Meinung:
Die Geschichte ist kindgerecht erzählt, und wie immer erlebt Conni viele aufregende Abenteuer bei dieser Safari in Deutschland.
Meiner Tochter hat am besten gefallen, wie Conni das Affenbaby streicheln durfte, und wie am Schluss die Ziege ins Auto gemacht hat ;)

Jede handelnde Person wird von einer anderen Person gesprochen, und Conni hat natürlich wieder ihre typische "Conni-Stimme".
Das Cover auf der CD Hülle entspricht dem Cover des Print-Buches.


Fazit:
Wieder ein gelungenes aufregendes Abenteuer im Safari-Park - ein Muss für alle Conni-Fans!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Atemlose Spannung auf zwei Zeitebenen von der ersten bis zur letzten Sekunde

Knochenschrei: Thriller
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Kurz zum Inhalt:
Gegenwart:
Familie Büttner hat ein altes Haus in Zons gekauft. Und da Yasmin mehr Platz braucht, reißt sie eine Wand im Keller ein, doch dahinter findet sie etwas Grauenvolles. Kommissar ...

Kurz zum Inhalt:
Gegenwart:
Familie Büttner hat ein altes Haus in Zons gekauft. Und da Yasmin mehr Platz braucht, reißt sie eine Wand im Keller ein, doch dahinter findet sie etwas Grauenvolles. Kommissar Oliver Bergmann untersucht den Leichenfund, bei dem es sich um ein Skelett einer Nonne aus dem Mittelalter handelt. Doch dann findet er hinter einer weiteren wand eine "frische" weibliche Leiche, die bei lebendigem Leib eingemauert wurde. In deren Unterleib befindet sich eine codierte Nachricht des Mörders, die darauf hindeutet, dass er weiter morden wird. Und es werden auch weitere Leichen gefunden, die neben einem Nonnen-Skelett eingemauert wurden...
Vor 500 Jahren:
Die junge Nonne Brunhilde verschwindet spurlos. Es wird angenommen, dass sie vor dem harten Klosterleben davongelaufen ist. Doch Bastian Mühlenberg von der Stadtwache findet eine tote Ordensschwester und findet heraus, dass noch weitere Nonnen einfach spurlos verschwunden sind. Angeblich geht der "Teufel" im Kloster um, der die Nonnen des Nachts besucht...


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Catherine Shepherd ist flüssig und schnell zu lesen; die handelnden Personen sind detailliert ausgearbeitet und das Städtchen Zons - sowohl in Gegenwart als auch Vergangenheit, kann man sich - auch mithilfe des anfänglichen Stadtplans - sehr gut vorstellen.
Man lernt viel Interessantes über das Mittelalter, über Bestrafungen in einem Kloster und Inklusinnen.
Auch das interessante Nachwort zum historischen Hintergrundthema hat mir sehr gut gefallen!

Das Buch geht gleich nervenzerreißend los, als man miterlebt, wie eine eingemauerte Frau versucht, sich zu befreien. Der Spannungsbogen wird konstant aufrecht gehalten, und jedes der Kapitel/Abschnitte endet mit einem fiesen Cliffhanger, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Ich finde die Sprünge zwischen Gegenwart und Mittelalter super gelungen, man bekommt viele Opfer und Täter präsentiert, und doch tappt man bis zum Schluss im Dunkeln.
Olivers Ermittlungsarbeiten konnte man wirklich gut nachvollziehen, es war alles realistisch und hat sich peu à peu aufklärt. Die Auflösungen waren stimmig und es war ein richtig tolles Lesevergnügen!
Ein Happy End (in beiden Zeitebenen) machte für mich das Lesen zu einem noch größeren Vergnügen.

Und die geheimnisvolle Verbindung zwischen Sebastian aus dem Mittelalter und Anna aus der Gegenwart, welche sich nur mittels Träumen und Gedanken materialisiert, finde ich ein gelungenes Element, das für mich den Lesefluss oder die Authentizität in keiner Weise beeinflusst.

Meine Meinung über das Cover ist jedoch etwas zwiegespalten - es zeigt zwar Knochenhände, die perfekt zum Inhalt passen, jedoch der Schmetterling überhaupt nicht.


Fazit:
Fesselnder und atemberaubender Thriller, der sowohl in der Gegenwart als auch im Mittelalter spielt, und der einen immer wieder an der Nase herumführt und man einfach in keiner der beiden Zeitschienen drauf kommt, wer der jeweilige Täter ist. Für mich hat dieses Buch alles, was einen perfekten Thriller ausmacht. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Ein Wiener Grantler par excellence

Horak hasste es, sich zu ärgern
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Kurz zum Inhalt:
Erwin Horak, seines Zeichens Professor für Mathematik und Physik am Albertgymnasium in der Wiener Josefstadt, ist Dauer-Grantler. Alles ist ihm zuwider, er hasst die Menschen und den Lärm, ...

Kurz zum Inhalt:
Erwin Horak, seines Zeichens Professor für Mathematik und Physik am Albertgymnasium in der Wiener Josefstadt, ist Dauer-Grantler. Alles ist ihm zuwider, er hasst die Menschen und den Lärm, den sie verursachen. Und auch die Kinder am Gymnasium und das Unterrichten bereiten ihm keine Freude; im Gegenteil. Am liebsten hat er einfach seine Ruhe.
Nur daheim, wenn er allein ist, und in seinem zweiten Wohnzimmer, dem Café Hummel, wo er jeden Abend verbringt, isst und Zeitung liest, fühlt er sich sowas wie glücklich und zufrieden.
Bis eines Tages im August die Trafikantin Elfriede in sein Leben tritt. Die er nicht gewollt, aber anscheinend gebraucht hat...


Meine Meinung:
Karoline Cvancara schafft es wunderbar, den "Wiener Grantler" liebevoll darzustellen.
Horak ist abweisend, unfreundlich, ruppig und schroff. Und genau deshalb will Elfriede ihn näher kennenlernen, als sie eines Tages durch Zufall an seinem Tisch sitzt. Normalerweise darf dort niemand sitzen, außer Horaks Freund und ehemaliger Kollege Kurt Gruber, mit dem er 2x pro Woche im Hummel Karten spielt.
Gruber ist seit Kurzem in Pension, und weiß nicht wirklich was mit sich und seiner Zeit anzufangen. Und Horak fürchtet sich nun noch mehr vor dem nahenden Beginn des neuen Schuljahres, das er nun ohne seinen Freund schaffen muss.

Elfriede gibt nicht auf, sie ist hartnäckig und will diesen verschlossenen Mann unbedingt knacken und näher kennenlernen, er interessiert sie; und irgendwann wird Horak weich und beginnt tröpfchenweise eine Unterhaltung mit ihr. Konversation kann man das noch nicht nenne. Dass sie Horak Kontra gibt, als einzige Person, macht ihn neugierig. Alle anderen gehen ihm ja sicherheitshalber aus dem Weg. Und irgendwann merkt er, dass er vielleicht doch jemanden in seinem Leben braucht...

Auch die Nebenfiguren, Kurt Gruber und seine Frau Resi, sind liebevoll und authentisch gezeichnet, und das Lokalkolorit des 8. Wiener Bezirks, der Josefstadt, wird wunderbar widergespiegelt.
Das Wiener Traditionscafé Hummel ist für mich ein weiterer Protagonist dieser Geschichte; und wer das Hummel kennt, weiß, dass man sich dort genau so wohl fühlt, wie es im Buch dargestellt wird. Die Kellner sind zurückhaltend und diskret, und genau das schätzt Horak auch so sehr. Sie lassen ihn in Ruhe und stellen ihm keine Fragen.

Das Cover spiegelt auch wunderbar Horaks Gemütszustand wider: grantig. Oder "z'wider", wie der Wiener auch so schön sagt.


Fazit:
Ein wunderbares Buch über einen dauer-grantigen Wiener, der durch eine ungewünschte Person, die plötzlich einfach so in sein Leben schneit, erfährt, dass er doch auch so etwas wie glücklich sein kann...