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Petra_Sch

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2023

Auftakt der Krimireihe über einen mordenden Arzt und dessen Lebensgefährtin

Ein mörderisches Paar. Das Versprechen
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Leider kannte ich bisher noch kein Buch von Klaus-Peter Wolf, das wäre wohl besser gewesen, denn der Protagonist dieser Reihe ist derselbe wie von einer anderen Reihe des Autors. Es kommen daher auch viele ...

Leider kannte ich bisher noch kein Buch von Klaus-Peter Wolf, das wäre wohl besser gewesen, denn der Protagonist dieser Reihe ist derselbe wie von einer anderen Reihe des Autors. Es kommen daher auch viele andere Personen aus seinen Reihen vor, wobei einem oft die Hintergrundinfos und die Kenntnis über die Beziehungen der Personen untereinander fehlt.

Ich finde es total witzig, dass der Serienmörder Bernhard Sommerfeldt, der nun als Ernest Simmel eine Klinik an der Nordsee leitet, weiterhin alle Bösewichte eliminiert, die die von ihm gegebene zweite Chance nicht nutzen und weiterhin kriminelle Dinge treiben (zB Drogen an Schulen verkaufen, woraufhin sogar ein Schüler gestorben ist).
Doch jemandem gefällt das ganz und gar nicht, weshalb die Hochzeitsplanungen von Sommerfeldts Verlobter Frauke erstmal ruhen müssen.

Die Geschichte ist teilweise schräg, bizarr, etwas überzogen, und hat aber auch richtig guten Humor.
Leider gab es für mich immer wieder einige Längen, da einfach zu viel Drumherum war, und der Fall dann total in den Hintergrund geriet.
Der Cliffhanger hat mich dann aber doch neugierig auf den nächsten Band gemacht!

Der Autor liest selbst; nachdem ich mich an dessen Stimme und Intonation gewöhnt hatte, fand ich gut, wie er den einzelnen Figuren Leben einhaucht.


Fazit:
Den schrägen Humor von Klaus-Peter Wolf muss man mögen; für mich war es zu viel Drumherum und zu wenig Fall. Auch wenn ich auf den Fortgang des Cliffhangers neugierig bin.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Wir hätten uns mehr erwartet...

Disney Villains Graphic Novels: Disney – Die Schattenseite des Zorns: Hades
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Meine Tochter und ich lieben den Disney-Film "Hercules", und hierbei ganz besonders Hades, den unfreiwillig komischen Bösewicht der Unterwelt. Deshalb haben wir uns schon sehr auf diesen Comic gefreut ...

Meine Tochter und ich lieben den Disney-Film "Hercules", und hierbei ganz besonders Hades, den unfreiwillig komischen Bösewicht der Unterwelt. Deshalb haben wir uns schon sehr auf diesen Comic gefreut - wurden aber leider eher enttäuscht.
Die Geschichte bringt jetzt nicht wirklich etwas Neues (Hades ist der Bösewicht und will die Herrschaft des Olymps übernehmen). Dafür will er hier nun das magische Glückshorn von Demeters Ziege Amaltheia verwenden - doch dafür muss er erst einmal Amaltheia an sich bringen.

Leider waren die Sprünge von einem Bild zum nächsten manchmal etwas abgehackt, es fehlte irgendwie ein Verbindungsstück, sodass man manchmal nochmal kurz zurückschauen musste, um sich wieder zu orientieren. Somit also nicht immer ganz flüssig.
Man hätte es hier ruhig etwas detaillierter ausbauen können, denn mit nicht einmal 100 Seiten ist es nur ein sehr kurzes Lesevergnügen.
Meine Tochter fand auch, dass es teilweise etwas seltsam übersetzt wurde, was die Wortwahl betrifft. Das kann ich als Erwachsene zwar nicht bestätigen, aber ich bin ja nicht die Zielgruppe.

Positiv betonen muss man die Illustrationen, man erkennt alle Personen (also Götter ;) ) aus dem oben genannten Film; und es ist Hades-typisch sehr düster mit einem leicht gruseligen Feeling.
Sehr witzig war auch Hades auf der Erde - ohne Haare gg
Auch Disney-charakteristisch ist das obligatorische Happy-End; und dass der Bösewicht für seine Verfehlung eine Buße tun muss.
Sehr informativ und hilfreich ist das Glossar am Ende des Buches, denn einige Begriffe aus der Götterwelt sind für Kinder ab 10 Jahren, trotz Kenntnis des o.a. Films, sicher nicht bekannt.


Fazit:*
Ein typisches Hades-Bösewicht-Abenteuer, natürlich mit Happy End; leider war die Geschichte eher flach und die gestalterische Umsetzung hätte flüssiger sein können.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Das Sanatorium
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Die Idee der Geschichte fand ich toll: ein einsames, abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, Schnee und Eiseskälte, und durch eine Lawine ist es abgeschieden und unter den letzten Personen im Hotel ...

Die Idee der Geschichte fand ich toll: ein einsames, abgelegenes Hotel in den Schweizer Bergen, Schnee und Eiseskälte, und durch eine Lawine ist es abgeschieden und unter den letzten Personen im Hotel ist ein Mörder, der seine Opfer so präsentiert, dass sie mit der Vergangenheit des Hotels als Tuberkulose-Sanatorium zusammenhängen.
Die Geschichte spielt an fünf Tagen im Jänner 2020.
Ich fand interessant, wie die Probleme mit dem Umbau des Sanatoriums und dem Widerstand der Bevölkerung, mit dem der Inhaber Lucas Caron zu kämpfen hat, als Zeitungsartikel dargestellt wurden. Und dass sein Partner im Jahr 2015 verschwunden ist.

Doch leider gelingt die Umsetzung nicht ganz so gut: Elin, eine freigestellte Polizistin aus England, die zur Verlobung ihres Bruders Isaac in das Hotel kommt, wo seine Verlobte Laure arbeitet, ist oftmals echt nervig. Sie hat psychische Probleme und steigert sich oft in etwas hinein.

Außerdem werden oft Dinge nur angedeutet, es gibt nur kleine Informationshäppchen über das Leben von Elin, man weiß, es ist etwas Schreckliches geschehen; sowohl mit ihr als auch ihrem kleinen Bruder Sam. Erst nach dem ersten Drittel erfährt man, was mit Sam passiert ist, und wen sie verdächtig.
Auch hat mich genervt, dass keiner richtig miteinander redet. Elin hat ihrem Freund Will auch nicht wirklich etwas von den damaligen Geschehnissen, und was das in ihr ausgelöst hat, erzählt; bzw. die Probleme in der Familie ausgesprochen.

Die Autorin versucht immer wieder, das bedrückende Gefühl in diesem Gebäude, als auch außerhalb, bedrohend auszudrücken, die atmosphärische Darstellung der Abgeschiedenheit, was ihr jedoch nicht immer gelingt. Manchmal fröstelst man und bekommt Gänsehaut, manchmal fühlt es sich einfach nur "gewollt" an.
Authentisch war die Gestaltung von Elins Ermittlungsarbeit; bzw. wie sie immer wieder mit der Schweizer Polizei Rücksprache hält, da sie als Engländerin ja eigentlich keine Befugnisse hat; doch die Polizei ja aufgrund der abgegangenen Lawinen und des schlimmen Schneesturms nicht zum Hotel kann.

Gegen Ende gibt es zu viele Plottwists bzw. wechselt ein möglicher Täter den nächsten ab; jedoch zu offensichtlich und ohne große Überraschung für den Leser.
Auch die Auflösung konnte ich leider überhaupt nicht nachvollziehen und fand sie unrealistisch.


Fazit:
Super Grundidee mit dem atmosphärischen Setting im ehemaligen Sanatorium in Abgeschiedenheit und bei Eis und Schnee; jedoch einige Längen, eine nervige Ermittlerin und eine Auflösung, die mich leider nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

sehr gefühlsduselige und moderne Fassung der Sisi-Geschichte

Die Kaiserin
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3,5 Sterne

Die Geschichte von Kaiserin Elisabeth ist glaube ich hinlänglich bekannt.
Dieser Roman widmet sich dem Beginn: dem Kennenlernen von Elisabeth in Bayern und Kaiser Franz Joseph; bis zur Hochzeit ...

3,5 Sterne

Die Geschichte von Kaiserin Elisabeth ist glaube ich hinlänglich bekannt.
Dieser Roman widmet sich dem Beginn: dem Kennenlernen von Elisabeth in Bayern und Kaiser Franz Joseph; bis zur Hochzeit (die aber echt nur kurz angeschnitten wird).
Der größte Teil ist das eigentliche Kennenlernen in der Kaiservilla in Bad Ischl.
Der Schreibstil ist flott und auch spannend, jedoch fand ich die Geschichte einerseits zwar mal abwechselnd frisch, andererseits war es mir ZU modern - der Kaiser wurde nicht mit "Sie" angesprochen, ebenso wenig gab es damals schon einen Martini (zumindest nicht mit diesem Namen).

Die Geschichte wird abwechselnd aus den drei Sichten von Elisabeth, Helene und Franz erzählt.
Jedoch war mir das ganze echt ZU gefühlsduselig. Gefühlt waren Franz, Sisi und Néné ständig am Grübeln über ihre Gefühle und Befindlichkeiten.
Besonders das ewige Gegrübel von Helene über ihr boshaftes Verhalten hat mit der Zeit genervt, weil es sich ständig wiederholt hat.
Auch war mir Franz Bruder Max zu übertrieben kindisch und intrigant, das war dann auch irgendwann nervig.

Schön fand ich jedoch, dass viele Gedichte von Elisabeth abgedruckt waren. Ich hab zwar nicht nachgesehen, ob es authentische Gedichte von ihr waren, aber vom Schreibstil her waren es typische Sisi-Zeilen.
Trotz der Mängel möchte ich mir jetzt nachträglich noch die Serie anschauen und bin schon sehr gespannt darauf.


Fazit:
Eine sehr gefühlsduselige, modern und locker interpretierte Version der Geschichte von Kaiserin Elisabeth, aber flott und spannend zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Mystery-Thriller in der schneeweißen Weite des eiskalten Islands

SCHNEE
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Im harten Winter verschwinden vier Touristen spurlos im Isländischen Hochland. Was wollten die Vier in der Eiseskälte dort?
Ein Suchtrupp, der ausgeschickt wurde, um die Vermissten zu suchen, findet diese: ...

Im harten Winter verschwinden vier Touristen spurlos im Isländischen Hochland. Was wollten die Vier in der Eiseskälte dort?
Ein Suchtrupp, der ausgeschickt wurde, um die Vermissten zu suchen, findet diese: unbekleidet, erfroren im Schnee. Was ist passiert?
Und dann sind da auch noch die seltsamen Vorkommnisse in der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes.


Meine Meinung:
Dies war mein erster Thriller aus der Feder von Yrsa Sigurdardottir und ich war gefesselt von der spannenden Schreibweise der Autorin.
Schon der Beginn ist total packend, als die Käufer des Elternhauses von Kolbeinn ihm eine Kiste mit im Haus gefundenen Dingen bringen sowie einen einsamen rosa Kleinkindschuh, den sie im Garten ausgegraben hatten.
Man fiebert sowohl mit Jóhanna von der Rettungswacht mit, die mit ihrem Reykjaviker Kollegen Pórir dem Suchtrupp angehört; sowie mit Dröfn, die mit ihrem Mann und einem befreundeten Ehepaar sowie deren Führer Haukur in der weißen Weite Islands unterwegs ist.
So wird abwechselnd von der Suche aus Sicht von Jóhannna, den Erlebnissen der Schneewanderer eine Woche zuvor aus Sicht von Dröfn und den mysteriösen Vorkommnissen in der Radarstation aus Sicht des Mitarbeiters Hjörvar erzählt.

Der Autorin ist es großartig gelungen, die eiskalte Atmosphäre und die weiße Weite im harten isländischen Winter perfekt einzufangen, sodass einem beim Lesen kalt wurde. "Sobald der Schnee nicht mehr unter ihren Füßen knirschte, war es vollkommen still. Kein Wind, kein Vogelgezwitscher, nichts. Es war, als hätte die Welt alle Geräusche ausgeschaltet."
"Eine winterlichere Landschaft konnte man sich kaum vorstellen. Schneeweiß und eintönig. Die Luft war geruchlos, und es herrschte absolute Windstille. Das Einzige, was die Sinne wahrnahmen, war Kälte. Die Kälte biss in die Wangen, drang durch Schuhsohlen und Handschuhe, umschlang die Finger und drückte zu."

Ich finde es nur immer schade, wenn man etwas anderes bekommt, als man erwartet hat. Dabei wäre es hier so leicht richtig zu kennzeichnen gewesen, wenn man "Mystery-Thriller" aufs Cover gedruckt hätte, anstatt nur "Thriller". Denn von einem Thriller erwarte ich mir eine realistische Handlung, und nichts Mysteriöses und Übersinnliches. Ich lese auch gerne ab und zu mal einen Mystery-Thriller, nur will das dann aber vorher wissen.
Nichts desto trotz ist der Autorin auch die gruselige Atmosphäre darzustellen so gut gelungen, dass man Gänsehaut bekommt. Die Geräusche/Stimme... das kleine Mädchen...brrr...

Leider hat mir die Auflösung nicht wirklich gefallen, weil ich die Beweggründe und Motivation so überhaupt nicht nachvollziehen konnte und diese Handlungen für mich keinen Sinn ergaben.
Die Verstrickungen und Verwicklungen hingegen haben mich positiv überrascht, doch wurde die Aufklärung derer am Ende einfach nur schnell gefühlt im Telegrafenstil abgehandelt. Man hatte das Gefühl, die Autorin wusste nicht, wie sie diese Erklärungen geschickter in der Geschichte verweben konnte.
Leider konnten diese überraschenden Zusammenhänge sowie der hohe Spannungsbogen diese Geschichte, die sich dann als Mystery-Thriller entpuppt hat, sowie die enttäuschende Auflösung, für mich leider nicht zu einem Lesehighlight machen.


Fazit:
Spannender Mystery-Thriller in der schneeweißen Weite des eiskalten Islands; mit einer für mich leider nicht zufriedenstellenden Auflösung.

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