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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2022

Bewegende Geschichte

Der dunkle Himmel
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Plötzlich war der Himmel dunkel, Plötzlich schien es keinen Sommer mehr zu geben. Plötzlich war der Hunger da.

So in etwa erging es den Menschen im Jahr 1816 in einem Dorf in Schwaben. Das Wetter war ...

Plötzlich war der Himmel dunkel, Plötzlich schien es keinen Sommer mehr zu geben. Plötzlich war der Hunger da.

So in etwa erging es den Menschen im Jahr 1816 in einem Dorf in Schwaben. Das Wetter war komplett aus den Fugen geraten und damit auch das Leben der Menschen. Denn Kalte und Regen versauen die Ernte und die Menschen beginnen zu Hungern. Vor allem die Armen leider unter der Lebensmittelknappheit. Viele beginnen darüber nachzudenken nach Amerika auszuwandern,...

Anhand der Bewohner des Dorfes Höhenstetten erzählt Astrid Fritz die Geschichte dieses Hungerjahres und seiner Folgen. Sie erzählt von einem Pfarrer der alles tut um den Armen zu helfen. Von dem jungen Lehrer Friedhelm und seiner großen Liebe Paulina. Authentisch und bildhaft erzählt sie von Alltag im Dorf, wie das Leben immer schwerer wird, von Menschen wie dem Pfarrer der voller Gute ist und alles tut, um den Armen zu helfen und es doch nicht verhindern kann das seine Kinder eigene Wege gehen. Und auf der anderen Seite sind da Menschen wie Paulina Vater der auf der Sonnenseite des Lebens steht und nicht verstehen kann, das die Armen nicht Schuld an ihrem Schicksal sind.

Der Roman vermischt die Liebesgeschichte von Paulina und Friedhelm mit der Geschichte des Kampfes ums pure Überleben. Gut recherchiert und bildhaft beschrieben tauchen die Leser tief in das Leben der Zeit ein und erfahren so einiges über das Leben der Menschen von damals.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Liebe und Glaube

Die Stickerin von Sevilla
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Ein Roman über die Liebe, ein Roman über den Glauben und ein Roman über Spanien im Mittelalter. So würde ich diesen wunderbaren Roman in kurzen Worten beschreiben. Es geht üm die Liebe. Die junge Jüdin ...

Ein Roman über die Liebe, ein Roman über den Glauben und ein Roman über Spanien im Mittelalter. So würde ich diesen wunderbaren Roman in kurzen Worten beschreiben. Es geht üm die Liebe. Die junge Jüdin Lea verliebt sich unsterblich in Alvaro, das Problem dabei ist nur ihr Glaube den Lea ist Jüdin und Alvaro ist Christ und das darf im mittelalterlichen Spanien nicht zusammenkommen.

In ihrem gut recherchierten und sehr bildlich geschrieben Roman erzählt die Autorin die Geschichte von zwei jungen Menschen die in verschiedenen Welten aufwachsen und sich nun zufällig begegnen. Sie erzählt vom Leben am spanischen Hof mit all seinen Glanz und all seinen Intriegen. Und sie erzählt von der Inquisition, die die Juden verfolgt und grausam mit ihnen umgeht. Sie erschafft Charaktere, die einen durch die Geschichte begleiten und egal ob sie nun sympathisch oder nicht waren, alle waren wichtig für den Roman und für mich auch sehr lebendig.

Ein perfekter Mix aus gut recherchierten historischen Roman und einer romantischen Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Kauziger Totengräber und sympathischer Ermittler

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Oliver Pötzsch versteht es einfach einen guten Krimi mit einem historischen Roman zu verbinden. Das Mädchen und der Totengräber ist der zweite Roman um den Ermittler Leo von Herzfeldt. Es geht um Mumien, ...

Oliver Pötzsch versteht es einfach einen guten Krimi mit einem historischen Roman zu verbinden. Das Mädchen und der Totengräber ist der zweite Roman um den Ermittler Leo von Herzfeldt. Es geht um Mumien, Expeditionen nach Ägypten, eine illustre Gesellschaft zu der sogar Mitglieder des Kaiserhauses zahlen, brutale Morde an jungen Männern und dunkle Geheimnisse.

Der Roman spielt im Jahr 1894 und natürlich steht im Mittelpunkt der Kriminalfall und damit Leo von Herzfeldt, aber was wäre er ohne die Polizeifotografin Julia und den kauzigen Totengräber Augustin Rothmayer? Richtig er braucht sie beide um seine Falle zu lösen und der Roman braucht sie weil Oliver Pötzsch einfach wunderbare Figuren erfindet und mit ihnen seine Geschichten aufblühen. Schon nach wenigen Seiten habe ich das Gefühl sie alle schon seid vielen Jahren zu kennen und genau zu wissen, wie sie ticken, nur damit sie mich dann doch immer wieder überraschen.

Besonders gut gefällt mir aber auch das der Autor uns sehr interessante Einblicke in die Welt von 1894 gibt. Sei es in die Polizeiarbeit der damaligen Zeit oder wie es ist, eine ledige Mutter zu sein. Sehr interessant wären auch die Beschreibungen der Völkerschau im Tierpark, heute zum Glück unvorstellbar, aber damals leider normal. Ich fand es gut das in dem Roman auf das Leid dieser Menschen aufmerksam gemacht wird.

Alles in allem wieder einmal ein großartiger Roman aus einer längst vergangenen Zeit.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Pfadfinderinnen

Die Engel von Berlin
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Was tust Du, wenn sie h dein Leben komplett verändert. Wenn du mit Leib und Seele Pfadfinderin bist und dass plötzlich nicht mehr sein darfst, weil alle Jugendlichen jetzt in der HJ sein sollen. Wenn der ...

Was tust Du, wenn sie h dein Leben komplett verändert. Wenn du mit Leib und Seele Pfadfinderin bist und dass plötzlich nicht mehr sein darfst, weil alle Jugendlichen jetzt in der HJ sein sollen. Wenn der Mann den du liebst plötzlich den Parolen der Nazies nachläuft? Und was tust Du wenn dann deine jüdische Nachbarin vor der Tür steht, und nach einem Ei fragt?
All diese Fragen muss sich Anegret stellen. Sie kann nicht wegsehen, sie glaubt nicht an das was Hitler sagt und sie versteht nicht, warum sie nicht mehr das jüdische Mädchen betreuen darf, das ihr so ans Herz gewachsen ist. Dann ist da auch noch ihre Freundin Martha in London die all die Graultaten mitbekommt und im fernen England nicht viel tun kann...

Ein Roman über Menschlichkeit und Nächstenliebe. Er erzählt von den ganz alltäglichen Sorgen einer jungen Frau, die über sich hinauswächst und zur Heldin wird. Nicht weil sie aktiv im Wiederstand arbeitet, sondern weil sie der jüdischen Nachbarin das Ei leiht und sich nicht von ihr abwendet.

Für mich ist der Roman schon jetzt ein Highlight in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Die Teehändlerin und ihre Kinder

Der Weg der Teehändlerin
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Die nächste Generation.
Friederike muss nach dem Tod ihres Mannes sowohl den Teehandel führen, als auch die mehr oder weniger erwachsenen Kinder im Auge behalten. Letzteres ist die wohl größere Herausforderung. ...

Die nächste Generation.
Friederike muss nach dem Tod ihres Mannes sowohl den Teehandel führen, als auch die mehr oder weniger erwachsenen Kinder im Auge behalten. Letzteres ist die wohl größere Herausforderung. Sie alle haben ihren eigenen Kopf und wollen den auch durchsetzen. Doch passt das immer zu den Vorstellungen der Mutter?

Der Roman führt uns mitten ins Neunzehnte Jahrhundert und lässt uns tief in das Familienleben und auch das Geschäftsleben der damaligen Zeit eintauchen. Wie schon im ersten Teil gelingt der Autorin das sehr gut. Ist mir im ersten Teil Frederike schon sehr ans Herz gewachsen, sind es jetzt ihre Kinder. Vor allem Tochter Elise stach für mich dabei heraus. Ein Mädchen mit viel Gefühl und Träumen und einem tiefen Familiensinn.

Aber auch der Teehandel ist wieder Teil des Geschehens und die Autorin schafft es wieder einmal den Geruch von Tee durch die Seiten fliegen zu lassen. Mit viel Liebe zum Detail und gut recherchiert macht sie ihre Geschichte zu einem wahren Lesegenuss.

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