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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.03.2022

Der Kampf um Russlands Krone

Die Tochter der Zarin
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Elisabeth von Russland war Zarin des großen russischen Reiches und vor allem dafür bekannt daß sie Katharina nach Russland geholt hat. Heute steht sie ganz klar im Schatten der großen Katharina, aber eigentlich ...

Elisabeth von Russland war Zarin des großen russischen Reiches und vor allem dafür bekannt daß sie Katharina nach Russland geholt hat. Heute steht sie ganz klar im Schatten der großen Katharina, aber eigentlich hat sie das nicht verdient. In diesem Roman wird ein wichtiger Teil ihrer Geschichte erzählt. Es geht um die Jahre zwischen dem Tod ihres Vaters, Peter dem Großen,und ihrer Thronbesteigung sechzehn Jahre später. Wir erleben ein junges Mädchen das zur Frau wird, das in Liebesdingen immer wieder enttäuscht wird, das immer als Tochter einer Wäschering gilt, obwohl ihr Vater ihre Mutter zur Zarin gemacht hat. Es geht um ihre immer wieder kehrende Hoffnung selbst den Thron zu besteigen und den Enttäuschungen die sich daraus ergaben. Es geht um Lojalität und Verrat.Um Familie und Intrigen. Eigentlich wäre das der Stoff für eine spannende und packende Geschichte und an sich ist es das auch. Aber leider war mir die Geschichte an manchen Stellen zu langatmig und Elisabeth konnte mich nicht so ganz abholen. Dann gab es aber auch wieder Szenen die mich mitten an den Zarenhof katapultiert haben, weil alles so echt beschrieben war. Wer gerne Romane über historische Personen liest und sich für die spannende Geschichte Russlands interessiert, kann hier auf eine durchaus interessante Reise in die Vergangenheit gehen.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Brunos zweiter Fall

Caffè in Triest
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Bruno Zabini ist nach seiner aufregenden Dämpferfahrt wieder in Triest. Doch auch hier ist das Leben des Polizisten tourbulent. Ein eifersüchtiger Italiener schmiedet Pläne, um seinen slowenischen Kontrahenten ...

Bruno Zabini ist nach seiner aufregenden Dämpferfahrt wieder in Triest. Doch auch hier ist das Leben des Polizisten tourbulent. Ein eifersüchtiger Italiener schmiedet Pläne, um seinen slowenischen Kontrahenten loszuwerden und Brunos Privatleben scheint aus den Fugen zu geraten.

Das ist jetzt der zweite Fall von Bruno Zabini und ich mag ihn sehr. Alleine sein Privatleben mit den zwei verheirateten Geliebten gibt schon genug Stoff für einen spannenden Roman. Da mir aber Beziehungsgeschichten alleine zu langweilig waren, bin ich sehr begeistert davon, das es sich hier um einen Krimi handelt. Der Fall entwickelt sich langsam, da wir ersteinmal alle daran beteiligen Personen und ihr Umfeld kennenlernen. Dadurch hatte ich das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und alle Akteure besser verstehen. Etwa zur Mitte des Romans nimmt der Fall dann Fährt auf und wird sehr interessant.

Dazu kommt die verzwickte Liebesbeziehung von Bruno, mit zwei völlig unterschiedlichen Frauen die wir hier näher kennenlernen. Beide Frauen haben es nicht leicht mit ihren Männern und daher ist ihnen ein bisschen Glück mit Bruno ehrlich zu gönnen.

Eine perfekte Mischung aus Brunos Geschichte und einem Krimi, das ganze in historischer Fassade. Perfekt.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Wo ist Agatha

Mrs Agatha Christie
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Natürlich habe ich schon Krimis von Agatha Christie gelesen und natürlich kenne ich die unzähligen Verfilmungen ihrer Bücher. Und tatsächlich habe ich auch schon einmal von ihrem kurzen Verschwinden gehört ...

Natürlich habe ich schon Krimis von Agatha Christie gelesen und natürlich kenne ich die unzähligen Verfilmungen ihrer Bücher. Und tatsächlich habe ich auch schon einmal von ihrem kurzen Verschwinden gehört und auch das dieses Geheimnis nie gelöst wurde. Allerdings habe ich mich nie näher damit beschäftigt.
Marie Benedikt tut das in ihrem Roman über die Schriftstellerin. Das tut sie indem sie zum einen die Sicht von Agatha s Mann Archie während der elf Tage ihres Verschwindens erzählt und in einem zweiten Erzählstrang Agatha selbst aus ihrem Leben erzählen lässt. Ich finde es sehr gut das der Teil über Agatha in der Ich Perspektive geschrieben ist. Dadurch ist sie mir sehr nahe gekommen und ich möchte sie sehr. Der Teil ûber die Suche nach ihr beschäftigt sich fast ausschließlich mit Archie ist aber aus der Sicht eines Erzählers geschrieben. Ehrlich gesagt war er mit nicht sonderlich sympathisch, aber ich glaube das war auch beabsichtigt. Oder er war einfach kein sympathischer Mensch.

Natürlich bietet die Autorin in ihrer Erklärung des Verschwindens nur eine mögliche Version, denn der Fall würde nie geklärt und mittlerweile lebt niemand mehr, der etwas dazu sagen könnte. Aber ich fand sie durchaus plausibel.

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Schicksalsjahr

Im Rausch des Aufruhrs
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Im Jahr 1923 war viel los in Deutschland. Das Ruhrgebiet wurde von den Franzosen und den Belgierin besetzt, die Inflation Last die Preise in unglaubliche Hohen Schellen, Hitlers Putsch scheitert, Kommunisten ...

Im Jahr 1923 war viel los in Deutschland. Das Ruhrgebiet wurde von den Franzosen und den Belgierin besetzt, die Inflation Last die Preise in unglaubliche Hohen Schellen, Hitlers Putsch scheitert, Kommunisten proben den Aufstand... Nun man kann wohl durchaus sagen:" Langweilig war es nicht."

Aber das sind alles nur Fakten, Eckpunkte der Geschichte die man in jedem Geschichtsbuch liest. Wie aber bleiben einem diese Fakten im Kopf? Wie geht einem die Geschichte Nahe? Nun darauf hat Christian Bommarius eine Antwort gefunden. Glücklicherweise hat er diese nicht für sich behalten, sondern dieses wunderbare Buch geschrieben.

Er hat das Jahr in seine zwölf Monate eingeteilt und erzählt anhand kurzer Episoden von dem Schicksalsjahr. Er erzählt von den Menschen und entwirft so ein anschauliches Panorama eines rasanten Jahres. Dieses Buch ist spannender als so mancher Roman, so fesselnd wie ein guter Krimi, unterhaltsam und ein echter Pageturner. Dabei bleibt es aber ein Sachbuch mit vielen interessanten Informationen und Geschichten über diejenigen die dieses Jahr erlebt haben.

Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, auch denen die sonst nicht zu Sachbüchern greifen.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Renate

Ich bin ja heut so glücklich
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Eine ehrlich gemeinte Frage: Wer hat schon einmal von Renate Müller gehört? Also ich jedenfalls nicht und bei dem Namen würde ich auch eher an eine Brave Hausfrau oder vielleicht noch an eine Lehrerin ...

Eine ehrlich gemeinte Frage: Wer hat schon einmal von Renate Müller gehört? Also ich jedenfalls nicht und bei dem Namen würde ich auch eher an eine Brave Hausfrau oder vielleicht noch an eine Lehrerin denken, aber nicht an eine Schauspielerin. Aber genau das war sie, wenn sie auch nicht gerade der Typ Femme fatale war, sondern eher das Brave Mädchen von nebenan, was ja wieder zum Namen passt.

Charlotte Roth hat ihr mit diesem Roman ein Denkmal gesetzt. Sie hat eine mitreißende Geschichte über ein Mädchen geschrieben, das seinen Weg gegangen ist und sich seinen Traum erfüllt hat. Ich finde das großartig, denn über die bekannten Schauspielerinnen der dreißiger Jahre gibt es genug zu lesen und zu hören, da macht es wirklich Spaß mit einer neuen Person die Zeit zu erleben und darin abzutauchen. Sicher ist dies ein Roman und keine Biografie, aber Renate Müller hat es wirklich gegeben und auch ihre Familie ist real.

Ich bin ein großer Fan von Charlotte Roths Romanen. Das liegt zum einen an der Zeit in der sie schreibt, zum anderen an ihren Charakteren, die auch hier wieder so lebensecht beschrieben sind,, das sie einem während des Lesens zu Freunden werden. Dann ist da auch noch ihr mitreißender Schreibstil, der mich immer wieder in die Vergangenheit katapultiert.

Ein sehr gelungenes Frauenportrait.

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