U-Bahn. U-Bahn. U-Bahn.
UDie Lektorin Anke Lohm will nach einem anstrengenden Tag nur noch nach Hause. Fünf U-Bahnstationen trennen sie von einer Dusche und ihrem Bett. Der einzige andere Fahrgast im Waggon nervt sie zwar, aber ...
Die Lektorin Anke Lohm will nach einem anstrengenden Tag nur noch nach Hause. Fünf U-Bahnstationen trennen sie von einer Dusche und ihrem Bett. Der einzige andere Fahrgast im Waggon nervt sie zwar, aber er will sowieso bald aussteigen. Bloß dass die U-Bahn nicht hält, sondern immer weiter durch das Dunkel fährt.
Der Schreibstil ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Abgehackt, kurze Sätze, oft nur Ein-Wort-Sätze. Wie die eigenen Gedanken ist der Schreibstil sprunghaft, Sätze werden unterbrochen, Gedanken wiederholt. Nach einiger Zeit ist man aber damit warm geworden und es entwickelt eine gewisse Sogkraft. Man fliegt durch die Seiten, da sich die Ereignisse (und die Gedanken) teilweise überschlagen. Manchmal musste ich durch die hektische Erzählweise einige Szenen wiederholt lesen, um zu verstehen, was gerade passiert.
Das ist wohl auch der größte Schwachpunkt an der Art des Buches. Es wird nicht viel erklärt oder beschrieben, es sind wirklich nur die ungefilterten Gedanken der Protagonistin Anke. Manche Dialoge gehen über mehrere Seiten, ohne dass beschrieben wird, wer oder wie es gesagt wird. Alles zusammen entzieht dem Buch die Substanz und die Atmosphäre. Man stellt sich zwar vor, wie man sich selbst in der Lage befindet und wünscht den Charakteren dadurch, dass sie einen Ausweg finden. Die Situationen werden aber durch den teils wirren und schnellen Schreibstil nicht greifbar.
Das relativ offene Ende lässt mich etwas ratlos zurück. Für mich wurde nicht erkenntlich, was der Autor mit seiner Geschichte aussagen will. Ein gesamtes Buch in dieser Erzählweise ist schwierig (als vereinzelte Passagen in einem Buch kann ich es mir besser vorstellen), dabei fand ich die Grundidee mit der endlos fahrenden U-Bahn sehr spannend.
Als Hörbuch soll es wohl besser sein und vermutlich stimmt das auch. Mit Sprechern, die es gut umsetzen, ergibt es wahrscheinlich eine ganz andere Stimmung. Als Buch funktioniert es nur bedingt.