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Veröffentlicht am 05.11.2021

Wie man toxische Menschen loswerden kann

Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun, ohne sie umzubringen
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Ich dachte, dass es sich bei diesem Buch um ein Sachbuch handelt. Umso größer war die Überraschung als ich festgestellt habe, dass es wie ein Roman aufgebaut ist. Andrea und ihr bester Freund Lukas fahren ...

Ich dachte, dass es sich bei diesem Buch um ein Sachbuch handelt. Umso größer war die Überraschung als ich festgestellt habe, dass es wie ein Roman aufgebaut ist. Andrea und ihr bester Freund Lukas fahren übers Wochenende zu Andreas Freundin Charly. Die hatte eine super Idee: Sie hat Paul, einen Therapeuten, eingeladen, der der Gruppe dabei helfen soll, ihre Ängste zu überwinden und toxische Menschen und Gedanken loszuwerden. Und so werden nacheinander die Personen der Gruppe unter die Lupe genommen.

Die Idee der Therapiegruppe als Prosatext aufzuarbeiten, finde ich super. Dadurch fällt einem das Lesen leichter und man kann sich das Ganze besser vorstellen, es ist nahbarer.

Die Menschen haben unterschiedliche Probleme, Ängste und toxische Menschen in ihrem Umfeld, sodass sich jeder wohl in der einen oder anderen Erzählung wiederfinden wird und hilfreiche Fragen, die zum Nachdenken und Reflektieren anregen, findet. An sehr vielen Stellen kann man und wird man über sich selbst und den Personen im Umfeld nachdenken und überlegen.

Mein Problem lag etwas an der Sprache. Für meine Begriffe wirkten einige Dialoge unnatürlich, hölzern und einfach nicht realistisch. Weiterhin fand ich zum Schluss, dass sich die Dinge wiederholen und sich im Kreis drehen. Nach dem Lesen des Titels, dachte ich wirklich, dass es konkrete Tipps dafür gibt, wie man toxische Menschen loswird, die habe ich so direkt aber nicht gefunden, sondern nur indirekt. Es gibt ein Kapitel, das den Titel trägt, wie man solche Menschen loswird und da gab es leider keinen einzigen konkreten Tipp, lediglich abstrakte Fragen dazu. Und mir gab es viel zu viele Metaphern und Vergleiche. Jedes Problem wurde mit Metaphern erklärt, dabei wäre manchmal eine klare Erklärung für mich angemessener und gehaltvoller gewesen.

Ich fand die Therapiesitzung spannend und habe den Schilderungen und Analysen mit großen Interesse gelesen, aber so richtig viel konnte ich für mich nicht mitnehmen. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass dieses Buch einigen Menschen weiterhelfen kann.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Männer sind Schweine

Bittersüßer Nachtschatten
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Inhalt:

Rita ist Kellnerin und wird tagtäglich von Männern angegraben, angegrapscht und angemacht. Leider ist sie nicht sehr selbstbewusst und kann sich nicht wehren. Als sie auf einer Party blöd von ...

Inhalt:

Rita ist Kellnerin und wird tagtäglich von Männern angegraben, angegrapscht und angemacht. Leider ist sie nicht sehr selbstbewusst und kann sich nicht wehren. Als sie auf einer Party blöd von der Seite angemacht wird, steht ihr eine toughe Frau zur Seite und gibt ihr ein Versprechen. In der alten Basilika unter Prag trifft sie sie wieder und wird gefragt, was sie vom Teufel verlangen würde, wenn sie einen Wunsch frei hätte. Selbstvertrauen, ist das erste, was Rita in den Sinn kommt. Doch alles hat einen Preis.


Meinung:

Ich finde die Aussage des Buches gut, empfinde die Darstellung aber ZU gewollt und übertrieben. Rita begegnet innerhalb von drei Tagen 10 Männern, die sie blöd anmachen, sei es verbal oder physisch. Wirklich JEDER Mann ist doof. Sie kann sich quasi nirgendwo hinbewegen, ohne jemandem zu begegnen, der sie betatscht, einen dummen Spruch drückt oder mit ihr in die Kiste steigen will. Das habe ich als zu viel empfunden und das wird den Männern auch nicht gerecht (gibt ja nicht nur solche).

Rita wird im Laufe des Buches zunehmend unsympathischer, einige ihrer Aktionen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen (einerseits sind alle Männer doof, andererseits spielt sie mit einem).

Der Schreibstil ist überzeugend, das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, man kann sich das Beschriebene (Prags Unterwelt und Oberwelt, Parties usw,) bildhaft und sehr gut vorstellen.

Das Ende konnte mich leider nicht überzeugen. Dazu kann ich leider nicht mehr sagen ohne dabei zu viel des Inhaltes preiszugeben.


Fazit:

Super Idee, die ich wirklich spannend fand. Charaktere, die interessant sind und über die man mehr erfahren möchte, aber leider an einigen Stellen etwas zu übertrieben und das Ende wenig überzeugend.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Das Leben in Italien ist nicht immer la dolce vita

Wenn ich wiederkomme
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Inhalt:

Daniela lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem Dorf in Rumänien. Dort fällt sie einen Entschluss: Nach Italien gehen, dort arbeiten und gutes Geld verdienen, damit ihre Kinder auf eine ...

Inhalt:

Daniela lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem Dorf in Rumänien. Dort fällt sie einen Entschluss: Nach Italien gehen, dort arbeiten und gutes Geld verdienen, damit ihre Kinder auf eine gute Schule und später studieren gehen können. Dass das Leben in Italien so hart werden würde, hat Daniela nicht gedacht. Auch nicht, dass ihre Kinder ihre Entscheidung auch nicht gutheißen.



Meinung:

Das Buch hat mir richtig richtig gut gefallen. Ich weiß, dass sehr viele Rumäninnen in Italien (schwarz) als Pflegerinnen (meist für ältere Menschen) arbeiten und ihr Geld nach Hause schicken, ihre Familie wochen- oder gar monatelang nicht sehen, wenn, dann nur virtuell. Die Geschichte ist also sehr aktuell. Balzano beschreibt sehr intensiv und authentisch, wie es den ausländischen Pflegekräften und auch der Familie dabei geht, wie sie behandelt werden und welche Probleme es gibt.

Daniela ist mir persönlich zwar unsympathisch und es lässt sich über ihre Motive, Verhalten usw. streiten, dennoch finde ich, dass man über dieses Thema nicht schweigen sollte. In Deutschland kennen wir das ja auch, nur dass es meist polnische Frauen sind.

Es gibt drei Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, die des Sohnes, Danielas und die der Tochter. Das hat das Erzählte sehr interessant, spannend und so authentisch gemacht, da alle Beteiligten sozusagen zu Wort kommen und ihre Gedanken und Gefühle gehört werden.



Fazit:

Das Buch sollte auf jeden Fall gelesen werden! Ist für mich ein Highlight in diesem Jahr.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Eine Kurzgeschichte auf 200 Seiten

Das Glück des Wolfes
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Ich kann zum Inhalt fast nichts sagen, ohne die komplette Geschichte zu verraten, denn viel passiert nicht.

Die Kapitel sind mir viel zu kurz, manchmal nur drei Seiten, sodass ich die Handlung als zu ...

Ich kann zum Inhalt fast nichts sagen, ohne die komplette Geschichte zu verraten, denn viel passiert nicht.

Die Kapitel sind mir viel zu kurz, manchmal nur drei Seiten, sodass ich die Handlung als zu abrupt und unzusammenhängend empfinde. Zwischen den Kapiteln gibt es sehr viele und auch größere Zeitsprünge, die den Lesefluss stören.

Die Geschichte zwischen den beiden Protagonisten Fausto und Silvia empfinde ich als zu oberflächlich und konstruiert. Sie wird nur sehr minimal beschrieben, es gibt fast keine Emotionen geschweige denn Gedanken oder Gefühle. Es fehlen Erklärungen, Gründe, ein bisschen Drama. Alles verläuft ohne Probleme, es gibt keine Hindernisse und kein gar nichts.

Die Berge werden dafür in aller Ausführlichkeit beschrieben, was ich gelungen fand.

Es gibt eine dritte Hauptperson, dessen Geschichte ich zwar interessant fand, aber leider hat mir der Bezug zur übergeordneten Handlung gefehlt bzw. hat sich mir nicht erschlossen, wofür es die dritte Perspektive gibt.

Ich konnte das Buch zwar innerhalb von wenigen Stunden durchlesen, doch dies geschah nicht, weil ich es so super spannend fand.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Schwedens dunkelstes Kapitel

Der Verrückte
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Inhalt:

Bertil Kras hat von seinem Leben genug und macht sich auf den Weg in den Norden, um ein neues Leben anzufangen. Er kommt im Marktflecken an, findet Arbeit und verliebt sich. Doch der Schein trügt, ...

Inhalt:

Bertil Kras hat von seinem Leben genug und macht sich auf den Weg in den Norden, um ein neues Leben anzufangen. Er kommt im Marktflecken an, findet Arbeit und verliebt sich. Doch der Schein trügt, seine politischen Ansichten gefallen nicht jedem und schon bald muss er mit verheerenden Gerüchten kämpfen.



Meinung:

Ich mag den Schreibstil von Mankell sehr gerne. Auch in diesem Buch ist er gelungen. Es wird langsam Spannung aufgebaut, durch das ganze Buch hinweg hat man als Leser das Gefühl, dass bald etwas Schlimmes passieren wird. Die Spannung bleibt subtil und im Hintergrund, es klingt ständig etwas Bedrohliches mit, das man nicht so recht greifen kann. Weiterhin beschreibt Mankell alles sehr ausführlich und plastisch, sodass man sich super in das Geschehen hineinversetzen kann und sich unmittelbar im Buch befindet.

Zu der Geschichte als solche bin ich zwiegespalten. Einerseits finde ich sie sehr interessant, die Beschreibungen (vor allem die Korruption) haben mich sauer gemacht und ich war voll drin. Andererseits schleppt sich das Geschehen teilweise etwas hin und es passiert nicht so wirklich etwas. Wenn dann aber was passiert, dann wird das Ganze so schnell abgetan.

Auch das Ende konnte mich nicht so richtig überzeugen. Fragen bleiben offen, was ich nicht schlimm fand, aber irgendwie hat das Ende mich unzufrieden zurückgelassen, dabei kann ich nicht so richtig erklären, woran das liegt.

Die Charaktere fand ich allerdings wieder super. Es gibt verschiedene Menschen mit unterschiedlichen politischen Haltungen, Meinungen und Facetten. Ihre Handlungen, Denkweisen und Positionen waren für mich interessant und auch lehrreich.

Das Problem, glaube ich, ist, dass die Einleitung, das erste Kapitel des Buches und auch das Zitat von Georg Seesslen auf dem Buchrücken auf etwas anderes hindeuten und man dadurch am Ende enttäuscht wird, da man etwas gänzlich anderes erwartet hat. Auch der Titel war für mich irreführen und ich kann ihn so im Buch nicht wiederfinden.



Fazit:

Ich mag Mankell und bleibe auch bei meiner Meinung. Aber dieses Buch konnte mich leider nicht in Gänze überzeugen.

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