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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2018

Viel Schokolade, wenig Mord- insgesamt enttäuschend!

Mord au chocolat
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"Mord au chocolat" von Meg Cabot ist der 3. Band der Reihe um Hobbydetektivin Heather Wells. Heather ist seit 3 Monaten mit ihrem Matheprofessor liiert, demzuliebe sie mit zum Joggen kommt, was für sie ...

"Mord au chocolat" von Meg Cabot ist der 3. Band der Reihe um Hobbydetektivin Heather Wells. Heather ist seit 3 Monaten mit ihrem Matheprofessor liiert, demzuliebe sie mit zum Joggen kommt, was für sie ein grauenvoller Start in den Tag ist. Noch schlimmer kommt es, als sie später im Büro ihren Chef tot auffindet- erschossen. Als ein Student aus ihrem Wohnheim unter Verdacht gerät, wird die Hobby-Detektivin aktiv und ermittelt, dabei den attraktiven Privatdetektiv Cooper immer wieder an Ihrer Seite...

Ich war auf Reisen und mir ging die Lektüre aus und der Cover und der Titel haben mich sehr angesprochen. Nach dem Klappentext versprach ich mir eine Kombi aus Krimi à la Miss Marple und Liebesroman nach Art Bridget Jones und dachte, das sei genau das Richtige für mich. Aber ich wurde sehr enttäuscht. Der Geschichte um den Mord fehlte jeglicher Tiefgang und man hatte das Gefühl er spielte eigentlich eher wenig Rolle- und die Auflösung schien auch eher Zufall. Und auch die Entwicklung der Liebesgeschichte war für mich nicht nachvollziehbar. Ich muss gestehen, ich hab erst unterm Lesen entdeckt, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Vielleicht hätte die Kenntniss der vorherigen 2 Bände dazu beigetragen, dass die Geschichte nachvollziehbarer wird und ich mich mehr mit der Hauptperson identifizieren kann, aber das kann ich natürlich nicht beurteilen. Auch sprachlich hat mich das Buch nicht überzeugt. Ob das nun am Original oder an der Übersetzung liegt ist schwer zu sagen. Insgesamt würde ich das Buch deshalb nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Bezaubernde Themen vor interessanter Hintergrundmusik

Das Lied des Nordwinds
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"Das Lied des Nordwinds" ist eine gelungene Kombination aus historischem Roman und fiktiver Frauenliteratur. Vor dem Hintergrund der Unabhängigkeitsbewegung Norwegens im Jahre 1905 und der sich entwickelnden ...

"Das Lied des Nordwinds" ist eine gelungene Kombination aus historischem Roman und fiktiver Frauenliteratur. Vor dem Hintergrund der Unabhängigkeitsbewegung Norwegens im Jahre 1905 und der sich entwickelnden europäischen Frauenbewegung erzählt es die Geschichten der Frauen Liv und Karoline.
Liv findet als Dienstmädchen eine Stellung bei Familie Treske in Stavanger, wo sie hart arbeitet und sich um den Sohn der Familie kümmert, bis sie heiraten soll. Karoline hingegen ist mit einem verarmten Grafen in Schlesien verheiratet, jedoch ist sie in der Ehe sehr unglücklich und sieht den einzigen Weg, ihre Zukunft zu retten, darin, den unehelichen Sohn ihres Mannes in Norwegen zu finden.

Der Roman wechselt kapitelweise zwischen der Geschichte von Liv und Karoline. Christine Kabus gestaltet die Figuren sehr bildlich und lebendig, so dass man sich sehr gut identifizieren und mitfiebern kann. Mit Karoline habe ich mich zwar anfangs etwas schwer hetan, sie hat im Lauf des Buches jedoch deutlich hinzugewonnen. Der sprachliche Stil ist einfach und flüssig zu lesen, und -nicht zuletzt durch geschickt eingebaute Cliffhanger am Ende der Kapitel- es gelingt der Autorin gut, immer wieder Sppannung aufzubauen.

Beide Hauptfiguren machen im Lauf der Geschichte eine immense Entwicklung durch. Manche Verhaltensweise sind aus heutiger Sicht kaum nachzuvollziehen und veranlassen einen zum Kopfschütteln, gleichzeitig regen sie dazu an, sich bewusst zu machen, wie wertvoll die Errungenschaften der Emanzipation sind und dass wir sie mehr wertschätzen und verteidigen sollten, als wir das im Alltag oft tun. Dabei sind die Handlungsstränge glaubhaft und realistisch dargestellt und es macht wirklich Spaß, die beiden Frauen und ihr jeweiliges Umfeld auf ihrem Weg zu begleiten. Immer wieder sind auch Infos zu den historischen Ereignissen der Zeit eingebaut, die ich überwiegend als sehr bereichernd erlebt habe, wenn auch an manchen Stellen etwas sehr detailliert. Das Thema der Frauenrechtsbewegung finde ich sehr spannend und die Geschichte der Unabhängigkeit Norwegens war für mich Neuland, da sie in unseren Geschichtsbüchern nicht vorkam. Insofern fand ich das sehr bereichernd und es war ein geschichtsunterricht, der deutlich unterhaltsamer war als der in der Schule!

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich kann ihn wirklich weiterempfehlen!

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  • Handlung
Veröffentlicht am 15.04.2018

Eine hübsche Geschichte für Zwischendurch

Eine Schachtel voller Glück
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"Eine Schachtel voller Glück" von Debbie Macomber ist die Geschichte von Anne Marie und ihren Freundinnen. Sie alle vereint, dass sie verwitwet sind. Sie haben einen Buchklub, der sich regelmäßig in Anne ...

"Eine Schachtel voller Glück" von Debbie Macomber ist die Geschichte von Anne Marie und ihren Freundinnen. Sie alle vereint, dass sie verwitwet sind. Sie haben einen Buchklub, der sich regelmäßig in Anne Maries Buchladen trifft. Am Valentinstag, fassen sie den Entschluss, sich mit einem Projekt aus der Trauer um ihre verlorene Lieben, heraus zu arbeiten. Jede schreibt eine Liste mit 20 Wünschen. Und plötzlich beginnt sich für jede von ihnen das Leben auf unterschiedliche Weise zu verändern...

Mich hat die Idee der Liste angezogen und zur Kaufentscheidung geführt. Den deutschenTitel kann ich nicht ganz nachvollziehen, man hätte besser den englischen "Twenty Wishes" einfach übersetzt. Von der Witwenrunde war ich erst mal irritiert, das konnte ich dem Text am Buchrücken nicht entnehmen. Allerdings ist ein Teil der Witwen, so auch Anne Marie, erst Ende dreißig. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und zum Teil ein bisschen klischeehaft, aber allesamt sehr sympathisch und man kann gut mit ihnen mitfiebern. Manchmal kommt ein bisschen Kitsch auf, aber nicht zu viel für meinen Geschmack. Es sind viele Thematiken in die verschiedenen Geschichten der Frauen gepackt, da es aber eher an der Oberfläche bleibt, wirkt es dadurch nicht überfrachtet. Der Sprachstil ist einfach und gut zu lesen. Hauptsächlich wird aus der Perspektive von Anne Marie erzählt, einzelne Kapitel aber auch aus der Perspektive der anderen Witwen. Die Handlung ist recht vorhersehbar was mich aber hier nicht groß gestört hat. Insgesamt hat das Buch meine Erwartungen für eine schöne, schnell zu lesende Geschichte zwischendurch voll erfüllt und ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Auch hatte ich durchaus schon den Impuls, selbst eine Wunschliste anzulegen. Wer weiß, was sich daraus entwickelt...

Veröffentlicht am 11.03.2018

Ein Plädoyer für's Bauchgefühl

Tausche Alltag gegen Leben
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Franziska Schmitt hat fast alles, was man im Leben braucht. Erfolg im Job, ein sicheres Einkommen, eine schöne Wohnung, ein Auto, eine Familie, mit der sie sich gut versteht und gute Freunde. Nur der Mann ...

Franziska Schmitt hat fast alles, was man im Leben braucht. Erfolg im Job, ein sicheres Einkommen, eine schöne Wohnung, ein Auto, eine Familie, mit der sie sich gut versteht und gute Freunde. Nur der Mann fürs Leben fehlt ihr noch, aber das stört sie die meiste Zeit nicht. Sie ist lebenslustig und unternimmt viel, fährt gerne in den Urlaub. Aber plötzlich kommt sie aus dem Tritt, ist unzufrieden und zieht sich zurück. Bis sie im Urlaub die Erkenntnis hat, was ihr fehlt: Abenteuer und ausgiebiges Reisen. Sie kündigt ihren Job und ihre Wohnung, verkauft ihr Auto und macht sich auf zu einer langen Reise durch Asien, um sich neu zu orientieren. Sie ahnt nicht, wie diese Reise ihr Leben auf den Kopf stellen wird...

Das Buch ist eine autobiographische Geschichte in Romanform und damit duchgehend in der ich-Perspektive gehalten. Die Sprache ist einfach und leicht zu lesen. Mir hat eine Zugfahrt für das ganze Buch gereicht. Die einzelnen Kapitel sind sehr lang, was ich persönlich nicht so gerne mag, aber das ist natürlich Geschmacksache.

Der Leser bekommt mit, wie Franziska in ihrem Leben zunehmend Unzufriedenheit verspürt und wie sie merkt, dass ihr etwas fehlt und dann dürfen wir sie bei der Vorbereitung ihrer Reise und schließlich natürlich auf der Reise begleiten. Diese startet in Indonesien, das unglaublich viel vielfältiger ist, als ich mir dachte. Anfangs bekommt der Leser die Reiseziele sehr ausführlich beschrieben und es ist schön dabei zu sein und über die Welt zu lernen. Im Verlauf wird dies weniger. Immer spielen die persönlichen Begegnungen, die ich als sehr bereichernd erlebt habe, eine große Rolle. Und im Verlauf findet Franziska natürlich auch raus, wie es weitergehen soll nach ihrer Reise, aber das verrate ich hier natürlich nicht.

Da mich die Thematik auch persönlich sehr beschäftigt, war das Buch für mich mit viel Emotion verbunden, davon abgesehen konnte ich die emotionalen Entwicklungen der Protagonistin nicht immer nachvollziehen, manchmal ging es mir dabei zu schnell und es wirkte fast wie Fiktion. Insgesamt konnte ich aber gut mit der Hauptperson mitgehen und fand es sehr schön, ihre persönliche Entwicklung zu verfolgen, wie sie sich zunehmend auf ihr Bauchgefühl verlassen konnte und es auch tat und wie sie lernte, dass oft die ungeplanten "Wege" im Leben die besten sind, die man dann am meisten genießt. Sehr bewundernswert fand ich den Mut von "Franzi", wirklich alle Zelte abzubrechen und komplett neu zu starten ohne zu wissen, wohin sie das führt und wie es danach weitergeht. Dafür mein Respekt und ein bisschen kam bei mir auch Neid auf. Auch wenn bei mir anders als bei ähnlicher Lektüre nicht unmittelbar Reiselust aufkam, regte sich doch etwas Fernweh und der Wunsch nach mehr Spontaneität und Bauchentscheidungen im Leben.

Insgesamt würde ich das Buch als Mischung zwischen autobiographischem Roman und Reisebericht einordnen. Die Lektüre fand ich durchaus bereichernd, wenn ich auch schon bessere Werke in dieser Richtung gelesen habe. Insgesamt kann ich "Tausch Alltag gegen Leben-Meine Reise ins Glück" jedoch wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 06.03.2018

Kommt leider nicht an die anderen Glattauers heran!

Die Wunderübung
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Inhalt laut Klappentext:

Die Beziehung von Joana und Valentin ist am Tiefpunkt angelangt. Ein Paartherapeut soll helfen, doch der bekommt die beiden Streithähne einfach nicht in den Griff: Schließlich ...

Inhalt laut Klappentext:

Die Beziehung von Joana und Valentin ist am Tiefpunkt angelangt. Ein Paartherapeut soll helfen, doch der bekommt die beiden Streithähne einfach nicht in den Griff: Schließlich weiß Joana immer schon vorher, was ihr Ehemann sagen will – warum ihn also überhaupt zu Wort kommen lassen? Valentin straft Joana dafür mit Gefühlskälte, nimmt jeden Missstand als gegeben hin und sieht keinen Grund für Veränderung. Doch nicht nur das Paar hat Probleme – auch der Therapeut scheint in Schwierigkeiten zu stecken. Mitten in der Sitzung kommt es zum Eklat. Und plötzlich fangen alle an zu reden ...

Meine Bewertung:
Ich hatte im Zug einen Mann dieses Buch lesen sehen, der dabei regelmäßig laut zu lachen anfing, und da ich Glattauer sehr gerne lese, wollte ich das Buch auch haben. Zumal sich der Klappentext sehr vielversprechend anhörte. Den Inhalt trifft er auch sehr gut. Das Buch liest sich leicht, ich hab nicht mal einen Abend für das ganze Buch gebraucht. Glattauers Sprache ist wie gewohnt unnachahmbar genial, er beweist erneut sein Geschick, genau zu beobachten und Menschen pointiert, aber sehr lebensecht darzustellen. Dennoch kam das Buch für mich nicht an die ran, die ich vorher von Glattauer gelesen habe. Es war für mich relativ vorhersehbar, wie sich das ganze auflöst (ohne das ich hier zu viel dazu sagen möchte), und wirklich zum Lachen hat es mich auch nicht gebracht. Insgesamt war ich etwas enttäuscht von dem Buch, vor allem gemessen an den vorherigen des Autors.