Franziska Schmitt hat fast alles, was man im Leben braucht. Erfolg im Job, ein sicheres Einkommen, eine schöne Wohnung, ein Auto, eine Familie, mit der sie sich gut versteht und gute Freunde. Nur der Mann ...
Franziska Schmitt hat fast alles, was man im Leben braucht. Erfolg im Job, ein sicheres Einkommen, eine schöne Wohnung, ein Auto, eine Familie, mit der sie sich gut versteht und gute Freunde. Nur der Mann fürs Leben fehlt ihr noch, aber das stört sie die meiste Zeit nicht. Sie ist lebenslustig und unternimmt viel, fährt gerne in den Urlaub. Aber plötzlich kommt sie aus dem Tritt, ist unzufrieden und zieht sich zurück. Bis sie im Urlaub die Erkenntnis hat, was ihr fehlt: Abenteuer und ausgiebiges Reisen. Sie kündigt ihren Job und ihre Wohnung, verkauft ihr Auto und macht sich auf zu einer langen Reise durch Asien, um sich neu zu orientieren. Sie ahnt nicht, wie diese Reise ihr Leben auf den Kopf stellen wird...
Das Buch ist eine autobiographische Geschichte in Romanform und damit duchgehend in der ich-Perspektive gehalten. Die Sprache ist einfach und leicht zu lesen. Mir hat eine Zugfahrt für das ganze Buch gereicht. Die einzelnen Kapitel sind sehr lang, was ich persönlich nicht so gerne mag, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Der Leser bekommt mit, wie Franziska in ihrem Leben zunehmend Unzufriedenheit verspürt und wie sie merkt, dass ihr etwas fehlt und dann dürfen wir sie bei der Vorbereitung ihrer Reise und schließlich natürlich auf der Reise begleiten. Diese startet in Indonesien, das unglaublich viel vielfältiger ist, als ich mir dachte. Anfangs bekommt der Leser die Reiseziele sehr ausführlich beschrieben und es ist schön dabei zu sein und über die Welt zu lernen. Im Verlauf wird dies weniger. Immer spielen die persönlichen Begegnungen, die ich als sehr bereichernd erlebt habe, eine große Rolle. Und im Verlauf findet Franziska natürlich auch raus, wie es weitergehen soll nach ihrer Reise, aber das verrate ich hier natürlich nicht.
Da mich die Thematik auch persönlich sehr beschäftigt, war das Buch für mich mit viel Emotion verbunden, davon abgesehen konnte ich die emotionalen Entwicklungen der Protagonistin nicht immer nachvollziehen, manchmal ging es mir dabei zu schnell und es wirkte fast wie Fiktion. Insgesamt konnte ich aber gut mit der Hauptperson mitgehen und fand es sehr schön, ihre persönliche Entwicklung zu verfolgen, wie sie sich zunehmend auf ihr Bauchgefühl verlassen konnte und es auch tat und wie sie lernte, dass oft die ungeplanten "Wege" im Leben die besten sind, die man dann am meisten genießt. Sehr bewundernswert fand ich den Mut von "Franzi", wirklich alle Zelte abzubrechen und komplett neu zu starten ohne zu wissen, wohin sie das führt und wie es danach weitergeht. Dafür mein Respekt und ein bisschen kam bei mir auch Neid auf. Auch wenn bei mir anders als bei ähnlicher Lektüre nicht unmittelbar Reiselust aufkam, regte sich doch etwas Fernweh und der Wunsch nach mehr Spontaneität und Bauchentscheidungen im Leben.
Insgesamt würde ich das Buch als Mischung zwischen autobiographischem Roman und Reisebericht einordnen. Die Lektüre fand ich durchaus bereichernd, wenn ich auch schon bessere Werke in dieser Richtung gelesen habe. Insgesamt kann ich "Tausch Alltag gegen Leben-Meine Reise ins Glück" jedoch wärmstens empfehlen.