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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Nette Lektüre mit Schwächen

Hinter dem Café das Meer
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Hinter dem Cafe das Meer erzählt die Geschichte von Demi und Cal in wechselnder Ich-Perspektive. Demi ist von zuhause abgehauen und hat nach einiger Zeit auf der Straße eine Job in einem Café gefunden. ...

Hinter dem Cafe das Meer erzählt die Geschichte von Demi und Cal in wechselnder Ich-Perspektive. Demi ist von zuhause abgehauen und hat nach einiger Zeit auf der Straße eine Job in einem Café gefunden. Zusammen mit einem Zimmer für sie und ihren ständigen Begleiter, den Hund Mitch. Doch dann verliert sie den Job und steht wieder auf der Straße. Mit Hilfe ihrer ehemaligen Chefin lernt sie Cal kennen, der das Anwesen seines Vaters geerbt hat und restaurieren möchte, um wieder ein Ferienparadies daraus zu machen. Er stellt Demi an, die ihm bei der Renovierung hilft und davon träumt, auf dem Anwesen ein eigenes Café zu eröffnen. Und Demi verliebt sich in ihren neuen Chef. Der hängt jedoch seiner Jugendliebe nach, die einen anderen heiraten will, und hat offenbar Unaussprechliches erlebt in seiner Zeit, die er im Ausland war...

Insgesamt war das Buch ganz nett zu lesen, allerdings fand ich die Geschichte manchmal etwas holprig. Der Wechsel der Ich-Perspektive zwischen Demi und Cal, teilweise auch innerhab eines Kapitels, hat mich manchmal verwirrt. Die Charaktere waren mir überwiegend wenig sympathisch, wodurch ich wenig mitgehen konnte. Einge Szenen zwischen Demi und Cal haben mich überzeugt, ansonsten fand ich viele emotional nicht nachvollziehbar. Die Geschichte war für mich nicht stimmig. Es wurden sehr viele Themen und Probleme in ein Buch gepackt, so dass es etwas überfrachtet wirkt, wobei die einzelnen Themen dann sehr oberflächlich blieben. Und das "große Geheimnis" von Cal blieb offen, was auch nicht passte. Mittlerweile habe ich erfahren, dass es offensichtlich mehrere Bände geben soll, aber ich muss sagen, ich habe nicht das dringende Bedürfnis weiter zu lesen.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Gefällige Sommerurlaubslektüre mit Schwedencharme

Sommerglück auf Reisen
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"Sommerglück auf Reisen" handelt von der Köchin Kristina, die ein Restaurant in Stockholm frisch eröffnet hat. Ein Stromausfall aufgrund einer maroden Elektrik bringt sie in Schwierigkeiten, genau in dem ...

"Sommerglück auf Reisen" handelt von der Köchin Kristina, die ein Restaurant in Stockholm frisch eröffnet hat. Ein Stromausfall aufgrund einer maroden Elektrik bringt sie in Schwierigkeiten, genau in dem Moment kommt der schlecht gelaunte Gastrokritiker und Autor Hendrik in ihr Restaurant und kritisiert sie anschließend in einer Radiosendung. Es kommt zu einer Debatte zwschen den beiden- der Beginn einer innigen Feindschaft. Und dann verlieben sich ausgerechnet die Kinder der beiden ineinander. Da es natürlich nicht in Frage kommt, dass die beiden 15-jährigen miteinander verreisen, reißen die beiden aus. Kristina und Hendrik nehmen- gezwungenermaßen gemeinsam- die Verfolgung auf, ebenso wie eine Journalistin, die ihre große Karrierechance wittert. Wir werden mitgenommen auf eine Reise durch Schweden, auf der Kristina nicht nur reichlich Rezepte sammelt...

Es war mein zweiter Roman von Linnea Holmström nach "Elche im Apfelbaum". Ich mag ihren Schreibstil, ihren Wechsel zwischen Perspektiven der Protagonisten (hier sind wir einmal mit Kristina und Hendrik unterwegs, einmal mit deren Kindern Finn und Svea, dann wieder mit der Reporterin Selma) und das schöne Schwedenbild, das sie vermittelt.

Die Geschichte war insgesamt relativ vorhersehbar, aber auch wunderschön, es fühlte sich beim Lesen ein bisschen an wie im Schwedenurlaub. Und die Rezepte, die Kristina auf ihrer Reise sammelt, werden auch dem Leser zwischen den Kapiteln zur Verfügung gestellt.

Wer wie ich ab und zu mal eine schöne Geschichte fürs Herz, bei der man nicht zu viel nachdenken muss, und die ein angenehmes Gefühl zurücklässt, lesen möchte, der liegt hier richtig. Ich war fast ein bisschen traurig, als die Geschichte zu Ende war.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Locker-flockiges Lesevergnügen für den Urlaub

Elche im Apfelbaum
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"Elche im Apfelbaum" erzählt die Geschichte von Liv, einer alleinerziehenden Mutter von 3 Kindern, die mit ihrem zunehmend dementen Vater in einem kleine Ort an der schwedischen Ostseeküste lebt, und dem ...

"Elche im Apfelbaum" erzählt die Geschichte von Liv, einer alleinerziehenden Mutter von 3 Kindern, die mit ihrem zunehmend dementen Vater in einem kleine Ort an der schwedischen Ostseeküste lebt, und dem Schriftsteller Björn, der seit seiner Scheidung eine Schreibblockade hat und als Schürzenjäger und Säufer Schlagzeilen macht. Björn muss seine Agentin in ihr Heimatdorf, besagtem Ort, wo Liv mit ihrer Familie lebt, begleiten, auf der Fahrt dorthin, fährt er jedoch Liv, die gerade den Hund Gassi führt, über den Haufen, so dass diese für längere Zeit ins Krankenhaus muss. Björn wird von seiner Agentin verpflichtet, sich in der Zeit um Livs Kinder zu kümmern.

Die Geschichte beginnt mit einem ziemlich melodramatischen Epilog, in dem wir Liv kennenlernen und Livs Ehemann bei einem Autounfall ums Leben kommt. Danach erfolgt ein Zeitsprung von 3 Jahren. In den folgenden Kapiteln wird nun wechselweise aus Perspektive von Björn und Liv (jeweils jedoch durch einen personalen Erzähler) die Geschichte dargestellt. Der Ausgang der Geschichte ist relativ schnell klar und auch größere Überraschungen bleiben aus. Aber die Charaktere sind sehr sympathisch, man kann sich mit ihnen identifizieren, möchte ihnen manchmal helfend die Hand reichen, damit sie ihre "Verblendung" erkennen. Als das Happy End schon erreicht scheint, kommt es nochmal zu einer (jedoch vorhersehbaren) Komplikation und für meinen Geschmack löst es sich dann zuletzt zu schnell auf.

Insgesamt muss ich sagen, habe ich das Buch gerne gelesen und hatte viel Freude daran, ein Lieblingsbuch wird es jedoch nicht. Für mich war es ideal als Lektüre für den Sommerurlaub, man kann eintauchen in ein mittsommer-helles, idyllisches Schweden und weiß, am Ende wird alles gut. Eine Menge schwedischer Rezepte werden zwischen einigen Kapiteln als Zugabe auch noch mitgeliefert.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Ideale Strandlektüre

Sommerhochzeit auf dem Land
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Der Roman "Sommerhochzeit auf dem Land" von Katie Fforde erzählt von 3 jungen Frauen, die sich in einem englischen Dorf kennenlernen und sich rasch anfreunden. Vor dem Hintergrund, dass eine der drei, ...

Der Roman "Sommerhochzeit auf dem Land" von Katie Fforde erzählt von 3 jungen Frauen, die sich in einem englischen Dorf kennenlernen und sich rasch anfreunden. Vor dem Hintergrund, dass eine der drei, Beth, für wenig Geld die Hochzeit ihrer Schwester Helena organisieren soll, die das von den Eltern zur Verfügung gestellte Geld lieber für eine Weltreise mit ihrem Verlobten verbraucht hat, entwickeln die drei Freundinnen die Idee, eine Agentur für günstige Hochzeiten ("Vintage Weddings") zu gründen. Die Idee und die Arbeit daran und dafür bringt frischen Schwung in das Leben jeder einzelnen der drei, die nebenbei ihre verschiedenen Alltagsprobleme wuppen müssen. Und schießlich erlebt auch jede der drei noch ihre persönliche Liebesgeschichte.

Katie Fforde hat laut Klappentext bislang 22 Romane veröffentlicht, die in England allesamt Bestseller waren. Ihre romatischen Liebesgeschichten werden regelmäßig verfilmt.

Ich kannte Katie Fforde bisher nur aus dem "ZDF Herzkino", in Schriftform ist dies mein erster Roman von ihr gewesen. Da mir im Urlaub die Lektüre ausgegangen war (böse Sache !), brauchte ich dringend Nachschub und war ein bisschen darauf angewiesen, was es in deutscher Sprache gab am Urlaubsort. Und da mir nach leichter, romantischer Unterhaltung war und ich mir nach meinen TV-Erfahrungen das unter "Katie Fforde" vorstellte, entschied ich mich für "Sommerhochzeit auf dem Lande". Und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn der deutsche Titel irreführt, mit Sommer hat es nicht viel zu tun (im Englischen heißt es "A Vintage Wedding").

Katie Fforde schreibt locker-leicht, es macht Spaß, ihren Charakteren zu folgen. Ich hab das Buch in 2 Tagen gelesen (und das war gut, so, dann war mein Urlaub aus!). Die großen Probleme der Welt bleiben außen vor, die großen und kleinen Alltagsprobleme (die teilweise etwas konstruiert wirken) meistern die Protagonisten irgendwie gefühlt im Vorbeigehen, das persönliche Drama kommt oft nicht ganz rüber. Und so plätschert alles über mehr oder weniger große Komplikationen dem unweigerlichen Happy End (das schon auf der Buchrückseite angekündigt wird, ich verrate also nicht zuviel) entgegen, selbst der anfangs quasi gigantische Konflikt der Protagonistin Beth mit ihrer dominant-kontrollierenden Mutter löst sich am Schluss quasi in Luft auf.

Wer also Lust auf eine schöne Geschichte ohne allzuviel Tiefgang, aber was fürs Herz hat, der liegt hier genau richtig. Man bekommt Lust auf Leben in einem idyllischen Dorf (das es fürchte ich in der Realität so nicht gibt) und darauf, sich neu zu verlieben. Man taucht ein in die Welt der Protagonisten, ohne sich zu sehr anstrengen zu müssen. Also genau das Richtige für Urlaub und Strand!

Veröffentlicht am 02.07.2017

Pure Lesefreude

Die sieben Schwestern
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"Die Sieben Schwestern" ist der Auftakt zu einer ganzen Serie von Romanen, was mir am Anfang nicht klar war (Die Folgebände sind nach den einzelnen Schwestern benannt, im vorliegenden Roman geht es "nur" ...

"Die Sieben Schwestern" ist der Auftakt zu einer ganzen Serie von Romanen, was mir am Anfang nicht klar war (Die Folgebände sind nach den einzelnen Schwestern benannt, im vorliegenden Roman geht es "nur" um die erste der 7 Schwestern).

Das Buch beginnt mit dem Tod des Adoptivvaters der Schwestern, der seine Töchter aus unterschiedlichen Teilen der Welt adoptiert hat. Er hinterlässt seinen Töchtern Hinweise auf ihre Herkunft, denen sie nachgehen können, wenn sie wollen und bereit dazu sind.

Im ersten Band geht es um Maia, die ihre Suche nach ihrer Herkunft nach Brasilien führt. Wie man es von ihr kennt, verwebt Lucinda Riley auch in diesem Roman die Geschichte der Gegenwart mit einer lang vergangenen Geschichte, die sich am Schluss (soviel denke ich darf man verraten) zusammenfügen zu einem großen Ganzen. Sie lässt geschickt auch historische Hintergrundinformationen einfließen, ohne dass man überfrachtet wird.

Ich habe mich anfangs etwas schwer getan, in die Geschichte reinzukommen, weil mir die Familienverhältnisse zu wirr und zu fantastisch waren. Im Verlauf konnte ich das Buch jedoch kaum noch weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es sich weiter entwickelt und sich dann alles fügt- denn dass es sich fügt, das weiß man ja bei der Autorin Gott sei Dank. Wunderbar fand ich auch, die Entwicklung der Hauptperson, Maia, mitzuerleben, die ihre Grenzen überwindet und dadurch in ihrer Persönlichkeit reift.

Lucinda Riley versteht es, in wunderbarer Sprache zu erzählen und einen richtig mit den Figuren mitfühlen und -leiden zu lassen. Geschickt verwebt sie historische Details in der Geschichte, so dass man beim Lesen auch noch etwas über Land und Historie lernt, ohne dass man von Fakten förmlich "erschlagen" wird.

Ich habe schon viele Romane der Autorin gelesen und auch wenn mich nicht alle inhaltlich voll überzeugt haben, war es jeweils Lesefreude pur und ich habe nächtelang durchgelesen. Ich kann daher "Die sieben Schwestern" aus vollstem Herzen empfehlen.