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Veröffentlicht am 08.03.2021

Ein Buch, das alle (werdenden) Eltern lesen sollten

Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen
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Philippa Perry, erfahrene Psychotherapeutin und selbst Mutter, hat hier ein Buch zum Thema Erziehung und allgemein dem Umgang mit Kindern und Jugendlichen geschrieben, in das viel ihrer Berufserfahrung, ...

Philippa Perry, erfahrene Psychotherapeutin und selbst Mutter, hat hier ein Buch zum Thema Erziehung und allgemein dem Umgang mit Kindern und Jugendlichen geschrieben, in das viel ihrer Berufserfahrung, aber auch eigener Erfahrungen als Mutter einfließen. In sechs Abschnitten führt sie den Leser heran an das Thema Erziehung und- viel wichtiger- dem Umgang mit Bedürfnissen und Gefühlen der Kinder. An den Beginn stellt sie das Thema der eigenen Geschichte und der Selbstreflexion und die Umgebung des Kindes, im weiteren geht es um Gefühle allgemein, sowie um die Grundsteine, die in Schwangerschaft und Neugeborenenzeit gelegt werden, um die Voraussetzungen seelischer Gesundheit und schließlich um spezielle Verhaltensweisen bis in die Adoleszenz. Auch ohne eigene Kinder lernt man in diesem Buch sehr viel über sich und seine Beziehungen und über den Umgang mit Kindern. Der Titel rangiert meiner Meinung nach zwischen reißerisch und anmaßend, jedoch hat er- nachdem ich das Buch geschenkt bekommen habe- auch durchaus angesprochen. Und ich finde das Buch hat den Titel verdient! Es wird darin ein sehr achtsamer, wertschätzender zwischenmenschlicher Umgang und Erziehungsstil propagiert ohne belehrend oder anklagend zu sein. Nicht alles scheint mir (allerdings ohne eigene Erziehungserfahrung) realistisch umsetzbar, aber das meiste wünschenswert für alle Kinder dieser Welt. Daher habe ich das Buch an junge Eltern in meinem Umfeld auch schon weiterverschenkt und hoffe, dass viele diese Buch lesen und zumindest darüber nachdenken. Ich denke, es täte unseren Kindern (und uns) gut!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Lebendige Geschichte

Geteilte Träume
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Ulla Mothes' Erstlingswerk Geteilte Träume erzählt die Geschichte der jungen Ingke, die 1992 erfährt, dass sie als Kind zu DDR-Zeiten adoptiert wurde. Sie macht sich auf die Suche nach ihrer Herkunftsfamilie ...

Ulla Mothes' Erstlingswerk Geteilte Träume erzählt die Geschichte der jungen Ingke, die 1992 erfährt, dass sie als Kind zu DDR-Zeiten adoptiert wurde. Sie macht sich auf die Suche nach ihrer Herkunftsfamilie und erfährt dabei viel über sowohl ihre leibliche Familie, die nach einem gescheiterten Fluchtversuch die Tochter verlor, als auch über ihre Adoptivfamilie. Und plötzlich steht die junge Frau zwischen 2 Familien und vor der Frage, wo sie hingehört...

Gemeinsam mit Ingke durchlebt der Leser in diesem Roman anschaulich anhand fiktiver Einzelschicksale viele Höhen und Tiefen der innerdeutschen Geschichte, insbesondere auch der DDR-Geschichte. Vom ersten Moment an ziehen die Erzählungen der einzelnen Familienmitglieder den Leser in seinen Bann, auch wenn die Identifikation mit der Protagonistin teilweise schwer fällt. Episodenhaft und teils mit großen, jedoch nachvollziehbaren Zeitsprüngen werden die Geschehnisse der verschiedenen Personen dargestellt, bis sich schließlich alles zu einem Gesamtbild fügt. Dabei haben mich die Schicksale der erzählenden Familienmitglieder deutlich mehr bewegt als das von Ingke. Die Figuren des Romans sind lebendig und überzeugend und das Konzept der Geschichte gut durchdacht und stimmig. Durch solche Erzählungen wird Geschichte lebendig, schade, dass uns das im Schulunterricht so wenig so vermittelt wurde. Mir persönlich hat der Abschluss der Handlung nicht so gut gefallen, aber das ist ja Geschmacksache. Insgesamt habe ich diesen Familienroman mit Begeisterung gelesen und vergebe eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Verbrecherjagd vor der schönen Kulisse der Provence

Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis
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Madame Le Commisaire und die Frau ohne Gedächtnis ist der 7. Band der Krimireihe um Kommissarin Isabell Bonnet und ihren Assistenten Apollinaire. Vor der Kulisse eines beschaulichen Dorfes im Hinterland ...

Madame Le Commisaire und die Frau ohne Gedächtnis ist der 7. Band der Krimireihe um Kommissarin Isabell Bonnet und ihren Assistenten Apollinaire. Vor der Kulisse eines beschaulichen Dorfes im Hinterland der Provence wartet ein neuer Fall auf die beiden? Oder nicht? Als Apollinaire eine Frau anfährt, die sich an nichts erinnern kann und nicht mal mehr weiß, wer sie ist, scheint zunächst alles ganz harmlos. Isabell will der Frau bloß helfen, doch auf einmal ist sie verschwunden und nach und nach stecken unsere Ermittler mitten in einem dramatischen Kriminalfall...

Anders als gewöhnlich wird hier das Pferd von hinten aufgezäumt. Auch wenn man als Leser gleich zu Beginn einem Mord beiwohnt, gibt es in diesem Fall anfangs keine Leiche, kein Verbrechen. Die Frau ohne Gedächtnis scheint zunächst harmlos und eigentlich kein Fall für die Police Nationale, bis sie plötzlich verschwindet. Nun ist klar, da muss etwas passiert sein und unsere Ermittler haben zwar Täter- die allerdings spurlos verschwunden sind- aber kein Verbrechen. Isabell macht sich auf die Suche und tourt dabei quer durch die Provence. Man wird als Leser mitgenommen in wunderschöne Orte, die Lust auf einen Frankreichurlaub machen, und Restaurants, deren französische Menuempfehlungen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen (auch wenn ich wahrscheinlich die Hälfte der Gerichte auf deutsch nicht mögen würde). Obwohl wie üblich in dieser Reihe das etwas wirre Privatleben der Protagonistin viel Raum einnimmt und es manchmal wirkt als würde sie nur so nebenbei ermitteln, hat mich dieser Band mehr als die anderen, die ich bislang gelesen habe, tatsächlich gefesselt von Anfang bis Ende. Die Figuren sind lebendig und sehr eigene Charaktere und das macht auch die Story recht lebhaft, auch wenn ich Isabelle weiterhin persönlich nicht sehr sympathisch finde. Ihre Männergeschichten finde ich ein bisschen übertrieben, ebenso ihr schräges Verhältnis zu ihrem Boss und der Polizei allgemein. Insgesamt liest sich das Buch gut, die Sprache ist schlicht und gut verständlich, aber doch sehr bildlich. Ein bisschen nervig fand ich das demonstrativ eingeflochtene Französisch- das man verstehen mag oder auch nicht (ich verstehe es)- das wirkt für mich eher aufgesetzt als authentisch, aber vielleicht wird es als notwendig für den französischen Touch des Buches gesehen. Ich hätte es nicht gebraucht in diesem Ausmaß. Vielleicht macht sich hier bemerkbar, dass der Name des Autors zwar französisch klingt, aber das ein Pseudonym eines deutschen Autors ist.
Insgesamt ist die Reihe eine schöne Urlaubslektüre, die etwas Spannung aber nicht zu viel bringt und dieser Band ist einer der besseren, damit bekommt er von mir trotz der kleinen Abzüge eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Der letzte Vorhang für Poirot: Auf der Jagd nach Mister X

Vorhang
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Hercules Poirot ist alt geworden und leidend, aber seine berühmten kleinen, grauen Zellen funktionieren noch wie eh und je. Für seinen letzten Fall zieht es ihn an den Ort seines ersten gelösten Kriminalfalls ...

Hercules Poirot ist alt geworden und leidend, aber seine berühmten kleinen, grauen Zellen funktionieren noch wie eh und je. Für seinen letzten Fall zieht es ihn an den Ort seines ersten gelösten Kriminalfalls zurück. Er ruft seinen alten Freund Hastings zu Hilfe, der ihm, der nicht mehr selbst mobil ist, Auge und Ohren sein soll. Gemeinsam machen sie sich daran, dem geheimnisvollen Mister X, einem Serienmörder, das Handwerk zu legen. Werden sie es schaffen, einen weiteren Mord zu verhindern?

Agatha Christies Held Poirot kann hier zwar das Bett nicht mehr ohne Hilfe verlassen, ansonsten ist er aber noch ganz er selbst: brillant, ein bisschen selbstverliebt und manchmal- zu Hastings- etwas unverschämt. Die Autorin schildert die Atmosphäre des Gasthauses Styles, in dem vor langer Zeit schon einmal geschehen ist, Poirots erster Fall, und seine Bewohner von Beginn an so unheilvoll und verdächtig, dass durch Poirots Überlegungen zusammen mit Hastings sofort Spannung aufkommt. In dieser Hinsicht einer der besten Krimis der Autorin aus meiner Sicht. Es fiel mir schwer, das Buch wegzulegen. Christie führt uns durch alle möglichen Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins und erfindet brillante, lebhafte Charaktere, die überzeugen. Natürlich versuchte ich auch selbst auf die Lösung zu kommen und die Persönlichkeiten zu durchschauen-vergebens! Wie so oft und noch ein bisschen mehr als gewöhnlich hat mich das Ende komplett verblüfft. Mehr will ich hier nicht verraten, um niemandem die Spannung zu nehmen. Auch wenn mich das Ende etwas in Aufruhr versetzt habe, bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Agatha Christie ohne ihre berühmten Ermittler-Spannung der anderen Art

Der letzte Joker
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Als in ihrem Umfeld 2 junge Männer ermordet werden macht sich Lady Eileen, genannt Bündel, auf die Suche nach dem Mörder und bringt sich damit mehr als einmal in Lebensgefahr...
Als begeisterter Leser ...

Als in ihrem Umfeld 2 junge Männer ermordet werden macht sich Lady Eileen, genannt Bündel, auf die Suche nach dem Mörder und bringt sich damit mehr als einmal in Lebensgefahr...
Als begeisterter Leser der Krimis der "Queen of Crime" Agatha Christie, war ich hier erstmal sehr überrascht weder auf Hercule Poirot noch auf Miss Marple als Ermittler zu stoßen. Nachdem ich meine anfängliche Enttäuschung darüber überwunden hatte, begab ich mich zunächst begeistert mit der erfrischenden Bündel auf Mörderjagd, wobei diese mir im Verlauf etwas kleinmädchenhaft naiv und dilettantisch vorkam, so dass ich nicht so ganz warm mit ihr wurde. Die Geschichte war wie üblich bei Agatha Christie reichlich verstrickt und nicht immer ganz einfach zu durchschauen, ich brauchte auch eine Weile, bis ich mich bei den beteiligten Personen halbwegs auskannte. Und wer der Mörder war blieb für mich bis zuletzt undurchschaubar. Insgesamt fand ich die Handlung tatsächlich sehr spannend, packender als viele vorher gelesene. Zum Schluss nimmt die Geschichte dann eine sehr überraschende Wende, die mich fast ein bisschen überforderte. Insgesamt ist "Der letzte Joker" aus meiner Sicht ein lesenswerter, spannender Krimi, jedoch sind mir Poirot und Miss Marple als Ermittler sympathischer!

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