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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2016

Ein Klassiker

Stolz und Vorurteil
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Für mich war es mal wieder Zeit mir einen der vielen Klassiker der Literatur zu Gemüte zu führen. Dieses Mal viel die Entscheidung auf eine der größten bekannten Autorinnen: Jane Austen. Und welches Werk ...

Für mich war es mal wieder Zeit mir einen der vielen Klassiker der Literatur zu Gemüte zu führen. Dieses Mal viel die Entscheidung auf eine der größten bekannten Autorinnen: Jane Austen. Und welches Werk würde sich zu Beginn besser eignen als "Stolz und Vorurteil". Da ich schon Hollywoods Version des Buches gesehen habe, war ich auch sehr gespannt wie gut das Buch im Film umgesetzt wurde. Aber erst einmal zum Inhalt des Buches. Mrs. Bennets höchstes Ziel ist die Verheiratung ihrer 5 Töchter, bestenfalls mit jemandem hohen Standes und dem nötigen Ansehen und Geld. Elizabeth Bennet, ihre zweitälteste Tochter, stellt dabei die größte Herausforderung dar, denn ihrem eigensinnigen Gemüt, kann nicht jeder potenzielle Ehemann die Stirn bieten. Als neben Mr. Darcy und Mr. Bingley, zwei sehr aussichtsreiche Kandidaten, auch einige Militärangehörige in die Stadt einziehen, verwendet Mrs. Bennet all ihre Energie auf die Anpreisung ihrer Töchter. Elizabeth hat jedoch durchaus ihre eigenen Vorstellungen, wie sie sich ihren zukünftigen Ehemann vorstellt und der überhebliche Mr. Darcy scheint so gar nicht der Mann zu sein, mit dem man sich ein Leben ausmalen möchte.

Zum einen muss ich sagen, dass ich eine sehr schöne Ausgabe des Buches vom dtv-Verlag habe, welche alle Werke von Jane Austen momentan neu auflegt. Ich habe lange nach einer schönen Ausgabe gesucht und das schwarze Cover mit dem roten floralen Muster ist wirklich sehr schön und gefällt mir um einiges besser als andere Cover.
Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit welche dem etwas anderen Schreibstil des Buches geschuldet ist, liest sich das Buch sehr flüssig. Ich persönlich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass das Buch langweilig ist oder sich zieht. Da ich den Film im Vorfeld gesehen habe sind mir sehr viele Textpassagen aufgefallen die ich aus dem Film noch in Erinnerung hatte. Ich mag den Film sehr, muss jedoch sagen, dass mir (mal wieder) das Buch doch ein wenig besser gefallen hat. Vor allem das Ende des Buches ist um einiges besser als das Filmende. Sehr im Vordergrund stehen auch die vielen gesellschaftlichen Normen und Konventionen, denen die Protagonisten unterliegen und die sehr stark die Geschichte bestimmen und lenken und für die heutige Zeit sehr ungewohnt erscheinen.
Ich persönlich bin sehr begeistert von Jane Austens Werk und werde mich demnächst, wenn ich mal wieder Lust auf einen Klassiker habe, an weitere Werke von ihr trauen.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Humorvolle Fortsetzung der drei Hobbyermittler

Die Farben des Mörders
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Die Farben des Mörders ist der zweite Teil der Reihe um Tanzlehrer Colin, Pfarrer Jasper und der kleinwüchsigen Krankenschwester Norma. Eigentlich leben die 3 unterschiedlichen Charaktere in einem relativ ...

Die Farben des Mörders ist der zweite Teil der Reihe um Tanzlehrer Colin, Pfarrer Jasper und der kleinwüchsigen Krankenschwester Norma. Eigentlich leben die 3 unterschiedlichen Charaktere in einem relativ kleinen, langweiligen Örtchen, bis Colin (mal wieder) eine Leiche vor die Füße fällt. Eigentlich wollte Colin mit den betagten Einwohnern von Hodge House, dem hiesigen Altenheim, doch nur ein wenig tanzen, bis er im naheliegenden Gestrüpp eine Leiche findet. Wer ist die unbekannte Frau? Ist es die verschwundene Christine Humblebee? Jasper und Norma sind Feuer und Flamme für den neuen Mord in ihrer sonst so beschaulichen Stadt und lassen es sich nicht nehmen mit Hilfe von Colin erneut ihre Nasen in die Ermittlungen zu stecken, denn in Houdge House geht ein Mörder um, der unbedingt gefunden werden muss.

Besonders schön finde ich die unterschiedlichen Charaktere des Buches. Damit sind nicht nur die drei Hauptfiguren, sondern auch die diversen Nebencharaktere gemeint, die die bunte Mischung noch weiter ergänzen. Jeder Charakter scheint liebevoll erdacht und erhellt mit seinen diversen Eigenheiten die Geschichte. Miriam Rademachers Schreibstil ist einladend und fröhlich trotz des mörderischen Themas des Buches. Es gibt einige humorvolle Stellen bei denen ich herzlich lachen konnte. Der zweite Teil der Reihe steht dem ersten Band in nichts nach. Bis kurz vor dem Ende ist immer noch nicht ganz klar wer der Mörder ist, was die Spannung bis zuletzt hoch hält. Ich habe die Charaktere so sehr in mein Herz geschlossen, dass ich mich auf weitere Geschichten sehr freuen würde. Ich hoffe es werden noch weitere Geschichten über die drei Freunde folgen.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Die Geschichte der Feen

Die Dreizehnte Fee
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Die Wege von Lilith und dem Hexenjäger haben sich getrennt. Lilith geht mit ihrer Schwester in den Norden, um sich ihren anderen Schwestern zu stellen. Noch mehr als zuvor treibt sie die Rache an. Ihre ...

Die Wege von Lilith und dem Hexenjäger haben sich getrennt. Lilith geht mit ihrer Schwester in den Norden, um sich ihren anderen Schwestern zu stellen. Noch mehr als zuvor treibt sie die Rache an. Ihre Schwestern müssen büßen für ihren Verrat an ihr. Die verbliebenen Feen beraten unterdessen über das weitere Schicksal von Lilith. Sollen sie sie einsperren oder in den Dornröschenschlaf zurückschicken? Und was ist mit dem Hexenjäger. Wird er Lilith zu Hilfe kommen, obwohl es seine Aufgabe ist alle Feen zu vernichten?

Eine gelungene Fortsetzung des ersten Bandes um die dreizehnte Fee Lilith und den Hexenjäger. Die Geschichte vereint wie schon im ersten Band eine Handlung, die in der Gegenwart spielt, während Zwischenteile eingeschoben werden in denen sich Lilith an Ausschnitte ihrer Vergangenheit erinnert. In diesem Band wird auch die Identität der verbliebenen Feen enthüllt. Ich finde die Parallelen, die zwischen den Feen und bekannten Märchenfiguren, wie der Eiskönigin, Schneeweißchen und Rosenrot und vielen weiteren Figuren gezogen werden sehr fantasievoll. Die Handlung ist fesselnd und macht sehr viel Lust auf den letzten Band der Reihe. Lilith menschliche Seite wird immer deutlicher, trotz der Königin in ihrem Inneren, die gerade in Anwesenheit ihrer Schwestern versucht an die Oberfläche zu treten. Man erfährt sehr viele Einzelheiten über Lilith Geschichte und die ihrer Schwestern, wobei vor allem deren Anfänge in der Kindheit beleuchtet werden. Nach und nach versteht der Leser warum die jungen Feenkinder, zu den Hexen geworden sind, die die Menschen unterwerfen.

Eine wundervolle, einzigartige Fortsetzung. Ein Muss für alle, die immer noch von Märchen verzaubert werden können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tausendundeine Nacht

Zorn und Morgenröte
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Jeden Tag heiratet der junge Kalif von Chorasan eine Tochter seines Volkes und jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Das Volk lebt in großer Angst vor diesem Kalifen, der grundlos die jungen Mädchen ermordet. ...

Jeden Tag heiratet der junge Kalif von Chorasan eine Tochter seines Volkes und jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Das Volk lebt in großer Angst vor diesem Kalifen, der grundlos die jungen Mädchen ermordet. Eines dieser Opfer ist Shahrzads beste Freundin Shiva. Um Rache zu nehmen für ihren Tod meldet sich Shahrzad freiwillig, die nächste Frau des Kalifen zu werden. Den Tod vor Augen, erzählt sie dem jungen Kalifen des Nachts eine Geschichte, die ihn bis zum nächsten Morgengrauen fesselt. Nacht um Nacht versucht sie dem scheinbar unentrinnbaren Tod zu entkommen und plant insgeheim die Rache für ihre Freundin. Doch langsam erkennt auch sie, dass hinter dem so herzlos erscheinenden Kalifen, mehr stecken muss, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Der Anfang des Buches hat mich sehr an 1001 Nacht erinnert. Das Geschichten erzählen in der Nacht, um dem Tod zu entrinnen, ist dieser bekannten Geschichte schon insgesamt sehr ähnlich. Jedoch differenzieren sich die Handlungsstränge im Weiteren sehr voneinander.
Das Buch überrascht wirklich mit seinen tiefgründigen Schilderungen der wundervollen bildlichen und märchenhaften Liebesgeschichte und dem sehr harmonischen Schreibstil der Autorin.
Die Liebesgeschichte ist so wundervoll herzzerreißend und der Zwiespalt Shahrzads so eindrucksvoll beschrieben, dass man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen möchte. Ich zumindest konnte es nicht. Gemeinerweise ist das Buch nur der erste Teil einer Reihe, was den Leser mit einem fiesen Cliffhanger und viel Herzschmerz zurücklässt. Andererseits finde ich es fantastisch, dass die Geschichte der Beiden noch weitergeht.
Insgesamt ein unglaublich fesselndes Buch und auf jeden Fall eines meiner absoluten Lesehighlights in diesem Jahr!

Veröffentlicht am 22.09.2024

Wahrheit oder Lüge?

Scandor
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Wer die Wahrheit sagt, kann mehrere Millionen gewinnen. Wer lügt, muss sich seinen größten Ängsten stellen. Hundert Menschen treten in einem Wettkampf an, um eine neue Technologie zu testen, die jede Lüge ...

Wer die Wahrheit sagt, kann mehrere Millionen gewinnen. Wer lügt, muss sich seinen größten Ängsten stellen. Hundert Menschen treten in einem Wettkampf an, um eine neue Technologie zu testen, die jede Lüge erkennen soll: Scandor. Rund um die Uhr deckt Scandor jede Lüge auf, ob absichtlich ausgesprochen oder als Floskel dahingesagt. Dabei muss auf jede gestellte Frage geantwortet werden. Wer lügt, fliegt aus dem Wettkampf. Tessa und Phillip sind zwei der Kandidaten des Wettkampfes und müssen sich den Herausforderungen des Alltages stellen. Doch der Konkurrenzkampf ist hart und nicht alle Kandidaten spielen fair.

„Scandor“ greift einen interessanten Aspekt unserer alltäglichen Kommunikation auf. Eigentlich müsste man denken, dass es einfach wäre keine Lügen zu erzählen. Doch oft merken wir gar nicht mit welchen Halbwahrheiten und Floskeln wir uns täglich aus der Affäre ziehen, allein wenn man eine eigentlich so simple Frage gestellt bekommt wie: Wie geht es dir?

Die neuste Geschichte von Ursula Poznanski greift genau dieses Thema auf. Indem die Kandidaten gezwungen werden jede Frage ehrlich zu beantworten, was zu einigen Streitereien führt. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Tessa und Phillip erzählt, zwei junge Leute, die beide am Wettbewerb teilnehmen. Besonders fand ich neben den alltäglichen Herausforderungen auch die Aufgaben, die Scandor den beiden gestellt hat. Auch die kurzen Abstecher über das Ausscheiden der anderen Kandidaten haben mir sehr gut gefallen. Während des Wettkampfes wird schnell klar, dass es Jemanden gibt der seine eigenen Ziele mit Scandor voranbringen will und nach einer ganz speziellen Wahrheit im Wettkampf sucht. Die Auflösung hierzu war spannend, dennoch hatte ich irgendwie mehr von der Geschichte erwartet. Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten können.

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