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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2019

Das Leben dreier Generationen

Bella Germania
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Julia ist eine kleine Modedesignerin aus München, die ihre Kollektion in Mailand an die Leute bringen will. Als der große Durchbruch endlich erreichbar scheint, besucht sie ein Mann, der behauptet ihr ...

Julia ist eine kleine Modedesignerin aus München, die ihre Kollektion in Mailand an die Leute bringen will. Als der große Durchbruch endlich erreichbar scheint, besucht sie ein Mann, der behauptet ihr Großvater zu sein. Um sich mit seinem Sohn zu versöhnen, bittet er Julia Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen, den Julia selbst für Tod gehalten hat. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität entdeckt Julia die Geschichte ihrer Familie, die bereits vor über 50 Jahren in Italien begonnen hat und bis in die Gegenwart reicht.

„Bella Germania“ ist ein Familienepos über 3 Generationen, der die Lebensgeschichten der Marconis erzählt. Den roten Faden bildet Julia, die auf der Suche nach ihrem Vater die Geschichte ihrer Familie erfährt, die in Italien vor über 50 Jahren ihren Anfang nahm. Die Erinnerungen der einzelnen Protagonisten werden zu einer wunderschönen und auch traurigen Erzählung verwoben, die Liebe, Familie, Tragödien und die Suche nach einer Heimat und nach sich selbst zum Thema haben.
Grundsätzlich liest sich die über 600 Seiten starke Geschichte sehr flüssig und schön erzählt. Nur an wenigen Stellen gerade zum Ende hin, erschien mir die Erzählung etwas zäh, konnte aber am Ende wieder mehr überzeugen. Die Figuren sind überzeugend und die Geschichte sehr emotionsgeladen. Daneben werden auch politische Themen in die Handlung integriert und auch der Autorennsport findet seinen Platz in der Erzählung.
Alles in allem ist „Bella Germania“ eine wundervolle Geschichte, die mit ihren Emotionen voll überzeugen konnte. Für Liebhaber von Familiengeschichten ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Die erste Expedition

Lady Trents Memoiren 1
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Isabella ist anders als die Frauen ihrer Zeit. Während die anderen Damen der feinen Gesellschaft sich für Partys und das gesellschaftliche Leben interessieren, ist Isabellas heimliche Leidenschaft die ...

Isabella ist anders als die Frauen ihrer Zeit. Während die anderen Damen der feinen Gesellschaft sich für Partys und das gesellschaftliche Leben interessieren, ist Isabellas heimliche Leidenschaft die Naturkunde und vor allem ihre Liebe zu Drachen. Als sie einen Mann findet, der ihre Leidenschaft teilt und unterstützt, geht ein Traum für sie in Erfüllung, denn ein Expeditionsteam plant eine Reise in die Berge von Vystrana, um die dort lebenden Drachen zu erforschen. Doch die Drachen sind nicht die einzige Gefahr für die junge Isabella. Bei ihren Studien stolpern sie über ein noch größeres Geheimnis, dass sie ihr Leben kosten könnte.

„Die Naturgeschichte der Drachen“ ist der erste Teil von „Lady Trents Memoiren“. Wie der Titel schon verrät, ist die Geschichte so aufgebaut, dass Isabella als herausragendste Drachenforscherin ihrer Zeit über ihre Anfänge in der Forschung berichtet. Im ersten Teil schildert sie ihre Abenteuer bei ihrer ersten Expedition und ihre ersten wirklichen Kontakte zu Drachen, wobei Frauen in der Wissenschaft zu ihren Zeiten keinerlei ernstzunehmende Stellung besaßen. Neben den Gefahren der Expedition muss sich Isabella also auch gegen die Konventionen ihrer Gesellschaft auflehnen, was ihr einige Schwierigkeiten einbringt.
Ich finde den subtilen Humor und die kleinen Andeutungen zu weiteren Expeditionen und damit zu den nächsten Teilen der Reihe sehr erfrischend und flüssig in die Geschichte integriert. Ich mag Isabellas durchsetzungsfähigen Charakter und bewundere ihre Leidenschaft für die Wissenschaft.
Zu erwähnen ist auch das wunderschön gestaltete Cover, das mich zuallererst auf das Buch aufmerksam gemacht hat.
Ein spannendes Buch voller Abenteuer mit einer herausragenden und eigensinnigen Protagonistin, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz ihrer Leidenschaft widmet. Ein gelungener Einstieg in die Welt der Drachen untermalt mit einer außergewöhnlichen Erzählweise, die Lust auf die weiteren Fortsetzungen der Reihe macht.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Der neunte Fall

Flavia de Luce 9 - Der Tod sitzt mit im Boot
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Nach dem Tod ihres Vaters wollen Flavia und ihre Schwestern sich von ihrem Alltag ablenken und unternehmen eine Reise in die umliegenden Ländereien. Bei einer Bootstour stößt Flavia unerwartet auf eine ...

Nach dem Tod ihres Vaters wollen Flavia und ihre Schwestern sich von ihrem Alltag ablenken und unternehmen eine Reise in die umliegenden Ländereien. Bei einer Bootstour stößt Flavia unerwartet auf eine Leiche, die perfekte Möglichkeit um sich von ihrer Trauer abzulenken. Flavia stürzt sich zusammen mit dem treuen Dogger in die Ermittlungen um den jungen Orlando und entdeckt eine Verbindung zu den bekannten Giftmorden des hiesigen Pfarrers, die ein paar Jahre zuvor die Gegend erschütterten. Ein neuer Fall für Flavia und ihre außergewöhnliche Spürnase.

Auch im mittlerweile neunten Teil der Reihe um die wahrlich außergewöhnliche Detektivin Flavia geht es mal wieder hoch her. Der Verlust ihres Vaters geht Flavia immer noch nahe. Da ist so ein schöner Mord eine gelungene Abwechslung. Nachdem in den letzten beiden Teilen die Chemie als Lösungsansatz für die Aufklärung der Morde für meinen Geschmack eine etwas kleinere Rolle, als in den Vorbänden eingenommen hat, bin ich froh, dass Flavia dieses Mal trotz ihrer fehlenden Laborausrüstung, wieder mit einigen chemischen Experimenten aufwarten kann. Besonders schön finde ich auch, dass Dogger quasi als Flavias detektivischer Partner fungiert und eine deutlich größere Rolle in den Ermittlungen als vorher einnimmt. Zusammen sind die beiden wirklich ein außergewöhnliches Team und auch Dogger selbst scheint paradoxerweise nach dem Tod von Flavias Vater deutlich aufzublühen. Neben der Beziehung zu Dogger werden auch Flavias Schwestern mehr in die Geschichte mit einbezogen, sodass im Vergleich zu den vielen Streitereien der de-Luce-Schwestern ihre Beziehung sogar fast harmonisch zu nennen ist. Auch der neunte Teil verspricht also viel Spannung, Emotionen und detektivischen Spürsinn. Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, sodass man die Fortsetzung mal wieder kaum erwarten kann.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Wenn Geschichten erwachen

Das Mädchen, das Geschichten fängt
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Jedes gelebte Leben wird in einer Chronik festgehalten, der Lebensgeschichte eines Verstorbenen und verwahrt im Archiv, einem prachtvollen Ort in dem es nie Nacht wird. Doch besonders ruhelose Geschichten ...

Jedes gelebte Leben wird in einer Chronik festgehalten, der Lebensgeschichte eines Verstorbenen und verwahrt im Archiv, einem prachtvollen Ort in dem es nie Nacht wird. Doch besonders ruhelose Geschichten finden nicht immer Frieden, sondern wachen auf und versuchen in die Welt der Lebenden zu entkommen. Um diese Chroniken einzufangen, gibt es die Wächter. Mackenzie Bishop gehört seit dem Tod ihres Großvaters zu dieser Gruppe von Menschen. Als immer mehr Chroniken aus ihrem Schlaf erwachen, kann das kein Zufall sein. Mac kommt einer Verschwörung nahe, die das Archiv und auch sie selbst vernichten kann.

Der Einstieg in die Geschichte gestaltete sich anfangs für mich ein wenig schwierig. Besonders in den ersten Kapiteln wird zwischen zwei Perspektiven der Hauptprotagonistin Mackenzie gewechselt. Einerseits beschreibt sie die Vergangenheit, in der ihr Großvater ihr ihre Aufgabe als Wächterin näherbringt, der Hauptteil der Geschichte spielt jedoch im Hier und Jetzt, in dem Mac als Wächterin Chroniken einfängt. Dieser Wechsel zwischen den Abschnitten in denen sich auch der Erzählstil ändert, waren für mich nicht immer passend in die Geschichte integriert. Im weiteren Verlauf des Buches, nachdem der Leser mehr über die Aufgaben des Archivs erfahren hat, werden diese Stellen seltener. Die Geschichte an sich finde ich sehr schön. Auch wenn gerade das Cover und die Aufmachung des Buches eine eher heitere Geschichte erwarten lassen, ist die Grundstimmung des Buches eher düster und handelt um Verrat, Verlust und Angst. Die Charaktere sind gut durchdacht und die Geschichte spannend. Auch wenn viele Emotionen gut rübergebracht werden, konnte mich die Geschichte nicht immer mitreißen. Einige Szenen waren sehr vorhersehbar und das Ende hat mich ebenfalls nicht überraschen können. Trotzdem ist es eine sehr fantasievolle Geschichte, die nicht die Klischees anderer Fantasybücher übernimmt und einiges an Abwechslung bietet.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Von der Insel nach London

Die Stadt der besonderen Kinder
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Die besonderen Kinder um Jacob und seine Freunde konnten der Insel und ihren Gefahren nur knapp entkommen. Doch die Wights und Hollows sind ihnen immer noch auf der Spur, während Miss Peregrine sich nicht ...

Die besonderen Kinder um Jacob und seine Freunde konnten der Insel und ihren Gefahren nur knapp entkommen. Doch die Wights und Hollows sind ihnen immer noch auf der Spur, während Miss Peregrine sich nicht mehr in ihre menschliche Gestalt verwandeln kann. Zusammen suchen die Kinder einen Weg Miss Peregrine zu helfen bevor die Verwandlung nicht mehr umzukehren. Auf der Suche nach einer Ymbryne, die noch nicht gefangen genommen wurde, begeben sie sich auf den Weg nach London und müssen sich nicht nur den Monstern stellen, die sie verfolgen, sondern auch einem Krieg ausweichen, der das Land verwüstet.

Der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten Band an und dreht sich letztlich um die Suche der Kinder nach Miss Wren, der letzten freien Ymbryne, die Miss Peregrine aus ihrer Vogelgestalt befreien soll. Auch wie im vorherigen Band wird die Geschichte durch Bilder unterstützt, die die Geschichte untermalen.
Im Gegensatz zum ersten Band finde ich es schön, dass die Kinder in der freien Welt ihre Kräfte deutlich häufiger gebrauchen und damit ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Besonders Jacobs Fähigkeit scheint sich immer weiter zu entfalten. Die Flucht vor den Hollows und Wights ist sehr spannend und einige Male nur ein knappes Entkommen möglich. Auch die Romanze zwischen den Hauptfiguren Emma und Jacob entwickelt sich schrittweise weiter ohne kitschig zu werden.
Insgesamt eine deutlich gelungene Fortsetzung, die es mit dem ersten Teil sehr gut aufnehmen kann. Da das Buch mal wieder mit einem bösen Cliffhanger endet, werde ich den nächsten Teil wohl auch zügig in Angriff nehmen müssen.