Alt trifft neu
Die sonderbare Buchhandlung des Mr. PenumbraClay Jannon, arbeitsuchender Webdesigner, hätte nie für möglich gehalten welche Konsequenz seine kleine ungezielte Wanderung durch die Stadt für ihn haben könnte. Clay findet sich vor einer unauffälligen ...
Clay Jannon, arbeitsuchender Webdesigner, hätte nie für möglich gehalten welche Konsequenz seine kleine ungezielte Wanderung durch die Stadt für ihn haben könnte. Clay findet sich vor einer unauffälligen Buchhandlung wieder, an deren Schaufenster verkündet wird: Buchhandlung Penumbra – durchgehend geöffnet. Aushilfe gesucht. In Zeiten schwindender Jobangebote darf man nicht wählerisch sein und so übernimmt Clay die Nachtschicht in diesem mysteriösen Laden. Doch schnell wird klar, dass nicht die spärlichen Kunden, die sich für die Ware im vorderen Teil des Ladens interessieren, die Hauptklientel des Ladens ausmachen. Viel interessanter sind die nervösen und gehetzten Gestalten, die die Bibliothek mitten in der Nacht im hinteren Teil des Ladens besuchen, dessen Regale sich bis in den Himmel erstrecken. Clays Neugier treibt ihn an, die versteckten Geheimnisse des Ladens und seiner Bücher zu lüften.
Meine Ausgabe des Buches enthält neben „Die sonderbaren Buchhandlung des Mr. Penumbra“ auch noch die Vorgeschichte „Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra“. Die Geschichte von Robin Sloan verbindet auf außergewöhnliche Weise die Wesenszüge alter Bibliotheken und deren historische Hintergründe mit modernster Technik und Datenanalyse. Die Verknüpfung, die dabei zwischen diesen beiden Elementen hergestellt wird, zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Alt und Neu, besonders im Bereich der Bücher, nebeneinander existieren und auch harmonieren können. Die rätselhafte Reise, der sich Clay auf seiner Suche nach den Geheimnissen des Buchladens annimmt, verkörpert die Liebe zu Büchern in all ihren Formen.
Sowohl die Protagonisten, als auch die schrulligen und kuriosen Nebenfiguren unterstreichen das Geschehen und zeichnen eine noch detailliertere Handlung. Ein kleiner Mangel ist eventuell die überschweifende „Verehrung“ von Google, deren Beschreibungen einen jedoch auch mal hinter die Kulissen dieses riesigen Konzernes und seine Arbeitsweise schauen lassen. Als Beispiel für modernes und fortschrittliches Denken ist es auf jeden Fall geeignet.
Ich war nach einem etwas langsamen Einstieg in das Buch sehr begeistert von der Geschichte. Wer das Lesen und Bücher liebt und auch mit ein paar Ausschweifungen in das digitale Zeitalter (und Google) keine Probleme hat, dem wird das Buch sicherlich Freude bereiten.