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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Absolut fesselnd

Der Traum von Freiheit
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Die Geschichte ist in vier Teile unterteilt, die Sofia, ein junges jüdisches Mädchen aus Warschau, Hankus erzählt. Wie ein feines Band, zieht sich diese Tatsache durch das gesamte Buch. Hankus mischt sich ...

Die Geschichte ist in vier Teile unterteilt, die Sofia, ein junges jüdisches Mädchen aus Warschau, Hankus erzählt. Wie ein feines Band, zieht sich diese Tatsache durch das gesamte Buch. Hankus mischt sich nie in die Geschichtenerzählung ein. Selbst dann nicht, als Sofia ihm seine eigene Geschichte erzählt und man fragt sich stets, warum sie das wohl tut. Diese Frage zieht einem durch die Geschichte, die in vier Teile gegliedert ist.

Im ersten Teil geht es um Sofia. 1915 lebt sie mit ihren Eltern als junges Mädchen in Warschau. Wohl in ärmlichen Verhältnissen führen sie dennoch ein glückliches Leben. Bis zu dem Moment, als ein vornehmer jüdischer Herr bei den Eltern von Sofia um ihre Hand anhält. Sie wird gezwungen, ihn in seine Wahlheimat Argentinien zu begleiten, um ihn dort zu heiraten. In diesen Jahren war Argentinien für viele Europäer ein Land voller Träume, die sich jedoch für die meisten Auswanderer in Luft auflösten, sobald sie in die Häfen von Argentinien einliefen.

Anschliessend widmet sich Sofia Hankus Geschichte. Auch er kommt über Umwege nach Argentinien. Auch sein Leben hatte er sich anders vorgestellt. Doch mit Talent und Glück, schafft er es, sich in seiner neuen Heimat einen Namen zu machen.

Bevor am Ende ihre gemeinsame Geschichte erzählt wird, nimmt sich Sofia die Zeit, erst über den Mann, der um ihre Hand angehalten hat und seine Familie zu berichten.

Obwohl die Schicksale mehrerer Menschen aufgezeigt und Gespräche geführt werden, die Sofia nur aus weiteren Erzählungen oder ihrer Fantasie kennt, hat man niemals Probleme, der Geschichte zu folgen. Die Autorin versteht es, den Blickpunkt und Charakter eines jeden ihrer Protagonisten sehr deutlich darzustellen ohne dabei übertrieben zu wirken. Am meisten fasziniert hat mich jedoch, in welcher Weise Sofia ihre eigenen Erlebnisse schildert. Sie erzählt die traumatischen Momente, als wären sie in einem anderen Leben einem anderen Menschen passiert und ist der jüngeren Version ihrer selbst gegenüber äusserst kühl und kritisch. Obwohl sie allen Grund dazu hätte, erhebt sie keinen Anspruch auf die Opferrolle. Im Gegensatz dazu, behandelt sie die guten Momente, oder zumindest solche, die sie in früheren Zeiten als gut befunden hatte beinahe zärtlich. Diese Mischung aus Distanz zu den tragischen und Leidenschaft zu den schönen Momenten macht sie von Anfang an zu einem unglaublich starken Protagonisten, den man einfach mögen muss.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Ein bunter Lesegenuss

Konfetti im Herz
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Diese Geschichte ist wirklich voller Konfetti! Sie ist bunt und fröhlich und chaotisch. Diesen Roman zu lesen macht einfach nur Spass. Die Protagonisten sind sehr liebevoll gestaltet, sodass man sie sofort ...

Diese Geschichte ist wirklich voller Konfetti! Sie ist bunt und fröhlich und chaotisch. Diesen Roman zu lesen macht einfach nur Spass. Die Protagonisten sind sehr liebevoll gestaltet, sodass man sie sofort ins Herz schliesst. Trotzdem fehlt es ihnen und ihren Handlungen keineswegs an Realitätssinn. Da ist Humor, da ist Glück aber da ist auch Ernsthaftigkeit und zeitweise Frust. Der Autorin gelingt es vorzüglich, aufzuzeigen, dass nicht die Situationen die Charaktere prägen sondern die Charaktere die Situationen.
Alles in allem eine Feel-Good-Komödie ohne dabei kitschig oder plump zu sein.
Ich habe jede Minute von diesem Leseerlebnis genossen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Inspirierend, ungefiltert, echt

Der nächste beste Schritt
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Das Buch beginnt damit, dass Alex unglücklich mit ihrer Beziehung ist. Und als sie den Mut aufbringt, diese Beziehung zu beenden, stellt sie fest, dass es noch viel mehr Dinge gibt, die ihr nicht so gut ...

Das Buch beginnt damit, dass Alex unglücklich mit ihrer Beziehung ist. Und als sie den Mut aufbringt, diese Beziehung zu beenden, stellt sie fest, dass es noch viel mehr Dinge gibt, die ihr nicht so gut tun, wie sie es sollten.

Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise. Eine Reise mit Umwegen, über hundert Ecken der Welt und zu tiefen Abgründen. Und das ist wörtlich zu verstehen. Weg von der alltäglichen Schwierigkeit des Seins.

Dabei schafft es die Autorin mit einer natürlichen, direkten Sprache den schwerwiegenden Themen, die diesem Buch zu Grunde liegen, eine ungeahnte Leichtigkeit zu verschaffen. Es fühlt sich an, als würde Alex mit diesem Buch ihr Herz und ihr Tagebuch jedem freimütig öffnen, der bereit ist, ihr seine Zeit zu schenken. Inspirierend, ungefiltert und echt.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Willkommen in der Memory Lane

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
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Willkommen in der Memory Lane, der Name ist Programm!
Während zwei verwittwete Nachbarinnen sich an ihre eigenen Erinnerungen klammern, warum sie die jeweils andere nicht mögen, ist ihnen nicht klar, dass ...

Willkommen in der Memory Lane, der Name ist Programm!
Während zwei verwittwete Nachbarinnen sich an ihre eigenen Erinnerungen klammern, warum sie die jeweils andere nicht mögen, ist ihnen nicht klar, dass genau diese Erinnerungen sie miteinander verbinden. Ein kleiner freundlicher Schubser von Aussen, der die beiden Frauen aufeinander zugehen lässt genügt, um eine ungewöhnliche Freundschaft zu entfachen.
Fügt man dem noch einen einsamen, alleinerziehenden Vater und eine geschäftstüchtige aber verlorene Enkelin hinzu, hat man eine liebevolle Geschichte über drei Generationen, die sich alle irgendwann an ein glückliches Leben zurückerinnern möchten.

May, die mit ihren 110 Jahren mit Abstand die älteste dieser ungewöhnlichen Charaktertruppe ist, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ihre scharfsinnige, direkte Art und ihren trockenen Humor haben mich vom ersten Kapitel weg immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Sie ist eigensinnig und war ihr Leben lang in keiner Weise bemüht, irgendeinem Ideal zu entsprechen.
Julia, ihre Nachbarin, wirkt dagegen zu Beginn wie die Hausfrau von Nebenan, ist es allerdings genauso wenig wie May. Wenn auch auf ganz andere Art.
Diese beiden Damen sind so unterschiedliche und doch auf ihre eigene Weise so starke Charaktere, dass man meinen könnte, die anderen Protagonisten würden neben ihnen untergehen. Dem ist allerdings nicht so. Wie ein Komponist hat die Autorin die Hintergrundgeschichten, die Auftritte und Probleme jedes Charakters in eine wunderbare Harmonie mit den anderen Protagonisten gebracht.
Alles wird zu einem gemeinsamen Projekt. Und auch wenn das jetzt auch sehr nach eitel Sonnenschein klingt, so ist es nicht. Viel mehr ist es eine Hommage an die Freundschaft und den Respekt,, den jeder dieser Charaktere verdient. Das habe ich sehr genossen. Nicht zuletzt wird das von er Tatsache unterstrichen, dass die Grundidee und einige Teile des Romans aus der Familiengeschichte von Celia Anderson stammen.
Es ist nicht unbedingt eine Geschichte voller emotionalem Nervenkitzel und auch das Ende ist nicht besonders unvorhersehbar und trotzdem ist das Buch absolut zu empfehlen. Einfach ausgedrückt: die Geschichte ist auf so sanfte Weise fesselnd, dass man sie geniessen kann. Wie ein Sommeranfang am Meer, in der Memory Lane.

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