Das Spiel hat begonnen!
Elementar, mein lieber Watson!Sherlock Holmes ist wieder da! In 6 Kurzgeschichten lassen ihn unterschiedliche Autoren wieder aufleben. Anthony Horowitz, Stephen King, Alan Bradley, Anne Perry, Peter Jackob und Klaus-Peter Walter haben ...
Sherlock Holmes ist wieder da! In 6 Kurzgeschichten lassen ihn unterschiedliche Autoren wieder aufleben. Anthony Horowitz, Stephen King, Alan Bradley, Anne Perry, Peter Jackob und Klaus-Peter Walter haben dem wohl berühmtesten Detektiv neue Fälle geschrieben. Zusammen mit Dr. Watson geht es quer durch London, nach Compton Lodge und sogar nach Griechenland. Und vielleicht ist sogar ein Fall dabei, den nur Watson lösen kann.
Ich bin ein großer Sherlock Holmes-Fan. Daher freue ich mich jedes Mal, wenn neue Geschichten von ihm auftauchen. Besonders als ich gesehen habe, welche Autoren an der Kurzgeschichtensammlung mitwirken, konnte ich nicht mehr widerstehen.
Von Anthony Horowitz habe ich schon mehrere Bücher gelesen, die mich alle umgehauen haben. Von allen Autoren hat er für mich die authentischste Geschichte geschrieben, fast genauso wie Arthur Conan Doyle sie geschrieben hätte. Nicht umsonst ist er von den Nachlassverwaltern von Doyle beauftragt worden, neue Sherlock Holmes-Romane zu schreiben.
Von Stephen King war ich wirklich positiv überrascht. So eine Geschichte hätte ich ihm nicht zugetraut. Da er eher für seine Horror-Romane bekannt ist, hätte ich nie gedacht, dass er so eine clevere Kriminalgeschichte zaubern kann. Vor allem schafft er das mit nur wenigen Figuren und im Grunde nur einem Zimmer.
Die Werke von Alan Bradley und Anne Perry habe ich auch genossen. Bei Bradley muss man zweimal hinschauen, was mir persönlich immer viel Spaß macht. Anne Perry hat eine ebenso unterhaltsame Geschichte geschrieben, wobei mir hier die Auflösung sehr früh klar war.
Die Kurzgeschichte von Peter Jackob war am verworrensten und ähnelt eher den Romanen von Arthur Conan Doyle, wie zum Beispiel "Eine Studie in Scharlachrot" oder "Das Zeichen der Vier". Das Thema fand ich interessant, aber die Umsetzung war mir irgendwie doch zu weit hergeholt. Außerdem war alles ziemlich durcheinander, sodass ich irgendwann die ganzen Namen nicht mehr auseinander halten konnte.
Klaus-Peter Walter hat die wohl fantastischste Geschichte geschrieben, die mir aber auch am wenigsten zugesagt hat. Hier kommen übernatürliche Elemente wie fliegende Teppiche und Gestaltwandler ins Spiel, die überhaupt nicht zu Sherlock Holmes passen. Außerdem heißt Dr. Watson hier auf einmal "James", was mich sehr irritiert hat.
In den einzelnen Geschichten kommen immer wieder die charakteristischen Elemente der ursprünglichen Erzählungen vor. So raucht Sherlock Holmes beispielsweise seine Pfeife oder kommt von seinem Heroinkonsum wieder runter. Auch Sätze wie "Elementar, Watson!", der ja schon den Titel bildet, oder "Das Spiel hat begonnen" finden sich vereinzelt wieder. Das hat mir sehr gut gefallen, da musste ich tatsächlich schmunzeln.
Insgesamt habe ich die Kurzgeschichtensammlung sehr gern gelesen. Nicht nur, dass es um meinen Lieblingsdetektiv ging, sondern es waren auch unterhaltsame und spannende Erzählungen dabei. Das Buch sieht super aus, ist ansprechend und passt perfekt in mein Bücherregal neben die ganzen anderen Sherlock Holmes-Ausgaben.