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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2020

Cassie und Auri gegen den Rest der Welt

Someone Else
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Cassie und Auri sind beste Freunde, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Cassie ist schüchtern, menschenscheu und verbringt ihre Abende am liebsten mit ihren Lieblingsserien auf der Couch. ...

Cassie und Auri sind beste Freunde, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Cassie ist schüchtern, menschenscheu und verbringt ihre Abende am liebsten mit ihren Lieblingsserien auf der Couch. Auri ist ein Footballstar, liebt Partys und will die Welt bereisen. Verbunden sind sie durch ihr Interesse zu Fantasy-Reihen und Cosplays. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto näher kommen sie sich. Trotz allem bleibt aber die Frage: Ist ein Moment des Glücks wirklich den Preis der Freundschaft wert?
Cassie und Auri sind wundervolle Hauptfiguren. Vor allem Cassies Tiefe gefällt mir gut. Sie hat unverwechselbare Eigenschaften und ist sehr authentisch umgesetzt. Die Beziehung der beiden ist absolut nachvollziehbar, auch dass es eben manchmal nicht funktioniert.
Auch die anderen Charaktere sind interessant und passen in die Geschichte. Keine der Figuren ist nur oberflächlich angerissen, jeder hat eine Vergangenheit, Wünsche, Träume und Probleme. Die gesamte Gruppe besteht aus liebevollen Nerds, mit denen ich super gern befreundet wäre.
Die frische Schreibweise von Laura Kneidl ist beeindruckend, es liest sich unglaublich schnell und macht  viel Spaß. Der Konflikt wiederholt sich zwar (Auri verleugnet Cassie und versteckt alles, was sie verbindet), aber er ist jedes Mal nachvollziehbar. Auch die Gefühle, die der Konflikt mit sich bringt, sind authentisch.
Die Instagram-Bilder sind eine unglaublich schöne Idee, davon hätte ich mir im Verlauf des Buches viel mehr gewünscht. Aber sie waren eine schöne Überraschung am Ende. Das Happy End ist natürlich Pflicht, auch wenn es ein langer Weg bis dahin ist und alle helfen müssen. Bei der Abschlussszene wurde mir richtig warm ums Herz, auch da hätte ich gerne das Foto im Buch gehabt.
Insgesamt ist "Someone Else" ein wunderschöner New Adult-Roman, der authentisch und überzeugend ist, sympathische Charaktere beheimatet, sich zwar im Konflikt wiederholt, aber einem einfach ans Herz wächst.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Auftakt zu einer neuen Trilogie von Laura Kneidl

Someone New
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Micah beginnt ein neues Leben. Sie ist in eine eigene Wohnung gezogen und studiert am College in ihrer Heimatstadt Mayfair. Ab jetzt wird alles anders. Doch als sie ihrem Nachbarn Julian begegnet, fällt ...

Micah beginnt ein neues Leben. Sie ist in eine eigene Wohnung gezogen und studiert am College in ihrer Heimatstadt Mayfair. Ab jetzt wird alles anders. Doch als sie ihrem Nachbarn Julian begegnet, fällt sie aus allen Wolken, denn sie ist daran Schuld, das er seinen Job verloren hat, und dass lässt er sie spüren. Verwirrt und fasziniert zugleich kann Micah Julians Anziehung nicht widerstehen. Aber welches Geheimnis Julian tatsächlich umgibt, hätte Micah sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können.
Micah ist mal eine etwas andere Hauptfigur. Es gibt ganz viele Protagonisten in Büchern, die auf irgendeine Art und Weise Probleme haben, mit ihrem Körper unzufrieden sind, Geldsorgen haben oder ähnliches. Micah ist da erfrischend anders. Ihre Eltern sind reich und unterstützen sie, sie fühlt sich wohl in ihrem Körper und weiß, was sie will. Natürlich ist sie trotzdem nicht perfekt und hadert mit ihrer Familie, vor allem wegen ihres Bruders Adrian. Aber das ist dann eines der Probleme, die im Buch angegangen werden.
Julian ist der stille, geheimnisvolle Nachbar, der Einzelgänger, der niemanden an sich heranlässt. Aber Micah kämpft so lange, bis er sie nicht mehr ausschließen kann. Bis zuletzt bleibt tatsächlich unklar, was denn nun mit Julian passiert ist, was ich unglaublich clever geschrieben finde.
Cassie und Auri habe ich tief in mein Herz geschlossen. Ich habe "Someone Else" schon gelesen und fand die beiden klasse. Auch als Nebenfiguren sind sie fantastisch geschrieben. Alle Figuren sind auf ihre eigene Weise Nerds, was ich sehr sympathisch finde. Sie sind so geschrieben, dass ich mit jedem einzelnen befreundet sein möchte.
Ganz allgemein ist das Thema, das in diesem Buch die Hauptrolle spielt, sehr interessant und gesellschaftlich relevant. Es gibt immer noch viele Menschen, die den Gedanken ablehnen und ich finde es gut, dass durch solche Geschichten aufmerksam gemacht wird, vor allem in so einem sympathischen Rahmen.
Laura Kneidls Schreibstil ist wirklich eine Bereicherung für die Bücherwelt. Sie schreibt flüssig und ehrlich, konzipiert tiefgründige Figuren und authentische Dialoge. Ihre Bücher lesen sich super schnell, was auch daran liegt, dass man sie gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das einzige, was mich gestört hat, sind die ständigen Wiederholungen von Micahs Gedanken rund um Adrian und Julian. Da hat sie sich im Kreis gedreht, das tut der Geschichte aber keinen Abbruch.
Insgesamt ist "Someone New" ein wundervoller Auftakt in eine New Adult-Reihe, die viel Spaß und Romantik verspricht. Der Titel passt wie die Faust aufs Auge, die Figuren sind super geschrieben, die Geschichte ist tiefgründig und relevant. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Moskva, wir kommen!

Reckless 3. Das goldene Garn
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Jacob Reckless hat den Tod wieder einmal besiegt. Um Guismunds Armbrust vor der Spiegelwelt zu verbergen, bringt er sie in seiner Welt in ein Museum. Was er nicht bedacht hat: der Mann, dessen Angebot ...

Jacob Reckless hat den Tod wieder einmal besiegt. Um Guismunds Armbrust vor der Spiegelwelt zu verbergen, bringt er sie in seiner Welt in ein Museum. Was er nicht bedacht hat: der Mann, dessen Angebot Jacob angenommen hat, wartet schon auf seine Rückzahlung.
Gleichzeitig ist Will zurück in der Spiegelwelt. Er hat einen Auftrag und reist so weit  nach Westen, wie selten jemand zuvor. Doch er muss Acht geben, dass er sich nicht verliert und dass er sich daran erinnert, wer er wirklich ist.
Wir tauchen ein in die nun mittlerweile bekannte Spiegelwelt, die sich allerdings immer mehr an unsere Welt annähert. Jedes Mal gibt es eine neue Bedrohung, für diese Geschichte hat sich diese Bedrohung in unserer Welt versteckt, um irgendwann in die Spiegelwelt zurückzukehren.
Unterstützt wird das Buch wieder von zahlreichen Illustrationen von Cornelia Funke, zwar leider nicht so schön wie im ersten Band, aber trotzdem bemerkenswert.
Für die Handlung werden mehrere Fäden gesponnen: die Reise der Dunklen Fee - Will, der die Dunkle Fee verfolgt - Jacob, der Will verfolgt - und Kami'en, der seinen Sohn sucht. Wir befinden uns dieses Mal größtenteils in Moskva, weit im Osten, was mir sehr gut gefallen hat. Am Ende finden die Handlungsstränge zusammen und werden dicht miteinander verflochten. Das macht Cornelia Funke zu so einer guten Geschichtenerzählerin.
Neben den altbekannten Charakteren gibt es auch einige neue Figuren. Orlando Tennant und die Zwergin Ludmilla haben mir am besten gefallen. Ich fand auch sehr positiv, dass Fuchs sich für einen anderen Mann interessieren konnte, auch wenn es letztendlich immer auf Jacob hinausläuft. Die Wächter aus Glas waren mir unheimlich. Irgendwie fand ich es gut, dass Will abgelenkt wird, aber die Rolle der Wächter hat mich nicht überzeugt. Außerdem lernen wir endlich Jacobs Vater kennen und erfahren, was er alles durchgemacht hat.
Die Geschichte an sich hat mir nicht ganz so gut gefallen wie im Vorgänger. Jacob und Fuchs sind Schatzjäger, das kommt ihr wieder zu kurz, weil Jacob seinem Bruder hinterherrennen muss. Aber dafür werden Chanute und Sylvain eingebunden, die zum einen unheimlich sympathisch sind und zum anderen die Lust an der Jagd schätzen.
Das Ende lässt die Autorin komplett offen. Die Auswirkungen von Wills Handlungen bleiben ungeklärt und auch das letzte Kapitel klärt erst einmal nichts auf. Nichtsdestotrotz hat das Buch sehr viel Spaß gemacht. Die Handlungsfäden sind ausgeklügelt und clever verflochten. Das einzige, was mir gefehlt hat, war der Fokus auf der Schatzjagd. Aber die liebevollen Figuren und die Orte machen das mehr als wett.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Jacob Reckless kämpft um sein Leben

Reckless 2. Lebendige Schatten
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Jacob Reckless hat seinen Bruder gerettet und ihn von der steinernen Haut befreit. Doch dafür bezahlt er einen hohen Preis: Die Dunkle Fee holt sich ihren Namen zurück und zwar mit sechs Bissen der Motte, ...

Jacob Reckless hat seinen Bruder gerettet und ihn von der steinernen Haut befreit. Doch dafür bezahlt er einen hohen Preis: Die Dunkle Fee holt sich ihren Namen zurück und zwar mit sechs Bissen der Motte, die sie Jacob auf die Brust gepflanzt hat. Nachdem er schon alle möglichen Zauberdinge ausprobiert hat, um den Fluch zu brechen, gibt es endlich einen Hoffnungsschimmer. Die Armbrust, die König Guismunds dritten Sohn gerettet hat, soll nun auch Jacob das Leben retten. Doch er ist nicht der einzige, der auf der Suche ist. Der Goyl Nerron trachtet sowohl nach der Armbrust als auch nach Jacobs Leben.
Der zweite Teil der Reckless-Reihe  verspricht genauso düster zu werden wie die erste. Jacob kämpft um sein Leben, während die Motte immer wieder zubeißt. Fuchs wird von einem Blaubart entführt, der durch ihre Angst sein Leben verlängern will. Nerron ist mit dem Kronprinzen von Lothringen, dessen Lehrer und einem Wassermann unterwegs, um Jacob zuvorzukommen.
Jacob ist und bleibt ein Abenteurer, doch in dieser Geschichte rückt Fuchs mehr und mehr in den Fokus und damit auch Jacobs Gefühle für sie. Sie muss erst von ihm getrennt werden, damit er erkennt, was sie ihm bedeutet. Ihre Gefühle füreinander sind eine schöne Abwechslung zu der sonst so dunklen Atmosphäre.
Nerron, der Goyl, der sein Handwerk versteht, entwickelt sich zu Jacobs Erzfeind. Aber während ihn einzig der Wunsch nach Ruhm und Ehre antreibt, geht es bei Jacob um so viel mehr als das. Nerrons Charakter hat mir aber trotzdem gut gefallen.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist, dass die Schatzjagd dieses Mal im Vordergrund steht. Zwar dient sie dazu, Jacob zu retten, aber das macht sie nur umso spannender.
Cornelia Funke versteht es, den Leser in ihrer Erzählung gefangen zu halten. Actionreiche und ruhige Passagen wechseln sich gekonnt ab und ergeben ein rundes Bild. Wir erleben eine aufregende Szene und bekommen dann die Möglichkeit uns zu erholen, bevor es aufregend weitergeht.
Wie auch im Vorgänger lesen wir die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven der Figuren. Mal sehen wir mit den Augen von Jacob und Fuchs, mal von Nerron und der Dunklen Fee. Das bringt viel Abwechslung in die Geschichte, und wir werden zum (fast) allwissenden Leser, der den Überblick über die Handlungsfäden hat.
Die Auflösung bringt alle diese losen Fäden zusammen und ist mehr als aufregend. Alles ist ganz anders, als wir die ganze Zeit dachten, und die Entscheidung über Jacobs Leben fällt erst im allerletzten Moment.
Insgesamt steht "Lebendige Schatten" seinem Vorgänger in nichts nach. Die Geschichte vereinigt tolle Figuren, düstere Schauplätze und eine spannende Story. Jacob und Fuchs bekommen zwar Konkurrenz, sind aber so interessant und liebenswert wie immer. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Willkommen in der Spiegelwelt

Reckless 1
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Jacob Reckless hat eine andere Welt gefunden. Durch den Spiegel im Arbeitszimmer seines Vaters taucht er ein in die Spiegelwelt, in der vieles gleich und doch anders ist. 12 Jahre lang behält er sein Geheimnis ...

Jacob Reckless hat eine andere Welt gefunden. Durch den Spiegel im Arbeitszimmer seines Vaters taucht er ein in die Spiegelwelt, in der vieles gleich und doch anders ist. 12 Jahre lang behält er sein Geheimnis für sich, doch dann folgt ihm sein Bruder Will durch den Spiegel, und plötzlich ist alles anders. Denn Will verwandelt sich, grüner Stein wächst ihm auf der Haut: Jade. Und genau nach dieser Haut suchen die Goyl schon seit Jahren.
Cornelia Funke ist eine außergewöhnliche Geschichtenerzählerin. Sie erschafft fantastische Welten und platziert genauso fantastische Figuren darin. Die Spiegelwelt baut auf den Märchen der Gebrüder Grimm auf, erzählt allerdings ihre dunkle Seite: der Prinz ist in den Dornen des Schlosses gefangen und hat Dornröschen niemals erreicht. Die Kinderfresserinnen wurden fast von ihren Hexenschwestern ausgerottet. Feen erfüllen zwar Wünsche, doch diese haben einen hohen Preis.
Die Ländergrenzen der Spiegelwelt orientieren sich an unserem heutigen Europa, allerdings heißen die Länder anders und haben eine andere Hintergrundgeschichte - die aber jeweils mehr als spannend ist.
Jacob Reckless ist ein junger, abenteuerlustiger, rücksichtsloser Schatzjäger, und ich habe ihn vom ersten Satz an geliebt. Er ist clever und gerissen, und er tut immer so, als wäre alles egal und er unsterblich, aber tief in seinem Inneren hat auch Jacob vor etwas Angst, und seine Beschützerinstinkte sind mehr als ausgeprägt. Er redet viel mit sich selbst, gibt sich Anweisungen und befreit sich aus dunklen Gedanken. Man könnte denken, dass das den Lesefluss stört, aber ich habe genau das Gegenteil empfunden. Die Passagen passen perfekt in die Geschichte und haben mir mehr als einmal ein kleines Grinsen entlockt.
Die Nebenfiguren sind genauso abwechslungsreich wie Jacob selbst. Fuchs, Will und Clara sind Jacobs ständige Begleiter, unterstützen ihn, fordern ihn aber auch heraus. Kami'en, die Feen, Hentzau, Chanute, Valiant, Kaiserin Therese, Donnersmarck und viele mehr füllen die Spiegelwelt mit Leben.
Die Perspektive, aus der wir lesen, wechselt immer mal zwischen den Figuren hin und her, sodass wir auch Einblicke in die Gedanken von Clara oder der Dunklen Fee erhaschen. Aber größtenteils betrachten wir die Spiegelwelt durch Jacobs Augen.
Das gesamte Buch ist durchzogen von wunderschönen Illustrationen von der Autorin selbst, was dem ganzen einen besonderen Charme verleiht.
Wir haben die Spiegelwelt gerade erst betreten, in der Jacob Reckless schon seit 12 Jahren unterwegs ist, und haben ein erstes gemeinsames Abenteuer erlebt. Cornelia Funke versteht es, den Leser zu verzaubern und festzuhalten. Ich möchte unbedingt mehr davon!

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