Spannung konnte nicht aufrecht erhalten werden!
Viking Warriors, Band 1: Der Speer der GötterViking Warriors
Durch den nordischen Gott Loki wird Viggo in die Welt der Wikinger katapultiert und soll hier seine leiblichen Eltern finden. Doch angekommen werden ihm drei Aufgaben gestellt, die er ...
Viking Warriors
Durch den nordischen Gott Loki wird Viggo in die Welt der Wikinger katapultiert und soll hier seine leiblichen Eltern finden. Doch angekommen werden ihm drei Aufgaben gestellt, die er lösen muss. Unter Anderem muss er den legendären Speer des Göttervaters Odin finden ..
Zuerst ein großes Lob an den Autor: Die Welt der Wikinger wurde fantastisch dargestellt. Es sind die kleinen Details, die das Buch so authentisch wirken lassen und den Leser in die Welt der Wikinger entführen. Da ist es egal, ob wir uns auf Schiff inmitten eines wilden Sturmes oder doch auf Festland befinden – das Buch überzeugt in diesem Punkt definitiv.
Auch die „Wikingersprache“ wird aufgeführt und in einem Glossar am Ende des Buches zusammen gefasst. Außerdem kann der Leser noch im Buchdeckel die Route von Viggos Reise mitverfolgen und kann so immer mitverfolgen, wo sich Viggo gerade aufhält.
Der Autor greift die nordische Mythologie auf mit Loki und Co auf und webt auch die Sagen mit die Geschichte ein. Anfangs war man doch von der Informationsfülle fast ein wenig überwältigt, aber dadurch, dass z.B. Lokis Vergangenheit immer wieder auch im Text thematisiert wird, bleiben einem die Sagen im Gedächtnis.
Trotz dieser nordischen Götter, die in Bücher nicht sonderlich oft thematisiert werden, hatte zumindest ich als Leser direkt Tom Hiddleston in seiner Rolle als Loki in den Thor-Filmen im Kopf. Natürlich war die Befürchtung da, dass Loki daher als eigene und an das Buch angepasste Figur nicht wirklich funktioniert, aber das hat sich im Sand verlaufen. Loki ist sogar einer meiner liebsten Charaktere geworden.
Der Schreibstil ist frisch, schnell – teilweise fast zu schnell – und angenehm zu lesen. Mehr erwarte ich von einem Jugendbuch auch nicht. Die Geschichte rund um Viggo nimmt rasend schnell an Fahrt an und bleibt eigentlich die ganze Zeit auch in diesem Tempo.
So ist das Buch in sechs Lieder unterteilt, die noch einmal einen klaren Schnitt zwischen den einzelnen Handlungsorten darstellen.
Das Buch hat mich wirklich gutterhalten und auch die Charaktere, wenn sie auch die meiste Zeit recht flach geblieben sind, haben mich überzeugen können. Besonders gefreut habe ich mich, als ich über Leif Eriksson lesen durfte.
Die Jugendsprache hat mir leider gar nicht zugesagt. Es mag sein, dass sie gesprochen tatsächlich so verwendet wird, aber geschrieben funktioniert sie einfach nicht und wirkt viel zu erzwungen.
Leider konnte das Buch die Spannung gegen Ende einfach nicht mehr aufrecht erhalten. Viggo war doch sehr passiv, brauchte sehr lange um Dinge zu realisieren, die der Leser schon verstanden hat und man hatte teilweise einfach das Gefühl festzustecken. Das liegt vermutlich vor Allem daran, dass die Geschichte ordentlich an Tempo verloren hat.
Auch das „Finale“, das uns auf Band 2 einstimmen sollte, konnte nicht überzeugen.
Das Buch begeistert den jungen Leser mit seiner Atmosphäre und Authentizität. Es ist schnell gelesen und in sich stimmig. Doch aufgrund des letzten Teils, der mich einfach nicht mehr begeistert konnte, gibt es nur 3,5 Sterne von mir.