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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2018

Eine zauberhafte Winter- und Weihnachtsgeschichte

Sternstunde
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Inhalt: Die fast achtjährige Kim hat am Heiligen Abend Geburtstag. Deshalb hat der Weihnachtsstern eine ganz besondere Bedeutung für sie. Als sie im Radio hört, der Stern wäre nur ein Komet aus Gas und ...


Inhalt: Die fast achtjährige Kim hat am Heiligen Abend Geburtstag. Deshalb hat der Weihnachtsstern eine ganz besondere Bedeutung für sie. Als sie im Radio hört, der Stern wäre nur ein Komet aus Gas und Staub, ist sie fassungslos. Der nette Astrophysiker Arthur Sanftleben aus der Nachbarschaft erklärt ihr daraufhin einiges über „ihren“ Stern.

Meine Meinung: Diese kurze, aber wunderschön erzählte Winter- und Weihnachtsgeschichte verbreitet sehr schnell eine angenehme und wohlige Atmosphäre. Die kleine Kim muss man einfach sofort gernhaben und auch ihr Bruder und ihre Eltern sind sehr liebenswert. Eine gut gelaunte und harmonische Familie in der Vorweihnachtszeit. Auch die anderen Charaktere sind sehr warmherzig beschrieben und wirklich sympathisch. Sogar Kims Mitschüler Max hat seine netten Seiten und das Ende hat mir besonders gut gefallen.
Die Erklärungen von Herrn Sanftleben - übrigens ein sehr passender Name für den Mann - fand ich sehr schön und kindgerecht.

Fazit: „Sternstunde“ von Karin Kalisa ist ein optisch und inhaltlich ganz bezauberndes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Eine zauberhafte Liebesgeschichte

Ein Winter voller Blumen
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Inhalt: Herbst / Winter in Paris: Die junge Fleur Danton hat sich mit dem kleinen Blumenladen „Fleurs de Fleur“ einen Traum erfüllt. Doch die Geschäfte laufen nicht gut und sie ist stets kurz davor, ihren ...

Inhalt: Herbst / Winter in Paris: Die junge Fleur Danton hat sich mit dem kleinen Blumenladen „Fleurs de Fleur“ einen Traum erfüllt. Doch die Geschäfte laufen nicht gut und sie ist stets kurz davor, ihren bezaubernden Laden schließen zu müssen. Nicholas Matin, der erst seit Kurzem in dem vornehmen Hotel Louis XV in der Abteilung für Reklamation und Problemfälle arbeitet, betritt eines nasskalten Novembertages den Blumenladen - obwohl er niemanden hat, dem er Blumen schenken könnte - und ist sofort von Fleur verzaubert. Von nun an zieht ihn das Fleurs de Fleur magisch an…

Meine Meinung: Der Schreibstil hat mir von Anfang an überaus gut gefallen. Er ist ruhig, warmherzig und sehr anschaulich. Die beiden Protagonisten, Fleur und Nicholas, muss man einfach gern haben. Auch alle Nebencharaktere sind wunderbar lebendig beschrieben. Fleur ist eine starke Frau, die trotz vieler Tiefschläge letztendlich nicht aufgibt. Man spürt ihre Liebe zu Blumen (und die der Autorin) und wenn man die Beschreibungen ihres Blumenladens liest, spürt man die zauberhafte und entspannte Atmosphäre dort.
Nicholas ist in seinem Beruf kompetent und durchsetzungsfähig, doch wenn es um Fleur geht, wird er unsicher und ungeschickt. Außerdem hat er ein gutes Herz und ein Gewissen.
Obwohl die beiden sich sehr mögen, finden sie durch Missverständnisse nur sehr schwer zueinander.
Diesen Roman liest man am besten in eine Decke gekuschelt und mit einer Tasse Tee, denn dann kann man ganz in die Geschichte eintauchen und befindet sich im wunderschönen winterlichen Paris, hört den Wind und spürt die Kälte, besucht Fleurs gemütlichen Blumenladen und fiebert einem Happy End entgegen.

Fazit: Eine zauberhafte, altmodische Liebesgeschichte, wie man sie sonst kaum noch findet und die im Leser ein warmes Gefühl hinterlässt.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Eine Reise in die Vergangenheit

Das rote Adressbuch
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Inhalt: Doris ist 96 und lebt allein in einer Wohnung in Stockholm. Täglich kommt eine Pflegerin, die sie sie ziemlich lieblos versorgt. Ansonsten sind die einzigen Lichtblicke in ihrem Leben die Gespräche ...

Inhalt: Doris ist 96 und lebt allein in einer Wohnung in Stockholm. Täglich kommt eine Pflegerin, die sie sie ziemlich lieblos versorgt. Ansonsten sind die einzigen Lichtblicke in ihrem Leben die Gespräche über Skype mit ihrer Großnichte Jenny, die mit ihrer Familie in San Francisco lebt. Doris beginnt anhand der Einträge in ihrem roten Adressbuch, das sie als Zehnjährige von ihrem Vater zum Geburtstag geschenkt bekommen hat und seitdem wie einen Schatz hütet, für Jenny ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Ihre Reise der Erinnerungen geht von Schweden nach Paris, New York, England und zurück nach Schweden. In Gedanken ist sie immer bei dem Mann, den sie nie vergessen konnte…

Meine Meinung: Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart berichtet Sofia Lundberg von der alten und vereinsamten Doris, die trotz ihrer körperlichen Gebrechen allein in ihrer Wohnung lebt. Alle Verwandten und Freunde, deren Namen sie in ihrem Adressbuch notiert hat, sind inzwischen gestorben. Ihr ist nur noch ihre Großnichte Jenny geblieben, doch die wohnt weit weg in San Francisco. Doris möchte Jenny, sozusagen als Erbe, ihre bewegte Lebensgeschichte hinterlassen und beginnt, anhand der Namen in ihrem Adressbuch, sich zu erinnern und zu schreiben. In Rückblicken wird Doris Vergangenheit, die Menschen, die ihr Leben geprägt haben, sowie ihre schönen und schlimmen Erlebnisse, wieder lebendig.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist klar, einfach und sehr schnell zu lesen. Gerade die Kapitel in der Vergangenheit werden relativ kurz und ohne überflüssige Beschreibungen erzählt. Schon nach kurzer Zeit war ich so von dem Buch gefesselt, dass ich es nur zwischendurch ungern weggelegt habe.
Jenny und Doris haben mir beide gut gefallen. Doris hat trotz ihrer Situation ihren Humor nicht verloren und Jenny zeigt der alten Dame ihre Liebe und Zuneigung ganz deutlich. Vor allem die Geschehnisse in der Gegenwart haben mich sehr berührt. Die gebrechliche und einsame Doris, die außer Jenny niemanden mehr hat, tat mir unglaublich leid.
Das Ende ist zwar unglaubwürdig und konstruiert, rundet aber die Geschichte sehr schön ab und hat mir deshalb gut gefallen.

Fazit: „Das rote Adressbuch“ ist ein berührender und schöner Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Vielleicht bringt die Geschichte von Doris ja Einzelne dazu, sich etwas mehr um einsame ältere Menschen zu kümmern.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Über Freundschaft und Herzenswärme

Liebe Mrs. Bird
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Inhalt: London 1941. Die junge Emmeline Lake träumt davon, Kriegsberichterstatterin zu werden. Als sie eine Stellenanzeige für eine Teilzeit-Gehilfin beim London Evening Chronicle liest, bewirbt sie sich ...

Inhalt: London 1941. Die junge Emmeline Lake träumt davon, Kriegsberichterstatterin zu werden. Als sie eine Stellenanzeige für eine Teilzeit-Gehilfin beim London Evening Chronicle liest, bewirbt sie sich sofort. Tatsächlich bekommt sie die Stelle und erkennt erst an ihrem ersten Arbeitstag, dass sie als Sekretärin bei der respekteinflößenden Kummerkastentante Mrs. Bird nur die Leserbriefe vorsortieren soll. Alle Briefe, die Mrs. Bird irgendwie anstößig findet, muss sie sofort zerschneiden - und das sind sehr viele. Doch Emmeline fühlt mit den Frauen, deren Briefe aussortiert werden, mit und beginnt, ihnen zu antworten. Sie unterschreibt statt mit ihrem Namen, mit "Henriette Bird“... Meine Meinung: Der Schreibstil von A. J. Pearce hat mir sofort gefallen. Er ist lebhaft, mitreißend und an den passenden Stellen witzig und ich musste häufiger beim Lesen schmunzeln. Je mehr ich in diese Geschichte eintauchte, desto mehr fesselte sie mich. Emmeline, genannt Emmy, ist anfangs noch ziemlich naiv, aber trotzdem sehr sympathisch und liebenswert. Auch ihre beste Freundin Bunty habe ich sofort gemocht. Bunty ist loyal, witzig, lebhaft und sehr verliebt in ihren Freund William. Aber eigentlich sind alle Charaktere ganz toll und individuell beschrieben. Fast alle sind sehr sympathisch, einige davon auch ein bisschen schräg, aber ich mochte sie alle - sogar die aufbrausende und laute Mrs. Bird, die alles „unerquicklich“ und „inakzeptabel“ findet.
Die Autorin erzählt in dieser Geschichte aber nicht nur von den Leserbriefen und Mrs. Bird, sondern auch sehr spannend und dramatisch vom Bombenhagel in Londons Straßen. Vom Mut einiger Menschen und von Freundschaft.
Fazit: „Liebe Mrs. Bird“ hat mir sehr gut gefallen, es ist eine warmherzige und schöne Geschichte über Mut, Freundschaft und Herzenswärme.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Eine Geschichte über das Loslassen

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Inhalt: Die 12-jährige Suzy Swanson macht sich ganz andere Gedanken als Gleichaltrige, zB. über den Schlafrythmus von Schnecken oder wie oft das Herz geschlagen hat, wenn man 12 Jahre alt ist. Als ihre ...

Inhalt: Die 12-jährige Suzy Swanson macht sich ganz andere Gedanken als Gleichaltrige, zB. über den Schlafrythmus von Schnecken oder wie oft das Herz geschlagen hat, wenn man 12 Jahre alt ist. Als ihre beste Freundin Franny ertrinkt, will Suzy das nicht glauben. Franny war doch eine gute Schwimmerin! Um sich selbst den Tod der Freundin zu erklären und um ihn akzeptieren zu können, sucht Suzy nach anderen Todesursachen. Vielleicht wurde Franny von einer äußerst giftigen Qualle gebissen? Suzy beginnt zu recherchieren…

Meine Meinung: Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt und berührt, was auch an dem tollen Schreibstil von Ali Benjamin liegt.
Susy ist ein sehr eigenwilliges und außergewöhnliches Mädchen. Da sie kein Interesse an den Dingen hat, mit denen sich gleichaltrige Mädchen beschäftigen (Jungen, Klamotten, Schminke), sondern sich völlig in der Welt der Naturwissenschaften verlieren kann, ist sie eine Außenseiterin und hat nur eine einzige Freundin - Franny. Suzys Ideen sind sehr kreativ und als Leser fand ich sie lustig, bei ihren Mitschülern eckt Suzy allerdings damit an, was teilweise auch verständlich ist. Ich fand Suzy sehr liebenswert, denn Ali Benjamin versteht es, den Leser Suzys Gedanken und Gefühle nahe zu bringen.
Der Tod ihrer Freundin setzt ihr sehr zu, sie hört auf zu sprechen und sucht eine Erklärung für Frannys Ertrinken, denn sie will nicht akzeptieren, dass „Dinge einfach so passieren“. Auch ihre Eltern sind mit ihrem Verhalten völlig überfordert und schicken sie zu einer Therapeutin.
Das Buch ist aufgeteilt in naturwissenschaftliche Kapitel über Quallen, in Kapitel in der Gegenwart und in Rückblicke in die Vergangenheit, die hauptsächlich das letzte Schuljahr schildern und deutlich machen, warum Suzy so große Schwierigkeiten hat, Frannys Tod zu akzeptieren.
Das Ende fand ich passend und hoffnungsvoll.

Fazit: Ein sehr berührendes Jugendbuch über das Loslassen und das Erwachsen werden (empfohlenes Alter: 12 -15), das aber auch für erwachsene Leser absolut lesenswert ist.

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