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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2024

Spannend, manchmal aber bisschen zu langatmig

Babel
3

R.F. Kuang hat mit diesem Buch wirklich viele Gedanken bei mir ins rollen gebracht. Denn die Autorin beschreibt sehr detailliert den rassistischen Umgang mit nicht weißen Menschen in Endland des 19. Jahrhunderts. ...

R.F. Kuang hat mit diesem Buch wirklich viele Gedanken bei mir ins rollen gebracht. Denn die Autorin beschreibt sehr detailliert den rassistischen Umgang mit nicht weißen Menschen in Endland des 19. Jahrhunderts. Erschreckend ist hierbei für mich gewesen, dass ich bei vielem das Gefühl hatte dass sich das heute noch genauso abspielen könnte (und wahrscheinlich auch tut). Das Buch ist in der Hinsicht richtig schön unangenehm, ehrlich und nicht romantisierend.
Der Aspekt mit den Studien der verschiedenen Sprachen war für mich zumeist sehr spannend und anregend. Des ein oder anderen mal allerdings war es mir ein bisschen zu viel Info. Das die Autorin gewisse Aspekte in Fußnoten erklärt, hat mich am Anfang oft aus dem Lesefluss gebracht, von Zeit zu Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Die Anmerkungen an sich fand ich total gut - vor allem, da ich immer wieder nicht wusste, ob diese „Fakten“ wahr sind, oder ausgedachte von der Autorin sind. So verschwammen für mich hier oft die Realität nut Fiktion, das machte das Buch für mich sehr reizvoll und spannend.
Das Erzähltempo war zwischen drin ein großes Problem für mich, denn es gab viele Phasen, in denen wenig „erzählt“ wurde, die Handlung also nicht wirklich voran ging, dann gab es wieder Phasen, in denen mir zu schnell zu viel passierte, Der Erzählfluss hat mir besonders auf den letzten 200-300 Seiten gefallen; hier lief, meiner Meinung nach, alles in einem super Tempo.

Das Buch lässt sich nicht zwischendrin schnell runter lesen, hat viele spannende und wichtige Aspekte zum Thema Rassismus, lässt einen nachdenken und überdenken. Die Geschichte ist gut geschrieben und hat spannende Seiten.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Absolutes Highlight für mich!!!

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
0

Wie soll ich nur anfangen? Dieses Buch bedeutet mir so unfassbar viel - denn es gibt so viele wichtigen Gedanken und Themen in diesem, dass ich es nicht für möglich gehalten habe auf so wenigen Seiten ...

Wie soll ich nur anfangen? Dieses Buch bedeutet mir so unfassbar viel - denn es gibt so viele wichtigen Gedanken und Themen in diesem, dass ich es nicht für möglich gehalten habe auf so wenigen Seiten so viel Ausdruck zu bringen.
Ava Reed hat hier einen Schatz geschrieben, für alle die kämpfen, sich nicht verstanden fühlen, ein Semikolon brauchen.

Dieses Buch hat die Themen Depressionen, Angststörung und Panikattacken. Es geht um das Verständnis dieser Krankheiten, dem verstehen als betroffene Person damit umzugehen, den „Auslöser“ zu finden. Eine Lanze zu brechen, für so viele, die nicht ernst genommen werden, sich einfach „zusammenreißen“ sollen und einfach Dinge erledigen soll - wenn es wirklich so einfach wäre, würde man es machen. Es geht um diesen unendlich schmerzhaften Prozess, von Verständnis für einen selber, sich Hilfe zu holen und nicht direkt aufzugeben, wenn einem nicht direkt geholfen werden kann.
So viele wichtige Stationen, die man bei einer solchen Krankheit macht, spricht Ava Reed an, verpackt diese in Worte und Gefühle.
Zudem eine chronische, nicht heilbare Krankheit, das leben mit dieser und das auch eine Krankheit die einen besonders macht, nicht das ist, was die betroffene Person hören möchte.

das Buch ist schmerzhaft, ehrlich und herzzerreißend. Einerseits bin ich durch die Seiten geflogen, auf der anderen Seite musste ich es zwischendrin zuklappen, durchatmen um nicht darin zu ersticken. So mitgerissen hat mich dieses Buch.

Ava Reed hat hier eine unfassbare gute Arbeit geleistet und mir und ich denke vielen anderen betroffenen aus der Seele gesprochen.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Wie weit geht man, wenn man um sein Leben angst hat?

Saeculum
0

Das ist selten, dass ich länger gebraucht habe, in ein Buch von Ursula Poznanski zu finden. Das lag allerdings nicht an ihrem Schreibstil oder fehlender Spannung, eher konnte ich schwer in das Thema das ...

Das ist selten, dass ich länger gebraucht habe, in ein Buch von Ursula Poznanski zu finden. Das lag allerdings nicht an ihrem Schreibstil oder fehlender Spannung, eher konnte ich schwer in das Thema das Mittelalters eintauchen. Ich konnte mich nicht direkt mit der Idee anfreunden und fand vieles doch sehr befremdlich. Trotzdem hat es Poznanski geschafft mit dieses Thema näher zu bringen und mich mitzunehmen auf dem Ausflug ins Mittelalter.
Die Charaktere fand ich wieder sehr spannend, vor allem deren Entwicklung war wieder atemberaubend - was macht es mit Menschen, die Todesangst haben und wozu sind sie bereit, wenn sie einen möglichen Ausweg sehen.
Auch das Thema mit der Sage und dem folgenden Fluch fand ich gut aufgegriffen und in die Geschichte mit eingearbeitet. wieder spannend bei diesem Buch war für mich zu beobachten, wie sehr sich Menschen unter genügend Druck, Angst und Vorkommnisse verändern und auch grundlegende Persönlichkeiten ablegen. Immer wieder spannend zu lesen, was Poznanski ihren Charakteren zumutet und damit ihre Geschichten schmückt. Ich halte es auch nicht für überzogen oder unrealistisch - für mich wirkt es sehr authentisch und nimmt mich immer mit.
Wie alle Poznanskis ist auch hier die Auflösung der Geschichte erst ganz am Ende zu finden. Bis dahin wird immer wieder Spannung aufgebaut und zum Schluss möchte man selber nur noch, dass alles aufgelöst wird.

Ein spannendes Buch, über die Auswirkungen von Druck und Lebensangst auf Personen und wie weit diese gehen würden, um ihr eigenes Leben zu retten - ohne das es vielleicht auch rational begründet werden kann, ob dieser Ausweg wirklich die „Erlösung“ bringt.
Meiner Meinung nach nicht das stärkste Buch von der Autorin, trotzdem toll geschrieben und verwirklicht!

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Mystisch

Die geheime Gesellschaft
0

Bei diesem Buch von Sarah Penner habe ich länger gebraucht um in die Geschichte rein zu finden. Ich konnte mich mit dem Übernatürlichen in dieser Geschichte länger nicht so wirklich anfreunden. Und trotzdem ...

Bei diesem Buch von Sarah Penner habe ich länger gebraucht um in die Geschichte rein zu finden. Ich konnte mich mit dem Übernatürlichen in dieser Geschichte länger nicht so wirklich anfreunden. Und trotzdem hat mich es auf eine gewisse art schnell gepackt das Buch und mich zum weiter hören gedrängt.
Die Sprecherin und der Sprecher haben mich wirklich toll mitgenommen, dadurch, dass es zwei waren konnte man die Wechsel der Personen auch wirklich gut nachvollziehen, dass hat es mir deutlich vereinfacht.
Das Setting an sich hat mir total gut gefallen, das alte, die alten Sitten, wie mit gewissen Dingen umgegangen wird - ich mag es wirklich sehr und wurde meiner Meinung nach auch wirklich toll umgesetzt. Auch den Aspekt dieser Männergesellschaft, dem Unterschied der Auffassungen zwischen London und Paris - alles Aspekte dich ich toll heraus gearbeitet fand und dich ich immer wieder spannend finde.
Ich habe eine weile gebaucht, bis ich die ganzen Namen drauf hatte und diese dann auch in allen zusammenhängen richtig zuordnen konnte. Doch nach und nach hatte ich mich dann zurecht gefunden.
So das Thema mit dem Übernatürlichen, ja ich habe gebraucht, um mich damit „anzufreunden“ und dazu einen Zugang zu finden, doch nach und nach hat mir das auch echt gefallen. Spannend, wie diese Séancen ablaufen, was dabei entdeckt wird und was alles schief laufen kann. Ich war sehr gespannt, was alles noch so nach und nach passierte.
Die Protagonisten haben mir auch sehr gut gefallen, die Geheimniskrämerei von der Séance Society und auch von Vaudeline D‘Allaire, dem Bedürfnis von Lenna, alles zu wissen, wissenschaftlich zu ergründen und auch ihrem großen Misstrauen, welche immer wieder entfacht und schnell auch wechseln kann.

toll finde ich auch das Nachwort der Autorin mit Nachweisen aus der Vergangenheit - finde ich sehr spannend und passend!

Ein Buch, welches viel mystisches hat. Einen auf neue Erfahrungen mitnimmt und einen in eine völlig andere Art der Mordaufklärung aufzeigt.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Spannend, teilweise aber romantisierend

Der Märchenerzähler
0

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu finden. Lange wusste ich nicht so richtig, auf was ich mich da einlasse und hatte Schwierigkeiten die Personen und deren Beweggründe zu verstehen. ...

Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu finden. Lange wusste ich nicht so richtig, auf was ich mich da einlasse und hatte Schwierigkeiten die Personen und deren Beweggründe zu verstehen. Ab der Hälfte allerdings war ich dann wirklich richtig im Buch drin und konnte es auch kaum weglegen.
Sehr gut gefallen hat mir diese ganz andere Erzählweise, denn so vieles war versteckt schon beschrieben. Teilweise hat man es verstanden, teilweise wurde es erst gegen Ende aufgelöst.
Die Konstellation der Charaktere fand ich auch sehr gut, denn es war neu für mich. Micha ist mir über das Buch hinweg sehr ans Herz gewachsen und ich habe mit ihr gefiebert und gehofft. So viel, was sie schon durchmachen musste, so viel, was sie nicht versteht und wahrscheinlich über ihr ganzes Leben aber mit sich herum trägt. Wieder ein Buch, das aufzeigt, dass Kinder nicht immer in einer perfekten, heilen und liebevollen Welt großwerden.
Die Liebevollen Momente zwischen Abel und seiner kleinen Schwester waren wirklich herzzerreißend und haben mich immer sehr gefreut. Das vieles in dem Märchen im Buch verpackt war hat mir auch sehr gut gefallen.
Anna, war so ein Charakter für sich. In vielem so verständlich und dann wieder ein paar Gedankengänge, die ich nicht nachvollziehen konnte. Ein Charakter den ich bis zum Schluss nicht ganz entschlüsselt hatte. Hier habe ich mich auch gefragt, warum sie ihre Eltern beim Vornamen nennt, was das für einen Hintergrund hat.
Während ich am Anfang lange darauf gewartet habe, dass dieses Buch spannend wird und Dynamik rein kommt, ist in der zweiten Hälfte doch unfassbar viel passiert und hat sich vieles Entwickelt. Der Spannungsgrad gerade zum Schluss des Buches (letzten 50 Seiten) war wirklich hoch und hatten viel bereit gehalten.
Dafür, dass die Protagonisten so jung sind (kurz vor dem Abi) und ich zwischendrin dachte, dass man das Buch auch wirklich gut schon in jüngerem Alter lesen kann, war ich am Ende doch froh schon älter zu sein. Denn die ganzen Themen, die in diesem Buch behandelt sind, sind wichtig. Doch teilweise ein wenig romantisierend und zum Schluss aber doch ganz schön nüchtern und erschreckend. Psychisch gesehen meiner Meinung nach ein Buch, welches vielleicht nicht soo gut für Jugendliche geeignet ist. Hier wäre auch eine Warnung vor den behandelten Themen sicher nicht ganz verkehrt.
Zwischen den schweren Themen gibt es dann noch eine Liebesgeschichte, zwischen den Protagonisten. Diese wiederum lockert das Buch ein bisschen auf, denn hier geht es auch um die erste liebe, die ersten körperlichen Erfahrungen - in der Hinsicht wieder etwas, was für Jugendliche durchaus geeignet sind, da es die passenden Themen für diese Zeit sind..
Alles in allem hat es mir aber ganz gut gefallen, die Spannung fand ich ein bisschen einseitig gelagert und für mich hat das Buch zu lange Anlauf gebraucht um mich zu catchen.

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